Hallo Gerald, Sebastian und Katrin!
Chachapoya hat geschrieben: Kleines Experiment: man breche einen Stängel oder ein Blatt der Pflanze ab (falls man sie im Garten hat, ich kann das derzeit leider nicht ausprobieren) und tupfe mit der Bruchstelle auf eine Glasplatte, um zu sehen, wieviel Pflanzensaft austritt. Ich nehme an, dass es sich Mengen unter einem Milligramm handelt, also viel zu wenig, um wirklich gefährlich zu sein. Dass die Menge aber lokal auch unangenehm sein kann, will ich natürlich nicht ausschließen.
Vorsichtshalber solche Experimente aber bitte grundsätzlich mit Schutzhandschuhen!
Schau mal, ich hab im Netz etwas sehr Interessantes über den Eisenhut gefunden:
http://catbull.com/alamut/Lexikon/Pflan ... pellus.htm
Dort wird beschrieben, dass das Gift durch die intakte Haut eindringen und, wie ich auch die anderen Quellen interpretiert habe, nicht nur lokale Reizungen, sondern schwerwiegende allgemeine Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann, Zitat:
Das in allen Pflanzenteilen enthaltene Alkaloid Aconitin gehoert zu den am staerksten wirksamen Pflanzengiften. Es wird auch durch die intakte Haut rasch in den Organismus aufgenommen. Erste Vergiftungserscheinungen aeussern sich in Empfindungsstoerungen der Haut, z.B. Kribbeln im Mund, die sich ueber den ganzen Koerper ausbreiten. Die Koerpertemperatur faellt ab, es kommt zu Uebelkeit, Erbrechen, Durchfaellen und Urinabgang. Spaeter kommt es zu Herzrhythmusstoerungen, Verlangsamung des Herzschlags, Atemlaehmung und starken Schmerzen
Diese Pflanze ist also wirklich mit höchstem Respekt zu behandeln!
Superzelle666 hat geschrieben: Zu den Pilzen: Solche Photos eignen sich leider nicht gerade gut zum Bestimmen, da man weder den Stiel noch die Lamellen sieht. Beim ersten bin ich mir nicht sicher, möglicherweise etwas in Richtung Tintling/Zärtling (Lamellenfarbe? Beginnt sich der eine Pilz rechts vorne aufzulösen?), der zweite ist ein sparriger Schüppling, so weit ich das erkennen kann.
Ich dank Dir für Deine Pilzbestimmung, Sebastian! Schon klar, anhand solcher Fotos kann man ein Schwammerl nicht mit völliger Sicherheit bestimmen.
Superzelle666 hat geschrieben: Eine andere Pflanze, deren Berührung recht schmerzhaft sein kann, ist der Diptam, der vor allem auf Trockenrasen vorkommen kann
Am Bisamberg zum Beispiel, auch im Alpengarten und im Botanischen Garten gibt es Exemplare der Pflanze.
Danke für den Hinweis, wusste bis jetzt nicht, dass die Berührung von Diptam unangenehme Folgen haben kann!
Superzelle666 hat geschrieben: Eisenhut und Drogenexperimente? Das Gift des Eisenhuts ist doch gar nicht halluzinogen, oder?
Nicht halluzinogen im Sinne von Tollkirsche oder Datura beispielsweise. Wie weit man das Gefühl, es wüchsen einem Federn aus der Haut, als Halluzination einstufen kann, da bin ich mir nicht sicher.
Katrin hat geschrieben:Ich weiß leider nicht mehr, wo genau ich davon gelesen habe, aber es ist in Bezug auf Hexen und deren Tinkturen sowie als Erklärung, warum Hexen auf "Besen" (= glatte Holzstücke, die mit Pflanzenextrakten bestrichen wurden) fliegen würden, gängige Meinung in der Literaturgeschichte. Falls ich mal eine handfeste Quelle dazu finde, pme ich sie dir.
Sehr interessantes Detail, Katrin - ist mir bislang noch nie untergekommen! Aber speziell über die Geschichte der Hexenverfolgung habe ich jetzt auch nicht allzu viel an Literatur gelesen, nur "Hexenwelten" (Hg. Richard van Dülmen, Fischer-Verlag) und die Kataloge der ehemaligen Landesausstellung "Hexen und Zauberer" (Riegersburg). Meine diesbezügliche Literatur befasst sich hauptsächlich mit Ritualpraxis und Pflanzenwissen.
Falls Du eine Quelle findest, freue ich mich über eine PN.