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1816 - Das Jahr ohne Sommer

Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 07:27
von Feli
hab grad in einer Dokumentation was drüber gesehn. interessantes thema.... und 200 jahre her.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jahr_ohne_Sommer" onclick="window.open(this.href);return false;

aufgrund des ausbruchs des vulkans tambora im heutigen indonesien gabs in nordamerika und europa ein jahr später das jahr ohne sommer mit auswirkungen der hungersnöte bis 1819.
das ereignis hatte aber, wie man im wikipedia nachlesen kann, auch wirtschaftliche neuerungen und veränderungen zur folge.

alles in allem ein interessantes thema.
frage - gibts historisch irgendwie wetteraufzeichnungen aus dieser zeit, oder forschungen dazu?
gefunden hab ich nix...

Re: 1816 - Das Jahr ohne Sommer

Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 09:51
von Arthilas
Es war nicht nur der Tambora daran schuld, sondern aucch andere Eruptionen zuvor :)

Ich finde das Thema ebenfalls sehr interessant. Ich habe letztes Jahr das Buch „Vulkanwinter 1816: Die Welt im Schatten des Tambora“ von Gillen Wood gelesen, welches mir durchaus gut gefallen hat, auch wenn die deutsche Übersetzung nicht ganz das Gelbe vom Ei ist, aber vielleicht wäre das etwas für dich? :)

Re: 1816 - Das Jahr ohne Sommer

Verfasst: Mittwoch 22. Juni 2016, 10:14
von Markus
Vor kurzem ist ein interessanter Blog-Artikel dazu rausgekommen:

http://www.wetterblog.at/beitraege/das- ... ne-sommer/" onclick="window.open(this.href);return false;

LG,
Markus

Re: 1816 - Das Jahr ohne Sommer

Verfasst: Freitag 24. Juni 2016, 15:45
von Bachfan
Feli hat geschrieben: alles in allem ein interessantes thema.
frage - gibts historisch irgendwie wetteraufzeichnungen aus dieser zeit, oder forschungen dazu?
gefunden hab ich nix...
Temperaturmessungen gibt es dazu jede Menge. Grundsätzlich gab es damals große regionale Unterschiede. Außerdem war es nicht nur ein einzelner kalter Sommer, sondern vielerorts eine Serie an kalten Sommern. In Westösterreich war 1816 oft der kälteste Sommer seit Aufzeichnungsbeginn. Nicht so im Osten. In Wien war der kälteste Sommer 1813, ebenso in Klagenfurt. Es gab in Ostösterreich seit Aufzeichnungsbeginn mehrere Sommer auf einem mit 1816 vergleichbaren Niveau waren (zuletzt 1913).
Messstationen mit langen Messreihen sind in Österreich zum Beispiel Wien-Hohe-Warte, Kremsmüster, Innsbruck-Universität und Klagenfurt. Die homogenisierten (korrigierten) Zeitreihen findet man hier:
http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/station/csv.php

So weit ich weiß gibt es aus Österreich aus der damaligen Zeit keine direkten Niederschlagsmessungen. Man kann allerdings die Sommer-Niederschlagsmengen in den trockenen Gebieten des Ostens aus Holz-Zuwachsraten bei Schwarzföhren ableiten. Hab dazu einmal eine Studie von Grabner und Holawe gelesen. Diese findet sich zum Beispiel auch in dem Band "Klimawandel in Österreich", das bei der ZAMG erhältlich sein müsste.
Nach einem Minimum ungefähr 1810 wäre der Sommer-Niederschlag demnach bis 1816 wieder stark angestiegen.

Re: 1816 - Das Jahr ohne Sommer

Verfasst: Freitag 24. Juni 2016, 16:48
von Feli
danke! das klingt ja schon mal spannend!
vor allem an tagen wie heute *schwitz* is es eher fast unvorstellbar wie der sommer 1816 gewesen sein muss.

von kremsmünster gibts niederschlag hab ich grad in diesen zeitreihen geschaut.
und das ist ja gleich bei mir um die ecke.