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Fallstudie zu den Unglücken in der Schweiz, 29.4.18

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2018, 00:41
von Exilfranke1
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Schlussfolgerungen

Eine Betrachtung aller Modellvorhersagen würde den Rahmen dieser Fallstudie sprengen, es sei aber festgehalten, dass das Wetterereignis großräumig und lokal frühzeitig von den führenden Wettermodellen erfasst wurde.

Vorlaufend zur durchschwenkenden Kaltfront entstanden teils kräftige Gewitter über Oberitalien, die mit der starken südlichen Höhenströmung über den Alpenhauptkamm auf die Alpennordseite getragen wurde. Föhnbedingt schwächten sie sich dabei zwar ab, es reichte aber für deutlich absinkende Wolkenuntergrenzen, schlechte Sichten, Schneefall in den Gipfellagen, teils von Blitz und Donner begleitet und Orkanböen. Föhnböen alleine sind schon tückisch, aber wenn Niederschlag in eine sehr trockene (Föhn-) Luft fällt, verdunstet dieser. Die Verdunstung entzieht der Luft Wärme, sie kühlt ab und beschleunigt abwärts. So entstehen kräftige Fallwindböen. Auf einem exponierten Grat kann dies zum Gleichgewichtsverlust und Absturz führen, bzw. bei längerem Aufenthalt im Freien zur Unterkühlung und schweren Erfrierungen.

Gruß,Felix

Re: Fallstudie zu den Unglücken in der Schweiz, 29.4.18

Verfasst: Mittwoch 2. Mai 2018, 16:31
von SteHo
Vorne weg: Es muss der absolute Horror sein sowas am Berg zu erleben.

Aber: Solche Wetterlagen sind gut vorhersagbar. Ich habe selbst schon mehrere Kurse mit geprueften Bergfuehrer gemacht, und die Bandbreite herrscht von wahnsinnig gut und umsichtig, bis hin zu teils doch auch fahrlaessigem Halbwissen. Besonders was das Wetter betrifft, was ja in den Bergen kein unwichtiger Faktor ist. In diesem Fall teile ich deine Einschaetzung voll und ganz, Felix.
Sturm, Schneefall, Vereisung, Unterkuehlung, ... man kann sich ws. nicht vorstellen was diese armen Personen durchmachen mussten. Leidergottes waere eine solche Tragoedie mit normaler Planung zu verhindern gewesen.

Re: Fallstudie zu den Unglücken in der Schweiz, 29.4.18

Verfasst: Mittwoch 11. November 2020, 12:23
von j.reichard75
Wirklich beeindruckend und gleichzeitig brutal erschreckend.
Die Natur ist halt echt die größte Gewalt.

Gruß,
Josef