Nicht Gott und Moses, der Wind teilte das Meer

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ThomasWWN
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Nicht Gott und Moses, der Wind teilte das Meer

Bild
http://static.orf.at/vietnam2/images/si ... _title.jpg

In der Bibel, dem Koran und der Tora wird beschrieben, wie Moses von Gott einen starken Ostwind geschickt bekommt, der das Meer teilt und dem jüdischen Volk die Flucht aus Ägypten ermöglicht. So eine Teilung des Meeres könnte tatsächlich möglich sein.

Kategorie: Meteorologie Erstellt am 22.09.2010.

Zu diesem Ergebnis sind Carl Drews und Weiquing Han vom Department of Atmospheric and Oceanic Studies der Universität von Colorado gekommen.

Die Studie:

"Dynamics of Wind Setdown at Suez and the Eastern Nile Delta" ist im Open-Access-Journal "PLoS" erschienen.

Sie haben im Rahmen einer größeren Studie über Wasserbewegungen durch Wind versucht herausfinden, ob es im Gebiet um das Rote Meer Stellen gibt, an denen es sich, wie im Buch Exodus beschrieben, teilen ließe.

Veränderte Landschaft

Ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Die Landschaft hat sich im Laufe von mehr als 2.000 Jahren stark verändert. Die Wissenschaftler mussten deshalb das alte Gebiet mittels geologischer und geschichtlicher Studien am Computer rekonstruieren.

Besonderes Augenmerk schenkten sie einem alten Arm des Nildeltas, dem sogenannten pelusischen Arm, der früher in eine Lagune, den ehemaligen See von Tanis, gemündet hatte.

Die Forscher halten dieses Gebiet aufgrund der historischen und geologischen Daten für einen sehr wahrscheinlichen Schauplatz der antiken Meeresteilung. Sie analysierten es deshalb anhand von Satellitenaufnahmen und simulierten in Computermodellen, wie die Teilung zustande gekommen sein könnte.

Land zwischen Nilarm und Lagune

Dabei entdeckten sie, dass an der Stelle, an der der Fluss wahrscheinlich in den See gemündet ist, ein Ostwind mit etwa 100 km/h die Teilung herbeigeführt haben könnte. Das Wasser würde auf der einen Seite in die Lagune, auf der anderen zurück in den Fluss gedrängt.

Dem Modell zufolge wurde dazwischen eine bis zu vier Kilometer lange und fünf Kilometer breite Landbrücke entstehen, die bis zu vier Stunden offen bliebe.

Ging Moses nicht durchs rote Meer?

So weit, so gut, bleibt nur eine Problem: Moses soll ja das Rote Meer geteilt haben, und das liegt ein ganzes Stück im Südosten, weit vom Nildelta entfernt.

Es könnte sich hier um einen Interpretationsfehler in der Übersetzung handeln. In unterschiedlichen Übersetzungen des Textes wurde das hebräische "yam suf" entweder als Rotes Meer oder als Schilfmeer interpretiert.

Und diese zweite Umschreibung würde auf das Meer am Ende des Nils, das von Papyrusschilf durchwuchert ist, durchaus zutreffen.

Peter Stenitzer, science.ORF.at

Quelle: http://science.orf.at/stories/1662937" onclick="window.open(this.href);return false;

Videoanimation: http://www.youtube.com/watch?v=XZqIZqDh ... r_embedded" onclick="window.open(this.href);return false;
Zuletzt geändert von ThomasWWN am Samstag 25. September 2010, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Echt? wow , Naja man soll nicht alles in der Bibel glauben.

Ps. Video geht nicht
Lg. Michael , 21 :oe

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Ein alter Hut. Allerdings kann Moses ssehr wohl Richtung rotes Meer geflüchtet sein (es dauerte lt. Bibel ja auch 40 Jahre von Ägypten nach Israel zu kommen, dies spricht nicht ganz für einen geraden Weg), um sich in schlecht zugänglihem Gelände der Verfolger zu entledigen.

Das Nordufer des roten Meeres ist flach, und ging in ein salzig-sumpfiges Marschland über, wie im Artikel beschrieben.

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Bartl ... Israel.png" onclick="window.open(this.href);return false;
hier eine rekonstruierte Karte.

Mit Streitwagen ist dort wenig zu holen. Schöner noch bei günstigen Windricntungen fallen Stellen (Seen,Nordrand des Meeres) trocken, werden (zu Fuß) passierbar, doch wehe der Wind dreht, dann gibts dort, wo eben noch "Land" war 3m Meerestiefe.


Und Mose war sehr wahrscheinlich hochgebildet, er wuchs ja in der Ägyptischen Oberschicht aus, mit fundiertem Wissen um die Natur, sowie schlauer Stratege, der wusste wann, wie, wer, was zu tun war. um das Maximum zu erreichen...
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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ThomasWWN
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wetterfreak vbg hat geschrieben:Echt? wow , Naja man soll nicht alles in der Bibel glauben.

Ps. Video geht nicht

jetzt schon!
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