Potentielles Starkwindereignis 09.01.-11.01.2015

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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Robert83
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Dienstag 6. Januar 2015, 07:19

Ein kurzer Blick, bevors auf die Piste geht: Sorgen macht mir weniger die Nacht auf Freitag, auch wenns im Mittel- und Hochgebirge schon für schwere Orkanböen langen dürfte. Aber der massive Warmlufteinschub am Samstag mit der nachfolgenden Front sind nach GFS 0z nicht zu unterschätzen: 90kn+ in 850, GFS rechnet verbreitet den 100er in 2m. In den Ensembles ist der Hauptlauf aktuell sogar der zahmste Bruder.
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cobra39
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Dienstag 6. Januar 2015, 08:46

Na da hoffen wir mal, dass GFS daneben liegt.
Denn am Samstag sind ja sonst Orkanböen im Grossraum Wien dabei.
Freitag und Sonntag sollte es weniger heftig werden/sein.
LG Helmut

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ManuelW4
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Dienstag 6. Januar 2015, 10:43

Problematisch wird es vor allem mit Durchzug der Kaltfront (derzeit berechnet für SA Abend), denn da kann es dann den 850er Mittelwind als Böen bis heruntermischen *wind*
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cobra39
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Dienstag 6. Januar 2015, 21:13

ZAMG warnt im Flachland nur vor 75 km/h.
Denke, die werden noch ordentlich erhöhen, oder spielt sich das Ganze doch mehr im Berg- und Hügelland ab?
LG Helmut

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Robert83
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Dienstag 6. Januar 2015, 21:42

cobra39 hat geschrieben:ZAMG warnt im Flachland nur vor 75 km/h.
Denke, die werden noch ordentlich erhöhen, oder spielt sich das Ganze doch mehr im Berg- und Hügelland ab?
ZAMG hat hier ebenso eine Vorwarnung vor Windspitzen bis 75km/h.
Ich bin mir nach dem neuesten Kartenmaterial aber sicher, dass diese Geschwindigkeiten im Donauraum schon von DO/FR(erste Kaltfront) teils deutlich überboten werden.
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Mulvane
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Dienstag 6. Januar 2015, 22:02

Das wird durch die teils kräftigen Schauer,mit Sicherheit höhere Windspitzen im Flachland geben.

Bild

Bild
Schöne Grüße aus dem Süden.
Hele *wink* Feldkirchen/Ktn. ca.580m
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Herfried
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Dienstag 6. Januar 2015, 23:40

Starke Kf bei Orkantief - das kann auch konvektiv unwettertechnisch relevant sein (Fallwindböen, Tornados).

Die kommenden Tage werden nun richtig spannend.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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Jonny 5
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Mittwoch 7. Januar 2015, 07:18

Einen Polarjet mit Vmax jenseits der 180mph (>300mkh) gibt es auch nicht alle Tage.

Das bleibt normalerweise auch am Boden nicht ohne Wirkung. Wo es runtermischt wird spannend. Die Nordseeküsten werden es sicher spüren.
Liebe Grüße
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StefanWien
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Mittwoch 7. Januar 2015, 08:54

Nach den jetzt vorliegenden Prognosen rechne ich bei mir mit Orkanböen um 130km/h. Mich würde es nicht wundern, wenn am Buchberg oben >150km/h gemessen werden würden.

Wird ein sehr ungemütliches, lautes Wochenende werden.
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restliche Zeit: Würmla, 260m.
Tomscout

Mittwoch 7. Januar 2015, 11:28

Die Karten lassen einiges erwarten. Hotspot Donauraum und Wr.Becken. Wird interessant! In den Medien und Wetterberichten ist es aber noch verdächtig ruhig...
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marcus_wien
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Mittwoch 7. Januar 2015, 11:45

.... Nun orf schreibt schon mal von 130km/ h ....im norden und osten
marcus_wien2 165üNN, temp Messung: 2 m über Rasen in ca 800m² grossen begrünten Innenhof - in Wien2 nähe Nestroyplatz
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Robert83
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Mittwoch 7. Januar 2015, 11:48

Die 850er Winde und darüber ordentlich, erstes Vmax am Freitag mit gut 90kn von OÖ ostwärts. Dazu Konvektion am Abend, einiges an Regen ist gerechnet im 6er Lauf.. GFS rechnet da in den Niederungen 90-100km/h, dies im Donauraum und Alpenvorland auch leicht bringen wird, vermutlich mit recht hohen Mittelwinden und an einigen Station auch Orkanböen im Verlauf. Rax und Schneeberg wohl bei der Lage immer wieder Böen jenseits der 150, eventuell gar gegen 180km/h. Durch die stabile Schichtung mischts aber die Böen nur im hügeligen Gelände herunter - das wird auch oftmals recht lokal und kaum prognostizierbar sein.
Am Samstagabend(Termin 18z) geht dann die Kaltfront scharf durch, in 850hPa in 850hPa 70kn über OÖ, 90kn in 850hPa über weiten Teilen Niederösterreichs - das wird dann wirklich spannend, da hier die 850er Mittelwinde heruntergemischt werden könnten. Mit dem Trog dahinter sind auch Gewitter mit Downbursts denkbar, ich würde diese allerdings weiter über Deutschland, also nördlich der Mainlinie deuten. Insgesamt bietet der GFS 6er Lauf eine leichte Verschärfung der Lage, wobei das ist alles schon dagewesen und ähnelt nur von den Höhenwinden her den großen Orkanlagen der letzten 25 Jahre. Eventuelle Schnellläufer und Randtiefs sind nämlich in den derzeitigen Karten nicht auffindbar. Im Mittel- und Hochgebirge der Nord- und Ostalpen lassen die Karten mal auf ein Ereignis Marke "Emma" und "Paula" von 2008 schließen.
stiger80

Mittwoch 7. Januar 2015, 14:05

Hallo Leute,

ich denke auch dass es nach der aktuellen Kartenlage in meinem Bereich recht zu Sache gehen kann.
Jetzt eine andere Frage.
Eine Freundin von mir möchte am We in die Flachau zum Skifahren. Wie sieht da die Lage aus? bzw ab welcher Geschwindikeit stellen die Lifte ihren Betrieb ein?

Danke

Schöne Grüße
Stiger *wind*
randy_random
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Mittwoch 7. Januar 2015, 17:18

stiger80 hat geschrieben: Eine Freundin von mir möchte am We in die Flachau zum Skifahren. Wie sieht da die Lage aus? bzw ab welcher Geschwindikeit stellen die Lifte ihren Betrieb ein?
Da ja bereit von mehreren Stellen ein Starkwinderreignis angekündigt wird, ist es sicher nicht das optimale WE zum Skifahren. Ob der Wind in der Flachau wirklich so stark ist, dass selbst die Lifte stehen ist drei Tage im voraus sehr schwierig zu sagen.
Falls noch nichts fix gebucht ist, würde ich persönlich eher verschieben, da zu dem Sturm auch noch einiges an Niederschlag angekündigt ist und die SFG speziell am Samstag doch sehr hoch berechnet wird.
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Robert83
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Mittwoch 7. Januar 2015, 23:16

Nach GFS und EZ 12z ergibt sich für mich mal folgendes Bild:
Morgen präfrontal ruhig, kurzer Warmeinschub ab dem Nachmittag v.a. in der Höhe, gegen Mitternacht dann Durchzug der 1. Kaltfront - 50-60kn in 850hPa, in den Niederungen laut Rechnungen 70-90, stw. 95km/h - da und dort wohl auch der erste 100er.
Freitagfrüh kommen wir dann in den massiven Warmsektor, der Jet mit Vmax selbst läuft knapp nördlich an Österreich vorbei, in 850hPa steigern sich die Windgeschwindigkeiten von 50kn in der Früh auf 75kn um Mittag und 80-90+kn am Abend, bis Mitternacht wieder etwas abnehmend. Ein Warmsektorsturm par excellence. Inwiefern der Regen im Warmsektor als Bremse die Böen tiefer ausfallen lässt, kann ich nur spekulieren. Insgesamt gehe ich aber alpennordseitig bei der GFS Rechnung von verbreiteten 100-120, vielleicht auch wo 130km/h aus, denn besonders der Höhenwind steht Kalibern wie Kyrill oder Emma um nichts nach.
Bei Kyrill kam über Österreich ebenso der Warmsektor zum Tragen, die Kaltfront verblieb über Deutschland und Tschechien - das war auch unser Glück, sonst hätts wie damals bei Wiebke 1990 verbreitet 140-160km/h in den Niederungen gegeben.
Am Samstag nimmt der Wind in der Höhe im Norden etwas ab, bleibt bei 60-65kn, im Osten aber weiterhin 80-85kn, im Tagesverlauf abnehmend.
Unsere Alpenrepublik verbleibt lange im Warmsektorbereich, erst in der 2. Nachthälfte schwenkt von Norden der Trog durch. Kaltfront und extremer Höhenwind überlappen nach dieser Rechnung nicht - stellenweise vielleicht der 100er in den Niederungen am Alpenostrand und im Wiener Becken, das wars aber. Der Sonntag vorerst deutlich weniger windig, besonders am Alpenostrand nehmen die Windgeschwindigkeiten durch das nachrückende Hoch nochmals deutlich zu - stürmisch also von Wien über das Wiener Becken, das Nordburgenland bis weit in die Oststeiermark hinein. Wetterberuhigung dann zum Montag hin - da rückt uns der nächste Warmeinschub auf die Pelle.
Fazit:
1. bislang unterbewertet kommt mir die Nacht von Donnerstag auf Freitag vor, die erste Kaltfront sieht in den Karten durchaus giftig aus
2. Freitag ausgewachsener Warmsektorsturm mit Mittelwind von 13-15bft und Böen von 160-180km/h im Mittelgebirge, in den Niederungen bin ich unsicher, wieviel da auf uns zukommt. Vermutlich transportiert der Regen trotz üblicher Stabiliät im Warmsektor den Impuls teils weit nach unten, sodass auch im Donauraum verbreitet schwere Sturm-, teils auch Orkanböen möglich sind
3. der Samstag im gesamten Nordlalpenbereich und noch mehr am Alpenostrand äußerst stürmisch mit eingelagerten Böen, in höheren Lagen durchaus Windstärke 11-12, in der Nacht dann die Kaltfront, die auch herunten nochmals eine kurze Verschärfung bringt, ehe die Windgeschwindigkeiten von Westen her deutlich nachlassen sollten.
Neben den Geschwindigkeiten ist auch die Dauer des Ereignisses hervorzuheben: immerhin liegen die 850er Mittelwinde von Donnerstag 21z bis Sonntag 6z durchgehend im Orkanbereich.
Viel Regen, die Schneeschmelze(die außeralpin bis in Höhen um 1000m kaum einen Schneekrümel übriglassen wird) und der daraus folgende sehr feuchte Boden werden zusammen mit der Dauer des Ereignisses sicher für Probleme sorgen.
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Andi47
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Donnerstag 8. Januar 2015, 07:11

randy_random hat geschrieben:
stiger80 hat geschrieben: Eine Freundin von mir möchte am We in die Flachau zum Skifahren. Wie sieht da die Lage aus? bzw ab welcher Geschwindikeit stellen die Lifte ihren Betrieb ein?
Da ja bereit von mehreren Stellen ein Starkwinderreignis angekündigt wird, ist es sicher nicht das optimale WE zum Skifahren. Ob der Wind in der Flachau wirklich so stark ist, dass selbst die Lifte stehen ist drei Tage im voraus sehr schwierig zu sagen.
Falls noch nichts fix gebucht ist, würde ich persönlich eher verschieben, da zu dem Sturm auch noch einiges an Niederschlag angekündigt ist und die SFG speziell am Samstag doch sehr hoch berechnet wird.
selbst, wenn die Lifte den Betrieb nicht einstellen würden: ich denke nicht, dass es Spaß macht, wenn einem auf der Piste der Sturm entgegenpfeift, der Sessellift einem das Essen aus dem Gesicht schaukelt und womöglich die Gondelbahn hängenbleibt.
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marcus_wien
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Donnerstag 8. Januar 2015, 07:14

Danke robert für die ausführliche einschätzung

In wien 2 reichts dann sicherlich für um die 100 km/h in böen ev mehr
Samt einiger baumschäden im prater - also vorsicht
Ebenfalls sind einzelne dachschäden zu erwarten / lose mauerteile oder einzelne lose dachziegel könnten in der stadt gefährlich werden
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chris-wels
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Donnerstag 8. Januar 2015, 07:30

die Frage ist inwieweit es die massiven Höhenwinde runtermischt. Kurzzeitig erfolgt in der Nacht auf morgen eine Labilisierung durch Höhenkalltluft im Bereich des giftigen Troges, der ein schönes und massives Hebungsfeld (PVA) aufweist - mit der Kaltfront eine gefährliche Mischung. Schon bald zieht das ganze aber nach Osten ab und in der Höhe wird es wieder wärmer.

Etwas "entspannter" ist das ganze am Freitagnachmittag/Abend, wo Niederschlag stabilisierend wirkt und mir die Labilität mehr fehlt (Erwärmung in der Höhe). Zusätzlich liegen wir im im Right Exit des Jets, besser wäre da der linke Auszugsbereich. Die Windspitzen werden zwar ordentlich sein, aber vielleicht nicht so stark wie die kommende Nacht. Auf den Bergen (Feuerkogel) wirds wurscht sein, dort kommen wir deutlich über 150km/h.

Interessant vielleicht auch noch die Entwicklung am Alpenostrand Samstags, dort werden orografisch sicherlich massive Winde in Orkanstärke erwartet, am Schneeberg sowieso ;)

Vergleiche mit Kyrill/Emma sind angesichts der Windspitzen legitim, die hochreichende Feuchtkonvektion bei diesen beiden Ereignissen spielten allerdings in weit höheren Ligen.

wir werden sehen, ein Windchase mit Stahl/Betonzelt am Feuerkogel wär doch was, Bertl, host Zeit? ;-)

lg chris
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cobra39
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Donnerstag 8. Januar 2015, 07:37

Ja, danke Robert.

Also ich dachte mir auch schon, dass das ganze schon mit Kyrill verglichen werden kann.
Da waren die Windspitzen bei uns max. 90 km/h, aber das ist regional sehr unterschiedlich.

Höhepunkt des Sturms am Samstag früh/vormittags mit Spitzen meiner Einschätzung nach
bis ca. 110 km/h (im Flachland), das viel Arbeit für die Dachdecker bedeuten würde.


Was mir auch auffällt, dass Stürme oft am Wochenende auftreten, aber das nur nebenbei.

Schönen Tag
LG Helmut

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stefan
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Donnerstag 8. Januar 2015, 09:02

Andi47 hat geschrieben:
randy_random hat geschrieben:
stiger80 hat geschrieben: Eine Freundin von mir möchte am We in die Flachau zum Skifahren. Wie sieht da die Lage aus? bzw ab welcher Geschwindikeit stellen die Lifte ihren Betrieb ein?
Da ja bereit von mehreren Stellen ein Starkwinderreignis angekündigt wird, ist es sicher nicht das optimale WE zum Skifahren. Ob der Wind in der Flachau wirklich so stark ist, dass selbst die Lifte stehen ist drei Tage im voraus sehr schwierig zu sagen.
Falls noch nichts fix gebucht ist, würde ich persönlich eher verschieben, da zu dem Sturm auch noch einiges an Niederschlag angekündigt ist und die SFG speziell am Samstag doch sehr hoch berechnet wird.
selbst, wenn die Lifte den Betrieb nicht einstellen würden: ich denke nicht, dass es Spaß macht, wenn einem auf der Piste der Sturm entgegenpfeift, der Sessellift einem das Essen aus dem Gesicht schaukelt und womöglich die Gondelbahn hängenbleibt.
Kurz mein Senf noch zu Flachau. V.a. die Flachauer Seite ab der Mittelstation aufwärts ist generell sehr windanfällig. Da hab ich es schon erlebt, dass Lifte gestoppt wurden, obwohl nicht unbedingt ein Sturmereignis bekannt war. Die Wagrainer Seite ist da kommoder, auch auf der Piste dann. Ob z.B. der G-Link ins Alpendorf rüber in Betrieb ist, wird man sehen.
Das Wetter ist halt dann eine weitere Geschichte. Ob es Spaß macht, bei starken Wind, eventuell Regen bis ganz rauf, zu fahren ist eine andere Frage. ;)

In den Tallagen erwarte ich mir aber nicht allzu starken Sturm. Statt viel Niederschlag werden bei uns wieder Leeeffekte den Niederschlag verhindern. Hören werden wir den Sturm aber, wenn er über die Berge pfeift. ;)
LG Stefan
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Nyuli
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Donnerstag 8. Januar 2015, 11:38

ZAMG geht schön langsam mit den prognostizierten Windgeschwindigkeiten nach oben, derzeit gibt es bereits eine 100 km/h-Warnung für Wien ab Mitternacht.
Für exponierte Lagen und lokale Windkanäle könnte dies nun 110-120 km/h auch bedeuten, es wird ruppig *grübel*
-----------------
Gruß, Stefan
HansSchild
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Donnerstag 8. Januar 2015, 11:52

Hallo zusammen,

ich muss jetzt hier leider ein ziemliche Laienfrage platzieren - für einen Südbayern wohl aber erlaubt da wir es nicht zu oft mit viel Wind zu tun haben ;-)

Die letzten Läufe von GFS und auch der aktuelle zeigen eines der größen Windmaxima des gesamten Sturmereignisses der nächsten Tage in Süddeutschland, insbesondere in Teilen Ober- und Niederbayerns. Das Maximum wird dabei im Warmsektor in der Nacht von Freitag auf Samstag gerechnet.
Auf der 500hPa Karte lässt sich zu diesem Zeitpunkt nichts spektakuläres entdecken. Das dann mittlerweile steuernde Tief liegt mit einem Kerndruck von 965hPa zwischen Schottland und Island
http://www.wzforum.de/forum2/file.php?0,file=37337" onclick="window.open(this.href);return false;
Als Gegenpart dazu ein Hoch über Spanien welches mit einer 1035er Isobare seine Fühler nach Südwestdeutschland ausstreckt.

Zu diesem Zeitpunkt hat natürlich die Warmluftzufuhr aus Südwest schon begonnen
http://www.wzforum.de/forum2/file.php?0,file=37335" onclick="window.open(this.href);return false;

So und jetzt komm ich auch langsam zu meiner Frage. Ich habe heute gelesen, dass sich im Warmsektor Niederschlag "dämpfend" auf den Wind auswirkt. Konvektive Umlagerungen sind ja eh nicht vorhanden - die Schichtung sehr stabil insofern findet ja eigentlich ohnehin kaum ein heruntermischen der starken Höhenwinde statt. Jetzt zum Zeitpunkt und zum Modell
SA00Z berechnet GFS skalige Niederschläge and er Warmfront des o.e. Tiefs
http://www.wzforum.de/forum2/file.php?0,file=37333" onclick="window.open(this.href);return false;

Zum gleichen Zeitpunkt werden jedoch auch Höhenwinde von mehr als 90kn, zum Teil sogar bis zu 100kn in 850hPa berechnet:
http://www.wzforum.de/forum2/file.php?0,file=37332" onclick="window.open(this.href);return false;

Natürlich auch ein bisschen weiter oben in 700hPa schön erkennbar
http://www.wzforum.de/forum2/file.php?0,file=37336" onclick="window.open(this.href);return false;

Die direkten Modelloutputs geben dabei schwere Sturmböen evtl. sogar orkanartige Böen am Boden an:
http://www.wzforum.de/forum2/file.php?0,file=37331" onclick="window.open(this.href);return false;

Insofern würde den Berechnungen nach eines der stärksten Windfelder in der Nacht von Freitag auf Samstag den Süden beschäftigen. Der Wind würde in der Folge übrigens nur leicht nachlassen und eigentlich von Freitag Mittag bis Samstag Abend mit Spitzen von 80-95km/h anhaltend stark sein.

Wie kann denn nun trotz der stabilen Schichtung im Warmluftsektor der Wind nach unten gemischt werden!? Und wirkt sich die Warmfront mit dem damit verbundenen Regen dämpfend aus UND können die Modelle das überhaupt erfassen!?
Jetzt sind die Wind-Experten gefragt... Vielen Dank

P.S. - gleichen Beitrag habe ich im WZ-Forum gepostet - da das ganze in der Folge mit gleichen Auswirkungen auch den gesamten Alpennordrand von Österreich betrifft möchte ich das auch hier posten. Die Windgeschwindigkeiten über Österreich werden zum Teil noch höher als über Bayern gerechnet!
Leider werden die Bilder nicht angzeigt, deshalb nur der Link dazu
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Donnerstag 8. Januar 2015, 12:12

f-z hat geschrieben:Nach Sichtung der letzten Modelloutputs habe ich unter Einbeziehung meiner persönlichen Erfahrungen aus früheren Beobachtungen für meine Region auf meiner Wetterseite heute eine Analyse mit Spitzenwindeinschätzung gemacht:
Triestingtal: 100 km/h
Buchberg/Wienerwald: 130 km/h
Hocheck: 150 km/h
Schneeberg: 180 -200 km/h
Danke für deine Einschätzung! Ja, der Buchberg sollte die 130 km/h leicht schaffen. *wind* Auch auf den Hügelkuppen im Westen Wiens wären Windspitzen um 130 oder darüber denkbar. Vielleicht ein neuer Stationsrekord auf der Jubiläumswarte. Soweit ich weiß gab es ja die Station bei Emma und Co noch nicht...
f-z hat geschrieben: Spannend werden am Sa auch die Abflussmengen in der Triesting *grübel*
Ja, da bin ich auch schon gespannt. Niederschlag kommt ja bei uns im Osten nur mäßig viel, aber in der Schneedecke ist einiges gespeichert und es ist diesmal mit sehr hohen Abflussbeiwerten zu rechnen. Wobei es etwas weiter westlich Richtung Mostviertel und Oberösterreich aus jetziger Sicht deutlich spannender aussieht... Für genauere Aussagen ist es aber eh noch zu früh.
Liebe Grüße :)

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Donnerstag 8. Januar 2015, 15:42

@HansSchild: Ja, Niederschlag dämpft die Windstärke am Boden - ich möchte an dieser Stelle Felix' (Exilfranke) Homepage zitieren, weil ich es selbst nicht schöner formulieren könnte:
. (...), dass bei starker Südwest-Nordost-Strömung eine rasche Verlagerung (engl.: Translation) des Tiefdruckgebiets von Südwest nach Nordost erfolgt. Da das Tiefdruckgebiet selbst rotiert, also die Winde gegen den Uhrzeigersinn um den Tiefdruckkern wehen, addieren sich an der Tiefvorderseite Verlagerungs- und Rotationsgeschwindigkeit. An der Tiefnordseite passiert das Gegenteil: Das Tief verlagert sich nordostwärts, aber der Wind weht südwestwärts. Die Rotation subtrahiert sich von der Translation und die Winde sind deutlich schwächer. (...)
Im Warmsektor ist die Luft stabil geschichtet, sodass die starken Winde nur in Ausnahmefällen bis zum Boden herabgemischt werden. LeChateliers Prinzip des kleinsten Zwangs sei Dank. Die Naturgesetze haben gewissermaßen eine Kindersicherung eingebaut, sodass Starkwindfelder stabil geschichtet sind und im instabilsten Bereich meist deutlich schwächere Höhenwinde vorherrschen.

Zudem führt die Warmluftadvektion zu großflächigen Aufgleitniederschlägen, welche wiederum für gesättigte Luftschichten verantwortlich sind. Diese weisen bei stabiler Luftschichtung weniger Abwärtsimpuls als bei labiler Schichtung auf - und dämpfen die finale Windgeschwindigkeit am Boden.
(Quelle: http://www.wetteran.de/wirbel/sturmwirbel" onclick="window.open(this.href);return false;)

LG Manuel
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Feli
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Donnerstag 8. Januar 2015, 15:45

leider sind auch die bilder aus dem WZ-forum nicht zu sehen - weil man die nicht extern verlinken darf...
vielleicht schickst uns den thread-link mit?
dann kann sich das jeder selber durchlesen - oder du verlinkst die bilder direkt - also über die originale quelle und nicht übers wz-forum!?
liebe grüsse
(die) Feli
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