Wetterdiskussion Winter 2016/2017

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
rudolf
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Samstag 17. September 2016, 15:19

franz, danke für deine ausführliche analyse.

lg rudi
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nuntius
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Samstag 17. September 2016, 15:45

Vielen Dank für deine lehrreiche Wintertrendanalyse!
Ich hoffe duch hast recht mit deiner Einschätzung und es kommt zu einem, zumindest durchschnittlichen Winter, jedenfalls mit Schneefällen im Süd-/Osten. *pfeif* *liebschau*
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Helmut Graz
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Samstag 17. September 2016, 18:10

Danke für diese gut verständliche Einschätzung zum kommenden Winter. *top*
lg Helmut Kalsdorf b. Graz
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Robert83
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Samstag 17. September 2016, 20:31

Danke für deine hervorragend ausgearbeitete Analyse Franz.

Was mich heuer wieder an einen eher standesgemässen Winter mit eventuell guten Schneemengen auch im Flachland bei winterlicher Kälte glauben lässt,
ist die heuer doch weit nach Süden verlaufende Frontalzone und der Verlauf der letzten Monate, Thema "Erhaltungsneigung".
Die nun sehr warme Phase im September war keine "Brutalo-SW-Lage", sondern war ausschließlich den überhaupt warmen Luftmassen geschuldet, die von Spanien über Frankreich bis Deutschland rein die Allzeitrekorde nur so purzeln liessen. - das Problem ist, dass diesselbe Wetterlage mehrheitlich deutlich milder geworden ist, als in früheren Zeiten(oftmals mehrere K).
Der Ostalpenraum, immerhin auf fast 50° nördlicher Breite gelegen und doch ein Stück weg von Atlantik und Nordsee, ist prinzipiell in der Lage sich selbst ein Kältereservoir zu schaffen - sollte eine Wetterlage vorangehen, die auch grössere Schneebedeckungen zulässt und zudem milden Luftmassen den Weg abschneidet.
Die letzten Monate gab es immer wieder interessante Kunstgriffe der Wetterküche: Fronten gingen nicht, wie die letzten Jahre üblich, einfach durch, sondern verwellten, induzierten Mittelmeertiefentwicklungen. Ich hoffe(als Winterfreund), dass sich dieser Trend auch die nächsten Monate fortsetzt - dann müssten wir uns bzgl spannendem, tendenziell auch abwechslungsreichem Winterwetter wenig Sorgen machen und dann ists auch "wurscht" ob es -7 oder -4°C(oder auch mehr) in 850hPa hat, wenns vom Mittelmeer kommt, ist eben mehr Feuchte im Spiel ;) ).
Auf kalte Nord/Nordost- oder Ostströmungen kann man jedenfalls nicht mehr vertauen - nicht, wenn der Kontinent selbst in den Wintermonaten teilweise vor Wärme nur so strotzt und sogar in der Polarnacht teilweise ordentliches Tauwetter zu verzeichnen ist: so passiert letzten Winter in Spitzbergen oder auch weit in den Tiefen Sibriens...
Der Februar 2012 bildete eine kurze Ausnahme, ansonsten ist diese Art von Kaltlufttransport selten geworden.
Hannes
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Samstag 17. September 2016, 21:23

Danke Franz für deine interessante Analyse!

Ich persönlich halte mich immer etwas zurück bei den Langfristprognosen, da man über eine Woche nur mehr über den Tellerrand spekulieren kann wie s wird....
Letztes Jahr wurde auch in der WZ heftigst diskutiert über einen Wolfwinter ala Russia das ging aber voll in die Hose.... Trotzdem finde ich den Thread spannend
den Franz hat heuer unseren Sommer gut Vorhergesagt.Hoffe heuer das es mal für die Wiener mal wieder ein fettes Balkantief sich ausschneit dazu peitschenden NW Wind
mit Schneeverwehungen (Südautobahn stopp nix geht mehr Finde diese Wetterlage immer spannend wenns von Osten her reindreht und am
Wienerwald voll abladet so 50 cm+ des wäre wieder mal geil! Schau mas wies wird .... ;) *snow1* *snow2* *frier*
lg Hannes
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Herfried
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Samstag 17. September 2016, 23:58

Das Drehen der PDO ist spannend... Und die heuer warme Artkis. Alle Meere rund um die Arktis sind warm, und jene selber auch, das fehlende Meereis wird sich beim Zufrieren (Wärmefreisetzung) in entsprechend wenig arktische Kälte (kräftige Wärmeanomalie) umschreiben. Zusätzlich gibt es deutlich mehr Wasserdampf für Schnee in Sibirien und Kanada.

Warme Arktis und Subarktis... das verringert die Intensität der Polarfront, und damit der Tiefs in den gemäßigten Breiten.
Damit kann sich dann WACCY ausbilden. oben warm, Subtropen warm, Meere warm - aber Kontinente bis tief in die gemäßigten Breiten hin kalt, durch Blockadehochs auf den Meeren Strömungsumkehr, NO Winde, Trend zu Mittelmeertiefs usw...

Die besseren Winter der letzten Jahre (nach den arktischen Warmsommern 2010, 2011, 2012) liefen nach diesem Muster.

...wenn es natürlich dennoch zu ausreichend Westwind kommt, dann sorgt die ozeanische Wärme für Nichtwinter.

War nicht 2012 sogar beides im selben Winter nacheinander? Feber mit viel Schnee und sehr kalten 2 Wochen, Jänner teils frostfrei (!)
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
chris-kapfenberg
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Dienstag 18. Oktober 2016, 10:13

Gibt`s Neuigkeiten puncto Winteraussichten?

Ein Traum wäre wieder einmal ein Winterbeginn Mitte November mit einer durchgehenden Schneedecke bis Anfang März. Sollte trotz Klimawandel hoffentlich noch möglich sein... *grübel*.

Zumindest taugt`s mir, dass es nicht Sommerwetter mitten im Oktober gibt wie wir die letzten Jahre oft hatten.

L.G., chris-kapfenberg
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Bürgler87
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Dienstag 18. Oktober 2016, 11:01

chris-kapfenberg hat geschrieben: Ein Traum wäre wieder einmal ein Winterbeginn Mitte November mit einer durchgehenden Schneedecke bis Anfang März. Sollte trotz Klimawandel hoffentlich noch möglich sein... *grübel*.
Also ob das heutzutage noch im Bereich des möglichen ist, wage ich stark zu bezweifeln...
War das überhaupt früher oft der Fall???

Gemäß http://www.winterchronik.de/winter-chronik.jsf#
Wenn ich da auf Trostberg (BY/Traunstein/500m.ü.A.) klicke, dann seh ich da seit 1950 3 Jahre mit Schneetage >100 Tage

Natürlich kommts auch drauf an wo in Österreich... Pauschal lässt sich das sowieso nicht sagen :)
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Herfried
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Dienstag 18. Oktober 2016, 18:18

95/96 ...
Anfang Dez. bis Ende März Respekt. Anfang April.

NUR grausam kalt und trüb ... Winterwahnsinn der jedem Winterfan das Grauen lehrte.
Ne... Anfang Mitte Dez. Bis Mitte Feber. Davor und danach frostfrei und warm :-)
Zuletzt geändert von Herfried am Mittwoch 19. Oktober 2016, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
Andi.W
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Mittwoch 19. Oktober 2016, 07:39

In den nächsten 2 Tagen, besonders aber Morgen kann es im manchen Tälern des Südens Winterlich werden :!:
Besonders bei starken Niederschlägen kann sie Schneefallgrenze weit herunter sinken
Langsam wird es in den Gebirgsregionen für die Winterausrüstung Zeit
Hannes
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Mittwoch 19. Oktober 2016, 08:17

Neue Winterreifen sind schon montiert der Schnee kann kommen *snow2*
lg Hannes
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Andi.W
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Mittwoch 26. Oktober 2016, 09:23

Da schließ ich mich an *ja*
Ab dem kommendem Wochenende wird in Moskau erstmals der Winter zuschlagen.
Bei uns wird sich nächste Woche nur wenig Ändern, da die Kaltluft zu weit Östlich herunter zieht
Chancen bei uns, könnten erst ab dem 7.11 bestehen
Aber wie immer nur eine erste Tendenz *nixweiss*
Exilfranke1

Freitag 28. Oktober 2016, 15:37

Ich füge ein interessantes Detail dazu:

http://www.aer.com/science-research/cli ... scillation" onclick="window.open(this.href);return false;

Polarwirbelsplit rekordverdächtig früh, weit vor dem Einstrahlungsminimum, mehr Schnee in Sibirien als sonst um die Zeit. Laut dem Analytiker erinnert ihn das Muster der Temperaturanomalie an 2005/06.

Die lange Lektüre lohnt sich.
MarcoKTN
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Freitag 28. Oktober 2016, 23:18

Schon zu oft bin ich und andere auf solche kalten frühwinterprognosen reingefallen...deshalb heuer zurückhaltung und ganz objektiv:

Die vortgeschrittene und weiter wachsende Schneedecke über Eurasien ist keineswegs wegzureden... wenn er erstmal liegt dann hält dieser in dieser Brrite recht lange und die sonne sinkt noch weiter.
Logische Konsequenz daraus ist frühere und selbstständige kaltluftproduktion in nicht allzu entfernter Nähe.

Nun zu den einigermaßen realistischen Folgen für die kommenden Wochen....

Druckkonstellationen mit Nordost oder Ostwinden bringen schon frühzeitig sehr kalte Luftmassen....

Ein Andauern der Lage produziert extrem kalte Luftmassen in Richtung Dezember hin über Eurasien. Im Hochwinter wäre dann richtig kalte Luft (-20 in 1600m) bereit nach Europa zu strömen...

Und nummer 3...die Kaltluft stärkt das russische Hoch und schwächt den Polarwirbel..welcher letztes Jahr wiederholt warme Luftmassen vom Atlantik brachte...

In Summe sag ich:
Bei Wiederaufleben der Westströmung (zonalität) bleibt noch die Resthoffnung auf die bestehende Schneedecke Eurasiens welche im Verlauf die Dinge wieder "gerade biegen würde"...

Ansonsten kann man mit einem abwechslungsreichen Winter rechnen mit recht großen Temperaturspannen durch zwischenzeitliche Südlagen..
jedoch auch mit intensiver Kältelagen
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Waldgeist
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Samstag 29. Oktober 2016, 08:13

die NASA behält die aktuelle, flachere, aber weitere Temperaturverteilung (wärmer als üblich in der Polarregion 60-90°, kälter als üblich im Bereich 40-60°) bei
Standorte (Höhe*): Gleißenfeld (364m), Mödling (220m), Mauerbach (300m)
* = Höhe ü. d.M. meines üblichen Standortes wenn nicht explizit anders angeführt.
Andi.W
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Sonntag 30. Oktober 2016, 10:12

Die Prognosen zu einem Wintereinbruch in der 2 . Novemberwoche werden immer deutlicher
Aus heutiger Sicht, sind Schneeschauer bis ins Flachland, im Bereich des möglichen :!:
Höchste Eisenbahn die Winterreifen aufzuziehen *ja*
Auch an die Blumen sollte man denken, und sie an einem warmen Ort bringen ( wegen Frostgefahr *frier* )
Besonders im Bergland ist auch mit einer Schneefahrbahn und einer Schneedecke zu rechnen *snow2*
Alpemare
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Sonntag 30. Oktober 2016, 23:19

Andi.W hat geschrieben:Die Prognosen zu einem Wintereinbruch in der 2 . Novemberwoche werden immer deutlicher
Aus heutiger Sicht, sind Schneeschauer bis ins Flachland, im Bereich des möglichen :!:
Höchste Eisenbahn die Winterreifen aufzuziehen *ja*
Auch an die Blumen sollte man denken, und sie an einem warmen Ort bringen ( wegen Frostgefahr *frier* )
Besonders im Bergland ist auch mit einer Schneefahrbahn und einer Schneedecke zu rechnen *snow2*
Bäähhh *ach*
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Robert83
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Sonntag 30. Oktober 2016, 23:22

Oh, ein Qualitätsposting *gg*
Andi.W
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Mittwoch 2. November 2016, 08:19

Heute kommt die erste Kaltfront mit kräftigem NW Wind
Am Freitag solls in der Früh verbreitet frostig werden :!:
Am Sonntag kommt die nächste Kaltfront mit Schneefall bis ca 1000m
Auch die nächste ganze Woche, sieht aus heutiger Sicht feucht und kalt aus
Die Schneefallgrenze scheint aber etwas weiter oben zu bleiben, als noch vor ein paar Tagen angekündigt worden ist
Fürs Bergland und eventuell oberes Mühl und Waldviertel siehts für den ersten Schnee ganz gut aus *snowman*
Zuletzt geändert von Andi.W am Mittwoch 2. November 2016, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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ManuelW4
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Andi.W hat geschrieben: Fürs Bergland und eventuell oberes Mühl und Waldviertel siehts für den ersten Schnee ganz gut aus *snowman*
.... mal ganz abgesehen davon, dass es im oberen Waldviertel schon im Oktober den 1. Schnee gegeben hat ;)
- Oberedlitz an der Thaya (nördl. Waldviertel, Bezirk WT), 485 m
- Allentsteig (Bezirk ZT), 535m

>>http://www.wetter-waldviertel.at
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Mortimer
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Montag 7. November 2016, 06:46

Hallo Franz! Wieder eine super Analyse (auch wenn ich mehr der Mildwinter-Fan bin ^^), vielen Dank!
Mortimer M. Müller
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meister_k
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Montag 7. November 2016, 07:17

danke für deine ausführliche Analyse Franz! *top*
die Kombination aus zu warmen Meeren + sibirische Kaltluftvorstöße nach ME... hmm.... ;)
der Winter könnte also durchaus spannend werden - und die Schigebiete hoffen mit Sicherheit dass du recht behältst *snow1*
lg
Wolfgang
OÖ/Bezirk Perg/Naarn (245m)
Wetterwerte Naarn, Werte nicht normiert

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chris-kapfenberg
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Dienstag 15. November 2016, 13:29

Hallo,

kann mir jemand sagen, ob es solche Situationen in den letzten Jahren/Jahrzehnten im Polarbereich gegeben hat und wenn ja mit welchen Auswirkungen auf den Winter (warme Arktis, kaltes Sibirien)?

Bild



Danke, chris-kapfenberg
Wohnort Kapfenberg-Parschlug, 730 m Seehöhe
Paddy

Dienstag 15. November 2016, 15:44

Interessante Entwicklungen im Dezember (Adventszeit) bzw. Monatswechsel möglich! (Quelle:http://www.wetteronline.de/) *grübel* *snow1* *bravo*

Kalte Adventszeit in Sicht? Polarwirbel schwächelt weiter!

Nach dem ersten Kälteeinbruch hat sich nun wieder milderes Wetter bei uns durchgesetzt. Es ist aber unwahrscheinlich, dass diese Entwicklung von Dauer ist: Es könnte durchaus sein, dass der Winter auch bei uns bald wieder zuschlägt.

Während bei uns nach dem ersten Wintergruß milderes Wetter einkehrt, ist in anderen Regionen der Nordhalbkugel nichts normal. In Sibirien herrscht klirrende Kälte mit Abweichungen von bis zu 20 Grad unter dem langjährigen Mittel, dort hat sich ein gewaltiges Kältehoch festgesetzt. In der Arktis ist es dagegen bis zu 20 Grad wärmer als normal. Meteorologisch gesehen sind diese Abweichungen geradezu absurd und in der Arktis hat die Wärme verheerende Folgen: Die Meereisbildung stagniert, auf Spitzbergen herrschen immer noch Plusgrade.

All diese Wetterphänomene hängen auch mit dem Polarwirbel in der unteren Stratosphäre zusammen. Dieser Wirbel über dem Nordpolgebiet war in den letzten Wochen außergewöhnlich schwach ausgeprägt, was die Voraussetzungen für blockierende Hochdruckgebiete und damit Kälteeinbrüche begünstigt hat. In den kommenden Tagen kann sich dieser Wirbel zwar etwas erholen, für Ende November deutet sich dann aber eine erneute, möglicherweise markante Abschwächung an. Es gibt sogar Signale, die auf einen völligen Zusammenbruch dieses Wirbels hindeuten.

Bild

Sollte der Polarwirbel in den kommenden Wochen tatsächlich markant schwächeln oder sogar komplett zusammenbrechen, könnte das weitreichende Folgen für die Wetterentwicklung in der Adventszeit haben. Denn ein schwacher Polarwirbel führt auch zu schwachen Atlantiktiefs. Große blockierende Hochdruckgebiete von Grönland und Island bis nach Russland werden dagegen deutlich wahrscheinlicher. Dies wiederum erhöht bei uns die Chancen auf heftige Kälteeinbrüche aus Norden und Osten mit reichlich Schnee und Dauerfrost.


Bild
Die Großwetterlage im Dezember 2010 war sehr ungewöhnlich. Hochdruckgebiete von Grönland bis Skandinavien blockierten atlantische Tiefs mit milder Luft, die nach Süden ausweichen mussten. An der Ostflanke der Hochs konnte wiederholt eisige Kaltluft ungehindert nach Südwesten vordringen.


Die aktuelle Schwäche des Polarwirbels erinnert ein wenig an 2010. Auch damals schwächte sich der Wirbel im November deutlich ab und brach zum Monatsende dann fast ganz zusammen. Es folgte der kälteste Dezember seit Jahrzehnten mit einer eiskalten Adventszeit, Rekordschneefällen und weißen Weihnachten für alle. Es ist unwahrscheinlich, dass sich das jetzt wiederholt. Ein paar ordentliche Kälteeinbrüche sollten im Dezember jedoch durchaus möglich sein. Ob damit auch ein kalter Winter ins Haus steht, muss abgewartet werden.


Bild
Die Wettermodelle berechnen seit einigen Tagen immer wieder starke Hochdruckimpulse über Grönland und Island. Winterwetter bekommen wir dadurch zwar (noch) nicht. Es könnte aber ein erster Fingerzeig auf eine mögliche kältere Wetterphase Anfang Dezember sein.


Könnte sehr spannend werden bezüglich den weiteren Verlauf des Winters 2016/2017, wenn eine ähnliche Wetterlage eintrifft! *snow2* *snow1* *snow3* *grübel*
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Herfried
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Mittwoch 16. November 2016, 23:42

Der Polarwirbel in der tiefen Stratosphäre ist nicht Ursache, sondern eher Anzeiger plus Verstärker bestehender Troposphärischer Lagen.

Und jene, @Chris aus Kapfenberg ist reichlich ungewöhnlich. Ähnliche Strukturen gab es die letzten Winter über zuhauf, Ausnahme war 2014/15, ein gesunder troposphärischer Polarwirbel stand einem starken Westwindband gegenüber. Ein Nichtwinter sondergleichen war bei uns die Folge.

2009/10, 10/11, 11/12 gab es jeweils ähnliche Situationen: Einer warmen Arktis standen kalte Kontinente gegenüber - in jeden dieser Winter hatten wir eine derbe, schneereiche und bitterkalte Episode, ca. 1 Monat Dauer.

...Auch im Vorjahr war es ähnlich, doch wurde die kontinentale Kaltluft verdrängt: Sibirien spazierte auf den Pazifik, wir bekamen den Westwind trotz warmer Arktis in Gang, und flugs gabs unpassenderweise warme Arktis UND warme Kontinente.

Sibiriens Kälte ist mit jener der genannten Jahre vergleichbar, die arktische Wärme aber in Ausmaß und Dauer einzigartig, das Spiel des Vorjährigen Winters bei weitem übertreffend.


Mit anderen Worten: Troposphärischer Polarwirbel ist derzeit NICHT EXISTENT, eher Umkreisen Tiefs die Kaltluft Sibiriens, als ein Kältehoch in der Arktis (das System "Hoch wird von Tiefs umkreist" ist der Polarwirbel in der Troposphäre).

Die Temperatur nördlich vom 80. Breitengrad ist im Mittel auf -5°C gestiegen, normal wären -25°C
Mit warmer Arktis, warmen Kanada und warmer USA, sowie eher warmen Grönland lässt sich schon vermuten dass die Temperaturdifferenz zum warmen Atlantik zu gering ist um Tiefs auszulösen.
Damit kann uns Sibirien besuchen. Allerdings wird vorerst die Sibirienluft von der Warmluft von NORDEN her verdrängt, nicht zu uns her, sondern direkt nach Süden (Arabien).

Mit dem Winter dauert es also noch ein wenig... Aber das CFSv2 Recht hat und es bleibt warm... weiß nicht. Monat Winter wird's wohl werden - mit so derart guten Vorassetzungen
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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