Wetterwiese 2017

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
Eschi Seebr Chiemsee
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Montag 24. April 2017, 06:24

Herfried hat geschrieben:Wird jedenfalls Zeit,d ass das abscheuliche grausliche dauerwindige N-Drecksglump mal endet. Es ist kalt, Gartenarbeiten ist einfach nur furchtbar. Heute den ganzen Tag draußen, eigentlich wollt ich mich eher im Bett liegend zudecken und den Mist draußen ned mitmachen, aber war eben Arbeit zu tun.

...und Gärtnern bei trockenkaltem Wind mit Taupunkt Marke Atacama Wüste ist a zum Kotzen. Pflanzen verrecken, weils mit der trockenen Kälte ned genug Wasser über die Wurzeln nach oben holen können (Temperaturabhängig).

Und die kommende Woche geht der Dreck so weiter???

Und wenns dann und wann mal Regen gibt fällt der noch weiß als Schnee mit Pech????


Na es ist zum Speibm. (Ehrlich Null Verständnis für alle die den Dreck mögen)

Wenigstens Frot sollt keiner mehr kommen, aber soooooooooo gegessen ist noch nicht mal das (anzipf).
Du sprichst mir aus der Seele. Takt -3°C, am Boden -5°C, wo Du hinschaust Vliese in der Gärtnerei bzw alles eingeräumt, untergestellt.
So was hab ich von der Wetterlage und der Länge her noch nicht erlebt seit gut 25 Jahren in denen ich eine Gärtnerei habe. *flop*

Grausliche Aussichten für die Woche, kalt bis zum Monatswechsel. *ärger*
Seebruck, Chiemsee, 524 m
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Markus
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Montag 24. April 2017, 19:31

Schön langsam wird hier das Schadensausmaß des Kälteeinbruchs sichtbar: die Kombination von Schneefall, stürmischen Wind und Minusgraden hat dazu geführt, dass sich frische Austriebe bei Bäumen und Sträuchern braun bzw. schwarz verfärben, v.a. bei Eiche, Buche, Edelkastanie, Linde, Zitterpappel, Hainbuche, Hollunder, Walnuß, etc. Je weiter entwickelt die Triebe waren, umso weniger sind sie beschädigt, auch im Windschatten gibts keine Schäden. Dementsprechend gibts auch einen Höhengradienten, unter 300 m Seehöhe kaum Schäden, je weiter nach oben umso ausgeprägter. Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis sich die Bäume erholen...
LG, Markus
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Hannes
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Montag 24. April 2017, 20:59

Gottseidank sind die Schäden heuer bei weitem geringer im Ausmaß als vorieges Jahr ..
lg Hannes
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wetterfrosch
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Montag 24. April 2017, 21:01

chris-kapfenberg hat geschrieben:
wetterfrosch hat geschrieben:
ich weiß ja, das Bergfex gerne übertreibt, aber ein bisserl was muss da ja dran sein, diesmal würd´s uns in OÖ sogar auch erwischen... (144h von heute weg) Was sagt´s ihr da so dazu?

Lg, Paul
...übertreiben ist noch untertrieben. Letzte Woche wurden bei mir 10-20 cm mehrere Tage schön eingefärbelt, gekommen ist 1 cm... sie liegen gerne daneben... Übrigens GFS zeigt es beim letzten Lauf nicht mehr so winterlich.

L.G., chris-kapfenberg

Er hat auch schon abgespeckt! Ordentlich noch dazu: Bild

Im Vergleich dazu vorher:

Bild
Zuletzt geändert von wetterfrosch am Montag 24. April 2017, 21:22, insgesamt 2-mal geändert.
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ThomasPf
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Montag 24. April 2017, 21:20

wetterfrosch hat geschrieben:
chris-kapfenberg hat geschrieben:
wetterfrosch hat geschrieben:
ich weiß ja, das Bergfex gerne übertreibt, aber ein bisserl was muss da ja dran sein, diesmal würd´s uns in OÖ sogar auch erwischen... (144h von heute weg) Was sagt´s ihr da so dazu?

Lg, Paul
...übertreiben ist noch untertrieben. Letzte Woche wurden bei mir 10-20 cm mehrere Tage schön eingefärbelt, gekommen ist 1 cm... sie liegen gerne daneben... Übrigens GFS zeigt es beim letzten Lauf nicht mehr so winterlich.

L.G., chris-kapfenberg

Er hat auch schon abgespeckt! Ordentlich noch dazu:

Im Vergleich dazu vorher:
Nicht überall. Im steirischen Randgebirge und im Klagenfurter Becken werden größere Mengen gerechnet, und das kann man auf einen Blick sagen, obwohl Angabe von Zeitraum und Legende bei den geposteten Karten fehlen.

Ich reiche hier einmal die Legende nach:
Bild
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
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wetterfrosch
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Montag 24. April 2017, 21:22

Danke, hab ich vergessen *rotwerd*

Lg, paul
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Herfried
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Montag 24. April 2017, 21:35

Markus: Klingt scheuslich... Und anders als bei uns, wir haben den Inversiven Schadensgradienten. Unten im Becken und im Tal am schlimmsten, in 500m kein Schaden.

Wobeu das von Dir beschriebene Ausmaß (unser Vorjahr) heuer auch unten nicht erreicht wird, Ausnahme vielleicht rund um den Flughafen von Graz.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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marcus_wien
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Dienstag 25. April 2017, 06:01

Durch die feuchte und kühle wetterphase ist die vegetation in wien üppig und es grünt wunderbar

Erste rosen ! Beginnen zu blühen

Der regen des nächsten tiefs wird gewünscht danach scheint sich ein hoch aufzubauen
marcus_wien2 165üNN, temp Messung: 2 m über Rasen in ca 800m² grossen begrünten Innenhof - in Wien2 nähe Nestroyplatz
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bluedog
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Dienstag 25. April 2017, 14:21

der ewige wind....
prognose für heute war warm und sonnig....
tasächlich ziehen etliche wolken durch und wir haben sehr starken wind, der die milden temperaturen leider kühl macht.

das südburgenland war nie eine windige region.
in den letzten jahren haben wir zunehmend wind, so schlimm wie heuer war es noch nie, wir haben beinahe ständig starken wind.
wie kann sich das in so kurzer zeit so ändern ??
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ThomasPf
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Dienstag 25. April 2017, 18:05

bluedog hat geschrieben:...

das südburgenland war nie eine windige region.
in den letzten jahren haben wir zunehmend wind, so schlimm wie heuer war es noch nie, wir haben beinahe ständig starken wind.
wie kann sich das in so kurzer zeit so ändern ??
Die Behauptung, die Windgeschwindigkeiten hätten generell im S-Bgld in den letzten Jahre zugenommen, lässt sich aber anhand von Daten nicht belegen.

Bsp. für die Station Wörterberg (Mittelwerte, Angaben in m/s):
Mittel 1971-2000: April 3,2, Jahr 2,5


Jahr 2012: April 2,8, Jahr 2,5
2013: April 2,8, Jahr 2,4
2014: April 2,9, Jahr 2,5
2015: April 3,1, Jahr 2,5
2016: April 2,9, Jahr 2,4

2017 (natürlich) noch keine Monatsauswertung.

Quelle: Klimamittel ZAMG, http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00 ... frame1.htm, Jahrbuch ZAMG, http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klim ... n/jahrbuch

Dass die Frühlingsmonate im Südosten Österreichs im Jahresschnitt am windreichsten sind, ist auch keine neue klimatologische Erkenntnis.
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
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bluedog
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Mittwoch 26. April 2017, 13:59

danke dir für die mühe, das muss ich dann wohl glauben. ;)
gefühlsmässig empfinde ich es ganz anders....
dubstep
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Montag 1. Mai 2017, 23:12

Zum ersten Mal seit 2008!! (wir haben 2017) ein zu kühler April (Quelle: ZAMG). Um 0,2 Grad zu kühl - also richtig knapp.

Der ORF, die Medien (aber leider auch hier so mancher User) hat schon richtig die Eiszeit ausgerufen. Leute - das ist nichts. Es ist und bleibt ein Trauerspiel.
Und: Nicht der späte Frost ist das Problem, sondern die viel zu warmen Monate davor. Aber man kann es noch so oft sagen - es wird leider eh nicht verstanden.
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Herfried
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Dienstag 2. Mai 2017, 06:11

Früher war es kälter, die Vegetation später, der Schadfrost später (Mai, Eisheilige), also derselbe Mist.

Ergo: Natürlich ist der Kälteeinbrich das Problem, nicht die Wärme.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
Bürgler87
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Dienstag 2. Mai 2017, 06:37

Lustig. Das Thema Wind beschäftigt uns hier auch seit 2 Jahren... Es gibt seit ca. 5 Jahren von Jahr zu Jahr gefühlt mehr windige Tage. Empfinden aber viele hier. Dieses Jahr gabs bisher kaum Tage wo es mal wirklich windstill war. Aber das ist sehr lokal und logischerweise nur am Land spürbar.
Woher das kommt und ob das nur subjektiv so ist?! Keine Ahnung. Ich hätte ja gemeint vielleicht ein erhöhter Atlantikeinfluss aber dieses Jahr haben wir verdammt oft auch lebhaften Ostwind.
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Robert83
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Dienstag 2. Mai 2017, 06:54

Herfried hat geschrieben:Früher war es kälter, die Vegetation später, der Schadfrost später (Mai, Eisheilige), also derselbe Mist.

Ergo: Natürlich ist der Kälteeinbrich das Problem, nicht die Wärme.
Da gehe ich so nicht mit: es mag zwar früher(also vor 1990) oftmals diesselbe Luftmasse später im Mai oder noch im Juni verfügbar gewesen sein, aber die geringere Nachtlänge verhalf zu geringfügig höheren Tmins. Und die Natur war oftmals weitaus später dran. Bilder aus dem Fotoalbum der Urgrossmutter zeigten Pfingsten 1942 weniger Pflanzenwachstum als aktuell Anfang Mai.
Mal sehen, was nächste Woche passiert - im Winter wären solche Lagen der Hammer gewesen.

Bezüglich Wind oder Ostwind kann ich so nicht bestätigen, weder mit Messungen, noch subjektiv.
Gerade die Frühlingsmonate bieten oftmals viel Ostwind im Donauraum und Alpenvorland, in Erinnerung bleibt der April des Jahres 2007: nur 1mm NS(und das war Tau), dafür fast durchgehend windig.

Der heurige April war im Mittel um 0.2 Grad zu kalt(nach 81-2010, nach dem alten Schnitt gar leicht zu mild).
Die Amplitude war halt überaus gross, das macht das Empfinden weitaus kälter und lässt vergessen, dass der April aus dem Rekordmärz herausgegangen ist. Gut, dass es Aufzeichnungen gibt.
Bürgler87
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Dienstag 2. Mai 2017, 07:41

Du hast eine Messreihe aus dem Alpenvorland in puncto Wind? *grübel* Woher?
Find nicht mal in den deutschen DWD-Stationen Winddaten aus dem Alpenvorland...

Mich würden da mal Rohdaten interessieren und diese nach Beaufort (sowohl Tagesmittel als auch max.) sortieren und die Häufigkeit dieser Tage vergleichen...
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Pete
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Dienstag 2. Mai 2017, 14:39

Die Großglockner-Hochalpenstraße ist (ab morgen) wieder offen.
Wer hätte sich noch vor 1 Monat gedacht, dass die Räumung dieses Jahr doch recht aufwändig werden wird ;)

http://salzburg.orf.at/news/stories/2840586/
Liebe Grüße
Peter
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ThomasPf
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Dienstag 2. Mai 2017, 18:18

Bürgler87 hat geschrieben:Lustig. Das Thema Wind beschäftigt uns hier auch seit 2 Jahren... Es gibt seit ca. 5 Jahren von Jahr zu Jahr gefühlt mehr windige Tage. Empfinden aber viele hier. Dieses Jahr gabs bisher kaum Tage wo es mal wirklich windstill war. Aber das ist sehr lokal und logischerweise nur am Land spürbar.
Woher das kommt und ob das nur subjektiv so ist?! Keine Ahnung. Ich hätte ja gemeint vielleicht ein erhöhter Atlantikeinfluss aber dieses Jahr haben wir verdammt oft auch lebhaften Ostwind.
Ich habe mir die Windrichtungsverteilungen von einigen Stationen des nördl. Flachgaus, Inn- und Hausruckviertels wie Mattsee, Irrsdorf, Ranshofen, Gallspach, Wolfsegg, Waizenkirchen schnell angesehen. Im langjährigen Schnitt sind Ostwinde die zweithäufigste Windrichtung, also gar nicht so selten:

Hier die Windrose von Ried im Innkreis, exemplarisch (1971-2000, Angabe in %):
Bild
http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00 ... frame1.htm

die Windrichtungsverteilung wird maßgeblich, nicht nur von den Wetterlagen, sondern auch von der lokalen Topographie mitbestimmt.
Wenn man die Daten aus den Jahrbüchern von 2016 und 2012 mit denen des Klimamittel von 1971-2000 für Ried/I. vergleicht, hat es die letzten 5 Jahre weder im Mittel mehr Wind gegeben, eher das Gegenteil, noch hat sich an der Windrichtungsverteilung etwas wesentlich verändert. Man kann sich gerne selbst überzeugen, ich kopiere hier nicht nochmals Werte rein http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klim ... n/jahrbuch

Mit Tagesmitteln aus TAWES-Stationen oder den genauen 10-Minuten-Mittel oder Böen wird man hier nicht dienen können, da diese (per Anfrage) kostenpflichig sind.

PS: Ich erinnere mich an eine Aussage des geschätzten Alois Holzer (ORF Wetter, ESSL), Initiator der Ö3-Wetterwarnungen: Die Windgeschwindigkeiten im Allgemeinen und Böen im Speziellen werden von den Menschen, wenn es darum geht die Geschwindigkeiten zu schätzen, in den meisten Fällen überschätzt.

Das soll jetzt aber kein Aufruf sein bei Sturmböen unvorsichtiger zu sein.
Liebe Grüße,
Thomas.


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chris-kapfenberg
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Dienstag 2. Mai 2017, 18:50

Hallo,

täusche ich mich, oder sind in letzter Zeit die klassischen Südwestwetterlagen rar geworden? Die letzten Jahre sind sie ja sehr gehäuft aufgetreten...


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stefan
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Dienstag 2. Mai 2017, 19:34

Robert83 hat geschrieben:
Herfried hat geschrieben:Früher war es kälter, die Vegetation später, der Schadfrost später (Mai, Eisheilige), also derselbe Mist.

Ergo: Natürlich ist der Kälteeinbrich das Problem, nicht die Wärme.
Da gehe ich so nicht mit: es mag zwar früher(also vor 1990) oftmals diesselbe Luftmasse später im Mai oder noch im Juni verfügbar gewesen sein, aber die geringere Nachtlänge verhalf zu geringfügig höheren Tmins. Und die Natur war oftmals weitaus später dran. Bilder aus dem Fotoalbum der Urgrossmutter zeigten Pfingsten 1942 weniger Pflanzenwachstum als aktuell Anfang Mai.
Mal sehen, was nächste Woche passiert - im Winter wären solche Lagen der Hammer gewesen.

Bezüglich Wind oder Ostwind kann ich so nicht bestätigen, weder mit Messungen, noch subjektiv.
Gerade die Frühlingsmonate bieten oftmals viel Ostwind im Donauraum und Alpenvorland, in Erinnerung bleibt der April des Jahres 2007: nur 1mm NS(und das war Tau), dafür fast durchgehend windig.

Der heurige April war im Mittel um 0.2 Grad zu kalt(nach 81-2010, nach dem alten Schnitt gar leicht zu mild).
Die Amplitude war halt überaus gross, das macht das Empfinden weitaus kälter und lässt vergessen, dass der April aus dem Rekordmärz herausgegangen ist. Gut, dass es Aufzeichnungen gibt.
Finde ich jetzt auch sehr interessant, dass der April nur marginal kühler als im Schnitt war.
Subjektives empfinden ersetzt halt die Statistik nicht.
Aber in meinem Fall kommt dazu, dass ich den heurigen April knapp 400m höher genießen durfte als noch letztes Jahr und hier ist nun doch anders als auf ca. 500m Seehöhe. Deswegen vielleicht das Gefühl, dass es ein kühler April war.
Immerhin hatte Salzburg/Freisaal eine Mitteltemperatur von +9,0°C im April, hier waren es +5,1°C. Das merkst dann schon würde ich sagen.

Die Nachbarn sagen schließlich auch, dass der Schnee, der in der letzten Aprilwoche gefallen ist, nichts außergewöhnliches ist. Heute am 2.5. liegen immer noch Schneereste rum und das ist für mich subjektiv schon außergewöhnlich, da ich das so noch nie so direkt hatte. Wenn, dann halt am Berg oder in einem Skigebiet. ;) Für einen Schneefan aber durchaus sehr reizvoll. :)
LG Stefan
Annaberg-Lungötz, Tennengau, Salzburg, 896m
Wetterdaten + Webcam: http://www.wetter-hausruckviertel.at/lu ... rsicht.htm
Bürgler87
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Mittwoch 3. Mai 2017, 06:52

ThomasPf hat geschrieben:
Bürgler87 hat geschrieben:Lustig. Das Thema Wind beschäftigt uns hier auch seit 2 Jahren... Es gibt seit ca. 5 Jahren von Jahr zu Jahr gefühlt mehr windige Tage. Empfinden aber viele hier. Dieses Jahr gabs bisher kaum Tage wo es mal wirklich windstill war. Aber das ist sehr lokal und logischerweise nur am Land spürbar.
Woher das kommt und ob das nur subjektiv so ist?! Keine Ahnung. Ich hätte ja gemeint vielleicht ein erhöhter Atlantikeinfluss aber dieses Jahr haben wir verdammt oft auch lebhaften Ostwind.
Ich habe mir die Windrichtungsverteilungen von einigen Stationen des nördl. Flachgaus, Inn- und Hausruckviertels wie Mattsee, Irrsdorf, Ranshofen, Gallspach, Wolfsegg, Waizenkirchen schnell angesehen. Im langjährigen Schnitt sind Ostwinde die zweithäufigste Windrichtung, also gar nicht so selten:

Hier die Windrose von Ried im Innkreis, exemplarisch (1971-2000, Angabe in %):
Bild
http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00 ... frame1.htm

die Windrichtungsverteilung wird maßgeblich, nicht nur von den Wetterlagen, sondern auch von der lokalen Topographie mitbestimmt.
Wenn man die Daten aus den Jahrbüchern von 2016 und 2012 mit denen des Klimamittel von 1971-2000 für Ried/I. vergleicht, hat es die letzten 5 Jahre weder im Mittel mehr Wind gegeben, eher das Gegenteil, noch hat sich an der Windrichtungsverteilung etwas wesentlich verändert. Man kann sich gerne selbst überzeugen, ich kopiere hier nicht nochmals Werte rein http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klim ... n/jahrbuch

Mit Tagesmitteln aus TAWES-Stationen oder den genauen 10-Minuten-Mittel oder Böen wird man hier nicht dienen können, da diese (per Anfrage) kostenpflichig sind.

PS: Ich erinnere mich an eine Aussage des geschätzten Alois Holzer (ORF Wetter, ESSL), Initiator der Ö3-Wetterwarnungen: Die Windgeschwindigkeiten im Allgemeinen und Böen im Speziellen werden von den Menschen, wenn es darum geht die Geschwindigkeiten zu schätzen, in den meisten Fällen überschätzt.

Das soll jetzt aber kein Aufruf sein bei Sturmböen unvorsichtiger zu sein.
Herzlichsten Dank für diese Übersicht. *super*
Ja, schade das man die Stationsdaten nicht haben kann... Geht bei den DWD-Stationen schöner. Aber da messt keine an der Grenze den Wind mit.

Dass in Summe das Jahres-Windmittel weniger wurde glaube ich sofort. Weil wir kaum noch Stürme haben... Aber ich glaub einfach die Anzahl der Tage mit Wind hat sich gehäuft.
Leider ist Ried nicht wirklich representativ fürs Alpenvorland. Mondsee wär schon viel besser, aber die haben auch nur Winddaten vom letzten Jahr drin.

Vergleich aktuell Ried-Frankenmarkt:
Bild

Bild

Wird sich auch nicht wirklich auflösen lassen, außer ich würde Wind messen... Seit ein paar Jahren *ggg*
Aber vielleicht ist das Ganze tatsächlich subjektiv weils einfach bei Temps um die 10-15 Grad eher auffällt wenn der Wind auch noch bläst...
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StefanWien
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Mittwoch 3. Mai 2017, 06:55

Subjektiv war für mich der März viel zu warm und auch die erste Aprilhälfte würde ich als zu warm bezeichnen.

Klar, wenn es dann zwei bis drei Wochen mal wirklich unterdurchschnittliche Werte gegeben hat und auf unter 300m Seehöhe um den 20. April rum eine geschlossene Schneedecke, die sogar zwei Tage geblieben, dann bleibt einfach der kühle Eindruck. Wirklich unangenehm war einfach, dass es nach recht langer Zeit mit überdurchschnittlichen Werten lange zu kalt (und windig) war. Eben nicht nur klassisch zwei oder drei Tage kalt und dann wieder wärmer, sondern wirklich immer wieder kühl mit Regen, Schnee, Frost, kaltem Wind, etc.

Viele Schigebiete haben vor Ostern ungeplanterweise schon zumachen müssen, weil es eben viel zu warm war - und direkt danach gab es massig Schnee.

Man kann es sich halt nicht aussuchen, aber ich hätte doch lieber einen eher zu kühlen März mit langsam steigenden Temperaturen als 25°C Ende März und dann nochmal Spätwinter Mitte bis Ende April.
Arbeit: 1030 Wien
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Gerhard-Villach
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Mittwoch 3. Mai 2017, 09:48

Hallo!

Zum Thema Wind möchte ich mich auch einmal kurz einbringen, kurz, weil ich im Moment einfach nicht mehr Zeit habe.
In Kärnten hört man auch immer wieder, dass es in den letzten Jahren windiger wurde.
Hab die alte TAWES-Reihe (seit 1982) Pörtschach einmal ausgewertet, da kam nichts raus, sowohl bei Starkwind als auch beim Mittelwind.
Heute hab ich mir nur einmal schnell Kremsmünster angeschaut, gibt es immerhin schon seit 1988.
Fazit:
Von 1988 bis 2016 gab es beim Mittelwind (einfaches arithmetisches Mittel der Stundenwerte) genau gar keinen Anstieg, tendenziell sogar nach einem Maximum um die Mitte der 1990er Jahre eine leichte Abnahme.
Bei der Anzahl der Tage mit zumindest mehr als 10m/s (willkürliche Grenze) gab es in Kremsmüsnter eine markante Abnahme im Vergleich zu den 1990er Jahren, in den letzten 10 Jahren gab es aber keine siginifikante Änderung, wobei die Schwankungen von Jahr zu Jahr hoch sind.
Fazit:
Bei einer Windmessung (Kremsmünster deshalb gewählt, da relativ hoch und gegenüber höher werdendem Bewuchs nicht so sehr empfindlich), gab es in den letzten 10 Jahren keine Änderung und im Vergleich zu den 1990er Jahren sowohl in Bezug auf das Mittel als auch die Anzahl der windigen Tage eine Abnahme.

Mehr geht sich im Moment leider nicht aus.


mfg Gerhard
Der Weg zu den Quellen führt gegen den Strom!
Bürgler87
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Mittwoch 3. Mai 2017, 11:00

Danke für die Mühe, dann wird wohl wirklich nichts dran sein. *super*
Das ist wohl die Krux mit dem subjektiven Wetterempfinden :)

Einzig was sein kann, dass es lokal gefühlt anders wurde... Aber eigentlich hat sich hier an der Topographie (Bebauung, Waldrodung etc...) auch nicht wirklich was verändert...
Was ich halt weiß ist, dass W, NW und O-Wind die besten Angriffsflächen haben, topographisch gesehen. Aber das sind sowieso Jahr für Jahr die häufigsten Windrichtungen und da wird sich auch nichts geändert haben, was ich so auf den ersten Blick aus Thomas ZAMG-Link rausgesehen hab...
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nuntius
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Mittwoch 3. Mai 2017, 17:12

Entschuldigt vorab für diese vielleicht schwachsinnige Meldung, reine Spekulation meinerseits. *liebschau* Kann es sein, dass der Wind zwar im Mittel kaum anstieg, jedoch (Jahres-)zeitlich verschoben hat, so dass jetzt das subjektive Empfinden für einen Anstieg vermuten lässt?
z.B. Früher vermehrt Winde in der Sommerzeit - kaum hitzige Temperaturen; Wind wurde kaum wahrgenommen bzw. als angenehm empfunden;
Jetzt vermehrt Winde (mit demselben Ausmaß) in der kälteren Jahreszeit - Windchill unangenehmer, Wind wird eher wahrgenommen;
Trotz minimal abweichender Mitteltemperaturen, kommt es zu gefühlsmäßigen stärkeren Abweichungen von warm/kalt und der Wind wird ebenso (da negativ) vermehrt wahrgenommen?
Standort: Südburgenland - 47°9'35''N 16°17'20''E - 263m ü.A.
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