Wetterwiese 2018

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
timberjack1
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Dienstag 20. März 2018, 08:28

nuntius hat geschrieben:
timberjack1 hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob es hier her passt, aber ich hätte da einmal eine Frage zu den Diagrammen von GFS auf Wetterzentrale. Ich schaue mir diese gerne an um einen längerfristigen Überblick zu bekommen.
Wenn ich jetzt das Diagramm für 2m Temperatur aufrufe, fällt mir auf das der Hauptlauf immer um 5-7 Grad höher liegt als der Rest der Läufe, aber noch am ehesten Stimmt.
Woran liegt das?
Anscheinend ist das auch nur beim Diagramm von Graz so?

Kann leider nur den Link einfügen, nicht das Diagramm:

http://www.wetterzentrale.de/de/show_di ... geoid=3318

mfg
timber
Wenn ich deine Frage recht verstehe, dann ist's einfach beantwortet: der Hauptlauf hat eine besser Auflösung (genauer) gegenüber den anderen Member. ;)
Vielen Dank für die Antwort.
Verstehe aber nicht ganz warum die anderen Läufe ALLE genau um diese 5 Grad kühler sind. Bzw. warum ist das dann bei der 850haP Temperatur oder beim Niederschlag nicht der Fall? Ich dachte da werden jedes Mal andere Möglichkeiten gerechnet, da muss doch der eine oder andere Lauf zumindest in die Nähe des Hauptlaufes kommen?

mfg
timber
Zuletzt geändert von timberjack1 am Dienstag 20. März 2018, 08:29, insgesamt 1-mal geändert.
wienerin
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Dienstag 20. März 2018, 08:29

rudolf hat geschrieben:Das Sonnendefizit gibt es ja schon seit Herbst. Wie schon einmal erwähnt gabs das letzte mehrtägige Hoch im Oktober.
Und das trübe Wetter setzt sich ausgenommen von Zwischenhochs nächste Woche und Ostern fort.
Ich habe jetzt nur mal schnell für Wien bei der ZAMG nachgesehen und da waren sowohl der Oktober wie November leicht überdurchschnittlich in Sachen Sonnenschein (+7 bzw. +9%) und der Dezember sogar mit +50% stark überdurchschnittlich, sowie das Jahr 2017 insgesamt überaus sonnig.
Bei uns in Wien hat es den spürbaren Cut somit erst ab Januar 18 gegeben, wobei ich wie schon geschrieben, dass nicht so bemerkenswert finde, weil ausgeprägte trübe Phasen im Winter im östlichen Flachland doch recht oft vorkommen, aber ich möchte gerne wissen, ob es schon jemals so war, dass der Januar keinen einzigen Eistag hatte und der darauffolgende März gleich mehrere.
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Schwoza
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Dienstag 20. März 2018, 08:47

Das Sonnendefizit ist auch hier oberhalb des Inntals deutlich zu spüren. Bin ein Schönwetterskifahrer (also Sonne; manche Yetis gehen natürlich auch bei Schneesturm) und kam diese Saison bis jetzt nur auf rund 20 Skitage. Im Schnitt also nur ein Tag pro Woche der als so richtig sonnig durchgeht. In weiten Teilen Europas schauts nicht anders aus, selbst die Algarve und Costa del Sol erleben einen vergleichsweise trüben Winter/Frühling.
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hochalm
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Dienstag 20. März 2018, 08:50

Der gestrige Eistag in Wien war auch insofern bemerkenswert, als immerhin ein zumindest 150 Jahre alter Tages-Rekord gebrochen wurde
gut, war natürlich nur ein einzelner Tag
bemerkenswert bleibt es in Zeiten wo sich die Durchschnitts-Temp um 2° geändert hat
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
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Bachfan
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Dienstag 20. März 2018, 14:37

nadjap hat geschrieben:Für mich steht der Klimawandel gerade dafür, dass der Winter immer später kommt und immer später geht. Lauen ersten Wintermonaten folgen zunehmend deftige Wintererscheinungen von März bis Mai. Alleine in den letzten 6 Jahren hatten wir 3 mal solche Ereignisse, z.B. Ostern 2013 (letzte Märztage) mit an die 30 cm Schnee bei uns, 2017 am 19.04. ebenfalls an die 20 cm Schnee, und heuer eben die zähe Kälte. Von den deftigen Spätfrösten in den letzten Jahren mit Auswirkungen auf den Obst-/Weinbau gar nicht zu reden.
Das widerspricht aber den doch einigermaßen objektiven offiziellen Messdaten.

Hab mir das Beispiel Wien - Hohe Warte rausgenommen:

Mittel 1971-2000: im März im Mittel 4 Tage mit Schneedecke, im April 0,4 Tage; mittleres Monatsmaximum der Schneehöhe ist mir für diesen Zeitraum nicht bekannt; absolutes Monatsmaximum der Schneehöhe im März bei 28 cm und im April bei 18 cm

Mittel 2001-2017: im März im Mittel 3,5 Tage mit Schneedecke, im April 0,3 Tage; mittleres Monatsmaximum der Schneehöhe von 5 cm im März und 0,4 cm im April; absolutes Maximum der Schneehöhe im März bei 28 cm (2004) und im April bei 6 cm (2013)

Quellen:
http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00 ... frame1.htm
http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klim ... rueckblick

Dabei war das Mittel 1971-2000 schon deutlich schneeärmer als die 1950er und 1960er Jahre

Die Schneemengen im März und April waren also an der Hohen Warte nach 2000 etwas geringer als in den Jahrzehnten davor. Das betrifft sowohl Durchschnittswerte als auch die absoluten Schneehöhenmaxima. Neuschneemengen habe ich mir jetzt nicht angesehen, aber die dürften sich nicht viel anders verhalten.

Für Wien-Mariabrunn findet man für 1971-2000 übrigens für März sogar ein absolutes Schneehöhenmaximum von 60 cm.

Zu der Situation in höheren Lagen Wiens gibt es keine Daten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es da früher schon mal Märzmonate mit mehr als einem 3/4 m Schnee gegeben hat. Im Vergleich dazu: aktuell liegen da um die 3 cm!

Was mir besonders auffällt ist vor allem, dass sich die Wortwahl in den letzten 20 Jahren stark verändert hat. Bei 1-2 cm Neuschnee über mehrere Stunden verteilt ist zum Beispiel von starkem Schneefall die Rede (so auch hier im Forum in den letzten Tagen). Früher hätte man so etwas als Statistik-Schneefall bezeichnet (gerade noch ausreichend, dass es als Schneedeckentag zählt). Oder wortwörtliches Zitat aus einer offiziellen Wetterprognose heuer im Jänner "Es kann sogar schneien."

Dass der Winter nicht immer später geht, sondern tatsächlich der Frühling immer früher kommt sieht man auch an der zeitlichen Verschiebung von Blühbeginn, Blattaustrieb etc.
Liebe Grüße :)

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Dienstag 20. März 2018, 14:45

Danke für deine Statistiken.
Bachfan hat geschrieben: Was mir besonders auffällt ist vor allem, dass sich die Wortwahl in den letzten 20 Jahren stark verändert hat. Bei 1-2 cm Neuschnee über mehrere Stunden verteilt ist zum Beispiel von starkem Schneefall die Rede (so auch hier im Forum in den letzten Tagen). Früher hätte man so etwas als Statistik-Schneefall bezeichnet (gerade noch ausreichend, dass es als Schneedeckentag zählt). Oder wortwörtliches Zitat aus einer offiziellen Wetterprognose heuer im Jänner "Es kann sogar schneien."
Es kann durchaus stark schneien aber sich trotzdem keine Schneedecke bilden. Wenn ich von starkem Schneefall spreche dann meine ich die Anzahl/Größe der Flocken, aber nicht unbedingt die Ausbildung einer dicken Schneedecke. :)
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Dienstag 20. März 2018, 14:51

Bachfan hat geschrieben:
nadjap hat geschrieben:
Dass der Winter nicht immer später geht, sondern tatsächlich der Frühling immer früher kommt sieht man auch an der zeitlichen Verschiebung von Blühbeginn, Blattaustrieb etc.
Stimmt, der diesjährige Verlauf ist eher untypisch. Normalerweise war es so, dass der Winter sich früh verabschiedete, in einen voreiligen Frühling überging und "späte" Kälte Ende März oder Mitte April dann für Schäden sorgt, weil schon sehr viel vorzeitig ausgetrieben war und Obstbäume bereits blühten, usw.
Dieses Jahr haben zwar die Hasel und Erle auch schon so früh wie selten zuvor geblüht und gab es Ende Januar bereits Pollenbelastung, aber danach war dann bald Schluß mit den vorzeitigen Frühlingsgefühlen und seitdem kann man wohl alles nur kein vorzeitiges Austreiben der Natur verkünden. ;)

Meines Erachtens ist eine Zunahme der Extreme letztlich DAS Indiz für den Klimawandel, das bedeutet nur eben nicht, dass es immer wärmer wird, sondern dass sich auch Kälteextreme ergeben oder Starkregenphasen, die sich mit sehr trockenen Monaten abwechseln.
Dass der März bisher ungewöhnlich frisch verlaufen ist, muss ja nicht wirklich ernsthaft diskutiert werden, siehe dazu die Berichte der ZAMG.
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Bachfan
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Dienstag 20. März 2018, 15:24

Schwoza hat geschrieben: Es kann durchaus stark schneien aber sich trotzdem keine Schneedecke bilden. Wenn ich von starkem Schneefall spreche dann meine ich die Anzahl/Größe der Flocken, aber nicht unbedingt die Ausbildung einer dicken Schneedecke. :)
Da hast du natürlich recht. In Wien ist allerdings der Schnee liegen geblieben und die Intensität war bei maximal 1 cm pro Stunde. Es ist aber in Ordnung, wenn das Menschen als stark empfinden. Die Menschen (und ihre Wahrnehmung) passen sich eben an geänderte Bedingungen an :) Finde das interessant, wie sich das subjektive Empfinden mittlerweile schon geändert hat. In meiner Jugendzeit gab es hier in höheren Lagen am Stadtrand noch einen Winter mit 50+ cm Neuschneemenge, Gesamtschneehöhe hatten wir sogar immer wieder um die 50 cm, teils bis zu einem 3/4 Meter. Wenn so etwas heutzutage wieder kommen würde, würde hier Weltuntergangsstimmung ausbrechen *ggg*

Edit: die 50 cm + sind die 24 Stundenmenge, nicht die aufsummierte Neuschneesumme über den Winter. Bezüglich zweiterem gab's früher Winter mit 2-3 m ...
Liebe Grüße :)

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Dienstag 20. März 2018, 18:42

wienerin hat geschrieben:
Bachfan hat geschrieben:
nadjap hat geschrieben:
Dass der Winter nicht immer später geht, sondern tatsächlich der Frühling immer früher kommt sieht man auch an der zeitlichen Verschiebung von Blühbeginn, Blattaustrieb etc.
Stimmt, der diesjährige Verlauf ist eher untypisch. Normalerweise war es so, dass der Winter sich früh verabschiedete, in einen voreiligen Frühling überging und "späte" Kälte Ende März oder Mitte April dann für Schäden sorgt, weil schon sehr viel vorzeitig ausgetrieben war und Obstbäume bereits blühten, usw.
Dieses Jahr haben zwar die Hasel und Erle auch schon so früh wie selten zuvor geblüht und gab es Ende Januar bereits Pollenbelastung, aber danach war dann bald Schluß mit den vorzeitigen Frühlingsgefühlen und seitdem kann man wohl alles nur kein vorzeitiges Austreiben der Natur verkünden. ;)

Meines Erachtens ist eine Zunahme der Extreme letztlich DAS Indiz für den Klimawandel, das bedeutet nur eben nicht, dass es immer wärmer wird, sondern dass sich auch Kälteextreme ergeben oder Starkregenphasen, die sich mit sehr trockenen Monaten abwechseln.
Dass der März bisher ungewöhnlich frisch verlaufen ist, muss ja nicht wirklich ernsthaft diskutiert werden, siehe dazu die Berichte der ZAMG.
Da haben wir aneinander vorbeigeschrieben. Jeder weiß, dass es immer früher austreibt - siehe heuer im Jänner. Aber eine Tendenz zu Phasen mit spätem deutlichen Winterwettererscheinungen ist auch nicht zu übersehen.
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ThomasPf
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Dienstag 20. März 2018, 23:05

Bachfan hat geschrieben:...
Dass der Winter nicht immer später geht, sondern tatsächlich der Frühling immer früher kommt sieht man auch an der zeitlichen Verschiebung von Blühbeginn, Blattaustrieb etc.
Hier ein paar Diagramme, die diese Aussage bekräftigen. Vor allem seit etwa 1980 treten die phänologischen Phasen im Schnitt früher ein. Am deutlichsten zeigt sich der Trend bei der Apfelblüte. Die Diagramme sind auf dem Portal Phenowatch der ZAMG zu finden:

Bild
Bild
Bild
Quelle:http://www.phenowatch.at/wissenschaft/auswertungen.html
Liebe Grüße,
Thomas.


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Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN


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Mittwoch 21. März 2018, 06:40

Immer wieder interessant welche Diagramme ihr findet *top* !!
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Mittwoch 21. März 2018, 13:25

cobra39 hat geschrieben:Immer wieder interessant welche Diagramme ihr findet *top* !!
Naja, so schwer zu finden sind die auch wieder nicht, auf der Phänologieseite der ZAMG kann darauf meines Wissens jeder zugreifen... *nixweiss*
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Bachfan
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Mittwoch 21. März 2018, 17:56

wienerin hat geschrieben: Meines Erachtens ist eine Zunahme der Extreme letztlich DAS Indiz für den Klimawandel, das bedeutet nur eben nicht, dass es immer wärmer wird, sondern dass sich auch Kälteextreme ergeben oder Starkregenphasen, die sich mit sehr trockenen Monaten abwechseln.
Wenn eine Zunahme von Extremen das Indiz für den Klimawandel wäre, gibt es in Österreich keinen Klimawandel ;)
Wenn man sich Zeitreihen ansieht, zeigt sich der Klimawandel gerade darin, dass die kalten Extreme deutlich seltener auftreten, während sich bei den warmen Extremen im Vergleich dazu weniger geändert hat, die Spanne hat sich also bislang eher verringert.

Das sieht man bei den Zeitreihen für einzelne Jahreszeiten auf den ersten Blick:
http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/station/csv.php

Mittlerweile gibt es aber auch homogeniseierte Zeitreihen für Tagesdaten, die zeigen, dass das Klima bislang nicht extremer geworden ist:
http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/s ... MSTART.php" onclick="window.open(this.href);return false;
wienerin hat geschrieben:Dass der März bisher ungewöhnlich frisch verlaufen ist, muss ja nicht wirklich ernsthaft diskutiert werden, siehe dazu die Berichte der ZAMG.
Doch. Der aktuelle März war im Vergleich zum Mittel 1961-1990 bisher in weiten Teilen Österreichs im Durchschnitt, im Westen leicht zu warm, nur im Osten etwas zu kalt, im Vergleich zum wärmeren Mittel 1981-2010 in Wien um rund 2 °C unter dem Mittel - also selbst im Vergleich zu diesem schon recht milden Mittel alles andere als extrem:
http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klim ... limatothek
ungewöhnlich ist der März also nur in Bezug auf die vergangenen Jahre, in denen es viele milde, kaum kühle und keine kalten Märzmonate mehr gegeben hat, insofern wird dieser März natürlich von den Menschen subjektiv als sehr kalt empfunden, weil Menschen sich eher an den vergangenen Jahren orientieren, als daran wie es früher war. Siehe auch meine Anmerkung bezüglich Wahrnehmung von starkem Schneefall im letzten Post.

Die kältesten März-Mittel 1775-2017 sind in Wien - Hohe Warte laut HISTALP:
-2.8, -1.7, -1, -0.5, -0.4, -0.3, -0.1, -0.1 (alle 18. und 19. Jh.)
im 20. Jh. hält 1958 den Rekord mit 0.0
im 21. Jh. bringt es 2013 gerade mal auf + 3.0
absolute Angaben in °C
Quelle:http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/station/csv.php

Es stimmt, dass der 19. März heuer auf der Hohen Warte mit einem Tagesmittel von rund -4 °C des kälteste Tagesmittel seit zumindest 1872 gestellt hat. Aber im Grunde ist das Rosinenpickerei. Warum sucht man sich gerade diesen einen Tag heraus und beispielsweise nicht den 23. März, wo der Tagesmittelrekord bei unter -6 °C liegt? (also noch später im Jahr)
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... hohe_warte
Liebe Grüße :)

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Mittwoch 21. März 2018, 18:54

So....heutd Nacht nochmal zweistellig im Minus? Bin gespannt.
Aktuell -2 bei Taupunkt -10
Amlach(620m ü.n.N)/Oberkärnten-Bezirk Spittal-Oberes Drautal
wienerin
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Donnerstag 22. März 2018, 09:53

Bachfan hat geschrieben: ungewöhnlich ist der März also nur in Bezug auf die vergangenen Jahre, in denen es viele milde, kaum kühle und keine kalten Märzmonate mehr gegeben hat, insofern wird dieser März natürlich von den Menschen subjektiv als sehr kalt empfunden, weil Menschen sich eher an den vergangenen Jahren orientieren, als daran wie es früher war. Siehe auch meine Anmerkung bezüglich Wahrnehmung von starkem Schneefall im letzten Post.

Die kältesten März-Mittel 1775-2017 sind in Wien - Hohe Warte laut HISTALP:
-2.8, -1.7, -1, -0.5, -0.4, -0.3, -0.1, -0.1 (alle 18. und 19. Jh.)
im 20. Jh. hält 1958 den Rekord mit 0.0
im 21. Jh. bringt es 2013 gerade mal auf + 3.0
absolute Angaben in °C
Quelle:http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/station/csv.php

Es stimmt, dass der 19. März heuer auf der Hohen Warte mit einem Tagesmittel von rund -4 °C des kälteste Tagesmittel seit zumindest 1872 gestellt hat. Aber im Grunde ist das Rosinenpickerei. Warum sucht man sich gerade diesen einen Tag heraus und beispielsweise nicht den 23. März, wo der Tagesmittelrekord bei unter -6 °C liegt? (also noch später im Jahr)
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... hohe_warte
Wie schon vorher ausgeführt, erachte ich nicht den zu kalten März isoliert betrachtet, als das bedenkliche Extrem, sondern die Kombination eines viel zu milden Januars ohne jeglichen Eistag, dem ein März mit mehreren Eistagen in Wien gegenübersteht, ebenso mit jeder Menge Nachtfröste, während der Januar diesbezüglich ebenfalls in Wien recht vernachlässigbar war.
DAS ist für mich ein Extrem oder kannst du mehrere Jahre nennen, wo es das schon einmal gab?
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Robert83
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Donnerstag 22. März 2018, 10:54

Mein Ansatz ist ein anderer: dem Wetter ist doch der Kalender völlig wurscht, der zählt dann nur für die Statistik! Was zählen sind Sonnenstand und Strömungsmuster, die sich Rahmen der nordhemisphärischen Druckgebilde etablieren.
Nach einem zu milden Dezember, der immerhin in etwas höheren Lagen phasenweise viel Schnee brachte, folgte ein noch milderer, westdominierter Jänner mit Nordstauwinter, der gut 4 Grad zu mild ausfiel.
Von dem abgesehen, dass diese 4 Grad Abweichung in den Niederungen in früheren Zeiten bei gleicher Wetterlage niemals so zustandegekommen wären, weil schlichtweg gleiche Wetterlagen immer mehr die Tendenz haben, milder auszufallen,
hat sich das Strömungsmuster im Laufe des Februars auf deutlich meridionalere Verhältnisse umgestellt - West war plötzlich "out" und die Strömungsumkehr war geboren, in der wir nach wie vor drin stecken.
So gesehen, war die erste Winterhälfte im Vergleich zur Zeit um Frühlingsbeginn sogar deutlich abnormer, nur dass sich Wärme und Kälte nun in relativ kurzer Zeit gegenüber stehen, so macht sich das Gefühl des ewig nicht endenen Winters breit,
denn so war das nicht erwartet und so war das nicht bestellt.
Aber wie Gabriel fein herausgearbeitet hat: bis auf einzelne Tage ist der März alles andere als extrem, nur ist der Vergleich zu unzähligen Vorjahren recht besonders und auch spannend, da die Tendenz nach unten.
Ich selbst bin froh darüber, über die Schwankungsbreite, die geboten wird, das macht die Meteorologie spannend.
Jörg Kachelmann hat zum Thema letztens wieder ein Interview gegeben, das recht gut wiederspiegelt, was eigentlich so läuft. Kontrovers, aber interessant und amüsant zu lesen:
https://www.cicero.de/joerg-kachelmann- ... ch-bildung" onclick="window.open(this.href);return false;
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Bachfan
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Donnerstag 22. März 2018, 15:55

wienerin hat geschrieben: Wie schon vorher ausgeführt, erachte ich nicht den zu kalten März isoliert betrachtet, als das bedenkliche Extrem, sondern die Kombination eines viel zu milden Januars ohne jeglichen Eistag, dem ein März mit mehreren Eistagen in Wien gegenübersteht, ebenso mit jeder Menge Nachtfröste, während der Januar diesbezüglich ebenfalls in Wien recht vernachlässigbar war.
DAS ist für mich ein Extrem oder kannst du mehrere Jahre nennen, wo es das schon einmal gab?
Ok. Wenn du genau diese Kombination nimmst, dann hast du recht.
Im früher insgesamt deutlich kälteren Klima müsste es unwahrscheinlicher gewesen sein, dass es im Hochwinter über mehrere Wochen hinweg keinen einzigen Eistag schafft. Der März ist aber ein Monat, der eine sehr große Breite an Möglichkeiten aufweißt, insoferne wird es sehr wahrscheinlich auch in einem deutlich wärmerem Klima als jetzt noch die Möglichkeit für Eistage geben (seit 1948 ist im März zwischen -17.5 und +25.5 schon alles vorgekommen (Wien Hohe Warte)). Die von dir genannte Kombination müsste also heutzutage eine höhere Wahrscheinlichkeit haben als früher.
Robert83 hat geschrieben: Ich selbst bin froh darüber, über die Schwankungsbreite, die geboten wird, das macht die Meteorologie spannend.
Dann muss der März einer deiner Lieblingsmonate sein ;)

Spanne zwischen maximal und minimal gemessener Temperatur an der Hohen Warte nach den Histalp-Tagesdaten (http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/s ... MSTART.php):
März 1953, 1955: 34.5 °C (-10.1; +24.4 / -12.3; 22.2 )
März 1971: 34.0 °C (-15.3; 18.7)
März 1963: 32.8 °C (-17.5/+15)

*ggg*

Ah ja. Und ein besonderes Schmankerl für die Fans von Temperaturschwankungen habe ich noch herausgesucht - den Winter 1955/56 und den Sommer 1957 (hat allerdings nichts mit dem März zu tun):

Winter 1955/56 - von 14.12. bis 26.1. nur zwei knappe Eistage (-1.5 und -0.2 tmax), am 22.1 tmax von +12.7. Dann geht das tmax bis zum 1.2. auf -15 runter (tmin -20.6). Ein Rückgang der Tagesmitteltemperatur! von rund +7.5 auf rund -17.5 °C innerhalb von weniger als 10 Tagen.

Sommer 1957 - am 27. Juni ein tmax von 20.0, tmin von 10.3 am 28. Juni; dann am 6. Juli 23.7 tmin und am 8. Juli 38.3 tmax; 3 Tage später nur noch 18.8 tmax, am 23. Juli gar nur noch 15.4 tmax; ein 3-Tagesmittel! von mehr als 30°C um den 7.7. herum; Nicht mal der sehr heiße Sommer 2015 hat diese Tagesmittel zusammen gebracht, trotz des jetzt allgemein wärmeren Temperaturniveaus.

alle oben angeführten Werte für die Hohe Warte (http://www.zamg.ac.at/histalp/dataset/s ... MSTART.php http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klim ... imaspiegel); das ist noch dazu eine recht gemäßigte Station, weil in Hanglage;

Nehmt einmal im Vergleich dazu die kalten Extreme her: Februar 1929 auf der Hohen Warte kältestes Tagesmittel unter -21, Monatsmittel -10; das in Bezug auf kalte Extreme vergleichsweise "milde" Zwettl (ungefähr vergleichbar mit manchen Wienerwaldtälern) hat damals -36.6 zusammen gebracht; Man kann also annehmen, dass es da im Waldviertel auch Orte mit um die -40 gab; Mittlerweile ist es schon besonders, wenn mal unter -30 erreicht werden; Die kalten Extreme haben bisher viel stärker abgenommen als die warmen zugenommen haben. Schätzungsweise 99.99 % der Menschen behaupten, dass die Schwankungsbreite sich vergrößert hat, obwohl qualitiv hochwertige Messreihen das Gegenteil zeigen. Man könnte sich auch fragen wieso man überhaupt Wetterstationen aufstellt, wenn dann die Messdaten sowieso ignoriert werden *grins*
Liebe Grüße :)

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Donnerstag 22. März 2018, 17:48

zu den "Extremen" (weil mich hochalm darauf gebracht hat): Habe mir die Zeitreihe für Wien Hohe Warte der letzten 30 Jahre angesehen und die Anzahl der Tage, an denen es bei der Temperatur neue positive oder negative Tagesmittelrekorde gegeben hat. Wenig verwunderlich: Neue Tageshöchstmittel gab es fast jedes Jahr mehrere, neue Tagestiefstmittel nur alle paar Jahre vereinzelt, zuletzt ein Tag im März 2013.
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SteHo
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Donnerstag 22. März 2018, 21:05

Mortimer hat geschrieben:zu den "Extremen" (weil mich hochalm darauf gebracht hat): Habe mir die Zeitreihe für Wien Hohe Warte der letzten 30 Jahre angesehen und die Anzahl der Tage, an denen es bei der Temperatur neue positive oder negative Tagesmittelrekorde gegeben hat. Wenig verwunderlich: Neue Tageshöchstmittel gab es fast jedes Jahr mehrere, neue Tagestiefstmittel nur alle paar Jahre vereinzelt, zuletzt ein Tag im März 2013.
Hab mich mal eine Stunde mit Python und den Histalp Daten (Hohe Warte, kann man aber fuer jede Station machen wenn man will ;-) ) der ZAMG gespielt. Hab daraus ein PDF erzeugt das man sich hier ansehen kann: https://github.com/shofer16450/openweat ... istalp.pdf" onclick="window.open(this.href);return false; . Falls jemand Lust hat selbst ein bisschen was mit Python zu analysieren, es gibt ja genuegend Wetterverrueckte hier im Forum die schon einige Zeit selber ihre Wetterstation betreiben, dann kann man sich den Code hier aus dem jupyter notebook rauskopieren oder sich sogar das ganze File runterladen https://github.com/shofer16450/openweat ... talp.ipynb" onclick="window.open(this.href);return false;. (Man muss nur sehr wenige Python packages installieren um das zum Laufen zu bringen).
Habe es in Englisch geschrieben, sollte aber zu keinen grossen Problemen fuehren denke ich jetzt einmal. Ich erlaube mir ein paar der interessanteren Fakten zu zitieren:

There are some quite significant (snowfall) events in this data record. On the 1993-02-24 there was a day
with 29.6 mm snow, falling at a maximum temperature of -3.4C. Another outstanding event hap-
pened on 1968-01-14, with temperatures staying below -8.3C all day, the station at Hohe Warte in
Vienna recorded 23.4 mm in 24hr alone

The record precipitation event in this data occured on 1951-05-10 with 92 mm/24hr precipitation, with a close second of 84.9 mm occuring on 17 May 1991.


Rauskopiert weil hier schon bisschen ueber den Maerz geschrieben wurde

Maerz Minima:
1963-03-01 -17.5
1963-03-02 -15.5
1971-03-05 -15.3
1987-03-05 -14.7
1971-03-06 -12.6

Maerz Maxima:
1989-03-31 25.5
1977-03-23 24.5
1953-03-30 24.4
1990-03-22 24.3
1968-03-30 23.8

The average Tmin in March is: 1.71
The average Tmax in March is: 9.74


Hier dann auch noch die statistische Verteilung von Tmax und Tmin im Maerz. In meinem PDF habe ich dann auch noch angeschaut ob sich der letzte Frosttag im Fruehjahr nach hinten\vorne verschoben hat, ob der letzte Eistag immer frueher im Jahr auftritt etc. Man koennte sich noch viel mehr anschauen, werde ich vll morgen auch noch machen. Sollte mich aber bei Zeiten auch noch auf die EGU Konferenz in Wien vorbereiten etc ;)
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Polar- und Klimaforscher.

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[x] University of Oslo.
[ ] Wilhelmsburg a. d. Traisen
Alpemare
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Donnerstag 22. März 2018, 23:37

Ich bin dieses Jahr beruflich meist in Rom und Bologna, hatte aber das "Glück" genau Ende Februar in Österreich zu sein, als es so kalt war - um dann auch den Schnee in Rom noch zu erleben, was wirklich auch ein außergewöhnliches Ereignis war. Auf dieses außergewöhnliches Ereignis folgte ein außergewöhnlicher März mit einer enormen Niederschlagsintensitität, der Tiber steht seit Wochen weit über das Normalmaß, die Wege an den Ufern sind ebenso seit Wochen überschwemmt. Auf einen enorm trockenen Frühling und Sommer 2017 folgte nun das genau andere Extrem - ein extrem nasser Spätwinter. Was auch auffällt ist die Kälte (gut, im Vergleich zu Österreich ist es nicht unbedingt kalt, aber für römische Verhältnisse schon), es ist auch jetzt nicht sonderlich warm, wir hatten zwei, drei Tage mit um 17,20 Grad (die 20 für einige Stunden) , seitdem etwa 10-13 - und das ist, vor allem für den fortgeschrittenen März schon recht wenig, heute beim Laufen wehte ein eiskalter Wind und es hatte abends nur um 8 Grad. Laut meinen Kollegen ist die Natur nun deutlich hinter der sonstigen Entwicklung. Dazu kommt ein deutliches Sonnendefizit.
Was ich hier halt merke ist, dass es zwar toll sein kann, wenn es mal einige male deutlich wärmer ist als in Österreich, aber im Großen und Ganzen gibt es den Winter in Italien genauso (viele Freunde und BEkannte in Österreich glauben es sei hier das ganze warm, sonnig und wir essen alle Eis) und die vielen Tage bei 6-10 Grad und Regen - da sind sogar mir als SOmmerfreund Tage mit Schnee lieber.

Dennoch: Schön langsam würde ich mir sehr freuen, wenn die Werte auf 15-20 ansteigen und mehr Sonnenstunden kommen. Auch wenn es hier die meisten nicht hören wollen, leider sind die meisten Menschen viel zu stark auf die subjektiven Erfahrungswerte eingestellt - und ich finde es schon recht seltsam, dass dieser März kühler ist als der leztes Jahr in Österreich. Da kann die Statistik noch soviel sagen, das subjektive Empfinden vergleicht automatisch mit dem Vorjahr und tja, da ist der Vergleich schon enorm. Ich finde viele hier regen sich irre auf, dass die meisten Menschen nicht nur von der Statistik gesteuert sind und machen vielen Leuten einen Vorwurf, wenn sie warmes Wetter wollen bzw. subjektiv ein Monat als kalt betrachten, obwohl es das eigentlich nicht ist.

Ich bin gespannt, wann Zentraleuropa endlich wieder ein stabiles Hochdruckgebiet und richtig warmes Wetter erhält - mir persönlich wäre es kein Problem, wenn die nächsten Wochen noch etwas kühler sind, sofern die schönsten Monate des Jahres (Mai-September) dann richtig stabiles, warmes, phasenweise gerne heißes Wetter bringen. Es gibt nichts schöneres als diese Freiheit im Sommer, die langen, lauen Nächte, am Morgen nur mit T-Shirt zur Arbeit, Meer/Seen.. Also Leute akzeptiert doch die Wünsche der LEute, der Frühling ist eine der schönsten Jahreszeiten, ich freu mich schon drauf, wenn es richtig frühlinghaft warm wird!
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Freitag 23. März 2018, 08:59

On the 1993-02-24 there was a day
with 29.6 mm snow, falling at a maximum temperature of -3.4C.
Wien Hohe Warte meldete damals (am 26.2.) nicht umsonst 40cm (Gesamtschneehöhe), 77cm warens gar in Litschau (30 nur in Zwettl :D ), dagegen nur 12cm in Schwechat

https://kachelmannwetter.com/at/messwer ... 0600z.html" onclick="window.open(this.href);return false;

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>>http://www.wetter-waldviertel.at
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Freitag 23. März 2018, 12:03

Alpemare hat geschrieben:..., heute beim Laufen wehte ein eiskalter Wind und es hatte abends nur um 8 Grad. ...
Ich war schon bei Temperaturen zwischen -10°C und -14°C im Jänner 2017 laufen *frier* Geht alles, wenn man will und mit der richtigen Bekleidung. Wenn es dann keine Eisplatten auf der Laufstrecke gibt, die diese fast in eine Bobbahn verwandeln, macht es auch fast Spaß. *ggg*
Alpemare hat geschrieben:...Laut meinen Kollegen ist die Natur nun deutlich hinter der sonstigen Entwicklung. Dazu kommt ein deutliches Sonnendefizit.
...
Ab Mitte nächster Woche dürfte über mehrere Tage eine starke Warmluftradvektion über Italien stattfinden. Da wird Einiges, bezüglich der erforderlichen Temperatursummen, aufgeholt. Auch danach wird es dann, zumindest weiter im Süden, voraussichtlich nicht mehr ganz so kalt. Ob es überwiegend sonnig wird? Möglicherweise gibt es auch phasenweise (konvektive) Bewölkung (und Schauer + Gewitter), sowie abschnittsweise Trübung durch Saharastaub.
Alpemare hat geschrieben: ...und ich finde es schon recht seltsam, dass dieser März kühler ist als der leztes Jahr in Österreich Da kann die Statistik noch soviel sagen, das subjektive Empfinden vergleicht automatisch mit dem Vorjahr und tja, da ist der Vergleich schon enorm ...
Der vorjährige März war über größtenteils sehr warm. Das hat man auch ohne die entsprechenden Statistiken gemerkt. In diesem Fall war der subjektive Eindruck richtig. Auch wenn es nicht vorhersagbar war, dass der heurige März phasenweise kalt ausfallen wird, war es doch wahrscheinlich, dass der heurige März kühler sein wird, als der vorjährige. Also nicht ganz seltsam. Schon gar nicht seltsam, wenn man sich die Zirkulationsmuster heuer ansieht. *liebschau*

Alpemare hat geschrieben: ... Ich finde viele hier regen sich irre auf, dass die meisten Menschen nicht nur von der Statistik gesteuert sind und machen vielen Leuten einen Vorwurf, wenn sie warmes Wetter wollen bzw. subjektiv ein Monat als kalt betrachten, obwohl es das eigentlich nicht ist.
...
Man wird in Wetterforum darauf hinweisen dürfen, dass Einem der subjektive Eindruck auch ziemlich täuschen kann. Mit Statistiken lassen sich u.a. auch so manche Mythen; Glaubenssätze und Scharlatanerie rund ums Wetter etc. entkräften. Da Meteorologie und Klimatologie exakte Wissenschaften sind, wirst du immer wieder Statistiken in diesem Bereich begegnen. Welches Wetter sich Menschen wünschen, ist hingegen diesbezüglich ziemlich belanglos. Das Wetter ist halt kein Wunschkonzert.
Alpemare hat geschrieben: ...
Ich bin gespannt, wann Zentraleuropa endlich wieder ein stabiles Hochdruckgebiet und richtig warmes Wetter erhält ...
Wärmeres Wetter kommt bestimmt auch in diesem Frühjahr, auch wenn es heuer deutlich langsamer vorangeht. Der Polarwirbel ist stark fragmentiert und scheint sich nicht mehr wirklich zu erholen. Zeitweilige kräftige Kaltluftausbrüche sind somit auch noch immer recht wahrscheinlich. Wenn es einmal deutlich wärmer wird, dann werden es eher zyklonale Vorderseitenlagen sein. Längeres stabiles Hochdruckwetter ist im Frühling so oder so recht unwahrscheinlich. Die Lage "Hoch über West- und Mitteleuropa" etwa tritt im Jahresverlauf am seltesten im langjährigen Schnitt im April und Mai auf.
Alpemare hat geschrieben: ... Es gibt nichts schöneres als diese Freiheit im Sommer, die langen, lauen Nächte, am Morgen nur mit T-Shirt zur Arbeit, Meer/Seen.. Also Leute akzeptiert doch die Wünsche der Leute, der Frühling ist eine der schönsten Jahreszeiten, ich freu mich schon drauf, wenn es richtig frühlinghaft warm wird!
Ich freue mich auch auf den Frühling. Nur: So what? Was hilft es, wenn du schreibst "Also Leute akzeptiert doch die Wünsche der Leute"? *nixweiss* Wetter ist, wie gesagt, eben kein Wunschkonzert. Jeder von uns hier kann zwar deine Meinung akzeptieren, trotzdem nimmt dass keinen Einfluss aufs Wetter. Niemand von uns kann es ändern. ;)
Liebe Grüße,
Thomas.


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Sonntag 25. März 2018, 08:55

Die Vorderseiten werden peu a peu zurückgerechnet ...zu mindest das milde Wetter..die kalten members nehmen wieder zu ..

Es könnte sogar dauerhaft im vorhersagezeitraum von 10 tagen zu kalt bleiben ....

Eventuell einzelne Tage mit leicht überdurchschnittlicher temp...
marcus_wien2 165üNN, temp Messung: 2 m über Rasen in ca 800m² grossen begrünten Innenhof - in Wien2 nähe Nestroyplatz
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Sonntag 25. März 2018, 10:01

So ist es - es werden kaum 20 Grad erreicht, evtl. nach Ostern!?
LG Helmut

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Sonntag 25. März 2018, 12:33

Die Trogachse wird flacher und der Trog im Bereich Mitteleuropa gerechnet.
So wie es dzt. aussieht werden sich Temperaturen im Osten und Südosten um Ostern im langjährigen Durchschnitt für Ende März / Anfang April bewegen. An Tagen mit Kaltfrontdurchgängen wahrscheinlich darunter. Schnee bis ins Flachland ist, aus heutiger Sicht, ebenso eher unwahrscheinlich wie die Höchstwerte über 20°C. Für die Natur ist eine langsamere Erwärmung, bezogen auf mögliche spätere Kälterückfälle, besser als eine schnelle starke...
Liebe Grüße,
Thomas.


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