Wetterwiese 2018

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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hochalm
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Donnerstag 4. Januar 2018, 17:12

Wenn man sich die Temps zb für Wien anschaut, sieht man dass sie
- 1870 bis 1970 nur gering gestiegen sind (ca 0.05°/Dekade)
- ab 1970 heftig (ca 0.3°/Dekade)
- seit 2010 deutet einiges darauf hin, dass sich die Anstieg-Geschwindigkeit nochmal verdoppelt hat

Die Erwärmung im Winter ist im Vergleich mit dem Ganzjahrestrend dabei tendenziell noch höher.
Der gesamte Anstieg beträgt bereits ca 3°. Von 9.5° auf 12.0° (Hohe Warte) oder 13.0° (Innenstadt)

Dementsprechend verwundert es nicht, dass die letzten Winter hier in den 1980ern stattgefunden haben, in der Noch-Anfangsphase einer einsetzenden raschen Erwärmung.
Der Temp-Anstieg seither ist einfach extrem und man hört und liest das in der Deutlichkeit auch selten.
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
wienerin
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Donnerstag 4. Januar 2018, 18:49

hochalm hat geschrieben:Wenn man sich die Temps zb für Wien anschaut, sieht man dass sie
- 1870 bis 1970 nur gering gestiegen sind (ca 0.05°/Dekade)
- ab 1970 heftig (ca 0.3°/Dekade)
- seit 2010 deutet einiges darauf hin, dass sich die Anstieg-Geschwindigkeit nochmal verdoppelt hat

Die Erwärmung im Winter ist im Vergleich mit dem Ganzjahrestrend dabei tendenziell noch höher.
Der gesamte Anstieg beträgt bereits ca 3°. Von 9.5° auf 12.0° (Hohe Warte) oder 13.0° (Innenstadt)

Dementsprechend verwundert es nicht, dass die letzten Winter hier in den 1980ern stattgefunden haben, in der Noch-Anfangsphase einer einsetzenden raschen Erwärmung.
Der Temp-Anstieg seither ist einfach extrem und man hört und liest das in der Deutlichkeit auch selten.
Also ich fand die Winter 95/96 und 96/97,sowie 2010 recht anständig, weiß aber natürlich nicht was du unter einem Winter wie in den 1980er-Jahren genau verstehst. ;)

https://www.zobodat.at/pdf/VNOOe_0007_0046-0061.pdf" onclick="window.open(this.href);return false; (Seite 47/Wetterlage) - Winter 1995/96

Kältewellen hatten wir auch nach 2000 noch einige:

https://diepresse.com/home/panorama/oes ... -50-Jahre-" onclick="window.open(this.href);return false;
https://derstandard.at/1328507706228/Na ... en-zu-Ende" onclick="window.open(this.href);return false;

Schneemengen in Wien im Laufe der Jahrzehnte:

https://www.wien.gv.at/statistik/lebens ... en-zr.html" onclick="window.open(this.href);return false;
1060&1230 Wien.
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marcus_wien
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Donnerstag 4. Januar 2018, 19:17

Tolle Statistik für wien !!!
marcus_wien2 165üNN, temp Messung: 2 m über Rasen in ca 800m² grossen begrünten Innenhof - in Wien2 nähe Nestroyplatz
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hochalm
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Donnerstag 4. Januar 2018, 20:15

wienerin hat geschrieben: Also ich fand die Winter 95/96 und 96/97,sowie 2010 recht anständig, weiß aber natürlich nicht was du unter einem Winter wie in den 1980er-Jahren genau verstehst. ;)
1995/96 war noch mal ein Ausreißer, richtig
man kann sich unter zamg/klimaspiegel ja einen schnellen Jahres-Überblick verschaffen
da erkennt man auch die Kipp-Punkte gut
und der Trend ist völlig eindeutig
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Helmut Graz
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Donnerstag 4. Januar 2018, 21:13

Hier hab ich mal ein Diagramm von Montreal liegt nach dem Breitengrad nach sogar noch einiges südlicher als Graz, die Spanne reicht in den nächsten 2 Wochen bei der 2m Temperatur zwischen -30 und knapp null Grad. Also immer Dauerfrost. Montreal hat ca. 1,7 Millionen Einwohner, ich frage mich wie gehen die mit diesem Wetter um, oh Wunder relativ entspannt. Da hab ich eine Doku gesehen, bei 10cm wackeln die nicht einmal mit den Ohrwaschln, erst ab 30cm gibt die Schneeräumung so richtig Gas um die Innenstadt vom Schnee völlig zu befreien. Außerdem haben sie noch eine kleine Stadt unter der Stadt mit 37km Strecken mit Einkaufscentern, Büros, usw. Mit 2 U Bahnen angenehm zu erreichen. Die Einwohner lieben aber den Schnee, aber wenn ihnen mal nicht danach ist geht es unter die Stadt, laut Doku. Also nichts mit Weltuntergangstimmung, nur wir mildgeplagten Mitteleuropäer können uns so ein Wetter nicht vorstellen. Ich hingegen schon, was würde ich dafür geben so einen Blizzard mal zu erleben. ;)


http://www.wetterzentrale.de/de/show_di ... id=ENS&bw=" onclick="window.open(this.href);return false;
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Bürgler87
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Freitag 5. Januar 2018, 06:49

In Montreal ist das aber Standard... Und nein, ist nicht ungewöhnlich weil südlicher als Graz. Vergleicht nicht das Klima von Kanada mit ME. Oder vergleicht ihr auch Sahara mit Kuba?

Wie immer, will man Blizzard erleben, rüberfliegen ;)
Wird ja beim Tornado chasen auch nicht anders gemacht. ME ist einfach nicht das richtige Pflaster für solche Ereignisse.
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rudolf
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Freitag 5. Januar 2018, 16:00

ich bin schon ein älteres Semester und kann mich an Wetterereignisse bis in die 60iger jähre erinneren. eines steht fest
früher war das Wetter in allen Jahreszeiten spannender. die Winter waren schneereicher wenn auch nicht allzu kalt.
Das Ort Kirchschlag wo Chris wohnt war immer eingeschneit und die Verwehungen waren meterhoch, die Straßen waren Schluchten. es gab auch kurze Warmperioden die aber den Schneemassen nichts antaten.

oft konnte ich die schwimmenden Eisschollen auf der Donau beobachten, die die Kraftwerke aufbrachen.

Die Wende zu milderen Wintern begann 1980. 1990 besuchte ich meinen Freund Christian damals Wetterwart am Feuerkogl am 6.1. Dieser Winter war geprägt von SW-Lagen und wir saßen um Mitternacht auf der schneelosen wiese bei plusgraden und beobachteten das Nebelmeer am Traunsee wo sich ein kältesee gebildet hat mit Minustemperaturen.

Die Sommer waren sehr unbeständig mit monsunartigen Regen im Juni und Juli und es gab sehr oft starke Frontgewitter bei Kaltfronten. Oft schüttete es bei der schafskälte zwei Wochen durch und die schneefallgrenzen lagen im Gebirge in Tallagen.im Sommerurlaub in den 70iger in zell/see und im Zillertal gab es immer Schnee bis 20cm.
Auch am Kitzsteinhorn gab es feinsten Pulverschnee nach Kaltfronten.
Standort: Sierning bei Steyr/O.Ö. , Seehöhe: 330 m
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Web: http://www.wetter-hausruckviertel.at" onclick="window.open(this.href);return false;
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Feli
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Freitag 5. Januar 2018, 18:07

Helmut Graz hat geschrieben:Hier hab ich mal ein Diagramm von Montreal liegt nach dem Breitengrad nach sogar noch einiges südlicher als Graz, die Spanne reicht in den nächsten 2 Wochen bei der 2m Temperatur zwischen -30 und knapp null Grad. Also immer Dauerfrost. Montreal hat ca. 1,7 Millionen Einwohner, ich frage mich wie gehen die mit diesem Wetter um, oh Wunder relativ entspannt. Da hab ich eine Doku gesehen, bei 10cm wackeln die nicht einmal mit den Ohrwaschln, erst ab 30cm gibt die Schneeräumung so richtig Gas um die Innenstadt vom Schnee völlig zu befreien. Außerdem haben sie noch eine kleine Stadt unter der Stadt mit 37km Strecken mit Einkaufscentern, Büros, usw. Mit 2 U Bahnen angenehm zu erreichen. Die Einwohner lieben aber den Schnee, aber wenn ihnen mal nicht danach ist geht es unter die Stadt, laut Doku. Also nichts mit Weltuntergangstimmung, nur wir mildgeplagten Mitteleuropäer können uns so ein Wetter nicht vorstellen. Ich hingegen schon, was würde ich dafür geben so einen Blizzard mal zu erleben. ;)


http://www.wetterzentrale.de/de/show_di ... id=ENS&bw=" onclick="window.open(this.href);return false;
kenn das, wie schon mal gesagt, von meinem onkel in edmonton (liegt in etwa auf der selben höhe wie frankfurt/main) - da is kein gebirge das die kaltluft abhalten könnte wie unsere alpen - wenn sich die kalte luft ausm norden auf den weg macht, dann fällt die weit runter in den süden.

ich selbst war vor rund 30 jahren mal in edmonton - die haben kaum freibäder, weil sich das nicht auszahlt die zu betreiben, die haben von mitte september bis ende april zum teil tiefsten winter und recht viel schnee mit jährlich immer mal um die -20°C und weniger. die verlegen dann den badespass in riesen indoor badewelten.

wenns die kanadier anzipft, dass sie zu viel winter haben, dann verbringen die ihren winter (sofern möglich) auf hawaii oder auf irgendwelchen karibischen inseln. ansonsten sind die recht winterfest. mein onkel hat eine ordentliche daunenjacke und drunter geht er mit dem poloshirt in kurzarm... alles gewohnheitssache meint er.
letztens hat er mir ein foto geschickt - da frieren die fenster innen an... aber auch kein wunder bei den fenstern die die haben - nicht unbedingt unser standard an isolierglas und so... :-)
aber die leben damit - heizens halt bissi mehr... ;-)

wenns natürlich mal gegenden erwischt, die das nicht gewöhnt sind und so relativ entspannt mit der kälte/schnee umgehen, dann wirds schon heftig - klar!
liebe grüsse
(die) Feli
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rudolf
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Samstag 6. Januar 2018, 13:50

Adelboden in der Schweiz sieht wie ein Fleckerlteppich aus. Dort hat der Orkan und Starkregen Spuren hinterlassen wie man in Schirennübertragung sehen kann.
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Samstag 6. Januar 2018, 14:03

Die Langfristmodelle dürften bis jetzt, was den Winter betrifft, leider recht haben.


Den Dezember haben sie recht gut erwischt, im Jänner schauts auch nach einem ordentlichen Temperaturüberschuss (2-3K) aus, da weit u. breit ist kein Kaltlufteinbruch in Sicht ist.

Wenigstens schneemäßig wie Hannes schrieb, passt`s in einigen Regionen u. ich bin zuversichtlich, dass bis Ende Winter noch einiges nachkommt.


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Bachfan
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Samstag 6. Januar 2018, 14:11

Feli hat geschrieben: kenn das, wie schon mal gesagt, von meinem onkel in edmonton (liegt in etwa auf der selben höhe wie frankfurt/main) - da is kein gebirge das die kaltluft abhalten könnte wie unsere alpen - wenn sich die kalte luft ausm norden auf den weg macht, dann fällt die weit runter in den süden.
Die meisten von uns leben aber nördlich der Alpen. Die Alpen hindern die aus dem Norden/Nordosten kommende Kaltluft demnach nicht daran zu uns vorzudringen. Es hat andere Ursachen, dass es im Winter in Nordamerika auf gleicher Breite generell kälter ist als bei uns.
Zum Beispiel, dass der Golfstrom vor Europas Küsten Wärme bis weit in den hohen Norden hinauf bringt. Siehe z. B. hier:
http://www.ospo.noaa.gov/data/sst/conto ... all.cf.gif" onclick="window.open(this.href);return false;
wienerin hat geschrieben: Schneemengen in Wien im Laufe der Jahrzehnte:
https://www.wien.gv.at/statistik/lebens ... en-zr.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Gerade was Schnee betrifft sind die Schwankungen von Jahr zu Jahr ja recht groß, aber man sieht trotzdem schon auf den ersten Blick den negativen Trend. Noch deutlicher wird es wenn man 10-jährige Mittel berechnet:

1960/61-1969/70: 114 cm Neuschneesumme
1970/71-1979/80: 63 cm
1980/81-1989/90: 87 cm
1990/91-1999/00: 63 cm
2000/01-2009/10: 53 cm
2010/11-2016/17: 44 cm

Die mittlere Neuschneesumme war in den letzten Jahren in Wien also nur noch halb so groß wie in den 1980er Jahren, in den 1960er Jahren gab es überhaupt mehr als 2,5 mal so viel Neuschnee wie in den letzten Jahren. Das sind schon sehr deutliche Veränderungen.
Liebe Grüße :)

1130-Wien auf 210 m Seehöhe
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Robert83
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Samstag 6. Januar 2018, 21:13

Kleiner Yeti Betrag von mir ;) - Kältewellen ähnlichen Ausmaßes waren im 20. Jahrhundert alle 10-20 Jahre zu finden, in manchen Jahrzehnten auch mehrmals. Seither sind unsere Winter deutlich zahmer geworden. Musste man sich in früheren Zeiten
vor "Väterchen Frost" gar fürchten, droht heutzutage gar der Totalausfall. Da hilft auch die wiederholte Kältewelle über dem nordamerikanischen Kontinent wenig, denn umso wärmer ist es überall anders, auch wenns "Trumpilein" nicht glauben mag.

+++Anno dazumal: extreme Kälte Anfang Jänner 1985+++
Während heute, wir schreiben den 6.1.2018, die Temperaturen verbreitet wieder über die 10 Grad Marke geklettert sind, gab es vor 33 Jahren ganz andere Werte: nachdem es einige Tage zuvor kräftig geschneit hatte(Wels damals 40cm, Kremsmünster 41cm, Hörsching 30cm, Wolfsegg 35cm, Ried im Innkreis 44cm, Passau 49cm), flutete sibirische Kaltluft weite Teile Europas und sorgte für eine mehrtägige Kältewelle. Selbst tagsüber stiegen die Werte kaum mehr über -10 Grad, nachts vielfach unter -20, den Höhepunkt stellt der 7.1.1985 dar: damals lag der Tiefstwert in Waizenkirchen bei -33 Grad, in Aspach bei -33.2 Grad, selbst Linz/Hörsching verzeichnete -29.1 und einen Höchstwert von -18,5 - vielfach gabs trotz Sonnenschein tagsüber nur um -20 Grad!
Die Tage darauf ließ der beissende Frost langsam nach, Tauwetter gabs dann erst in der letzten Jännerdekade, es folgte aber erneut Winterwetter.
Ähnlich sibirische Werte bot auch noch der Jänner 1987, seither wurden solche Extreme flächendeckend nicht mehr erreicht.
Bild: Höchstwerte 6.1.1985 Bayern, aus Österreich gibts nur da und dort offizielle Daten https://kachelmannwetter.com/de/messwer ... 0000z.html" onclick="window.open(this.href);return false; #Winter #Kälte #1985 #Jänner
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Bürgler87
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Montag 8. Januar 2018, 07:18

Wow, ned schlecht, da ist ja der letzte Januar nix dagegen. Obwohl wir da tagelang Tx von -6-10°C hatten. Aber um die -20 als Tx ist schon heftig. Das ist dann selbst versorgungs- und infrastrukturtechnisch nicht mehr ohne (flockender Diesel, Bahnweichen etc).
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Herfried
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Montag 8. Januar 2018, 10:30

Hauptursache für unsere Wärme im Vgl. zur USA / Kanada ist die Westdrift mittlerer Breiten

In seltenen Wintern mi NO Drift, Strömungsumkehr kommt er auch vorbei, der sibirische Bär.
In Amiland ist der Westen bis Alaka rauf warm, aber der Pazifisch beeinflusste Bereich ist schmal, die Rockies schirmen den Rest des Landes gut ab. Und NW Wind komm in Eiten Teilen der Staaten von einer arktischen Region her, so mild wie Sibirien. Bei normaler Lage muss daher ein weiter Teil der USA kälter sein als Europa.

Momentan verschärft sich das Bild (La Nina), und in den seltenen Ostwintern der ganzen NH kehrt es sich um. War teils letztes Jahr so.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
timberjack1
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Montag 8. Januar 2018, 13:14

Herfried hat geschrieben:Hauptursache für unsere Wärme im Vgl. zur USA / Kanada ist die Westdrift mittlerer Breiten

In seltenen Wintern mi NO Drift, Strömungsumkehr kommt er auch vorbei, der sibirische Bär.
In Amiland ist der Westen bis Alaka rauf warm, aber der Pazifisch beeinflusste Bereich ist schmal, die Rockies schirmen den Rest des Landes gut ab. Und NW Wind komm in Eiten Teilen der Staaten von einer arktischen Region her, so mild wie Sibirien. Bei normaler Lage muss daher ein weiter Teil der USA kälter sein als Europa.

Momentan verschärft sich das Bild (La Nina), und in den seltenen Ostwintern der ganzen NH kehrt es sich um. War teils letztes Jahr so.
Naja, ich nehme mal an das diese Strömungsverhältnisse schon länger so sind. Und es ist noch nicht einmal so lange her, da gab es bei uns auch noch, für Mitteleuropa normale Winter mit Schnee und tieferen Temperaturen.
Das ist für mich keine Erklärung für die warmen "Winter" der letzten Jahre.
Die zu uns geführte Luft, wo immer diese auch herkommt, muss also von Haus aus schon wärmer sein.

mfg
timber
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Montag 8. Januar 2018, 13:51

Und diese Winter werden für ME auch wieder kommen...
Diese Strömungsverhältnisse sind ja seit Jahren immer ähnlich, deswegen (fast) jedes Jahr Amerika kalt, ME warm. Irgendwann wird sich das wieder umkehren. Guck im 20. Jhdt, da gabs das oft, dass Winter jahrelang in ME ausblieb und umgekehrt.

Wurde ja zum Teil von Herfried erklärt wie das funktioniert, eine bessere Erklärung wird sich nicht so einfach finden lassen. Außer in den Klatschmedien, denn da ist prinzipiell an allem der Klimawandel schuld. Wird in ein paar Jahren wenns wieder mal richtig knackige Winter gibt genauso wieder der Sündenbock sein, da wett ich drauf.
Und dann gucken wir mal wer sich dann noch über die warmen Winter der jetzigen Zeit beschwert ;)
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timberjack1
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Montag 8. Januar 2018, 14:25

Bürgler87 hat geschrieben:Und diese Winter werden für ME auch wieder kommen...
Diese Strömungsverhältnisse sind ja seit Jahren immer ähnlich, deswegen (fast) jedes Jahr Amerika kalt, ME warm. Irgendwann wird sich das wieder umkehren. Guck im 20. Jhdt, da gabs das oft, dass Winter jahrelang in ME ausblieb und umgekehrt.

Wurde ja zum Teil von Herfried erklärt wie das funktioniert, eine bessere Erklärung wird sich nicht so einfach finden lassen. Außer in den Klatschmedien, denn da ist prinzipiell an allem der Klimawandel schuld. Wird in ein paar Jahren wenns wieder mal richtig knackige Winter gibt genauso wieder der Sündenbock sein, da wett ich drauf.
Und dann gucken wir mal wer sich dann noch über die warmen Winter der jetzigen Zeit beschwert ;)
Die werden wiederkommen, nur bei weitem nicht mehr so oft und immer seltener.
Natürlich hat es im 20 Jhdt auch wärmere Winter gegeben, aber nur vereinzelt und sicher nicht in der Häufigkeit und Intensität.
Wenn diese Veränderung in dem Tempo weitergeht, gibt es in absehbarer Zeit die ersten "Winter" ohne Schneefall bei uns. *flop* *fluch*
Zum Kotzen...

mfg
Timber
Bürgler87
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Montag 8. Januar 2018, 14:45

Nur mal als Beispiel und ich will da jetzt auch nicht weiter drüber diskutieren:
Bild
Quellen: http://vademecum.brandenberger.eu/grafi ... _extra.gif
Die kalte Sonne - Dr. Dietrich E.Koelle

Ob das so richtig ist, wer weiß das schon. In diesem Thema kocht jeder sein eigenes Süppchen, was die Wahrheit ist weiß keiner und wird sich erst zeigen.
Es gibt/gab schon immer kältere und wärmere Jahrzehnte, ja das nennt sich Klimawandel. Aber den gibts nicht erst seit 100 Jahren, den gibts schon seit es die Erde gibt. Und es wird auch wieder kälter werden, irgendwann.
Auf der anderen Seite sollte man sich aber auch immer vor Augen führen, im Erdzeitalter gabs auch genug Phasen ohne Schnee auf Bergen bzw. Eis an den Polkappen! Und einer Vegetationsgrenze jenseits der heutigen...

Man kann Jahr für Jahr, Tag für Tag jammern oder das Unausweichliche akzeptieren und damit leben, jedem seine eigene Entscheidung ;)
Zuletzt geändert von Bürgler87 am Montag 8. Januar 2018, 15:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Montag 8. Januar 2018, 15:04

Bürgler87 hat geschrieben:Nur mal als Beispiel und ich will da jetzt auch nicht weiter drüber diskutieren:
Bild

Ob das so richtig ist, wer weiß das schon. In diesem Thema kocht jeder sein eigenes Süppchen, was die Wahrheit ist weiß keiner und wird sich erst zeigen.
Es gibt/gab schon immer kältere und wärmere Jahrzehnte, ja das nennt sich Klimawandel. Aber den gibts nicht erst seit 100 Jahren, den gibts schon seit es die Erde gibt. Und es wird auch wieder kälter werden, irgendwann.
Auf der anderen Seite sollte man sich aber auch immer vor Augen führen, im Erdzeitalter gabs auch genug Phasen ohne Schnee auf Bergen bzw. Eis an den Polkappen! Und einer Vegetationsgrenze jenseits der heutigen...

Man kann Jahr für Jahr, Tag für Tag jammern oder das Unausweichliche akzeptieren und damit leben, jedem seine eigene Entscheidung ;)
Ja langfristige Veränderungen hat es immer gegeben.
Ich rede allerdings von den kurzfristigen, von den letzten max. 50 Jahren wo sich unsere Generation noch dran erinnern kann.
Diese Veränderungen sind messbar und somit Fakt, woher diese auch immer kommen.

mfg
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ThomasPf
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Montag 8. Januar 2018, 15:11

@Bürgler: Wo ist die Quellenangabe? Oder stammt die Graphik von Dir selbst?
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN


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Bürgler87
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Montag 8. Januar 2018, 15:18

ThomasPf hat geschrieben:@Bürgler: Wo ist die Quellenangabe? Oder stammt die Graphik von Dir selbst?
Nachgetragen.
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Montag 8. Januar 2018, 15:39

timberjack1 hat geschrieben: Ja langfristige Veränderungen hat es immer gegeben.
Ich rede allerdings von den kurzfristigen, von den letzten max. 50 Jahren wo sich unsere Generation noch dran erinnern kann.
Diese Veränderungen sind messbar und somit Fakt, woher diese auch immer kommen.

mfg
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Ja klar, aber als Beispiel, selbst wenn der Klimawandel so vom Menschen angekurbelt wurde... Wie willst das in einer Generation ändern? Das ist unmöglich.
Somit, haben die heutigen Generationen das Ganze so zu akzeptieren wie es kommt. Wenn dann wirklich ab 2020 oder 2030 die Wende nach unten beginnen würde, würde wohl der Mensch glauben, dass wir das mit unserem tollen Wandel in puncto Umweltbewusstsein geschafft haben :D
Die Frage ist: Werden die Menschen der heutigen Generationen in 10-20 Jahren, wenn vielleicht wieder massive Strengwinter anstehen werden, die heutigen Winter vermissen?
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timberjack1
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Montag 8. Januar 2018, 16:08

Bürgler87 hat geschrieben:
timberjack1 hat geschrieben: Ja langfristige Veränderungen hat es immer gegeben.
Ich rede allerdings von den kurzfristigen, von den letzten max. 50 Jahren wo sich unsere Generation noch dran erinnern kann.
Diese Veränderungen sind messbar und somit Fakt, woher diese auch immer kommen.

mfg
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Ja klar, aber als Beispiel, selbst wenn der Klimawandel so vom Menschen angekurbelt wurde... Wie willst das in einer Generation ändern? Das ist unmöglich.
Somit, haben die heutigen Generationen das Ganze so zu akzeptieren wie es kommt. Wenn dann wirklich ab 2020 oder 2030 die Wende nach unten beginnen würde, würde wohl der Mensch glauben, dass wir das mit unserem tollen Wandel in puncto Umweltbewusstsein geschafft haben :D
Die Frage ist: Werden die Menschen der heutigen Generationen in 10-20 Jahren, wenn vielleicht wieder massive Strengwinter anstehen werden, die heutigen Winter vermissen?
Ja, da stimme ich dir 100% zu.
Ich kann halt nix anfangen mit diesen Herbst/Frühlingswetter im Hochwinter. Daher mein Unmut.

mfg
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Bürgler87
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Dienstag 9. Januar 2018, 06:44

Ich kann auch nix mit Nebel + Ostwind im Herbst/Winter anfangen und wohne, glaub ich zumindest, in der Nebelhochburg Österreichs.
Hilft halt nicht, muss man hinnehmen. Zuviel Emotionen wegen dem Wetter sind nicht gesund ;)
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hochalm
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Dienstag 9. Januar 2018, 08:37

Bürgler87 hat geschrieben: Ob das so richtig ist, wer weiß das schon. In diesem Thema kocht jeder sein eigenes Süppchen, was die Wahrheit ist weiß keiner und wird sich erst zeigen.
Es gibt/gab schon immer kältere und wärmere Jahrzehnte, ja das nennt sich Klimawandel. Aber den gibts nicht erst seit 100 Jahren, den gibts schon seit es die Erde gibt. Und es wird auch wieder kälter werden, irgendwann.
Auf der anderen Seite sollte man sich aber auch immer vor Augen führen, im Erdzeitalter gabs auch genug Phasen ohne Schnee auf Bergen bzw. Eis an den Polkappen! Und einer Vegetationsgrenze jenseits der heutigen...
Während des gesamten aktuellen Erdzeitalters, des Holozän, also der letzten 12.000 Jahre, hat sich die Mitteltemperatur nur in einer Bandbreite von 0.5° geändert und der CO2-Gehalt auch kaum. Und diese Zeit mit ihren sehr stabilen klimatischen Bedingungen ist die Basis unserer Zivilisation.

Der Ausbruch von 300 auf 400ppm CO2 (rasant weiter steigend) und der Mitteltemperatur in den letzten 100 Jahren ist beispiellos. Das letzte Mal gab es ähnliche CO2 Werte vor Millionen von Jahren. Und selbst damals erfolgte der Anstieg sowas wie um einen Faktor 100 langsamer.
Zuletzt geändert von hochalm am Dienstag 9. Januar 2018, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
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