29.5.2016 Ein denkwürdiger Unwettertag bei unseren deutschen Nachbarn

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ManuelW4
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Sonntag 29. Mai 2016, 23:48

Ich starte mal mit diesem extrem heftigen Video: https://www.facebook.com/groups/uwawett ... age_bubble" onclick="window.open(this.href);return false;

(Braunsbach, Baden-Württemberg) Sowas habe ich in Mitteleuropa nicht oder nur schwer für möglich gehalten...da kann man nur hoffen, dass sich die Menschen auf den Straßen dort rechtzeitig in Sicherheit gebracht haben *schock* *flop*
- Oberedlitz an der Thaya (nördl. Waldviertel, Bezirk WT), 485 m
- Allentsteig (Bezirk ZT), 535m

>>http://www.wetter-waldviertel.at
>>https://www.facebook.com/WetterWaldviertel
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ThomasPf
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Sonntag 29. Mai 2016, 23:59

Na servas! *schweig* *schock*

Da kannst nur mehr in den 1.Stock flüchten und hoffen dass das Haus stehen bleibt.

So "heftig" wie die Gewitter schon auf den Karten aussahen, war leider zu befürchten, dass es schlimme Schäden geben wird.
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
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Waldgeist
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Montag 30. Mai 2016, 00:23

An dieser Stelle fließt normalerweise der Fluß ("Orlacher Bach") unterirdisch unter dem Marktplatz durch:
https://www.google.com/maps/place/Braun ... d9.7929983" onclick="window.open(this.href);return false;
---
http://www.wetteronline.de/fotostrecken ... art=single" onclick="window.open(this.href);return false;
Standorte (Höhe*): Gleißenfeld (364m), Mödling (220m), Mauerbach (300m)
* = Höhe ü. d.M. meines üblichen Standortes wenn nicht explizit anders angeführt.
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Bachfan
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Montag 30. Mai 2016, 01:52

Laut INCA-Analyse waren die Niederschlagsmengen in der Gegend zwar groß aber nicht wirklich extrem. Nachfolgend die 15 min Summen von 18:45-19:00 bis 22:00-22:15, die ich mir für Obersteinach und Braunsbach (Einzugsgebiet des Orlacher Bachs liegt dazwischen) herausgesucht habe (in der zweiten Zeile die Entwicklung der Niederschlagssumme):

Obersteinach 1 7 6 8 10 10 4 2 5 3 4 3 6 3
1 8 14 22 32 42 46 48 53 56 60 63 69 72

Braunsbach 1 1 2 3 8 3 2 4 3 4 3 7 3
1 2 4 7 15 18 20 24 27 31 34 41 44

also maximale 30 min - Summe von rund 20 mm und 1-Stundensumme von rund 35 mm, bzw. rund 70 mm in 3 Stunden.

Dachte zuerst, dass INCA in der Gegend die Mengen einfach extrem stark unterschätzt (eigentlich ja nur für Österreich gedacht), aber die nächstgelegene Messstation - Kirchberg an der Jagst hatte eine Niederschlagssumme von "nur" 85 mm (http://www.hvz.baden-wuerttemberg.de/), und auch die anderen Messstationen passen gut ins Bild von INCA.

Die Fließgeschwindigkeit lässt sich in dem Video ja nur schwer abschätzen (weil ständig Schwenks sind), aber 50 m³/Sek sind das auf jeden Fall, die da durch den Ort fließen - eher mehr - und der Orlacher Bach hat überschlagsmäßig berechnet vielleicht 7 km² Einzugsgebiet. Das passt mit den Niederschlagsmengen nicht gut zusammen.

Vielleicht gab es da weiter bachaufwärts einen Dammbruch oder ähnliches bzw. eine größere Verklausung in einer Talenge, die sich dann gelöst hat. Das würde auch zu dem raschen Anstieg passen :?:

Vielleicht gibt es morgen schon nähere Informationen.

Gewaltiges Video jedenfalls. Da kann es einem schon Angst und Bange werden. Hoffentlich gibt es keine Todesopfer.
Liebe Grüße :)

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chris-wels
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Montag 30. Mai 2016, 06:41

Wahnsinn! da geht gehörig zur Sache

Frage: durch die zunehmende Versiegelung, vor allem in dem Fall (Ort in Bachgraben), ist aber auch einiges hausgemacht, oder? Wasser braucht Platz, vielleicht ist aber auch wirklich wo ein Damm/Verklausung aufgegangen. schaut aber echt wild aus
llg chris
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Andi.W
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Montag 30. Mai 2016, 09:30

Wen man es nicht mit eigenen Augen sehen würde , glaube man das ist irgendein Katastrophenfilm
Hoffentlich haben die Betroffenen Menschen genug Hilfe
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Robert83
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Montag 30. Mai 2016, 10:20

Kachelmann 24h Karte von gestern Abend
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ThomasPf
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Montag 30. Mai 2016, 11:12

Leider sind bei den Unwettern bereits 3 Tote zu beklagen :( :

Bericht im Standard:
http://derstandard.at/2000037862525/Min ... eutschland
Drei Tote nach Überschwemmungen in Süddeutschland
30. Mai 2016, 10:10
Auch Feuerwehrmann im Rettungseinsatz unter Opfern – Autos wie Spielzeug mitgerissen – Helfer im Dauereinsatz

Schwäbisch Gmünd – Bei schweren Unwettern und Überschwemmungen in Süddeutschland sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In Schwäbisch Gmünd starb ein Feuerwehrmann beim Versuch, einen Menschen zu retten, der letztlich nur noch tot geborgen werden konnte. In Weißbach im Hohenlohekreis kam ein 60 Jahre alter Mann in einer überschwemmten Tiefgarage ums Leben.

Mehrere Menschen waren in der Tiefgarage vom einstürzenden Wasser überrascht worden. Der 60-Jährige habe es nicht mehr ins Freie geschafft und sei von Tauchern tot geborgen worden, berichtete die Polizei.

Auch in Bayern – vor allem in Mittelfranken – richteten Unwetter massive Schäden an. Allein in Baden-Württemberg wurden von Sonntagnachmittag bis Montagfrüh rund 7.000 Helfer zu mehr als 2.200 Einsätzen gerufen. Die Mitarbeiter von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz, Lebensrettungs-Gesellschaft und Polizei seien im Dauereinsatz, teilte ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium in Stuttgart mit. Die Zahl der Verletzten liege nach bisherigen Erkenntnissen im einstelligen Bereich.
Reißender brauner Bach

In Braunsbach im Norden Baden-Württembergs trat ein Fluss über die Ufer. Die reißenden Fluten strömten durch die 900-Einwohner-Gemeinde, wodurch ein Haus zerstört und mehrere erheblich beschädigt wurden. Rund 150 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz suchten einsturzgefährdete Häuser ab, um sie zu evakuieren. Auf Videoclips und Fotos war zu sehen, wie Autos vom Schlammwasser mitgerissen, übereinandergetürmt und in Schaufenster von Geschäften geschleudert wurden.


Der erste Landesbeamte des Landkreises Schwäbisch Hall, Michael Knaus, sagte am frühen Morgen, in den vergangenen Stunden sei so viel Regen pro Quadratmeter gefallen wie sonst in mehreren Monaten. An einigen Stellen verursachte er das schlimmste Hochwasser seit rund zwei Jahrzehnten. Die Hochwasserzentrale in Karlsruhe warnte vor bedrohlichen Wasserständen an den östlichen Zuflüssen zu Neckar und Donau sowie im Rhein und an der Tauber. An der Messstation Kirchberg an der Jagst fielen im Laufe der Nacht innerhalb von sechs Stunden 87 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Besonders vom Hochwasser betroffen waren nach Behördenangaben die südöstlichen Zuflüsse zur Donau und die östlichen Zuflüsse zum Neckar (Fils, Rems, Kocher, Jagst). Teils stieg der Wasserstand um bis zu drei Meter an. Mit Blick auf die Wettervorhersagen erwartete die Hochwasserzentrale, dass die Wasserstände weiter steigen.

In Ulm waren mehrere Straßen nicht befahrbar. Die Stadt Künzelsau im Hohenlohekreis teilte mit, dass die Innenstadt am Montag wegen Aufräumarbeiten für den Verkehr gesperrt bleibe. Schulen und Kindergärten blieben geschlossen. Bürgermeister Stefan Neumann sprach von einer Naturkatastrophe.
Bahnsperren und Ersatzverkehr

Die Bahn hatte in Baden-Württemberg mehrere überschwemmte Strecken gesperrt. Der Fernverkehr wurde vorerst über Fürth umgeleitet und der Nahverkehr mit Bussen ersetzt. Teile des Audi-Werks im baden-württembergischen Neckarsulm sind unter Wasser gesetzt worden. Die gesamte Produktion stehe vorerst still, sagte eine Audi-Sprecherin. Seit den frühen Morgenstunden pumpe die Werksfeuerwehr das Wasser ab. Bei Audi in Neckarsulm sind mehr als 16.000 Menschen beschäftigt. Das Werksgelände ist direkt an einem Kanal neben dem Neckar gelegen, außerdem fließt das Flüsschen Sulm am Rande des Geländes.

In Bayern waren die Schäden besonders groß in den Orten Flachslanden und Obernzenn bei Ansbach. Dort verwandelten sich in der Nacht auf Montag binnen kurzer Zeit schmale Bäche in reißende Flüsse und überfluteten viele Straßen und Keller. Erdrutsche blockierten Straßen. Die größten Schäden registrierte die Feuerwehr im Flachslander Ortsteil Sondernohe. "Das ist ein Ort der Verwüstung", berichtete ein Feuerwehrmann. Das von den Hängen herabschießende Wasser sei als breiter Strom durch den Ort gerauscht. Die Wassermassen hätten Autos mitgerissen, Verkehrsschilder seien wie Streichhölzer umgeknickt.

In ganz Deutschland und Frankreich wurden zudem mindestens 40 Menschen bei Blitzeinschlägen verletzt. In Sankt Englmar (Landkreis Straubing-Bogen) wurde eine Frau beim Telefonieren von einem einschlagenden Blitz getroffen und leicht verwundet.
Schäden auch in Österreich

In Österreich ist es bereits in der Nacht auf Sonntag zu Unwetterschäden gekommen. Vor allem von Gmunden bis Amstetten wurden die Feuerwehren zu Überschwemmungen und Vermurungen gerufen, am stärksten war der oberösterreichische Zentralraum betroffen. Am Freitag starb ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz in Tirol an einem Herzinfarkt. Mehr dazu im Artikel "Unwetter führten am Wochenende zu schweren Schäden in Österreich".

Am Sonntagabend mussten in Oberösterreich erneut 250 bis 300 Feuerwehrleute zu Unwettereinsätzen ausrücken. Keller wurden überflutet, einige Straßen waren vorübergehend durch Schlamm oder umgeknickte Bäume unpassierbar. In Linz schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. "Es war aber kein Vergleich zur Nacht auf Samstag", in der 1.500 Helfer im Einsatz gestanden waren, hieß es bei der Feuerwehr. (APA, dpa, 30.5.2016)
Bachfan hat geschrieben:Laut INCA-Analyse waren die Niederschlagsmengen in der Gegend zwar groß aber nicht wirklich extrem. Nachfolgend die 15 min Summen von 18:45-19:00 bis 22:00-22:15, die ich mir für Obersteinach und Braunsbach (Einzugsgebiet des Orlacher Bachs liegt dazwischen) herausgesucht habe (in der zweiten Zeile die Entwicklung der Niederschlagssumme):

Obersteinach 1 7 6 8 10 10 4 2 5 3 4 3 6 3
1 8 14 22 32 42 46 48 53 56 60 63 69 72

Braunsbach 1 1 2 3 8 3 2 4 3 4 3 7 3
1 2 4 7 15 18 20 24 27 31 34 41 44

also maximale 30 min - Summe von rund 20 mm und 1-Stundensumme von rund 35 mm, bzw. rund 70 mm in 3 Stunden.

Dachte zuerst, dass INCA in der Gegend die Mengen einfach extrem stark unterschätzt (eigentlich ja nur für Österreich gedacht), aber die nächstgelegene Messstation - Kirchberg an der Jagst hatte eine Niederschlagssumme von "nur" 85 mm (http://www.hvz.baden-wuerttemberg.de/), und auch die anderen Messstationen passen gut ins Bild von INCA.

Die Fließgeschwindigkeit lässt sich in dem Video ja nur schwer abschätzen (weil ständig Schwenks sind), aber 50 m³/Sek sind das auf jeden Fall, die da durch den Ort fließen - eher mehr - und der Orlacher Bach hat überschlagsmäßig berechnet vielleicht 7 km² Einzugsgebiet. Das passt mit den Niederschlagsmengen nicht gut zusammen.

Vielleicht gab es da weiter bachaufwärts einen Dammbruch oder ähnliches bzw. eine größere Verklausung in einer Talenge, die sich dann gelöst hat. Das würde auch zu dem raschen Anstieg passen :?:

Vielleicht gibt es morgen schon nähere Informationen.

Gewaltiges Video jedenfalls. Da kann es einem schon Angst und Bange werden. Hoffentlich gibt es keine Todesopfer.
Ich habe mir das Gebiet am BW Viewer angesehen:
https://www.geoportal-bw.de/geoportal/o ... iewer.html

Damm gibt es im kleinen Einzuggebiet des Baches nicht. Aber mind 3 Brücken, eine Überwölbung und Wald, wahrscheinlich mit reichlich Totholz. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben Muren, Rutschungen und Schluchtenreißen, zusammen mit mitgeführten Totholz zu einer Verklausung geführt, die sich später wieder gelöst und eine natürliche große Dammbruchwelle ausgelöst hat. In solchen Fällen versagt auch das übliche Konzept der berechneten Hochwasseranschlaglinien.
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN


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jfk
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Montag 30. Mai 2016, 11:28

Hallo:

Sind leider schon vier Todesopfer: :((

http://www.kleinezeitung.at/s/chronik/i ... eutschland
Viertes Todesopfer nach Unwettern in Süddeutschland

Schwere Unwetter haben Bayern und Baden-Württemberg heimgesucht, die Helfer sind im Dauereinsatz. Vier Menschen, darunter ein Feuerwehrmann im Einsatz und eine 13-Jährige, kamen ums Leben.
Im Zusammenhang mit den schweren Unwettern in Baden-Württemberg gibt es ein viertes Todesopfer. Wie die Polizei in Aalen am Montag mitteilte, starb am Sonntagabend ein 13 Jahre altes Mädchen an der Bahnstrecke zwischen Schorndorf und Urbach. Die Schülerin habe zusammen mit einem zwölf Jahre alten Burschen auf dem Heimweg unter einer neu gebauten Eisenbahnbrücke Schutz vor dem Regen gesucht.

Während dieses Aufenthalts habe sich das Mädchen wohl zu nahe an die Gleise begeben und sei von einem vorbeifahren Intercity erfasst und getötet worden. Ihr Begleiter sei unverletzt geblieben, der Bub musste psychologisch betreut werden.
Suche nach Todesopfern

Bei schweren Unwettern und Überschwemmungen in Süddeutschland sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei in Schwäbisch Gmünd setzte unterdessen die Suche nach zwei bereits als tot vermuteten Männern, darunter ein Feuerwehrmann, fort. Nach jüngsten Angaben war ein Mann in einer überfluteten Bahnunterführung in einen Schacht eingesogen worden und konnte sich nicht selbst befreien. Als der Feuerwehrmann den Mann habe befreien wollen, sei er dann selbst mit eingesogen worden. Spezialkräfte der Polizei sollten am Montag versuchen, die Leichen zu finden und zu bergen.

In Weißbach im Hohenlohekreis kam ein 60 Jahre alter Mann in einer überschwemmten Tiefgarage ums Leben. Mehrere Menschen waren in der Tiefgarage vom einstürzenden Wasser überrascht worden. Der 60-Jährige habe es nicht mehr ins Freie geschafft und sei von Tauchern tot geborgen worden, berichtete die Polizei.

Auch in Bayern - vor allem in Mittelfranken - richteten Unwetter massive Schäden an. Allein in Baden-Württemberg wurden von Sonntagnachmittag bis Montagfrüh rund 7.000 Helfer zu mehr als 2.200 Einsätzen gerufen. Die Mitarbeiter von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz, Lebensrettungs-Gesellschaft und Polizei seien im Dauereinsatz, teilte ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium in Stuttgart mit. Die Zahl der Verletzten liege nach bisherigen Erkenntnissen im einstelligen Bereich.

In Braunsbach im Norden Baden-Württembergs trat ein Fluss über die Ufer. Die reißenden Fluten strömten durch die 900-Einwohner-Gemeinde, wodurch ein Haus zerstört und mehrere erheblich beschädigt wurden. Rund 150 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz suchten einsturzgefährdete Häuser ab, um sie zu evakuieren. Auf Videoclips und Fotos war zu sehen, wie Autos vom Schlammwasser mitgerissen, übereinandergetürmt und in Schaufenster von Geschäften geschleudert wurden.

Der erste Landesbeamte des Landkreises Schwäbisch Hall, Michael Knaus, sagte am frühen Morgen, in den vergangenen Stunden sei so viel Regen pro Quadratmeter gefallen wie sonst in mehreren Monaten.
Bis zu 70 Liter Regen pro Stunde

Während der nächtlichen Unwetter in Süddeutschland ist stellenweise binnen einer Stunde so viel Regen gefallen wie sonst binnen eines halben Monats.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet mit weiteren Gewittern am Montag in Bayern.

An einigen Stellen verursachte er das schlimmste Hochwasser seit rund zwei Jahrzehnten. Die Hochwasserzentrale in Karlsruhe warnte vor bedrohlichen Wasserständen an den östlichen Zuflüssen zu Neckar und Donau sowie im Rhein und an der Tauber. An der Messstation Kirchberg an der Jagst fielen im Laufe der Nacht innerhalb von sechs Stunden 87 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Besonders vom Hochwasser betroffen waren nach Behördenangaben die südöstlichen Zuflüsse zur Donau und die östlichen Zuflüsse zum Neckar (Fils, Rems, Kocher, Jagst). Teils stieg der Wasserstand um bis zu drei Meter an. Mit Blick auf die Wettervorhersagen erwartete die Hochwasserzentrale, dass die Wasserstände weiter steigen.

In Ulm waren mehrere Straßen nicht befahrbar. Die Stadt Künzelsau im Hohenlohekreis teilte mit, dass die Innenstadt am Montag wegen Aufräumarbeiten für den Verkehr gesperrt bleibe. Schulen und Kindergärten blieben geschlossen. Bürgermeister Stefan Neumann sprach von einer Naturkatastrophe.

Die Bahn hatte in Baden-Württemberg mehrere überschwemmte Strecken gesperrt. Der Fernverkehr wurde vorerst über Fürth umgeleitet und der Nahverkehr mit Bussen ersetzt. Teile des Audi-Werks im baden-württembergischen Neckarsulm sind unter Wasser gesetzt worden. Die gesamte Produktion stehe vorerst still, sagte eine Audi-Sprecherin. Seit den frühen Morgenstunden pumpe die Werksfeuerwehr das Wasser ab. Bei Audi in Neckarsulm sind mehr als 16.000 Menschen beschäftigt. Das Werksgelände ist direkt an einem Kanal neben dem Neckar gelegen, außerdem fließt das Flüsschen Sulm am Rande des Geländes.

In Bayern waren die Schäden besonders groß in den Orten Flachslanden und Obernzenn bei Ansbach. Dort verwandelten sich in der Nacht auf Montag binnen kurzer Zeit schmale Bäche in reißende Flüsse und überfluteten viele Straßen und Keller. Erdrutsche blockierten Straßen. Die größten Schäden registrierte die Feuerwehr im Flachslander Ortsteil Sondernohe. "Das ist ein Ort der Verwüstung", berichtete ein Feuerwehrmann. Das von den Hängen herabschießende Wasser sei als breiter Strom durch den Ort gerauscht. Die Wassermassen hätten Autos mitgerissen, Verkehrsschilder seien wie Streichhölzer umgeknickt.
Quelle: "Kleine Zeitung".
Liebe Grüße, Johannes,
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Feli
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Montag 30. Mai 2016, 11:28

leider sinds 4 tote... :((

http://orf.at/stories/2341928/2341929/" onclick="window.open(this.href);return false;
Audi-Werk muss Betrieb einstellen
Enorme Regenmengen und heftige Unwetter haben im Süden Deutschlands zu Überflutungen und schweren Schäden geführt. Die Zahl der Todesopfer in dem Bundesland Baden-Württemberg musste Montagvormittag auf vier korrigiert werden. Unter ihnen ist eine 13-jährige Schülerin.

Wie die Polizei in Aalen am Montag mitteilte, starb am Sonntagabend ein 13 Jahre altes Mädchen an der Bahnstrecke zwischen Schorndorf und Urbach. Die Schülerin habe zusammen mit einem zwölf Jahre alten Burschen auf dem Heimweg unter einer neu gebauten Eisenbahnbrücke Schutz vor dem Regen gesucht. Während dieses Aufenthalts habe sich das Mädchen wohl zu nahe an die Gleise begeben und sei von einem vorbeifahren Intercity erfasst und getötet worden. Ihr Begleiter sei unverletzt geblieben, der Bub musste psychologisch betreut werden.

Feuerwehrmann noch nicht geborgen
In Schwäbisch Gmünd setzte unterdessen die Polizei die Suche nach zwei bereits als tot vermuteten Männern, darunter ein Feuerwehrmann, fort. Nach jüngsten Angaben war ein Mann in einer überfluteten Bahnunterführung in einen Schacht eingesogen worden und konnte sich nicht selbst befreien. Als der Feuerwehrmann den Mann habe befreien wollen, sei er dann selbst mit eingesogen worden. Spezialkräfte der Polizei sollten am Montag versuchen, die Leichen zu finden und zu bergen.

In Tiefgarage von Wassermassen überrascht
Zuvor hatte die Polizei den Tod eines 60-Jährigen in einer überfluteten Tiefgarage in Weißbach im Hohenlohekreis gemeldet. Mehrere Menschen waren in der Tiefgarage vom einstürzenden Wasser überrascht worden. Der 60-Jährige habe es nicht mehr ins Freie geschafft und sei von Tauchern tot geborgen worden, berichtete die Polizei.
Feuerwehrmänner bergen in Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) ein Fahrzeug

Bild
Retter und Helfer in Schwäbisch Gmünd im Dauereinsatz
Quelle: picturedesk.com/dpa/Sven Friebe

Rund 7.000 Helfer wurden zu mehr als 2.200 Einsätzen gerufen. Die Mitarbeiter von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz, Lebensrettungsgesellschaft und Polizei seien im Dauereinsatz, teilte ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium in Stuttgart Montagfrüh mit. Der erste Landesbeamte des Landkreises Schwäbisch Hall, Michael Knaus, sagte am frühen Morgen, in den vergangenen Stunden sei so viel Regen pro Quadratmeter gefallen wie sonst in mehreren Monaten.

Unwetter stoppt Audi-Produktion
Die starken Regenfälle am Wochenende haben Teile des Audi-Werkes in Neckarsulm bei Heilbronn unter Wasser gesetzt. „Aufgrund der Situation kann in der Frühschicht nicht produziert werden“, erklärte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Die Feuerwehr sei im Einsatz. Am Standort Neckarsulm beschäftigt Audi mehr als 16.000 Mitarbeiter. Die Volkswagen -Tochter produziert dort unter anderem das wichtige Mittelklassemodell Audi A4.

Verheerende Schäden
Besonders betroffen von den Wassermassen war am Sonntagabend der kleine Ort Braunsbach im Norden Baden-Württembergs. Dort war nach heftigen Regenfällen ein Fluss über die Ufer getreten. Die reißenden Fluten strömten durch die 900-Einwohner-Gemeinde, wodurch ein Haus zerstört und mehrere erheblich beschädigt wurden. Rund 150 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz suchten einsturzgefährdete Häuser ab, um sie zu evakuieren. Tote oder ernsthaft Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.

Einsatzkräfte in Braunsbach
Aufräumen am Tag danach
Bild
Quelle: APA/AP/dpa/Franziska Kraufmann

Auf Videoclips und Fotos in Sozialen Netzwerken war zu sehen, wie Autos vom Schlammwasser mitgerissen, übereinander getürmt und in Schaufenster von Geschäften geschleudert wurden. Bei einigen Häusern stand das Wasser augenscheinlich bis in Höhe der untersten Fenster. Der Ort im Kreis Schwäbisch-Hall, der rund zehn Kilometer von der gleichnamigen Kreisstadt entfernt liegt, wurde weiträumig abgesperrt.

„Alles im Einsatz, was laufen kann“
„Auch andere Orte und umliegende Landkreise sind von dem Unwetter betroffen“, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Stuttgart. Als Schwerpunkte wurden die östlichen Teile Baden-Württembergs genannt - neben dem Hohenlohekreis unter anderem die Kreise Biberach, Heidenheim, Heilbronn, der Ostalbkreis, der Alb-Donau-Kreis, der Neckar-Odenwald-Kreis und die Stadt Ulm. Entspannung war zunächst nicht in Sicht, ein Großaufgebot an Rettungskräften wurde mobilisiert. „Hier ist alles im Einsatz, was laufen kann“, sagte ein Polizeisprecher in Heilbronn. „Es sieht düster aus, wirklich schlimm.“

Beim Telefonieren vom Blitz getroffen
Auch in Bayern - in der Region Ansbach und Teilen des Landkreises Neustadt/Aisch - richteten Unwetter in der Nacht zum Montag massive Schäden an. In der bayrischen Region Ansbach seien nach einem Gewittersturm auf der Frankenhöhe Straßen überflutet und Autos mitgerissen worden. Die Bahnstrecke zwischen Würzburg und Ansbach musste vorübergehend gesperrt werden. Die Gleise seien vom Regen unterspült worden, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Montag.

Viele Autos wurden von den Wassermassen weggespült
Bild
quelle: APA/AP/dpa/Franziska Kraufmann

Auch viele Keller in der Region liefen voll, wie ein Sprecher der Integrierten Rettungsleitstelle Ansbach am Morgen mitteilte. In Niederbayern wurde eine Frau beim Telefonieren von einem einschlagenden Blitz getroffen und leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Teilweise fast 70 Liter in einer Stunde
Im bayrischen Hohenthann bei Landshut gingen innerhalb einer Stunde 67 Liter pro Quadratmeter nieder, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) Montagfrüh mitteilte. In Landshut selbst waren es 57 Liter, in der Region um das oberbayerische Weilheim stellenweise 53 Liter pro Stunde. Das entspreche grob den Regenmengen, die normalerweise binnen zwei Wochen gemessen würden, hieß es.

In Baden-Württemberg verzeichneten die Behörden Hunderte Notrufe. Allein das Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Ulm meldete, dass es zwischen 16.15 Uhr und 21.00 Uhr 490 Notrufe gegeben habe. Viele Straßen und Ortsdurchfahrten seien gesperrt, sagte Polizeiführer Hagen Guderlei der dpa. Hunderte Bürger seien auf den Polizeinotruf 110 ausgewichen, weil unter dem Notruf 112 kein Durchkommen gewesen sei. Von verletzten oder vermissten Menschen war dort zunächst nichts bekannt.

Autofahrer eingeschlossen
Starker Regen führte auch in Rheinland-Pfalz zu Straßensperren, Erdrutschen und zahlreichen Einsätzen der Rettungskräfte. Betroffen war vor allem das Mittelrheintal, besonders das Gebiet um Kestert südlich von Koblenz. Dort wurden auf der Bundesstraße 4 vier Autofahrer von Wasser und Geröll überrascht und nach Angaben der Polizei kurzzeitig eingeschlossen. Verletzt wurde niemand. Zwar sei auch andernorts in Rheinland-Pfalz Wasser teilweise kniehoch gestanden, nennenswerte Schäden habe es aber vor allem im Mittelrheintal gegeben, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Mainz Montagfrüh.
liebe grüsse
(die) Feli
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I took a heavenly ride through our silence, I knew the waiting had begun. And headed straight into the shining sun -D. Gilmore
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Montag 30. Mai 2016, 13:14

Ein weiteres Video:

Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Quelle: YouTube, User: SYS 65529
Zuletzt geändert von ThomasPf am Dienstag 31. Mai 2016, 01:06, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße,
Thomas.


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Montag 30. Mai 2016, 14:32

Aufräumarbeiten in Braunsbach:
http://www.swp.de/crailsheim/nachrichte ... 19,3855082" onclick="window.open(this.href);return false;
Standorte (Höhe*): Gleißenfeld (364m), Mödling (220m), Mauerbach (300m)
* = Höhe ü. d.M. meines üblichen Standortes wenn nicht explizit anders angeführt.
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Montag 30. Mai 2016, 17:49

die labilste Zone rutscht nördlicher - heute wirds wohl in Norddeutschland und Benelux gewaltige Zellen geben.
lg chris
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Dienstag 31. Mai 2016, 06:36

In Braunsbach war es laut WZ Diskussion das Problem, dass der unterirdische Bachlauf in Folge des Gerölls verklaust ist - daher ein ohnehi schon schlimmes Hochwasser relativ plötzlich zur Gänze durch die Staft floss.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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Dienstag 31. Mai 2016, 12:21

chris-wels hat geschrieben: Frage: durch die zunehmende Versiegelung, vor allem in dem Fall (Ort in Bachgraben), ist aber auch einiges hausgemacht, oder? Wasser braucht Platz, vielleicht ist aber auch wirklich wo ein Damm/Verklausung aufgegangen. schaut aber echt wild aus
llg chris
Grundsätzlich gilt: je extremer ein Niederschlagsereignis ist und/oder je feuchter die Vorgeschichte, umso geringer ist die Bedeutung von Versiegelung / Landnutzung etc. für Hochwasser/Sturzfluten. In dem konkreten Fall habe ich zu wenig Überblick über die Vorgeschichte vor Ort. Bezüglich Platz: Es wird immer wieder behauptet, dass das unterirdische Führen von Bächen sicherer ist, tatsächlich vertragen solche unterirdischen Führungen, sowie auch das Kanalnetz aber oft geringere Hochwasser-Jährlichkeiten als offene Bachquerschnitte. Besonders bei kleineren Bächen verstopfen sich außerdem die Rohre bei der Eintrittsstelle oft sehr schnell, außerdem wird der Rohrquerschnitt - auch wenn sich das Rohr nicht verstopft - nur bei vorhandener größerer Überstauhöhe bei der Eintrittsstelle einigermaßen vollständig genutzt (diese ist oft nicht vorhanden).
Herfried hat geschrieben:In Braunsbach war es laut WZ Diskussion das Problem, dass der unterirdische Bachlauf in Folge des Gerölls verklaust ist - daher ein ohnehin schon schlimmes Hochwasser relativ plötzlich zur Gänze durch die Stadt floss.
ThomasPf hat geschrieben: Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben Muren, Rutschungen und Schluchtenreißen, zusammen mit mitgeführten Totholz zu einer Verklausung geführt, die sich später wieder gelöst und eine natürliche große Dammbruchwelle ausgelöst hat. In solchen Fällen versagt auch das übliche Konzept der berechneten Hochwasseranschlaglinien.
Wäre möglich. Wenn man sich die Fotos so ansieht, scheint da einiges an Geröll und Baumstämmen mitgekommen zu sein.
f-z hat geschrieben:Ich habe mir gestern Abend die Sondersendung "Im Bennpunkt" auf ARD angesehen.
Wenn ich die Aussagen des Bürgermeisters von Braunsbach und des interviewten Hydrologen richtig interpretiere, dann musste irgendwann mit einer solchen Katastrophe gerechnet werden. Die "Sturzflut" wird als 100-järiges HW eingestuft, die unterirdische Bachführung und die Rückhaltebecken sind auf 20-30 jähriges HW ausgelegt, weil alles andere bautechnisch (Eingriff in das Landschaftsbild) und finanziell nicht vertretbar ist *grübel*
Konklusio: solchen Naturkatastrophen hat der Mensch nichts entgegenzusetzen.
Ja, man sollte immer zwischen Baukosten und Risikokosten abwiegen. 100 %ige Sicherheit gibt es nicht. Wobei ja das bestehende materielle Restrisiko über Versicherungen, Katastrophenfonds etc. abgedeckt werden kann.

Ein großes Problem sind dagegen Personenschäden.
Da gibt es 2 Punkte um diese zu vermeiden:

-) man muss an einer weiteren Verbesserung des Warnsystems arbeiten, damit sich Menschen im betroffenen Gebiet rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Wenn man sich die typischen Wetterwarnungen ansieht, dann entsteht - zumindest bei mir - der Eindruck, dass zu wenig nach Hauptgefahren differenziert wird, dabei sollte man sich ja je nach Hauptgefahr anders verhalten. Ein Keller zum Beispiel der vielleicht bei einem Sturmereignis - wie einem Tornado - guten Schutz bieten mag, ist bei einer Sturzflut sicherlich ein ungünstigster Aufenthaltsort. Außerdem kommt mir vor, dass sich bei Gewitterwarnungen die Warnfarben oft stark nach der Hagelgröße richten, wobei gerade bei extremen Starkregen, in den betroffenen Gebieten oft nur kleiner oder mittelgroßer Hagel fällt.
Wie seht ihr das?

-) Es muss mehr Bewusstsein über solche Gefahren in der Bevölkerung geschaffen werden, damit Warnungen auch ernst genommen und richtig interpretiert werden können, bzw. auch der Normalbürger Gefahrensituationen besser beurteilen kann. - Und zwar nicht im Sinne von Panikmache, sondern durch Aufklärung mit sachlichen Informationen. Ein Großteil der Menschen weiß leider sehr wenig über Unwettergefahren Bescheid.
Liebe Grüße :)

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Dienstag 31. Mai 2016, 12:45

danke für die hydrologischen Einschätzungen; lg chris
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Einfach mal lesen und wirken lassen...
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Eschi Seebr Chiemsee
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Mittwoch 1. Juni 2016, 06:18

Ich hab mich auch gewundert. Nix, nada, keiner hat sich getraut was zu schreiben. Noch nicht mal als die Front unterwegs war.

War beim großen Hochwasser genauso. In den Foren wurde schon Tage vorher diskutiert und abgeschätzt, in den Medien nix. Einzig Anzenhofer (oder wie er heißt) von Bayern 3 hat deutlich gesagt was passieren könnte/wird.
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Bachfan
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Montag 15. August 2016, 18:22

Habe gerade einen Bericht vom DWD gefunden. Nach deren Radardaten (Radolan) war es punktuell eine Stundensumme von > 90 mm. Das würde schon besser zum Schadensbild passen.
Hier der Bericht:
https://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q= ... 0Lpc63gJTA
Liebe Grüße :)

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