Dazu kam noch prächtige Scherung, der Wind wehte bodennah stramm aus SSO, in der Höhe nochmal verstärkend bis hin zur Orkanstärke, dabei auf West drehend.
Besser kanns nicht gehen - nur löst es auch aus? In die Mitte eines 500 Meilen messenden Risikogebietes hingestellt und geschaut. Im Bereich max. Feuchtezufuhr, an der Warmfront, aufgrund rascherer Wolkenbildung? Oder am Triplepunkt Warmfront - Dryline, wo Westwind gegeben ist, die Warmluft zusamenschiebt gegen die Warmfront drückt, hebt?
Denn die Luftmasse war in 2000m Höhe so warm, dass es herunten 45°C zum unerzwungenen Gewitterbilden benötigte.
Der Würfel fiel... auf den Tripelpunkt, und wir eilten von der Region max. Feuchtezufuhr - die wir aus Osten kommend erreicht hatten rasch weiter, einer ersten massiven Gewitterzelle entgegen, die binnen einer 3/4 Stunde Tornadowarnungen erhielt.
Toll ausgeprägte Mammatus-Wolken zeigten, welch aktives Gewitter hier vor uns lag.
Wir näherten uns de Gewitter, welches uns dankbarerweise entgegenzog, und ein richtig gesunder Aufwind kam aus dem Dunst zum Vorschein.
Um sich vor unseren Augen abzuschwächen - was passiert, diese Zelle hattevorher Tornados, große Hagel usw. produziert, die Luft ist ungebrochen schwül-heiß, wieso stirbt diese massiv rotierende Superzelle in abendgewitterlicher Schönheit?
Ein wenig weiter gen Südwest lag auch die Antwort auf diese Frage, 2 weitere Gewitter haben sich gebildet, und jene nehmen die Warmluft weg.
Der Gedanke war gleich die südlichere anzufahren, dabei nimmt man ohnehin die in der Mitte gelegene mit... Und diese Mesozyklone sah gesund aus. Starke Rotation, tiefhängende Wallcloud, die mittlere zelle ist nicht zu unterschätzen, auch wennsie am Wetterradarbild gemütlicher aussieht.
Schöne und spektakuläre Strukturen am Aufwindturm im Abendlicht der untergehenden Sonne.
Und dann wurde diese Zelle richtig ehrgeizig:
Im Licht der untergehenden Sonne produzierte sie diesen wunderschönen Tornado:
Der schließlich imer geneigter und schiefer, sowie dünner "rope out" wurde, bis er verschwand.
Das Video dazu (und zur späteren Blitzshow samt etwas mühsam sichtbarer Tornados ich nur empfehlen:
Danach beschlossen wir die stärkste, südliche Zelle anzufahren. Letzte Bilder der Mittleren im Abendrot.
Die Entscheidung erwies sich rasch als goldrichtig, die südliche zelle riss alle energie an sich, ein Superzellenmonster, im Radio tönten Warnungen, die wirklich ernstzunehmen waren, großer Tornado, Riesenhagel bis 10cm Durchmesser...
Und was da im Blitzlicht des Stakkatos zu sehen war, war wirklich nett.
Wundervoll glatt geschliffener mehrstöckiger Aufwindbereich.
Der Niederschlag stört (und Hagel droht) also etwas nach Süden (Links im Bild)
Blitzshow!!!
Und nun geht's Schlag auf Schlag. Die Zelle hatte 2 paralell laufende Tornados, i Radio war die rede von einem großen Wedge und einem Elefant Trunk Tornado, also eine ganz dicken Konusförmigen, sowie einer Säule bzw leicht zulaufenden Konus, einer davon hatte soeben das nahe La Crosse verwüstet.
Als erstes tauchte der Wedge auf! immer wieder subtrichter an der breiten flach zulaufenden Wallcloud die Bodenkontakt hatten. Die ganze Wallcloud hatte ihr Windfeld wiederholt am Boden.
Gleich drauf waren beide im Bild!Allerdings war der Elefantenfuß meist gut im Niederschlag versteckt (besonders gefährlich, da getarnt), undlöste sich auch recht bald auf.
Der Wedge sprang, immer wieder am Boden, dann mal nicht, dann wieder mit ein oder ehreren Vorticis unten
Eine letzte Stärkephase, grad nach näher ran fahren. Merere Vorticis anhaltend am Boden!
Manchmal samt Gespenstern (die bei zum Erreichen bewegter Bilder beim Videopgrphieren ins Bild laufen)
Durch einen Blitz mitten durch den Tornado durch besonders fein erhellt.
Nach jener, letzten Stärkephase forderte die Nacht ihr Tribut, das Gewitter schwächte sich ab, Tornados und großer Hagel wurden gestrichen, und die Hotels der Umgebund von Heerscharen an Wetterfreaks aus aller Welt (wir trafen Engländer, Holländer, Neuseeländer... ja und natürlich auch Amerikaner von überall her) gestürmt.
