21.07.2012 - Schadenthread

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ThomasWWN
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Samstag 21. Juli 2012, 20:10

Felssturz vermutlich aufgrund der großen Regenmengen:
Fünf teils schwer Verletzte bei Felssturz

Auf dem Zugang zur Burg Hochosterwitz (Bezirk St. Veit/Glan) hat sich am Samstagnachmittag ein Felssturz ereignet. Dabei wurden fünf Personen von Felsbrocken getroffen und zum Teil schwer verletzt. Auch ein Kind befindet sich unter den Unfallopfern.

Auf der Burg Hochosterwitz fand am Samstag ein Ritterfest statt, weshalb im Bereich des gesamten Burgaufgangs mittelalterliche Verkaufsstände und Schaubuden aufgestellt waren.

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Burg Hochosterwitz - Christophorus11
Der Aufstieg zur Burg ist von mehreren Burgtoren gesichert.


Schausteller-Trio getroffen

Gegen 16.00 Uhr lösten sich zwischen dem dritten und vierten Tor von Hochosterwitz mehrere Felsbrocken mit einem Durchmesser von bis zu 70 Zentimeter und stürzten aus einer Höhe von etwa 15 bis 20 Meter auf den Burgaufgang. Dabei wurden laut Polizei drei Schausteller aus Oberösterreich im Alter von 30, 27 und neun Jahren schwer verletzt.

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Felssturz Burg Hochosterwitz - APA/Gert Eggenberger

Der Bub wurde von einem Felsbrocken mit einem Durchmesser von 40 Zentimeter direkt am Kopf getroffen. Er musste vom Notarzt vor Ort intubiert werden, wodurch sein Zustand stabilisiert wurde. Danach wurde er vom Notarzthubschrauber C11 ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Sein Vater und sein Onkel wurden relativ leicht verletzt.

Die Identität der zwei weiteren Verletzten war vorerst weiter unklar. Ein Felsen stürzte auch auf den Parkplatz am Fuße der Burg. Dabei wurde ein Pkw beschädigt.

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Abtransport Unfallopfer Burg Hochosterwitz - Christophorus11
Es dauerte lange, bis die Unfallopfer von den Einsatzkräften durch die engen Tore zum Fuß des Berges und dann weiter in Krankenhäuser gebracht werden konnten.


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Karl Khevenhüller-Metsch Burgherr Burg Hochosterwitz - APA/Gert Eggenberger

Burgherr will Felsen überprüfen lassen

Heftiger, stundenlanger Regen dürfte die Felsblöcke aus dem 170 Meter hohen Berg gelöst haben.

Der Fels, auf dem die Burg Hochosterwitz thront, wird zweimal im Jahr von der Bergwacht kontrolliert und abgeklopft. Loses Gestein wird dabei kontrolliert ins Tal befördert, erklärte Burgherr Karl Kevenhüller-Metsch am Samstag. Der Burgherr kündigte eine sofortige Überprüfung des Felsen durch Bergwacht und Landesgeologen an.

Der Fußweg auf die Burg wurde nach dem Felssturz sofort gesperrt. Die Burg ist derzeit nur via Lift erreichbar. Am Samstag war sie wegen einer Mittelalterveranstaltung sehr stark frequentiert.

Burg Hochosterwitz: Wahrzeichen von Kärnten

Charakteristisch für die Burg Hochosterwitz sind die in mehreren Windungen durch das felsige Terrain zur Höhe führenden Befestigungsanlagen des Burgweges mit 14 großen Torbauten.

Von der Rückseite der Burg führt ein schmaler und steiler Weg, Narrensteig genannt, den Berg hinunter. Er sollte bei Belagerungen einerseits als Fluchtweg und anderseits zur Versorgung dienen.

Sujetbild Burg Hochosterwitz
ORF/Petra Haas


Die Burg Hochosterwitz gilt als eines der Wahrzeichen von Kärnten und als beliebtes Ausflugsziel. Die Festung ist von weitem sichtbar, liegt sie doch auf einem mehr als 160 Meter hohen Kalksteinfelsen östlich von St. Veit an der Glan.

In einer Schenkungsurkunde von König Ludwig dem Deutschen aus dem Jahr 860 wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt, als Friesach und mehrere Höfe an das Bistum von Salzburg verschenkt wurden. Darunter war auch ein Hof bei Osterwitz. Die Burg ist in den ältesten, zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert datierten Dokumenten als Zufluchtsort für die Bevölkerung während der Angriffe der türkischen Völker jener Zeiten genannt, beschreibt die burgeigene Homepage.
Quelle: http://kaernten.orf.at/news/stories/2542318/
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Samstag 21. Juli 2012, 20:14

warum man da net vorsorglich gesperrt hat, frage ich mich schon.
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ThomasWWN
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Samstag 21. Juli 2012, 23:06

Evakuierungen in der Obersteiermark - Sperren in Graz
21. Juli 2012, 19:30

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foto: standard/colette schmidt
Die Murinsel in Graz am Samstag Nachmittag.

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foto: standard/colette schmidt
Der Lift zur Murinsel

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foto: standard/colette schmidt
Die Murpromenade mit der ehemaligen Strandbar.

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foto: apa-foto: thomas meier/landesfeuerwehrverband
Verwüstung in St. Lorenzen.

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foto: apa-foto: obi thomas zeiler / bfvkf
Spielberg.

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foto: apa-foto: obi thomas zeiler / bfvkf
Irgendwo im Murtal.

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foto: apa-foto: obi thomas zeiler / bfvkf
Kobenz.

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foto: pa-foto: berufsfeuerwehrverband murau
Niederwölz.

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foto: pa-foto: berufsfeuerwehrverband murau
Niederwölz.

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foto: pa-foto: berufsfeuerwehrverband murau
Niederwölz.

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foto: apa-foto: ff pusterhofer
Wartberg.

Toter im Bezirk Bruck - S35 wegen Mur-Hochwassers gesperrt - Bundesheer rückt in St. Lorenzen an

Trieben/Wien/Graz - Nach dem Triebener Ortsteil St. Lorenzen, in dem eine Mure schwere Schäden angerichtet hat, wurde am Samstagnachmittag auch der Ortsteil Schwarzenbach evakuiert. Nach Angaben des Bürgermeisters von Trieben, Helmut Schöttl, drohen dort ebenfalls Muren abzugehen. Betroffen seien 100 bis 150 Menschen, die Evakuierung werde von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei durchgeführt, sagte Schöttl.

In St. Lorenzen im Paltental - dort sind 60 bis 70 Objekte von dem Murenabgang betroffen, mehrere komplett zerstört - halten sich derzeit keine Bewohner mehr auf. Die Höhe des Sachschadens lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. "Derzeit arbeiten die Einsatzkräfte vorrangig an der Wiederherstellung der Infrastruktur: Strom- und Wasserversorgung sind ja ebenfalls unterbrochen", sagte Schöttl. Parallel dazu werden Schlammmassen beseitigt, Helfer müssen auch das Vieh in den landwirtschaftlichen Anwesen versorgen, deren Bewohner ebenfalls wegmussten.

St. Lorenzen ist seit dem Murenabgang in den frühen Samstagmorgenstunden teilweise von der Außenwelt abgeschnitten. Etwa 20 Personen mussten mit Hubschraubern des Bundesheeres und des Innenministeriums in Sicherheit gebracht werden, nachdem ihre Häuser nicht mehr über die von der bis zu zehn Meter hohen Mure verlegten Straßen erreichbar war. Ein schwer verletzter Mann wurde gerettet und ins Spital gebracht.

Verletzter gerettet

Der verletzte Steirer musste laut Christoph Schlüsslmayr von der Freiwilligen Feuerwehr in der Schaufel eines Traktors zu den Rettungsfahrzeugen transportiert werden, da diese wegen der verlegten Straßen nicht zu ihm vordringen konnten. Eine weitere Person hatte einen Schock erlitten und musste betreut werden. Die Mure war "mitten ins Ortsgebiet von St. Lorenzen" abgegangen und hatte sich ihren Weg entlang des Schwarzenbachs gebahnt, so Schlüsslmayr. Brücken, Straßen, landwirtschaftliche Gebäude und Hausteile wurden weggerissen. Gegen Mittag versuchten die Einsatzkräfte mit Baggern die Straßen wieder frei zu machen.

Die Einsatzkräfte bekommen nun Unterstützung aus der Oststeiermark: Die Katastrophenhilfsdiensteinheiten der Feuerwehr aus Feldbach werden in den Nachmittagsstunden mit vier Zügen und mehr als 100 Kräften in der Triebener Katastralgemeinde erwartet, so Thomas Meier, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Steiermark. 42 Personen mussten nach dem Murenabgang ihre Häuser in dem abgeschnittenen Ortsteil verlassen. Sie wurden teilweise per Hubschrauber ausgeflogen.

Bundesheer in St. Lorenzen

Nach St. Lorenzen musste Samstagnachmittag auch in Kleinsölk (Bezirk Liezen) der Katastrophenalarm ausgelöst werden. Laut Kurt Kalcher von der Landeswarnzentrale Steiermark seien 35 Bewohner des hinteren Talbereiches von der Außenwelt abgeschnitten. Die Zufahrtswege müssten erst von den Einsatzkräften frei geräumt werden.

160 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres sind noch am Samstag in die Obersteiermark aufgebrochen, um die Einsatzkräfte bei den Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten zu unterstützen. Das Militärkommando Steiermark aktivierte die ABC Abwehr Kompanie aus der Grazer Gablenzkaserne sowie Teile des Jägerbataillons 17 aus Straß und des Versorgungsregiments 1 aus Gratkorn. Ab Montag soll auch eine Pionierkompanie aus Melk in der Obersteiermark im Einsatz sein.

Toter ist 47-jähriger Einheimischer

Bei dem von einer Mure verschütteten und getöten Mann in Thörl handelte es sich laut Sicherheitsdirektion Steiermark um einen 47-jährigen Einheimischen. Ein Mitarbeiter der Steweag-Steg hatte den Obersteirer noch gesehen und bemerkt, wie sich die Mure in einem Waldstück löste. Er schrie dem Fußgänger noch zu, sich in Sicherheit zu bringen, doch es war zu spät. Während sich der 50-Jährige retten konnte, wurde der 47-Jährige von den Erdmassen mitgerissen.

Während die Einsatzkräfte in St. Lorenzen mit den Aufräumarbeiten beginnen, müssen sich die Bewohner des nur wenige Kilometer entfernten Ortes Oppenberg gedulden. Die beiden Zufahrtswege zur Gemeinde sind laut Chefinspektor Herbert Angerer von Muren und Bäumen verlegt worden. Die Asfinag musste Freitagabend mit dem Schneepflug ausfahren, um Hagelkörner von der A9 Pyhrnautobahn wegzuschafffen. Die A9 war im Bereich zwischen Gleinalmtunnel und Friesach nördlich von Graz gesperrt, da eine mehrere Zentimeter dicke Hagelschicht auf der Fahrbahn lag. Nach einer knappen Stunde war die Autobahn wieder geräumt.

Allein im Bezirk Liezen lagen Samstagvormittag rund 50 Schadensstellen vor. In Kleinsölk musste ein Wohnhaus evakuiert werden, da es von einem abrutschenden Hang bedroht wurde. Im Bezirk Murtal erwischte es besonders die Gemeinde Kobenz, wo umstürzende Bäume eine Stromleitung durchtrennten und auf ein Mehrpartienhaus und ein Einfamilienhaus krachten. Mehr als 200 umgefallene Bäume verlegten die Verbindungsstraße nach Seckau und St. Marein. Gegen 4.30 Uhr ging dann eine Mure über die L515 Gaalerstraße zwischen Bischoffeld und Sachendorf ab, die von den Freiwilligen Feuerwehren mit schwerem Gerät beseitigt werden musste.

Keine Entspannung in Sicht

Die Brucker Schnellstraße (S35) ist Samstagnachmittag von den Behörden wegen der hochwasserführenden Mur ab Mixnitz in Fahrtrichtung Norden gesperrt worden. Das Wasser hatte zwischen Mixnitz und Pernegg bereits die Fahrbahn überschwemmt. Die Sperre wird laut Polizei vermutlich die Nacht über aufrecht bleiben. Überschwemmungen von landwirtschaftlichen Flächen sind laut Landeswarnzentrale entlang des Murlaufs südlich von Graz zu erwarten.

Die Polizei riet die S35 über die A9 zu umfahren und nicht auf Landesstraßen im Umland auszuweichen, da auch diese bereits wegen Überschwemmungen erschwert passierbar seien. Eine Totalsperre der Schnellstraße sei laut Polizei nicht unwahrscheinlich und werde bereits vorbereitet. Die Umleitung werde voraussichtlich erst wieder aufgehoben, wenn die Pegel der Mur wieder sinken. Den Wetterprognosen zufolge dürften aber weitere Regenfälle eher das Gegenteil bewirken.

Nach dem Ansteigen des Murpegels wird mit Überflutungen vor allem südlich von Graz gerechnet. Betroffen seien nach derzeitigen Berechnungen der Raum Mellach und Wildon, sagte Kurt Kalcher, Leiter des Katastrophenschutzreferats, am Samstagnachmittag. Für Graz werde mit einem fünf- bis zehnjährigen Hochwasser gerechnet, das keine allzu großen Probleme bereiten sollte. Die Murinsel in der steirischen Hauptstadt ist geräumt worden, die Murpromenade ist überschwemmt.

"Wir sind gerade dabei, die Prognosen noch einmal durchzurechnen", sagte Kalcher. Voraussichtlich am späten Nachmittag werde man wissen, ob durch das Murhochwasser südlich von Graz auch vereinzelt Siedlungsgebiete betroffen sein werden. Vorläufig gehe man davon aus, dass vor allem landwirtschaftliche Flächen und Auen überflutet werden.

Hochwasser-Voralarm in Steyr (OÖ)

In Steyr ist der Pegelstand der Enns im Laufe des Samstags weiter leicht gestiegen, nachdem bereits am Vormittag die Hochwasser-Voralarmgrenze von 4,70 Metern erreicht worden war. Um 16.00 Uhr betrug der Wasserstand laut Hydrographischem Dienst 4,82 Meter.

Ab einem Pegelstand von 5,10 bis 5,20 Meter (Hochwasser-Alarmgrenze; Anm.) werde es "kritisch", so die Feuerwehr. Enns- und Ortskai wurden gesperrt, Autos entfernt und der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. Jetzt müsse man abwarten, wie sich die Wettersituation in den Abendstunden weiter entwickle, so die Feuerwehr am späten Nachmittag.

Auslöser für den hohen Pegelstand der Enns seien vor allem die heftigen Regenfälle in der Steiermark, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. (red/derStandard.at, APA, 21.7.2012)
Quelle: http://derstandard.at/1342139739578/Unw ... Steiermark
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gavris
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Sonntag 22. Juli 2012, 01:57

@ Felix: Weil manche Schausteller ETWAS verdienen wollen und Schloss,- bzw Burgbesitzer in der Regel geld- und machtgeile Individuen sind, welche meist an einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom leiden!
Lg, Stefan aus Ternitz
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Sonntag 22. Juli 2012, 05:35

gavris hat geschrieben:@ Felix: Weil manche Schausteller ETWAS verdienen wollen und Schloss,- bzw Burgbesitzer in der Regel geld- und machtgeile Individuen sind, welche meist an einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom leiden!
So einfach würde ich mir die ANtwort nicht machen.
Die Felswände rund um die Burg wurden erst im Frühjahr in einer groß angelegten Aktion von lockeren Felsen und Gestein gesäubert.
Wenn man immer alles vorsorglich sperren würde, dann müsste man jede Straße bei jedem regen sperren, das geht leider nicht!

Es ist wirklich tragisch, dieser Vorfall, aber jetzt dem Besitzer Geldgeilheit vorzuhalten, ist wohl etwas schwach.

mfg Gerhard
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Sonntag 22. Juli 2012, 11:52

Hallo:
Die S 35 ist zwischen Pernegg (Zlatten) und Bruck wieder befahrbar. Aber nur einspurig, Murwasser steht noch immer am Pannenstreifen sowie der rechten Fahrbahn. Begleitstraße ist ebenfalls wieder befahrbar!

Hier noch Bilder vom Stauwerk Zlatten/Pernegg sowie der Wasserstand der Mur:

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Liebe Grüße, Johannes,
Pernegg an der Mur (Bez. Bruck-Mürzzschlag (ca. 10 km südlich von Bruck an der Mur))
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Sonntag 22. Juli 2012, 12:21

Das Hochwasser kam nachts um drei

Mit mehreren Tausend Sandsäcken versuchten 140 Feuerwehrmänner in Niederwölz, die Häuser vor dem Hochwasser zu retten - teils vergeblich. Katastrophenalarm gab es auch in Pusterwald, wo Urlauber eingeschlossen waren. In Kobenz stürzten Hunderte Bäume um, auf Häuser und Straßen.

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Foto © OBI Thomas Zeiler / BFVKF In Pusterwald musste sogar Katastrophenalarm ausgerufen werden

Wie schon bei den Unwettern zuvor blieb auch diesmal das Murtal nicht von den Naturgewalten verschont. Schon am späten Freitagabend gab es für die Feuerwehren im Großraum Knittelfeld Großeinsatz: "Fast im Minutentakt heulten die Sirenen", so Thomas Zeiler vom Bereichsfeuerwehr-Verband Knittelfeld. In Kobenz, Feistritz, Sachendorf, Spielberg, Knittelfeld, Rachau, Pregau und St. Lorenzen bei Knittelfeld wurden Keller überflutet, Straßen vermurt, kam es bei Brücken zu gefährlichen Verklausungen. Gleich 200 umgerissene Bäume verlegten die Verbindungsstraße nach Seckau, weitere stürzten auf ein Mehrparteien- und ein Einfamilienhaus. Ein Teil der 140 eingesetzten Feuerwehrmänner musste sogar einen Waldbrand löschen, der durch eine abgerissene Stromleitung ausgelöst worden war.

Um drei Uhr früh brach das Hochwasser dann über Niederwölz herein. Obwohl die Feuerwehrmänner schon seit Stunden mit Tausenden Sandsäcken und zahlreichen Pumpen eine Überflutung durch den Wölzer Bach zu verhindern versucht hatten, wurden zahlreiche Bewohner in ihren Wohnungen und Häusern vom Wasser eingeschlossen.

Katastrophenalarm gab es dann am Samstagnachmittag in Pusterwald. Dort waren im Fuchsgraben sechs an die 200 Meter breite Muren abgegangen, hatten die Straße völlig zerstört. "Wir mussten mit Baggern eine Ersatzstraße errichten", so Feuerwehrkommandant Simon Poier. Denn auf zwei Hütten, zu denen die zerstörte Straße führt, waren Urlauber und Jagdgäste buchstäblich gefangen.

Bis in die Abendstunden stand auch die Feuerwehr von St. Margarethen bei Knittelfeld im Einsatz. "Mit Auspumparbeiten, Kontrollen der Schwimmbrücke und vor allem nach einer Hangrutschung", berichtet Kommandant Harald Pöchtrager. Vier Familien mussten in Sicherheit gebracht werden, auch zwei Hochspannungsleitungen waren bedroht. Am Abend gab es dann zum Glück Entwarnung - und kurzzeitig sogar blauen Himmel. DANIELE MARCHER
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... drei.story
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Sonntag 22. Juli 2012, 12:23

Die Katastrophe im Zeitraffer

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Quelle: http://www.kleinezeitung.at/system/gall ... 4-stmk.jpg

Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Samstag in der Obersteiermark zu schweren Verwüstungen durch Muren und Hochwasser geführt. Der Ortskern von St. Lorenzen im Paltental im Bezirk Liezen wurde von einer meterhohen Schlammlawine erfasst.

00:44 Uhr: Lage in Deutschfeistritz

In der Nacht auf Sonntag zeigte sich die Lage in Deutschfeistritz nach wie vor angespannt, aber stabil. Das Wasser stieg bis Mitternacht nicht mehr weiter an und die Hälfte der eingesetzten Feuerwehrkräfte konnte abziehen. Etwa 40 Mann waren gegen Mitternacht noch im Einsatz. Ein Jungfeuerwehrmann wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

23:10 Uhr: Feuerwehren bleiben die ganze Nacht im Einsatz

Auch in Deutschfeistritz trat die Mur am Samstag an mehreren Stellen über die Ufer. Häuser standen zum Teil eineinhalb Meter tief unter Wasser. Die Feuerwehren errichteten Barrikaden mit Schalttafeln und Sandsäcken. Die Feuerwehren bleiben die ganze Nach im Einsatz. Evakuierungen sind noch nicht erforderlich, laut Feuerwehr aber nicht auszuschließen.

22:53 Uhr: Marke eines 30-jährlichen Hochwassers

Stetig in Richtung Sieben-Meter-Marke kletterte der Murpegel am Samstag in Graz. Der Höhepunkt wird für Sonntag erwartet: Hochwasseralarm schließt Katastrophenschutzleiter Kurt Kalcher nicht aus. Die Mur könnte morgen bei Graz die Marke eines 30-jährlichen Hochwassers erreichen.

21:29 Uhr: Floßlendstraße und Hauptbrücke in Graz gesperrt

In Graz wurden am späten Sonntagabend die Floßlendstraße und die Hauptbrücke gesperrt. Nach Angaben der Polizei aus Sicherheitsgründen.

21:21 Uhr: Feuerwehren verzeichnen Einsätze am laufenden Band

Keine Zeit zum Ausruhen hatten die über 250 eingesetzten Feuerwehrmänner in der Region Knittelfeld. Die Feuerwehren St. Lorenzen, Apfelberg und Preg wurden zu einem Wasserdiensteinsatz auf die hochwasserführende Mur gerufen. Ein Passant hatte eine leblose Person in der Mur bei St. Lorenzen treiben gesehen und verständigte die Einsatzkräfte. Nachdem Absuchen des Bereiches wurde die Suchaktion erfolglos abgebrochen. In St. Margarethen wurden vier Häuser evakuiert, da ein Hang mit einer Hochspannungsleitung abzurutschen drohte. Im Großlobming verlegte eine über zehn Meter hoher Baum die Landesstraße nach Kleinlobming. In Kleinlobming verlegten zwei Muren ebenfalls die Verkehrswege. In Apfelberg wurden mehrere Meter lange Rohre von den Wassermassen mitgerissen.

20:59 Uhr: Feuerwehren rüsten sich im Staubereich Mellach

Der Flusspegel der Mur steigt konstant. Auch die südlicheren Gebiete der Steiermark sind nun gefährdet, weil sich die Wassermassen in Richtung Süden wälzen. In Mellach rüsten sich die Einsatzkräfte bereits mit Sandsäcken und planen, wie die Feuerwehren gezielt helfen können.

20:25 Uhr: Keine Entwarnung in St. Lorenzen

Keine Entwarnung gibt es von der Bezirkshauptmannschaft für die betroffenen Gemeinden im Bezirk Liezen. Für die Nacht werden erneut schwere Niederschläge prognostiziert. Geröll und Holz, das noch in den Wildbächen hängt, könnte durch neuen Regen auf den Weg in Richtung Tal gebracht werden und zu neuen Muren führen.
19:37 Uhr: Pogusch weiterhin gesperrt

Eine Mure hat die Verbindung über den Pogusch bereits am Nachmittag verschüttet. Die Sperre ist nach wie vor aufrecht - auch wenn zahlreiche Autofahrer versuchen die Strecke über den Pogusch zu fahren. Nur in Kapfenberg wird mit einer Tafel auf die Sperre hingewiesen.

19:11 Uhr: Vorbereitungen im Süden

Nach dem Ansteigen des Murpegels wird mit Überflutungen südlich von Graz gerechnet. In Wildon laufen bereits erste Vorbereitungen - zur Stunde wird eine Vorsprechung der Einsatzkräfte mit der Schutzwasserwirtschaft abgehalten.

19:05 Uhr: Kurpark der Therme Wildbad Einöd überflutet

Die Feuerwehren Dürnstein und Neumarkt mußten am Samstagnachmittag zur Hochwasserbekämpfung bei der Therme Wildbad Einöd ausrücken. Binnen kürzester Zeit war der Olsabach über die Ufer getreten und überflutete den gesamten Kurpark. Ein Eindringen in die Gebäude konnte durch das Auflegen von Sandsäcken gering gehalten werden.

18:57 Uhr: Katastrophenschutz und Feuerwehr warnen Bevölkerung

Die starken Regenfälle der vergangenen Stunden und Gewitter in der Obersteiermark haben zu einem erhöhten Pegelstand der Mur im Raum Graz geführt. Dieser liegt aktuell bei 6,2 Meter. Der Krisenstab bittet die Bevölkerung die Absperrung an der Mur strikt einzuhalten, bei Übertretung herrscht absolute Lebensgefahr.

18:52 Uhr: 1,5 Millionen Soforthilfe für die Steiermark

Umweltminister Nikolaus Berlakovich hat am Samstag per Aussendung 1,5 Millionen Euro Soforthilfe aus Mitteln des Bundes für die Steiermark zugesichert.

17:51 Uhr: Bundesheer rückt mit 160 Soldaten in St. Lorenzen an

160 Soldaten des Österreichischen Bundesheeres sind noch am Samstag in die Obersteiermark nach St. Lorenzen im Paltental aufgebrochen, um die Einsatzkräfte bei den Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten zu unterstützen. Das Militärkommando Steiermark aktivierte die ABC Abwehr Kompanie aus der Grazer Gablenzkaserne sowie Teile des Jägerbataillons 17 aus Straß und des Versorgungsregiments 1 aus Gratkorn. Ab Montag soll auch eine Pionierkompanie aus Melk in der Obersteiermark im Einsatz sein.

17:37 Uhr: Lage weiter angespannt

Die Lage nach den Unwettern bleibt angespannt. An den Aufräumarbeiten sind neben den Feuerwehren auch Kräfte des Bundesheeres beteiligt.

16:48 Uhr: Pegelstand der Enns in Steyr angestiegen

In Steyr ist der Pegelstand der Enns im Laufe des Samstags weiter leicht gestiegen, nachdem bereits am Vormittag die Hochwasser-Voralarmgrenze von 4,70 Metern erreicht worden war. Um 16.00 Uhr betrug der Wasserstand laut Hydrographischem Dienst 4,82 Meter. Auslöser für den hohen Pegelstand der Enns seien vor allem die heftigen Regenfälle in der Steiermark, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

16:32 Uhr: Katastrophenalarm nun auch in Kleinsölk

Nach St. Lorenzen im Paltental musste Samstagnachmittag auch in Kleinsölk (Bezirk Liezen) der Katastrophenalarm ausgelöst werden. Laut Kurt Kalcher von der Landeswarnzentrale Steiermark seien 35 Bewohner des hinteren Talbereiches von der Außenwelt abgeschnitten. Die Zufahrtswege müssten erst von den Einsatzkräften frei geräumt werden.

16:30 Uhr: Meteorologen erwarten 30-jähriges Hochwasser

Nachdem der Wasserstand der Mur zu stark angestiegen ist, musste die S 35 wegen Überflutungsgefahr gesperrt werden. Die Meteorologen erwarten für die Mur zwischen Bruck und Graz ab Sonntagfrüh ein 30-jähriges Hochwasser - im Bereich Bruck ist der Fluss aber bereits Samstagnachmittag so stark angeschwollen, dass die S 35 am Nachmittag gesperrt wurde.

16:20 Uhr: Aufräumarbeiten in St. Lorenzen in vollem Gange

Die Feuerwehr steht in St. Lorenzen mit rund 300 Mann im Einsatz, um Schlamm aus Häusern zu schaufeln, Keller auszupumpen, Stromaggregate für Elektrizität aufzubauen und Verkehrswege frei zu machen.

15:50 Uhr: S 35 in der Steiermark wegen Mur-Hochwassers gesperrt

Die Brucker Schnellstraße (S35) ist Samstagnachmittag von den Behörden wegen der hochwasserführenden Mur ab Mixnitz in Fahrtrichtung Norden gesperrt worden. Das Wasser hatte zwischen Mixnitz und Pernegg bereits die Fahrbahn überschwemmt. Die Sperre wird laut Polizei vermutlich die Nacht über aufrecht bleiben.

15:15 Uhr: Gefahr im Verzug: Grazer Murinsel gesperrt

Die heftigen Regenfälle in der Obersteiermark haben den Murpegel in die Höhe schnellen lassen. Treibgut kracht gegen die Murinsel. Die Berufsfeuerwehr ließ sie sperren. Auch die Murpromenade ist überschwemmt worden. Nach dem Ansteigen des Murpegels wird mit Überflutungen u.a. auch südlich von Graz gerechnet.

15:13 Uhr: Evakuierung von Schwarzenbach in Gang

Nach dem Triebener Ortsteil Sankt Lorenzen, in dem eine Mure schwere Schäden angerichtet hat, wurde am Samstagnachmittag auch der Ortsteil Schwarzenbach evakuiert. Nach Angaben des Bürgermeisters von Trieben, Helmut Schöttl (S), drohen dort ebenfalls Muren abzugehen. Betroffen seien 100 bis 150 Menschen, die Evakuierung werde von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei durchgeführt.

13.55 Uhr: Zusätzliche Hilfe aus der Oststeiermark fürs Paltental

Die Einsatzkräfte in St. Lorenzen im Paltental bekommen Unterstützung aus der Oststeiermark: Die Katastrophenhilfsdiensteinheiten (KHD) der Feuerwehr aus Feldbach werden in den Nachmittagsstunden mit vier Zügen und mehr als 100 Kräften in der Triebener Katastralgemeinde erwartet, so Thomas Meier, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Steiermark.

13.35 Uhr: Oppenberg von der Außenwelt abgeschnitten

Während die Einsatzkräfte in St. Lorenzen mit den Aufräumarbeiten beginnen, müssen sich die Bewohner des nur wenige Kilometer entfernten Ortes Oppenberg gedulden. Die beiden Zufahrtswege zur Gemeinde sind laut Chefinspektor Herbert Angerer von Muren und Bäumen verlegt worden.

Der Oppenberger Bürgermeister Franz Schrattenthaler (V) sprach im Vergleich zu St. Lorenzen von einem "blauen Auge", mit dem seine Ortschaft davongekommen ist. In seiner Gemeinde sind keine Gebäude beschädigt worden, doch die Zufahrten seien unpassierbar. Die Haushalte in Oppenberg hätten Vorräte gelagert und harrten aus, bis die Straßen wieder frei sind.

13.20 Uhr: Mure am Pogusch

Eine Mure hat die Verbindung über den Pogusch verschüttet. Nachdem zuvor bereits die Mariazeller Straße (B20) gesperrt werden musste, ist nun auch die Ausweichroute unpassierbar. Als einzige noch offene Verbindung bleibt nun nur noch das Pretal zwischen Turnau und Veitsch.

Zitiert
"Die Eindrücke, die ich bis zur Stunde in St. Lorenzen erleben durfte, erinnern sehr stark an die vorjährige Katastrophe im Wölzertal." Thomas Meier, Öffentlichkeitsarbeit d. Landesfeuerwehrverbands Steiermark

Mure in St. Lorenzen

Die obersteirische Gemeinde St. Lorenzen im Paltental (Bezirk Liezen) ist seit dem Murenabgang in den frühen Samstagmorgenstunden teilweise von der Außenwelt abgeschnitten. Die "Schlammwalze" sei gegen 5.00 Uhr abgegangen und habe ihren Weg durch den Ort gesucht, so Thomas Meier, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Steiermark. Zahlreiche Garagen und Fahrzeuge wurden weggeschwemmt, Häuserteile abgerissen. Samstagvormittag standen 22 Feuerwehren im Paltental im Einsatz und mussten sich mühsam einen Weg zum abgeschnittenen Ortsteil bahnen. Die acht Brücken, die ursprünglich in der Gemeinde zur Überquerung des Lorenzerbaches gedient hatten, sind weggerissen worden.

Bergung per Traktor

Ein schwer verletzter Steirer musste laut Christoph Schlüsslmayr von der Freiwilligen Feuerwehr in der Schaufel eines Traktors zu den Rettungsfahrzeugen transportiert werden, da diese wegen der verlegten Straßen nicht zu ihm vordringen konnten. Eine weitere Person hatte einen Schock erlitten und musste betreut werden. Neben den 20 per Hubschrauber aus dem Gefahrenbereich geflogenen Personen dürfte es keine Vermissten geben.

Zitiert
"Es hat etliche Garagen und einen Stall weggerissen, Autos liegen am Dach, die Ortschaft ist verwüstet". Fotograf Markus Leodolter für die Kleine Zeitung DIGITAL

Die Mure war "mitten ins Ortsgebiet von St. Lorenzen" abgegangen und hatte sich ihren Weg entlang des Schwarzenbachs gebahnt, so Schlüsslmayr zur APA. Brücken, Straßen, landwirtschaftliche Gebäude und Hausteile wurden weggerissen. Gegen Mittag versuchten die Einsatzkräfte mit Baggern die Straßen wieder frei zu machen.

Thörl: 47-Jähriger durch Mure verunglückt

Bei dem von einer Mure verschütteten und getöten Mann in Thörl handelte es sich laut Sicherheitsdirektion Steiermark um einen 47-jährigen Einheimischen. Ein Mitarbeiter der Steweag-Steg hatte den Obersteirer noch gesehen und bemerkt, wie sich die Mure in einem Waldstück löste. Er schrie dem Fußgänger noch zu, sich in Sicherheit zu bringen, doch es war zu spät. Während sich der 50-Jährige retten konnte, wurde der 47-Jährige von den Erdmassen mitgerissen.

Allein im Bezirk Liezen lagen Samstagvormittag rund 50 Schadensstellen vor. In Kleinsölk musste ein Wohnhaus evakuiert werden, da es von einem abrutschenden Hang bedroht wurde. Im Bezirk Murtal erwischte es besonders die Gemeinde Kobenz, wo umstürzende Bäume eine Stromleitung durchtrennten und auf ein Mehrpartienhaus und ein Einfamilienhaus krachten. Mehr als 200 umgefallene Bäume verlegten die Verbindungsstraße nach Seckau und St. Marein. Gegen 4.30 Uhr ging dann eine Mure über die L515 Gaalerstraße zwischen Bischoffeld und Sachendorf ab, die von den Freiwilligen Feuerwehren mit schwerem Gerät beseitigt werden musste.

Wölzerbach über die Ufer getreten

Im Bezirk Graz-Umgebung waren die Feuerwehren vermehrt im Raum Semriach und Kleinstübing im Einsatz. Im Bezirk Murau kämpften rund 140 Feuerwehrleute mit 21 Fahrzeugen gegen die Wassermassen des Wölzerbaches, der über die Ufer getreten war. Trotz Sandsäcken wurden laut Walter Horn vom Bereichsfeuerwehrverband Murau einige Häuser überflutet. Im Bezirk Mürzzuschlag war das Gebiet rund um Kindberg am stärksten betroffen: In Wartberg war die Ortsdurchfahrt überflutet, in Kindberg gingen mehrere Muren ab und in Hadersdorf musste eine Brücke per Kran angehoben werden, damit die Fluten sie nicht mitreißen können. Auch in der Veitsch sind die Bäche über die Ufer getreten.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... ruck.story
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Sonntag 22. Juli 2012, 12:24

Phyrn Autobahn: Erneut Schneepflug im Hagel-Einsatz

Aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse gab es am Wochenende eine Unwetter-Nachtschicht für die ASFINAG-Mitarbeiter in der ganzen Steiermark.

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Auch der Schneepflug kam wieder zum Einsatz.
Foto © Walter Mocnik


Der Einsatz von Schneepflügen im Sommer wird für die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien mittlerweile zur Routine. Freitagabend musste erneut "schweres Gerät" ausfahren, um die Autobahn im Bereich zwischen Gleinalmtunnel und Friesach nördlich von Graz wieder frei zu bekommen. Innerhalb kurzer Zeit lag eine mehrere Zentimeter dicke Hagelschicht auf der Fahrbahn, die A 9 musste daher gesperrt und eine Umleitung über die S 35 eingerichtet werden. "Nach knapp einer Stunde hatten wir die Autobahn aber schon geräumt", berichtet Hans-Peter Schmidhofer von der Autobahnmeisterei Bruck vom neuerlichen ungewöhnlichen Sommer-Einsatz.

Die Unwetter sorgten aber in der gesamten Steiermark für Sonderschichten der ASFINAG-Mitarbeiter. Schmidhofer: "Unsere Leute sind seit Freitagabend durchgehend unterwegs, um die Unwetterfolgen zu beseitigen."

Bereits am 5. Juli mussten auf der A 2 im Packabschnitt Schneepflüge nach einem Hagelunwetter ausfahren. Und am 3. Juli waren ebenfalls auf der A 2 im Raum Völkermarkt in Kärnten Schneepflüge die kreative Lösung für ein anderes ungewöhnliches Problem: Strohballen waren von einem Lkw gefallen und auf der Autobahn zerbröselt. Ein Schneepflug ?kehrte“ das Stroh zusammen, mit einer Mähmaschine wurde das feine Stroh dann abgesaugt.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... satz.story
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Sonntag 22. Juli 2012, 12:25

Unterführung in Judendorf-Straßengel gesperrt

Die Unterführung zwischen Graz-Raach und Judendorf-Straßengel musste am Samstag für den Verkehr gesperrt werden. Versuche, das Wasser abzupumpen mussten aufgegeben werden, da immer neues Grundwasser nachströmte.

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Foto © FF Judendorf-Straßengel

Im 12-Stunden-Dauereinsatz stand am Samstag auch die Freiwillige Feuerwehr Judendorf-Straßengel. Bereits am Nachmittag stand die Unterführung zwischen Graz-Raach und Judendorf-Straßengel stand fast einen halben Meter unter Wasser. Mehr als 1000 Liter Wasser wurden von der Feuerwehr Judendorf Straßengel abgepumpt. Die Pumparbeiten wurden jedoch eingestellt, nachdem immer neues Grundwasser nachfloss. Die Unterführung musste für den gesamten Verkehr gesperrt werden.

Weitere Einsätze hielten die FF Judendorf-Straßengel in den darauffolgenden Stunden auf Trab. Ein Teich in Hundsdorf drohte zu brechen, Keller standen unter Wasser, Straßensperren mussten errichtet werden. Auf Grund der gefährlichen Situation am Murradweg wurden schließlich der Radweg und der Mursteg nach Gratkorn gesperrt. In den Nachstunden trat die Mur dann an mehreren Stellen über die Ufer. Bis 4 Uhr früh stand die Feuerwehr im Einsatz, um den Murradweg zu kontrollieren.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... errt.story
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Sonntag 22. Juli 2012, 12:26

Verwüstung und ein Toter in Obersteiermark

Heftige Regenfälle, Hagel und Sturm haben in der Nacht auf Samstag vor allem in der Obersteiermark für schwere Verwüstungen durch Muren und Hochwasser geführt. Der Ortskern von St. Lorenzen im Paltental im Bezirk Liezen wurde von einer meterhohen Schlammlawine erfasst, Dutzende Menschen mussten ihre Häuser teilweise per Luftbrücke verlassen.

Heftige Regenfälle, Hagel und Sturm haben in der Nacht auf Samstag vor allem in der Obersteiermark für schwere Verwüstungen durch Muren und Hochwasser geführt. Der Ortskern von St. Lorenzen im Paltental im Bezirk Liezen wurde von einer meterhohen Schlammlawine erfasst, Dutzende Menschen mussten ihre Häuser teilweise per Luftbrücke verlassen. In Thörl (Bezirk Bruck/Mur) starb ein 47-jähriger Fußgänger unter einer Mure.

Die Unwetter brachen bereits Freitagabend über die Bezirke Liezen, Murau, Murtal, Leoben, Bruck, Mürzzuschlag und Graz-Umgebung herein. Gegen 21.00 Uhr war der 47-Jährige aus Thörl in seinem Heimatort zu Fuß unterwegs. Ein Mitarbeiter der Steweag-Steg hatte den Obersteirer noch gesehen und bemerkt, wie sich die Mure in einem Waldstück oberhalb der Straße löste. Er schrie dem Fußgänger noch zu, sich in Sicherheit zu bringen, doch es war zu spät. Während sich der 50-Jährige retten konnte, wurde der 47-Jährige von den Erdmassen mitgerissen. Er konnte Samstagvormittag nur noch tot geborgen werden.

Mure riss Autos, Garagen und Brücken mit sich

Samstag gegen 5.00 Uhr wurden die Bewohner der Triebener Katastralgemeinde St. Lorenzen durch ein Grollen aus dem Schlaf gerissen. Eine Mure bahnte sich ihren Weg durch den Ortskern, riss Autos, Garagen und Brücken mit sich und bedeckte den Boden mit einer teilweise Meter hohen Schlammschicht. Rund 20 Personen waren in einem abgeschnittenen Ortsteil von der Außenwelt getrennt und mussten mit Hubschraubern ausgeflogen werden. Ein Mann zog sich schwere Verletzungen zu und musste in der Schaufel eines Traktors zur Rettung gebracht werden, ehe er ins Spital eingeliefert werden konnte. Eine weitere Person erlitt einen Schock.

Samstagmittag standen 22 Feuerwehren im Paltental im Einsatz und mussten sich mühsam einen Weg zum abgeschnittenen Ortsteil bahnen. Die Strom- und Trinkwasserversorgung ist teilweise unterbrochen. Knapp 70 Bewohner hatten ihre Häuser auf behördliche Anweisung wegen Gefahr im Verzug zu verlassen und wurden im Freizeitheim Trieben untergebracht. Wann sie zurück können, war vorerst unklar. Laut Chefinspektor Herbert Angerer sind 60 bis 70 Gebäude von der Mure erfasst worden und mehrere davon seien total beschädigt.

Auch in einem weiteren Triebener Ortsteil, in Schwarzenbach, musste am Nachmittag mit der Evakuierung begonnen werden. Nach Angaben des Bürgermeisters, Helmut Schöttl (S), drohen dort ebenfalls Muren abzugehen. Betroffen seien 100 bis 150 Menschen, sagte Schöttl der APA. Die Räumung von Schwarzenbach erfolgt, weil weitere starke Regenfälle vorhergesagt sind.

Die Katastrophenhilfsdiensteinheiten (KHD) der Feuerwehr aus Feldbach soll in den Nachmittagsstunden mit vier Zügen und mehr als 100 Kräften in Trieben eintreffen und die örtlichen Einsatzkräfte unterstützen. Umweltminister Nikolaus Berlakovich hat am Samstag per Aussendung 1,5 Mio. Euro Soforthilfe aus Mitteln des Bundes für die Steiermark zugesichert: "Die Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung sind durch die Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogen worden und werden umgehend wieder voll hergestellt."

Während die Einsatzkräfte in St. Lorenzen mit den Aufräumarbeiten begonnen haben, müssen sich die Bewohner des nur wenige Kilometer entfernten Ortes Oppenberg gedulden. Die beiden Zufahrtswege zur 250-Seelen-Gemeinde sind laut Angerer von Muren und Bäumen verlegt.

Häuser überflutet

Allein im Bezirk Liezen lagen Samstagvormittag rund 50 Schadensstellen vor. In Kleinsölk wurde ein Wohnhaus evakuiert, da es von einem abrutschenden Hang bedroht wurde. Im Bezirk Murtal erwischte es besonders die Gemeinde Kobenz, wo umstürzende Bäume eine Stromleitung durchtrennten und auf ein Mehrparteien- und ein Einfamilienhaus krachten. Mehr als 200 umgefallene Bäume verlegten die Verbindungsstraße nach Seckau und St. Marein. Im Bezirk Murau kämpften rund 140 Feuerwehrleute mit 21 Fahrzeugen gegen die Wassermassen des Wölzerbaches, der über die Ufer getreten war. Trotz Sandsäcken wurden laut Walter Horn vom Bereichsfeuerwehrverband Murau einige Häuser überflutet.

Im Bezirk Mürzzuschlag war das Gebiet rund um Kindberg am stärksten betroffen: In Wartberg war die Ortsdurchfahrt überflutet, in Kindberg gingen mehrere Muren ab und in Hadersdorf musste eine Brücke per Kran angehoben werden, damit die Fluten sie nicht mitreißen können. Auch in der Veitsch sind Bäche über die Ufer getreten.

Wie schon Anfang Juli im Packabschnitt der Südautobahn (A2) musste Freitagabend wieder der Schneepflug der Asfinag ausfahren. Die Pyhrnautobahn (A9) war im Bereich zwischen Gleinalmtunnel und Friesach nördlich von Graz gesperrt, da eine mehrere Zentimeter dicke Hagelschicht auf der Fahrbahn lag.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... mark.story
S 35 in der Steiermark wegen Mur-Hochwassers gesperrt

Die Brucker Schnellstraße (S35) ist Samstagnachmittag von den Behörden wegen der hochwasserführenden Mur ab Mixnitz in Fahrtrichtung Norden gesperrt worden. Das Wasser hatte zwischen Mixnitz und Pernegg bereits die Fahrbahn überschwemmt.

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Foto © Asfinag Die Brucker Schnellstraße (S35) musste am Nachmittag wegen der hochwasserführenden Mur ab Mixnitz in Fahrtrichtung Norden gesperrt werden

Wasser überschwemmte im Raum Mixnitz und Pernegg bereits die Fahrbahn. Die Sperre wird laut Polizei vermutlich die Nacht über aufrecht bleiben. Überschwemmungen von landwirtschaftlichen Flächen sind laut Landeswarnzentrale entlang des Murlaufs südlich von Graz zu erwarten.

Die Polizei riet die S35 über die A9 zu umfahren und nicht auf Landesstraßen im Umland auszuweichen, da auch diese bereits wegen Überschwemmungen erschwert passierbar seien. Eine Totalsperre der Schnellstraße sei laut Polizei nicht unwahrscheinlich und werde bereits vorbereitet. Die Umleitung werde voraussichtlich erst wieder aufgehoben, wenn die Pegel der Mur wieder sinken. Den Wetterprognosen zufolge dürften aber weitere Regenfälle eher das Gegenteil bewirken.

Nach dem Ansteigen des Murpegels wird mit Überflutungen vor allem südlich von Graz gerechnet. Betroffen seien nach derzeitigen Berechnungen der Raum Mellach und Wildon, sagte Kurt Kalcher, Leiter des Katastrophenschutzreferats, am Samstagnachmittag zur APA. Für Graz werde mit einem fünf- bis zehnjährigen Hochwasser gerechnet, das keine allzu großen Probleme bereiten sollte. Die Murinsel in der steirischen Hauptstadt ist geräumt worden, die Murpromenade ist überschwemmt.

"Wir sind gerade dabei, die Prognosen noch einmal durchzurechnen", sagte Kalcher. Voraussichtlich am späten Nachmittag werde man wissen, ob durch das Murhochwasser südlich von Graz auch vereinzelt Siedlungsgebiete betroffen sein werden. Vorläufig gehe man davon aus, dass vor allem landwirtschaftliche Flächen und Auen überflutet werden.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... errt.story
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Sonntag 22. Juli 2012, 12:29

"Durch das Tal schoss eine riesige Wand"

Durch St. Lorenzen im Paltental schob sich eine Mure gewaltigen Ausmaßes. Sie riss sogar Gebäude mit sich, eine Person wurde verletzt. Der Ort und ein weiterer wurden evakuiert. Bewohner verloren binnen Minuten alles.

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Foto © EDER Hier stand einmal eine Scheune. Gerhard Siebenbrunner schaut verzweifelt auf den Schlamm, unter dem Teile seines Heimathofes begraben liegen

Punkt sieben Minuten nach fünf Uhr. Gundi Gabler weiß den Zeitpunkt auf die Minute genau, als die Katastrophe über den Triebener Ortsteil St. Lorenzen hereinbrach. "Fährt da der Bagger ins Tal hinein?", fragte sie sich noch. Doch das dumpfe Grollen war eine sich nähernde gewaltige, meterhohe Mure, die alles mit sich riss, was sich ihr in den Weg stellte: Bäume, Felsbrocken, Wirtschaftsgebäude, Dutzende Autos, Tonnen an Geröll.

Die Mauern ihres Bauernhauses aus dem 15. Jahrhundert hielten den Urgewalten stand. Doch drinnen in der erst kürzlich renovierten Stube im Erdgeschoß , in der Heinz Gabler Freitagabend noch seinen 60er gefeiert hatte, ist alles voller Schlamm. Samstagnachmittag holt die Familie noch lieb gewonnene Habseligkeiten wie eine alte Pendeluhr aus dem Haus. Bleiben kann sie nicht. Der Ort wurde evakuiert.

Die Bewohner sprechen von unfassbaren Szenen, die sich in der Früh in St. Lorenzen abgespielt haben. In der Nacht zuvor hatte es ununterbrochen geschüttet. An Schlaf war in den Häusern entlang des Lorenzenbaches nicht zu denken. Mit ungeheurem Getöse schossen die Wassermassen durch das Bachbett. Gegen fünf Uhr früh plötzlich nicht mehr. "Es ist auf einmal total still geworden, den Bach hat man überhaupt nicht mehr gehört", schildert ein Betroffener. "Die Menschen sind aus den Häusern rausgekommen, um zu schauen, was los ist. Durch das Tal schoss eine riesige Wand aus Wasser, Schlamm, Geröll und Bäumen. Große Bäume sind teilweise stehend in der Mure mitgerissen worden. Wir sind nur mehr um unser Leben gerannt. Ums Haus herum, den Hang hinauf. Einfach nur weg."

Ein Mann wurde verletzt. Dass nicht noch viel mehr passiert ist, grenzt an ein Wunder. Wie im Fall von Günther Schöttl, der sich in einer Hütte neben dem Bach aufhielt. Vor der Mure flüchtete er in ein nahes Gebäude. Wenig später wurde die Hütte von den Geröllmassen vom Fundament gefegt und mehr als 50 Meter mitgerissen. Aber auch das Gebäude, in das er sich geflüchtet hatte, blieb nicht verschont. Ein Baum krachte aufs Dach. Im Schein einer Stirnlampe musste er neuerlich die Flucht ergreifen und fand in St. Lorenzen Unterschlupf. Er galt erst als vermisst und wurde von den Einsatzkräften gesucht. Als einer ihn fragte, ob er etwas über den Verbleib von Günther Schöttl wisse, die trockene Antwort: "Ja, das bin nämlich ich."

Wasser überall

Auch Dieter Schaschnig ist nur knapp der Mure entkommen. Er saß in der Stube im Gasthaus seines Vaters, las die Zeitung und glaubte ebenfalls, einen Bagger kommen zu hören. Der Blick hinaus vor die Türe hätte beinahe verhängnisvoll geendet. "Das Wasser ist hereingeschossen, plötzlich war alles voll." Jetzt ist alles kaputt, mit seinen Söhnen und Feuerwehrleuten schaufelt er den Dreck hinaus. "Der Vater ist gerade im Spital. Vielleicht ist das jetzt sogar besser so."

Im Sitzungssaal im Triebener Rathaus koordinieren Bezirkshauptmann Josef Dick und Bürgermeister Helmut Schöttl mit den Einsatzorganisationen die Maßnahmen im schwer getroffenen Bezirk Liezen. Auch Oppenberg ist über die Straße nicht mehr erreichbar, von den Wetterstationen kommen laufend neue Hiobsbotschaften. Am Nachmittag beschließt man, auch die Ortschaft Schwarzenbach zu evakuieren. Zu groß ist das Risiko, dass die rund 150 Bewohner in der Nacht von einer Mure überrascht werden. Im Triebener Freizeitheim betreut das Rote Kreuz jene Evakuierten, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen konnten. Viele sind nervlich am Ende, es ist schon die zweite Evakuierung binnen eines Monats. Doch es gibt auch erleichterte Gesichter. Vor allem, als am Nachmittag weitere Feuerwehrleute und 160 Soldaten aus steirischen Kasernen anrücken.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... wand.story
Die Steiermark versinkt in Regen und Schlamm

Ein Toter, mehrere Verletzte, Hunderte Häuser unter Wasser, Hunderte Evakuierte und ganze Orte von Muren eingeschlossen, teils zerstört: Der Katastrophensommer nimmt kein Ende, jetzt rückt das Bundesheer zur Hilfe an.

Von "apokalyptischen Zuständen", von einer "Schlammwalze, die eine Spur der Verwüstung durch die Obersteiermark zieht", sprachen am Samstag die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bundesheer und Polizei. "Es ist eine unermesslich zerstörerische Naturgewalt, deren Dimension jenseits der rationellen Vorstellungskraft liegt", betont Feuerwehr-Pressesprecher Thomas Meier. "Die Muren sind an die 200 Meter bereit", berichtet Feuerwehrkommandant Simon Poier aus Pusterwald. Es sind unvorstellbare Szenen, die sich seit Freitagabend, als die angekündigten Unwetter mit voller Wucht hereinbrachen, in weiten Teilen der Steiermark abspielen.

In den Bezirken Liezen, Murtal, Mürzzuschlag, Bruck und Leoben musste in vielen Gemeinden Katastrophenalarm ausgelöst werden. Ganze Ortschaften standen unter Wasser, Keller und Straßen wurden überflutet, die Landesstraße nach Seckau in Kobenz durch gleich 200 umgerissene Bäume blockiert. Zusätzlich brach auch noch ein Waldbrand aus. Doch kaum hatten die Feuerwehrmänner - bis Samstagabend standen bereits mehr als 1200 im Katastropheneinsatz, wurde bereits Verstärkung aus der Oststeiermark herangeholt - die Überflutungen im Griff, brach die nächste Welle über sie herein. Rundherum gingen riesige Muren ab, da das Erdreich kein Wasser mehr aufnehmen kann.

Von Mure getötet

In Thörl wurde ein 47-jähriger Mann, der nach seiner Mutter schauen wollte, von einer Mure verschüttet und getötet. Im Fuchsgraben bei Pusterwald musste die Feuerwehr mit Baggern eine Notstraße errichten, um eingeschlossene Urlauber von zwei Hütten zu retten.

Um 5 Uhr früh brach dann eine meterhohe Schlamm- und Gerölllawine über St. Lorenzen bei Trieben herein, die den 300 Bewohnern nichts als Zerstörung hinterließ. Häuser und Autos wurden von den Schlammmassen mitgerissen. Der Ort war stundenlang nur per Hubschrauber erreichbar, viele Bewohner mussten ausgeflogen werden. Einige hatten Verletzungen und einen Schock erlitten.

Noch am Samstag rückten 160 Soldaten nach St. Lorenzen aus, ein Pionierzug soll im Raum Trieben Schnellbrücken errichten.

Am Samstagnachmittag musste dann auch Schwarzenbach bei Trieben, wie erst jüngst beim Unwetter im Juni, evakuiert werden. An die 200 Bewohner waren betroffen, auch in Kleinsölk waren am Abend 35 Bewohner von der Umwelt abgeschnitten.

Flusspegel steigen

Die Pegel von Enns und Mur stiegen unaufhaltsam an, erreichten gefährliche Höchststände. "Für Graz ist am Sonntag ein 30-jährliches Hochwasser-Ereignis zu erwarten", so der hydrografische Dienst. Die Brucker Schnellstraße musste ab Mixnitz wegen Überflutungen gesperrt werden, auch Nebenstraßen standen unter Wasser. Geräumt wurde vorsorglich auch die Grazer Murinsel, am Abend gab es dann Sperren für die Hauptbrücke und die Unterführungen Keplerstraße, Marburgerkai und Berta von Suttner-Brücke in Graz. Für Sonntag wird mit einem Pegelstand von bis zu sieben Metern gerechnet, 1000 Kubikmeter Wasser werden dann pro Minute in Richtung Süden fließen."Die Steiermark hat heuer viel Pech, sie ist ein Unwetter-Hotspot", so Hannes Rieder von der Zamg. In Rottenmann brachte ein Guss in den letzten Stunden 96 Liter Regen pro Quadratmeter.

Lebensnerv getroffen

"Diese Katastrophe ist nicht einmal mit den Stürmen Paula und Emma zu vergleichen", betont Landesrat Hans Seitinger (Lebensressort). "Diese Unwetter haben die Menschen direkt am Lebensnerv getroffen. So viel wurde zerstört, die Leute haben alles verloren."
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... lamm.story
"Extreme Lage wie seit Jahren nicht"

Die Folgen des Unwetters sorgen derzeit in der Steiermark für einen Ausnahmezustand. Auch am Sonntag sind Überschwemmungen nicht ausgeschlossen. Kurt Kalcher, Leiter des Katastrophenschutzes, im Interview.

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Foto © Sonja Haider-Krätschmer Kurt Kalcher, Katastrophenschutz-Leiter, brach Urlaub ab

In der Steiermark hat man heuer den Eindruck, dass ein Unwetter das nächste jagt.

KURT KALCHER: Ja, so eine extreme Lage hatten wir seit Jahren nicht. Örtlich regnete es die halbe Niederschlagsmenge eines Monats herab. Die Böden sind aufgeweicht, ein kleiner Guss reicht für Vermurungen.

Lässt sich das nicht eher prognostizieren, um vorzuwarnen?

KALCHER: Leider waren derartige Mengen nicht absehbar.

Das Schadensausmaß?

KALCHER: Lässt sich noch nicht beziffern. Aber man kann von einem Vielfachen jener Schäden ausgehen, die Paula und Emma angerichtet haben.

Manche sagen, es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.

KALCHER: Sagen wir so: Seit 2005 sind bei uns absonderliche Ereignisse häufiger zu beobachten. Wenn man bedenkt: Im Raum Mariazell fielen drei Meter Schnee. Oder: In Obdach (Unwetter im Juli, Anm.) gab es innerhalb weniger Stunden 180 Liter Niederschlag. Und jetzt diese Unwetter.

Wie wird geholfen?

KALCHER: Die Feuerwehr ist mit mehr als 1200 Mann (Stand Samstagnachmittag, Anm.) im Einsatz. Auch das Bundesheer marschiert auf. In Summe helfen rund 1500 Personen.

Gehen Ihre Prognosemodelle von weiteren Unwettern aus?

KALCHER: Momentan ist anzunehmen, dass der Regen zurückgeht. Man muss aber die Flüsse, die Mur im Auge behalten. Überschwemmungen am Sonntag sind nicht ausgeschlossen. Die betroffenen Bürger werden von den Feuerwehren und den Bürgermeistern rechtzeitig informiert.
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Speedfreak
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Sonntag 22. Juli 2012, 14:44

Griass eich!

Harter Tag gewesen für uns gestern....

http://www.ff-fohnsdorf.at/aktuelles/si ... d8fbb.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Lg Andi
Standort: Fohnsdorf 736m
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nadjap
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Sonntag 22. Juli 2012, 20:41

Speedfreak hat geschrieben:Griass eich!

Harter Tag gewesen für uns gestern....

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Lg Andi
Meine Achtung gilt den unermüdlichen Helfern der Feuerwehren, die gerade in der Steiermark heuer leider schwer zum Handkuss kommen!
Klosterneuburg-Scheiblingstein, 487 m (gemessen mit NÖGIS), Wienerwald, Bezirk Wien Umgebung


http://www.fotografie.at/galerie/nadjap
http://www.facebook.com/NadjaPohlPhotography
Oldie68

Montag 23. Juli 2012, 19:48

Muß den Link hier reinstellen.

Vor allem der letzte Absatz mit der Versicherung ist zum Kotzen.

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Antworten