Als ich um 14 Uhr eher zufällig auf das Regenradar schaute, hat sich im Bereich Gratkorn eine schöne Zelle entwickelt. Zellen, die sich in diesem Bereich entwickeln und Richtung Westen ziehen, treffen meist auch mein Wohngebiet. Das war auch letztes Jahr beim folgenschweren Dowenburst der Fall. Die Schäden in den Wäldern sind nach den Holzarbeiten im Winter jetzt erst so richtig erkennbar.
Mein Jung-Chaser und ich beobachteten die Entwicklung. Richtung Gleisdorf und Weiz waren schon schöne Strukturen zu erkennen. Es schien aber als würde sich die Zelle abschwächen und nach Südosten ausscheren. Doch dann kam starker Südost-Wind auf, der dem ganzen System, das aus westlicher Richtung heranzog, neue Energie zuführte. Florian und ich hüpften ins Auto und fuhren Richtung Raststation Arnwiesen zu unserem Aussichtspunkt, der einigen von euch schon aus dem letzten Jahr bekannt sein dürfte. Als wir ankamen, hat sich die Zelle schon prächtig entwickelt. Jetzt verdammte ich meine Faulheit. In der Hektik bei der Abfahrt, die läuft bei uns immer wie ein Feuerwehreinsatz ab, wollte ich nicht mehr zurück gehen und den Fotoapparat holen. So hatten wir nur die kleine Sony Cyber-shot mit. Im folgenden Video versuchte ich die ganze Mächtigkeit des Systems zu erfassen.
Es donnerte die ganze Zeit. Es waren aber nur Blitze zwischen den Wolken. Erdblitz habe ich keinen einzigen gesehen. Florian meinte noch, das war vor 3 Jahren auch so, als es so stark gehagelt hat.
Die Strukturen waren spitze, dunkle, mit grün schimmernden Steifen durchzogene Wolken. Das ganze rotierte. Die Wolken schienen sogar bogenförmig auszusehen. Die Rotation war besonders gut am südlichen Teil der Zelle erkennbar.
Bald kamen die ersten Hagelkörner. Sie waren sehr weich und zerfielen wie Matsch auf der Windschutzscheibe. Wir fuhren unter die Kaltenbrunnerbrücke der A2. Hier warteten wir das gröbste ab. Als ich der Meinung war, dass alles vorbei war, fuhren wir Richtung Kaltenbrunn-Dorf. Kurz nachdem wir die Brücker verlassen hatten, begann es wieder zu hageln. Diesmal trocken und hart. Einzelne Körner waren mindestens 4cm groß. Nachdem Geräusch auf der Windschutzscheinbe zu schließen, könnten auch größere dabei gewesen sein. Ich fürchtete um meine Windschutzscheibe und flüchtet wieder unter die Brücke. Als wieder alles vorbei zu sein schien, fuhren wir Richtung B65. Wieder setzte Hagel ein, diesesmal aber nicht so groß, maximal 2cm. Dieser Hagel war nach ein paar Minuten vorbei. Was folgt ist nicht verwunderlich. Der Schadensbericht:
Kaltenbrunndorf
Das braune im Feld ist kein Schlamm sondern Hagel.
Arnwiesedorf:
B65 im Bereich Wetzerwinkel:
Hier hat es auch einen Frontalzusammenstoß zweier Fahrzeuge im Hagelunwetter auf der Bundesstraße gegeben.
Der Hagelstreifen war ca. 1 km breit. Ich verfolgte in von Wetzawinkel über Kaltenbrunndorf, Funfing, Egelsdorf. Hier dürfte er sich weiter Richtung Gschmaier, Hainerdorf, Bad Walterdorf gezogen haben. Siehe Video Steirerbua.