Dass eine potentielle Schwergewitterlage ansteht, war schon seit einigen Tagen klar - Patrick und ich planten deshalb für letzten Sonntag ein Chasing mit noch ungewissem Ziel
Sehr gute Scherungswerte und passable berechnetes CAPE führte schließlich zum Entschluss, die Reise nach Italien anzutreten - und nicht wie ganz am Anfang geplant nach Niederösterreich.
Nach einem ruhigen Nachtdienst (gemeinsam mit Patrick) fuhren wir um halb 6 Uhr morgens gleich direkt runter, mit erstem Zwischenstopp in Udine. Es war drückend schwül, sehr tiefe Wolkenuntergrenzen und der Himmel ein einziges "Schafsfell" - es deutete also auf eine wirklich heftige Unwetterlage am späteren Nachmittag hin. Wir fuhren schließlich weiter und beschlossen, etwas östlich von Venedig mal abzuwarten. Und wir warteten lange
- bis sich schließlich etwa 100km westlich von Vendig eine Zelle mit rasantem Tempo Richtung ONO bewegte. Das war dann auch unser erstes Ziel, auf das wir zuhielten. Schon auf der Anfahrt war am Radar zu erkennen, wie stark die Zelle nach rechts ausscherte, die machte fast ein U-Hakerl, was wir so in dieser Form selbst noch nie gesehen hatten. Alles sprach also für eine starke Entwicklung und mächtige Strukturen.
Aufgrund der hohen Geschwindigkeit brauchten wir nicht lange zu fahren - und konnten im Baustellen-Wirr-Warr auch gleich die richtige Ausfahrt nehmen-
Bedrohliche Strukturen inkl. giftiger Grünfärbung kam zum Vorschein, ganz links ist die Wallcloud der Zelle (etwas verzerrt durch den Weitwinkel) zu erkennen, die auch schon ein Zeitl vorher durch den Dunst zu sehen war.
Kurz einen geeigneten Rückzugsweg gecheckt - und uns dann platziert
Uns ist dann jedoch relativ schnell aufgefallen, dass die Zelle Auflösungtendenzen zeigt
Die vormalige - wahrscheinliche - Superzelle wandelte sich jetzt in ein linienförmiges Gebilde um und wanderte weiter Richtung ONO. Wir nahmen die Autobahn und beschlossen, wieder Richtung Udine zu fahren, womöglich verstärkt sich die Zelle ja wieder...
Das tat sie auch - und wir schienen bei Udine gut platziert zu sein. Jedoch auch hier war gute Organisation nur von kurzer Dauer, für eine gut ausgeprägte Funnelcloud hats gereicht, dann zerfiel sie auch schon wieder - und das war dann quasi auch die "Geburt" des Starkniederschlagsfeldes, das uns Südösterreicher die letzte Nacht beschäftigt hat.
Es gab dann noch entlang der Küste, bei Jesolo, eine stärkere Entwicklung, die aber auch nicht von langer Dauer war, auch bei Triest, aber auch dort wars nur ein kurzes Gastspiel.
Schlussendlich wars dann doch nicht die angekündigte Tornadolage mit Großhagel, was eigentlich der Grund für unser etwas weiteres Chasing war - dennoch wors uns nicht fad da unten
Thx auch an Mathias und Herfried für die laufenden Infos
