Am Samstag kam es im Südosten überraschend zu Gewittern. Deshalb trafen sich mein Vater Harald (hhkes) und ich um diese zu beobachten. Los ging es bereits um 15:45 am Grazer Flughafen. Es entwickelte sich eine Zelle (später Superzelle) mit netten Strukturen:
Zuerst das Radarbild als Überblick der Entwicklung der Zelle:
Der Hagelflieger versuchte die Zelle zu schwächen - erfolglos. Vorderseitig im Aufwindbereich brach der Niederschlag (vermutlich bereits mit Hagel) durch und der Hailstorm entwickelte sich.
Am Flughafen setzte daraufhin Regen ein, wir fuhren weiter Richtung S. Auf dem Weg zum nächsten Fotostopp gelang diese Aufnahme:
Radarbild:
Den nächsten Halt gab's in Wundschuh (dort trafen wir - durch Zufall - Karli und soniccc). Die Zelle entwickelte sich inzwischen weiter. Die Dynamik war enorm, Fracten hatte es heftig herumgerissen (16:15 Uhr, Blickrichtung N/NW).
Die Zelle näherte sich dann wieder, deshalb ging's weiter nach Lebring.
Der Downburst bzw. der Hagelstreifen war zu diesem Zeitpunkt (16:35 Uhr) sehr stark ausgebildet:
Diesen wollten wir natürlich meiden, daher ging's weiter Richtung S nach Leibnitz. Beachtlich war, dass auf der Autobahn kaum mehr Autos von Norden kamen.
In Leibnitz angekommen befand sich die wunderschöne Superzelle vor uns (16:45 Uhr):
Um den Sicherheitsabstand zur Zelle einzuhalten, ging's weiter nach St. Veit am Vogau. Auf den Weg dorthin zeigte die Zelle bereits Abschwächungserscheinungen. In St. Veit konnten wir nur mehr die absterbende Zelle dokumentieren (17:00 Uhr).
Radarbild:
Danach mussten wir uns entscheiden: Entweder die Schäden der Superzelle zu dokumentieren oder auf eine neue Zelle im SW zu warten. Da wir schon die Vermutung hatten, dass andere Chaser die Schäden (ausgezeichnet!) dokumentieren werden und wir sahen, dass sich die Zelle weiter verstärkt hatte, beschlossen wir, diese zu verfolgen. Den nächsten Halt machten wir beim Autobahnkreuz Pesnica (mittlerweile unser Stammplatzerl nördlich von Maribor). Von dort aus sahen wir im NW die Wallcloud der nächsten Superzelle, ein wenig verdeckt von den Bergen (17:45 Uhr).
Weiter ging's zum Flughafen von Maribor, um die Superzelle weiter dokumentieren zu können. Danke am Thomas (Pf), der uns ausgezeichnet mit den Radardaten leitete.
Die Wallcloud setzte am Pohorje (Bachergebirge) auf, deshalb kam es zu einer sofortigen Abschwächung (ca. 18:00 Uhr):
Vom gleichen Standort aus erkannten wir (wiederum mit Hilfe von Thomas), dass sich südlich des Pohorjes eine weitere Zelle bildete:
Daher fuhren wir nach Slovenske Konjice (zwischen Maribor und Celje)...
...und machten von dort aus Bilder der Zelle (ca. 18:30 Uhr):
Diese Zelle entwickelte sich aber nicht mehr weiter, es gab weder Blitze noch Hagel.
Weiter im SE bildete sich die nächste Zelle. Wir beschlossen aber, diese nicht mehr weiter zu verfolgen.
Am Heimweg machten wir bei Maribor ein Abschlussfoto der Linie, die sich aus der Zelle des obrigen Fotos gebildet hatte:
Ein sehr erfolgreicher Chasingtag ging zu Ende, sehr traurig sind die Schäden der ersten Superzelle (siehe dazu andere Chasingberichte).
Interessant war, dass sich aufgrund der Scherung die nördlichste Zelle am stärksten entwickelte. Im Gegensatz zu normalen Unwettertagen, wo sich die südlicheren Zellen immer am stärksten entwickeln, war an diesem Tag die nördlichere die stärkste. Anscheinend fehlte es im S an Scherung.
Danke nochmals an Thomas (Pf), der uns hervorragend mit Radardaten unterstützte und hoffentlich auch einmal mit uns mitfahren kann!
- perfekt dokumentiert den Tag !!!
