12.06.2018 Squall-Line mit tornadischen Superzellen im SE
Verfasst: Mittwoch 13. Juni 2018, 10:37
Hallo:
Am gestrigen Dienstag gab es im Südosten des Landes einen massiven Unwettertag. Die Vorhersagen waren ja vielversprechend, die Frage, die sich stellte, war, ob der Deckel halten würde oder nicht. Hier die Großwetterlage:
Gegen 16:00 Uhr gab es erste Zellen im Bereich Celje, was uns dazu veranlasst hat, nach Süden aufzubrechen. Um 17:15 Uhr trafen wir (@ThomasPf, @hhkes und ich) uns in Feldkirchen, dabei konnte ich den Eisschirm der späteren "Grazer-Superzelle" festhalten:
Nach einem kurzen Tankstopp in Kalsdorf wollten wir weiter Richtung Süden fahren, doch am Weg zur Autobahn sahen wir die Shelf der "Grazer-Superzelle":
Wir positionierten uns in der Nähe der Autobahnauffahrt Kalsdorf und beobachteten die heftige, genau auf das Grazer Stadtgebiet ziehende Superzelle:
Danach stellte sich die Frage, ob wir diese Zelle weiter verfolgen sollten oder aber nach Süden weiterfahren, um eventuell nachfolgende Zellen zu erwischen. Wir entschieden uns für zweiteres, was im Nachhinein auch die mehr als richtige Entscheidung sein sollte. Zwischen Kalsdorf und Maribor gab's flächendeckenden (Stark-)Regen, der Grund war die Entstehung einer heftigen Squall-Line. Kurz vor Spielfeld sahen wir bereits die "Sauger" der nächsten heftigen Zelle etwas südlich von Maribor:
Gerade noch rechtzeitig schafften wir es, auf der A5 Richtung Osten durchzukommen. Somit hatten wir einen super Blick auf die Mesozyklone der nächsten Superzelle an diesem Tag (ca. 18:20 Uhr):
Die Wallcloud der Meso verstärkte sich, eine Superzelle wie aus dem Lehrbuch:
Bei Sveti Jurij ob Ščavnici machten wir einen Stopp, der Sicherheitsabstand war groß genug. Dabei sahen wir einen weitere Zelle im Norden...
... sowie interessantes Gewölk im Süden, auf welches unser Hauptaugenmerk fiel (18:40 Uhr):
Plötzlich bildeten sich aus der Scud-Cloud samt ihrer Frakten zwei sehr lange Funnels, Bodenkontakt war vermutlich keiner vorhanden, aber es fehlte nicht viel, und ein hätte sich gebildet:
Nachdem die Zelle wieder aufholte, ging's weiter Richtung Rakican (im SE von Murska Sobota, MS). Auf dem Weg dorthin sahen wir neben heftigen Strukturen hinter uns auch mehrere slowenische Chasingteams entlang der Autobahn A5, was die ohnehin vorherrschenden amerikanischen Verhältnisse noch verstärkte.
Bei Racikan angekommen (auch hier trafen wir weitere slowenische Chaser) sahen wir wieder die gesamte Böenfront, die sich mittlerweile von Mittel-Burgenland bis Kroatien erstreckte (19:00 Uhr, Blickrichtung N):
Da wir weiterhin auf der Sudost-Seite der Zellen bleiben wollten, ging's weiter Richtung Lendava. Die südöstlichste Zelle der Squall-Line zeigte imposante Strukturen...
... aber extrem verschärfte sich die Situation im Norden. Die Zelle überrollte Murska Sobota mit einem Downburst und Aufwindfeld (19:15 Uhr):
In die andere Richtung geschaut, sahen wir bereits die Wallclound der von CRO aufziehenden Superzellen (19:17 Uhr):
Wir hatten also drei Zellen gleichzeitig vor uns, wussten schon gar nicht mehr, wo wir hinschauen sollten, als es plötzlich direkt über uns zu einer heftigen Neuentwicklung gekommen war. Wie ein Deckel saß der Aufwindbereich über uns, Starkregen und Blitze folgten zugleich. Schnell ergriffen wir die Flucht Richtung Pince und weiter Richtung Letenye nach Ungarn:
Diese Zelle explodierte förmlich und schluckte Lendava - unser burgenländisches Chasingteam müsste zu dieser Zeit irgendwo in diesem Bereich gewesen sein.
Zwischen Pince und Letenye ein letztes Bild der SZ, bevor sie sich nach NE verabschiedete. Die Zelle produzierte einen massiven Outflow, welcher einen Sandsturm zur Folge hatte:
Für uns ging's danach über die gleiche Strecke zurück nach Hause, mehr als Starkregen und einige Naheinschläge brachte der nachlaufende Cluster zum Glück nicht mehr.
Am gestrigen Dienstag gab es im Südosten des Landes einen massiven Unwettertag. Die Vorhersagen waren ja vielversprechend, die Frage, die sich stellte, war, ob der Deckel halten würde oder nicht. Hier die Großwetterlage:
Gegen 16:00 Uhr gab es erste Zellen im Bereich Celje, was uns dazu veranlasst hat, nach Süden aufzubrechen. Um 17:15 Uhr trafen wir (@ThomasPf, @hhkes und ich) uns in Feldkirchen, dabei konnte ich den Eisschirm der späteren "Grazer-Superzelle" festhalten:
Nach einem kurzen Tankstopp in Kalsdorf wollten wir weiter Richtung Süden fahren, doch am Weg zur Autobahn sahen wir die Shelf der "Grazer-Superzelle":
Wir positionierten uns in der Nähe der Autobahnauffahrt Kalsdorf und beobachteten die heftige, genau auf das Grazer Stadtgebiet ziehende Superzelle:
Danach stellte sich die Frage, ob wir diese Zelle weiter verfolgen sollten oder aber nach Süden weiterfahren, um eventuell nachfolgende Zellen zu erwischen. Wir entschieden uns für zweiteres, was im Nachhinein auch die mehr als richtige Entscheidung sein sollte. Zwischen Kalsdorf und Maribor gab's flächendeckenden (Stark-)Regen, der Grund war die Entstehung einer heftigen Squall-Line. Kurz vor Spielfeld sahen wir bereits die "Sauger" der nächsten heftigen Zelle etwas südlich von Maribor:
Gerade noch rechtzeitig schafften wir es, auf der A5 Richtung Osten durchzukommen. Somit hatten wir einen super Blick auf die Mesozyklone der nächsten Superzelle an diesem Tag (ca. 18:20 Uhr):
Die Wallcloud der Meso verstärkte sich, eine Superzelle wie aus dem Lehrbuch:
Bei Sveti Jurij ob Ščavnici machten wir einen Stopp, der Sicherheitsabstand war groß genug. Dabei sahen wir einen weitere Zelle im Norden...
... sowie interessantes Gewölk im Süden, auf welches unser Hauptaugenmerk fiel (18:40 Uhr):
Plötzlich bildeten sich aus der Scud-Cloud samt ihrer Frakten zwei sehr lange Funnels, Bodenkontakt war vermutlich keiner vorhanden, aber es fehlte nicht viel, und ein hätte sich gebildet:
Nachdem die Zelle wieder aufholte, ging's weiter Richtung Rakican (im SE von Murska Sobota, MS). Auf dem Weg dorthin sahen wir neben heftigen Strukturen hinter uns auch mehrere slowenische Chasingteams entlang der Autobahn A5, was die ohnehin vorherrschenden amerikanischen Verhältnisse noch verstärkte.
Bei Racikan angekommen (auch hier trafen wir weitere slowenische Chaser) sahen wir wieder die gesamte Böenfront, die sich mittlerweile von Mittel-Burgenland bis Kroatien erstreckte (19:00 Uhr, Blickrichtung N):
Da wir weiterhin auf der Sudost-Seite der Zellen bleiben wollten, ging's weiter Richtung Lendava. Die südöstlichste Zelle der Squall-Line zeigte imposante Strukturen...
... aber extrem verschärfte sich die Situation im Norden. Die Zelle überrollte Murska Sobota mit einem Downburst und Aufwindfeld (19:15 Uhr):
In die andere Richtung geschaut, sahen wir bereits die Wallclound der von CRO aufziehenden Superzellen (19:17 Uhr):
Wir hatten also drei Zellen gleichzeitig vor uns, wussten schon gar nicht mehr, wo wir hinschauen sollten, als es plötzlich direkt über uns zu einer heftigen Neuentwicklung gekommen war. Wie ein Deckel saß der Aufwindbereich über uns, Starkregen und Blitze folgten zugleich. Schnell ergriffen wir die Flucht Richtung Pince und weiter Richtung Letenye nach Ungarn:
Diese Zelle explodierte förmlich und schluckte Lendava - unser burgenländisches Chasingteam müsste zu dieser Zeit irgendwo in diesem Bereich gewesen sein.
Zwischen Pince und Letenye ein letztes Bild der SZ, bevor sie sich nach NE verabschiedete. Die Zelle produzierte einen massiven Outflow, welcher einen Sandsturm zur Folge hatte:
Für uns ging's danach über die gleiche Strecke zurück nach Hause, mehr als Starkregen und einige Naheinschläge brachte der nachlaufende Cluster zum Glück nicht mehr.