14.09.2018 Gewitter und massive Überflutung im Zlattengraben

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jfk
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Registriert: Samstag 30. Juni 2012, 21:15
Wohnort: Pernegg an der Mur

Samstag 15. September 2018, 10:29

Hallo:

Am gestrigen Freitag erwischte es meine Heimatgemeinde leider ordentlich. Aber alles der Reihe nach...

Ich war am Nachmittag bei einem Verwandten in Slowenien Wein lesen, währenddessen zu Hause um 13 Uhr das erste Gewitter durchzog. Diese Zellen reorganisierten sich immer wieder über dem gleichen Gebiet (Leoben - Bruck - Teichalm - Birkfeld) und brachten dort stundenlangen, intensiven Starkregen, der die Bäche in kurzer Zeit ansteigen und überlaufen ließ.
Um 16:30 Uhr befanden wir uns gerade auf dem Heimweg von SLO, ca. auf Höhe Wildon. Dabei sah man die über den Bergen stehenden Gewitter und nette Quellungen im Osten:

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Ungefähr ab Kalsdorf setzte der vorlaufende Schirmregen ein, etwas nord-westlich entwickelte sich eine starke Zelle mit ordentlicher Aufwind-Dynamik und einer Scud-Cloud:

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Ab dem Nordportal des Grazer Plabutsch-Tunnels gab es bis zu Hause durchgehend starken Regen. Diese stoppte endlich um 19:00 Uhr, also konnte ich Fotos von unserem Graben machen - die Straße war für ca. eine Stunde für den gesamten Verkehr gesperrt. Ein von mehreren Zeugen beobachteter "extrem hoher Wasserschwall", wahrscheinlich durch eine vom ohnehin Hochwasser führenden Zlattenbach gelöste Verklausung verursacht, ließ den Bach derart überlaufen, dass der Asphalt der Straße aufgebrochen und weggerissen wurde.

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Auch etwas weiter in den Zlattengraben hinein sorgte das Hochwasser für Schäden:

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Heute machte ich mich am frühen Vormittag auf den Weg in den Eisenpassgraben, um die dortigen Schäden zu dokumentieren. An manchen Stellen hat es fast die ganze Straße weggerissen, die Feuerwehr und Gemeinde hat dies aber bereits in der Nacht provisorisch gelöst, um die Straße zumindest für geländetaugliche Fahrzeuge befahrbar zu machen:

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Alles in Allem war es hier das schlimmste Hochwasser, an das ich mich erinnern kann, nur 2012 kommt knapp heran. Weiters heftig erwischt hat es die "andere Seite" des Berges, nämlich den Utschgraben bei Oberaich (Bruck an der Mur), sowie Gasen und die Teichalm.

Hier noch der Link zum Bericht der "Kleinen Zeitung" https://www.kleinezeitung.at/steiermark ... tschgraben sowie der FF Pernegg/Mur http://www.ff-pernegg.at/index.php?opti ... ata=0&all=.
Liebe Grüße, Johannes,
Pernegg an der Mur (Bez. Bruck-Mürzzschlag (ca. 10 km südlich von Bruck an der Mur))
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hhkes
Beiträge: 14534
Registriert: Montag 10. Januar 2011, 19:25
Wohnort: Feldkirchen bei Graz

Samstag 15. September 2018, 11:09

Sehr schöne Dokumentation *top*
Interessant wäre die lokale NS-Menge, an der benachbarten TAWES-Station Bruck/Mur wurde eine 24-h-Menge von lediglich 24 mm gemessen. Muss lokal viel mehr gewesen sein.
Im SE (inklusive NE-SLO) waren sehr schöne Strukturen und gewaltige Erdblitze zu beobachten - Überblick siehe unter dem Tagesthread http://www.skywarn.at/forum/viewtopic.p ... e37f7d3e9d Die NS-Mengen variierten sehr stark, von fast 40 mm in Feldbach (ohne signifikante Überschwemmungen) bis zu 9.4 mm in Hartberg bzw. 7.0 mm am MBX.
LG, Harald
FG, Standort Feldkirchen bei Graz
CM, Standort Campus MedUni Graz
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nuntius
Beiträge: 1641
Registriert: Sonntag 13. Juli 2014, 13:10
Wohnort: Bez. Güssing/Bgld

Sonntag 16. September 2018, 14:29

Aus weiter Ferne hat es nach gewöhnlichen Quellungen und Gewitter ausgesehen. Lokal waren es aber doch gravierende Unterschiede. *huch*
Standort: Südburgenland - 47°9'35''N 16°17'20''E - 263m ü.A.
Feuerfrosch 2019, ex aequo Schneefrosch 2021, Schneefrosch 2022 h.c.
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ThomasPf
Beiträge: 8094
Registriert: Mittwoch 27. März 2013, 15:50
Wohnort: Hart bei Graz/ Ragnitztal

Montag 17. September 2018, 11:22

Da ist es heftig niedergegangen! *huch* Danke für die ausführliche Dokumentation in gewohnt guter Qualität! *top* *super*
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN


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