01.08.2021 Superzelle inklusive Tornado bei Porec (Kroatien)
Verfasst: Donnerstag 5. August 2021, 01:06
Hallo!
Am 1. August 2021 bildete sich am späteren Nachmittag in der oberen Adria zwischen Venedig und Istrien eine wunderschöne Superzelle die durch starkes ausscheren nach rechts in ziemlich gerader Linie, entgegen der herrschenden Strömung von West nach Ost zog.
Da Istrien an diesem Tag nur am Rande des Level 1 Gebiets von Estofex lag, die Luft sehr klar und den Großteil des Nachmittags fast völlig frei von jeglicher Bewölkung war, rechnete ich mir eigentlich keine Auslöse mehr aus.
Als sich dann am späten Nachmittag über der Adria doch ein Gewitter bildete dachte ich zunächst, dass es mit der Höhenströmung nach Nordosten abziehen und irgendwo bei Triest auf Land treffen würde. Als der Cirrenschirm dann aber an dem Strand an dem ich lag die Sonne verdeckte und erste Donner zu vernehmen waren, schaute ich doch noch einmal auf das Radar und stellte stellte fest, dass sich die Zelle massiv verstärkt hatte und nach rechts ausscherte wodurch sie bei Beibehaltung des Kurses, knapp nördlich meines Standortes auf Land treffen würde.
Mein Interesse war geweckt und ich beschloss an einen besseren Aussichtspunkt am Meer zu gehen um mir selbst ein Bild von der Lage zu machen. Meine, anhand des Radarbildes und der Zugrichtung aufgestellte Vermutung, wonach es sich um eine Superzelle handeln könnte wurde bestätigt.
Durch das Fehlen jeglicher begleitender Bewölkung hatte ich einen fantastischen und komplett freien Blick auf die gesamte Zelle wie ich es selbst noch nie zuvor gesehen hatte und bis dahin nur von Seiten amerikanischer Chaser kannte. Leider hatte ich nur mein Handy am Strand mit weshalb die Fotos nicht immer die allerbeste Qualität haben. Aber seht selbst:
Auch der Eisschirm sah sehr kompakt aus
So präsentierte sich die Zelle kurz bevor sie auf die Küste traf. Ich ging danach zurück zu meinem Platz am Strand um zu sehen ob ich nicht doch eine richtige Kamera in der Tasche mit hatte und konnte zwischen den Bäumen das erste Mal den Tornado den die Zelle mittlerweile (ca. 5 min später) produziert hatte sehen.
Ich ging deshalb wieder zurück zu meinem Beobachtungspunkt und konnte weitere Fotos des stark rotierenden Aufwindes sowie des Tornados machen. Der Tornado änderte ständig seine Form und verlor kurzeitig auch den Bodenkontakt und die stark geschliffene Form des Trichters, verstärkte sich dann aber wieder und wurde schließlich vom Niederschlag umhüllt. Interessant war auf jeden Fall die ungeheure Dynamik in dem Wolkenschlauch. Man konnte erkennen wie der Trichter rotierte und wie die Luft und die Wolkenfetzen im Tornado spiralig nach oben gesogen wurden.
Die weitere Beobachtung der Zelle musste ich dann leider abbrechen da das Inflowband des Gewitters direkt über den Strand zog und sich das Windfeld bis zum Boden erstreckte. Es gab relativ starke Sturmböen die ins Gewitter hinein führten wodurch am Strand alles umherflog was nicht niet- und nagelfest war. Gemeinsam mit der unheimlichen Geräuschkulisse des Windes, dem Scheppern von Gegenständen und dem Donner führte es dazu, dass die Menschen am Strand teilweise in Panik wegliefen. Tatsächlich gab es in den sehr tiefen Wolken des Inflows zahlreiche extrem dynamische Wirbelbildungen die sich alle in Richtung Gewitterzentrum bewegten.
Ich kann hier deshalb nur ein Foto des Inflowbandes hochladen, dass zeitlich irgendwann zwischen den anderen Bildern einzureihen ist, da auch ich mich vor herabfallenden Pinienzapfen und kleinen Ästen schützen musste.
Ich hoffe dass die Bildlinks funktionieren und euch mein Bericht und meine Fotos gefallen. Für mich war es mein erstes Tornadoerlebnis und auch eine so schön ausgeprägte Superzelle ohne störende Bewölkung habe ich noch nie zuvor gesehen.
Grüße
Wolgang
Am 1. August 2021 bildete sich am späteren Nachmittag in der oberen Adria zwischen Venedig und Istrien eine wunderschöne Superzelle die durch starkes ausscheren nach rechts in ziemlich gerader Linie, entgegen der herrschenden Strömung von West nach Ost zog.
Da Istrien an diesem Tag nur am Rande des Level 1 Gebiets von Estofex lag, die Luft sehr klar und den Großteil des Nachmittags fast völlig frei von jeglicher Bewölkung war, rechnete ich mir eigentlich keine Auslöse mehr aus.
Als sich dann am späten Nachmittag über der Adria doch ein Gewitter bildete dachte ich zunächst, dass es mit der Höhenströmung nach Nordosten abziehen und irgendwo bei Triest auf Land treffen würde. Als der Cirrenschirm dann aber an dem Strand an dem ich lag die Sonne verdeckte und erste Donner zu vernehmen waren, schaute ich doch noch einmal auf das Radar und stellte stellte fest, dass sich die Zelle massiv verstärkt hatte und nach rechts ausscherte wodurch sie bei Beibehaltung des Kurses, knapp nördlich meines Standortes auf Land treffen würde.
Mein Interesse war geweckt und ich beschloss an einen besseren Aussichtspunkt am Meer zu gehen um mir selbst ein Bild von der Lage zu machen. Meine, anhand des Radarbildes und der Zugrichtung aufgestellte Vermutung, wonach es sich um eine Superzelle handeln könnte wurde bestätigt.
Durch das Fehlen jeglicher begleitender Bewölkung hatte ich einen fantastischen und komplett freien Blick auf die gesamte Zelle wie ich es selbst noch nie zuvor gesehen hatte und bis dahin nur von Seiten amerikanischer Chaser kannte. Leider hatte ich nur mein Handy am Strand mit weshalb die Fotos nicht immer die allerbeste Qualität haben. Aber seht selbst:
Auch der Eisschirm sah sehr kompakt aus
So präsentierte sich die Zelle kurz bevor sie auf die Küste traf. Ich ging danach zurück zu meinem Platz am Strand um zu sehen ob ich nicht doch eine richtige Kamera in der Tasche mit hatte und konnte zwischen den Bäumen das erste Mal den Tornado den die Zelle mittlerweile (ca. 5 min später) produziert hatte sehen.
Ich ging deshalb wieder zurück zu meinem Beobachtungspunkt und konnte weitere Fotos des stark rotierenden Aufwindes sowie des Tornados machen. Der Tornado änderte ständig seine Form und verlor kurzeitig auch den Bodenkontakt und die stark geschliffene Form des Trichters, verstärkte sich dann aber wieder und wurde schließlich vom Niederschlag umhüllt. Interessant war auf jeden Fall die ungeheure Dynamik in dem Wolkenschlauch. Man konnte erkennen wie der Trichter rotierte und wie die Luft und die Wolkenfetzen im Tornado spiralig nach oben gesogen wurden.
Die weitere Beobachtung der Zelle musste ich dann leider abbrechen da das Inflowband des Gewitters direkt über den Strand zog und sich das Windfeld bis zum Boden erstreckte. Es gab relativ starke Sturmböen die ins Gewitter hinein führten wodurch am Strand alles umherflog was nicht niet- und nagelfest war. Gemeinsam mit der unheimlichen Geräuschkulisse des Windes, dem Scheppern von Gegenständen und dem Donner führte es dazu, dass die Menschen am Strand teilweise in Panik wegliefen. Tatsächlich gab es in den sehr tiefen Wolken des Inflows zahlreiche extrem dynamische Wirbelbildungen die sich alle in Richtung Gewitterzentrum bewegten.
Ich kann hier deshalb nur ein Foto des Inflowbandes hochladen, dass zeitlich irgendwann zwischen den anderen Bildern einzureihen ist, da auch ich mich vor herabfallenden Pinienzapfen und kleinen Ästen schützen musste.
Ich hoffe dass die Bildlinks funktionieren und euch mein Bericht und meine Fotos gefallen. Für mich war es mein erstes Tornadoerlebnis und auch eine so schön ausgeprägte Superzelle ohne störende Bewölkung habe ich noch nie zuvor gesehen.
Grüße
Wolgang
was für eine zelle wie gemalt! 
