So, retour von der Schadenssuche – Vorweggenommen, es gab keine sichtbaren Schäden! Und es lässt sich mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 95 % ausschließen, dass irgendwo welche aufgetreten wären, die wir übersehen hätten.
Mortimer und ich trafen sich mit Sabine (im Forum „Baerline“, die das Gebiet ja schon gestern abgesucht hatte) bei der Fa. Brucha. Es gibt dort noch einen Angestellten, der Fotos gemacht hatte, auch vom Auflösungsprozess - möglicherweise werden wir auch diese bekommen.
Lt. Aussagen der Angestellten muss von einer Dauer von rund knapp 1 Minute ausgegangen werden , dh. Bei einer geschätzten Geschwindigkeit der Zelle von rund 40 km/h (? – lt. Mortimer) wäre die Schneise maximal ca. 700 m lang, wobei nicht gesichert ist, dass sich der Tornado wirklich im selben Tempo wie die Zelle fortbewegt hatte.
Dann begannen wir mit der Schadenssuche am westlichen Ortsrand von Atzenbrugg, über den Schusterberg nördlich Ebersdorf, bis hin zum Pottschallkogel auf halbem Weg zwischen Hasendorf und Langmannersdorf, letzterer schon ca. 8,5 km vom Sichtungspunkt Fa. Brucha entfernt.
Der mögliche Touchdownbereich ließ sich aufgrund eines markanten Wald/Hainrandes (auf den Bildern von Hrn. Heuer am rechten Rand) und den Windrädern links linear sehr gut eingrenzen, insbesondere da man vom Höhenrücken westlich Atzenbrugg sehr gut auf Michelhausen und den neben der Fa. Brucha gelegenen Bahnhofssilo zurücksieht
Das Gebiet am Höhenrücken zwischen Atzenbrugg und der Straße Ebersdorf - Hasendorf ist sehr übersichtlich, bietet nach allen Richtungen gute Aussicht und ist nur von wenigen Baumhainen durchzogen (dort queren übrigens die beiden Stromleitungen – es sind 2). Es besteht durchwegs aus Ackerland mit frischen Austrieben, etwas Grün-Brachland und kaum Frühlingsgetreide, das schon höher steht.
Westlich der Straße Hasendorf – Ebersdorf ist das Gebiet etwas mehr mit kleineren Waldstücken durchsetzt, und etwas hügeliger, aber noch immer sehr übersichtlich. Der Wald besteht aus Mischwald mit einem auffälligen Kieferanteil. Auch dort konnten keine Schäden gefunden werden.
Insgesamt sind beide Teilgebiete sehr gut mit Wegen durchsetzt, durchschnittlich mit rund alle 500 Abstand.
Wir sind fast alle dieser Wege abgefahren bzw. abgegangen, tlw. auch auf 2 Autos aufgeteilt. Es muss somit ziemlich sicher davon ausgegangen werden, dass wir relativ nahe am Touchdownpunkt waren, auf der gesamten Länge der Strecke, und wir auch etwaige Schäden höchstwahrscheinlich nicht übersehen haben. Auch haben wir Anrainer, Jogger etc. befragt, die wir in diesem Gebiet angetroffen haben.
Den Aufnahmepunkt der Kurier-Fotos konnten wir auch identifizieren, er liegt knapp SW von Michelhausen und der Fa. Brucha.
Mortimer schätzt den Tornado aufgrund der nicht vorhandenen Schäden mit F0 ein - wenn er im Weideland zwischen Atzenbrugg und Ebersdorf-Hasendorf niedergegangen ist (mit kaum Bäumen, wofür auch die Staubwolke auf den Fotos spricht) evt. Auch F1.
Wir sind aufgrund der Breite des Tornados auf den Fotos von Hrn. Heuer ziemlich sicher, dass der Touchdown wirklich dort erfolgt ist, und nicht im westlicheren Teil. Denn je weiter hinten (im hügeligeren Wald-Wiesengebiet schon rund 6 km Luftlinie von der Fa. Brucha entfernt), desto größer wäre die Wahrscheinlichkeit für Schäden dort gewesen, da der Tornado dann auch breiter hätte sein müssen.
Anmerken muss man aber, dass die Schadenssuche in der Wiesen- und Gräser/Getreidevegetation durch das danach durchziehende Hagelgewitter nicht unbedingt erleichtert wurde ...
Hier noch eine Karte:
Erklärung:
rot = Standort Fa. Brucha + Richtung des Tornados lt. Fotos Fa. Brucha
gelb = Weide/Ackerland, übersichtlich, vermutliche Touchdownarea
grün = Auffälliger Baumhainrand am rechten Rand der Tornadofotos Fa. Brucha
graugrün = hügeligeres Wald/Wiesenland, ebenfalls durchsucht
blau = Windräder
schwarz = ungefährer Standpunkt des Fotografen der Kurier-Fotos.
Die Fotos aus Neulengbach wurden aus mehreren km Entfernung im Süden aufgenommen, nicht auf der Karte.
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Liebe Grüße Nadja