Blütenzauber und ein sinnlicher Friedhof :-)
Verfasst: Freitag 2. Oktober 2015, 20:14
Guten Abend!
Teil 1
führt uns in den Botanischen Garten beim Belvedere und zeigt einige Blumenschätze, die ich kürzlich dort gefunden habe.
Dazu passt womöglich ganz gut ein recht wienerischer Musiktitel:
Bunte Blumen gegen die Herbstmelancholie!
Ganz nahe kommen wir hier der schönen Fackellilie...
Ein getupftes Wunder - die Krötenlilie
Diese samtige kleine Blüte mit dem aufblitzenden Gelb muss die Insekten ja ganz damisch machen...
Ein starkes Duo: Löwenohr und Salbei
Ein später Mohn
Wohl eine der vielen Malvenarten, ein apartes "Blumenauge"
Der schöne Amaranth und winzige weiße Bleamal
Dahlie mit gut 20 cm Durchmesser! Fandango!
Ein Enzian um diese Jahreszeit? Aber ja!
Gentiana paradoxa aus dem Kaukasus:
Blühender Stachelgesell und Wandelröschen
Teil 2
Hier geht's zum Friedhof. Zum Zentralfriedhof, um genau zu sein. Aber keine Sorge, es wird nicht traurig, eher voller Licht- und Schattenspiele,
und unerwartet sinnlich.
Musikalisch begleiten uns Klänge von einem Komponisten, der am Friedhof ein Ehrengrab hat: Franz Schubert.
Namensgleichheiten sind rein zufällig.
Die Linie 71 bringt mich in endloser Fahrt zum Tor 2, dem Haupteingang des Zentralfriedhofs.
Prachtwetter, und schon der Eingang weckt meine Bewunderung!
Magisch angezogen werde ich von einem schönen Arkadenbogen mit aufwändigem figuralem Grabschmuck,
auf dem das Licht der Vormittagssonne spielt...
Wahnsinnig schöne Lichtverhältnisse, ich bin hin und weg...
Ich glaube, ich bin da drin, versunken in Fotoleidenschaft, auf Gruftdeckel gestiegen.
Macht nichts, die Toten haben sicher Humor.
Vollends überrascht hat mich, wie viel Sinnlichkeit, zarte, kaum verhüllende Stoffe, weiche, weibliche Formen,
der Zentralfriedhof aufzuweisen hat. Dieser Herr hat augenscheinlich exakt die "Genießerhöhe" gefunden...
Bislang meine Lieblingsfigur auf diesem Friedhof. Halb Engel, halb Dämon, fast schon unheimlich lebendig.
Ein großartiges Kunstwerk!
Wie einem seiner Heimatromane entsprungen, klammert sich hier eine Bauernmagd schluchzend an Anzengrubers Grabstein.
Sehr passend, und vom Platz zwischen den Bäumen her eine der schönsten Grabstätten des Friedhofs.
Blick zur Kuppel der Friedhofskirche, mit Löwen:
Dann erhebt sie sich vor mir ins Blau, die mächtige, fast möchte ich sagen, "Jugenstil-Basilika":
Was für ein herrlicher Bau!
Wer Friedhöfe und Flugzeuge liebt und diese beiden Hobbies verbinden möchte, ist auf dem Zentralfriedhof genau richtig:
Der Flughafen Schwechat ist nah, und fast im Minutentakt rauschen Maschinen aus aller Herren Länder im Tiefflug über den Friedhof hinweg.
Kann sein, dass ich hier vor Begeisterung ein wenig verwackelt habe.
Vielleicht am Weg zu einer stillen Zwiesprache...
Ein bisserl lädiert und müde bist du schon, später Admiral, aber das macht nichts.
Du hast gekämpft, geliebt, gelebt, das zeigen deine Flügel!
Am Grab von Johann Strauß - wie auch an seinem Denkmal im Stadtpark - nichts als weiche Weiblichkeit, Kurven, Sinnlichkeit - Musik halt...
Die Schlange, die sich in den Schwanz beißt: Symbol der Ewigkeit.
Ein heißer Kuss am Ort des Todes...
Hugo Wolf, sein schönes Portrait perfekt in Szene gesetzt vom Lichteinfall, denkt wohl an seine eigene Jugend...
Nachdenklichkeit, Innehalten. Herbst.
Engel oder Elfe, mit Sicherheit lässt sich das hier nicht unterscheiden...
Lässig lümmeln die lebensgroßen Figuren hier zwischen den Grabsteinen und Gruften herum, diese Gammler!
Des is typisch Wien, dieses Augenzwinkern im Angesicht des Todes.
Licht und Farbe
Angesichts dieser geisterhaften Figur entfuhr dem Touristenpärchen hinter mir ein Schreckenslaut.
Wir werden dieser eindrucksvollen Gestalt später noch einmal begegnen...
Trauriger, müder Engel...
Erneut pralle Sinnlichkeit im Arkadengang.
Womöglich macht der Tod vielen Menschen erst bewusst, wie wichtig es ist, jeden Augenblick zu leben?
Hinter einer Mauer, jetzt ohne jede Ablenkung, taucht sie plötzlich wieder auf, die Geisterfrau...
Was für ein Fotomotiv! Längst habe ich beschlossen, dass der Zentralfriedhof mich noch oft mit Kamera in der Hand sehen wird.
Diese Grabstätte versetzt einen zurück in die Kindheit, in eine Märchenwelt...
Ich liebe diese beiden Zwerge, besonders den rechten!
Es juckt einen schon in den Fingern, die kleine Tür zu öffnen und nachzuschauen, welche Schätze wohl dahinter verborgen sind...
Mit diesem Bilderreigen wünsche ich allen eine gute Nacht!
Teil 1
führt uns in den Botanischen Garten beim Belvedere und zeigt einige Blumenschätze, die ich kürzlich dort gefunden habe.
Dazu passt womöglich ganz gut ein recht wienerischer Musiktitel:
Bunte Blumen gegen die Herbstmelancholie!
Ganz nahe kommen wir hier der schönen Fackellilie...
Ein getupftes Wunder - die Krötenlilie
Diese samtige kleine Blüte mit dem aufblitzenden Gelb muss die Insekten ja ganz damisch machen...
Ein starkes Duo: Löwenohr und Salbei
Ein später Mohn
Wohl eine der vielen Malvenarten, ein apartes "Blumenauge"
Der schöne Amaranth und winzige weiße Bleamal
Dahlie mit gut 20 cm Durchmesser! Fandango!
Ein Enzian um diese Jahreszeit? Aber ja!
Gentiana paradoxa aus dem Kaukasus:
Blühender Stachelgesell und Wandelröschen
Teil 2
Hier geht's zum Friedhof. Zum Zentralfriedhof, um genau zu sein. Aber keine Sorge, es wird nicht traurig, eher voller Licht- und Schattenspiele,
und unerwartet sinnlich.
Musikalisch begleiten uns Klänge von einem Komponisten, der am Friedhof ein Ehrengrab hat: Franz Schubert.
Namensgleichheiten sind rein zufällig.
Die Linie 71 bringt mich in endloser Fahrt zum Tor 2, dem Haupteingang des Zentralfriedhofs.
Prachtwetter, und schon der Eingang weckt meine Bewunderung!
Magisch angezogen werde ich von einem schönen Arkadenbogen mit aufwändigem figuralem Grabschmuck,
auf dem das Licht der Vormittagssonne spielt...
Wahnsinnig schöne Lichtverhältnisse, ich bin hin und weg...
Ich glaube, ich bin da drin, versunken in Fotoleidenschaft, auf Gruftdeckel gestiegen.
Macht nichts, die Toten haben sicher Humor.
Vollends überrascht hat mich, wie viel Sinnlichkeit, zarte, kaum verhüllende Stoffe, weiche, weibliche Formen,
der Zentralfriedhof aufzuweisen hat. Dieser Herr hat augenscheinlich exakt die "Genießerhöhe" gefunden...
Bislang meine Lieblingsfigur auf diesem Friedhof. Halb Engel, halb Dämon, fast schon unheimlich lebendig.
Ein großartiges Kunstwerk!
Wie einem seiner Heimatromane entsprungen, klammert sich hier eine Bauernmagd schluchzend an Anzengrubers Grabstein.
Sehr passend, und vom Platz zwischen den Bäumen her eine der schönsten Grabstätten des Friedhofs.
Blick zur Kuppel der Friedhofskirche, mit Löwen:
Dann erhebt sie sich vor mir ins Blau, die mächtige, fast möchte ich sagen, "Jugenstil-Basilika":
Was für ein herrlicher Bau!
Wer Friedhöfe und Flugzeuge liebt und diese beiden Hobbies verbinden möchte, ist auf dem Zentralfriedhof genau richtig:
Der Flughafen Schwechat ist nah, und fast im Minutentakt rauschen Maschinen aus aller Herren Länder im Tiefflug über den Friedhof hinweg.
Kann sein, dass ich hier vor Begeisterung ein wenig verwackelt habe.
Vielleicht am Weg zu einer stillen Zwiesprache...
Ein bisserl lädiert und müde bist du schon, später Admiral, aber das macht nichts.
Du hast gekämpft, geliebt, gelebt, das zeigen deine Flügel!
Am Grab von Johann Strauß - wie auch an seinem Denkmal im Stadtpark - nichts als weiche Weiblichkeit, Kurven, Sinnlichkeit - Musik halt...
Die Schlange, die sich in den Schwanz beißt: Symbol der Ewigkeit.
Ein heißer Kuss am Ort des Todes...
Hugo Wolf, sein schönes Portrait perfekt in Szene gesetzt vom Lichteinfall, denkt wohl an seine eigene Jugend...
Nachdenklichkeit, Innehalten. Herbst.
Engel oder Elfe, mit Sicherheit lässt sich das hier nicht unterscheiden...
Lässig lümmeln die lebensgroßen Figuren hier zwischen den Grabsteinen und Gruften herum, diese Gammler!
Des is typisch Wien, dieses Augenzwinkern im Angesicht des Todes.
Licht und Farbe
Angesichts dieser geisterhaften Figur entfuhr dem Touristenpärchen hinter mir ein Schreckenslaut.
Wir werden dieser eindrucksvollen Gestalt später noch einmal begegnen...
Trauriger, müder Engel...
Erneut pralle Sinnlichkeit im Arkadengang.
Womöglich macht der Tod vielen Menschen erst bewusst, wie wichtig es ist, jeden Augenblick zu leben?
Hinter einer Mauer, jetzt ohne jede Ablenkung, taucht sie plötzlich wieder auf, die Geisterfrau...
Was für ein Fotomotiv! Längst habe ich beschlossen, dass der Zentralfriedhof mich noch oft mit Kamera in der Hand sehen wird.
Diese Grabstätte versetzt einen zurück in die Kindheit, in eine Märchenwelt...
Ich liebe diese beiden Zwerge, besonders den rechten!
Es juckt einen schon in den Fingern, die kleine Tür zu öffnen und nachzuschauen, welche Schätze wohl dahinter verborgen sind...
Mit diesem Bilderreigen wünsche ich allen eine gute Nacht!