Wetterwiese 2019

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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fifo1980
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Dienstag 15. Januar 2019, 22:38

Feli hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 19:08
ich les immer wieder was von kirchschlag, dass dort auch so arg ist - vor allem mit schnee und schneedruck!?
grad wieder in OÖ heute ein bericht im zuge der diskussion mit sonderurlaub für die hilfskräfte.

@ chris wie schauts aus in kirchschlag und in davidsschlag?
hats euch auch eingeschneit!? man hört und sieht ja gar nix von dir!?
Generell is bei Skywarn nicht mehr viel los. Leider.....
Es posten nur mehr eine Hand voll Leute...
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Feli
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Mittwoch 16. Januar 2019, 07:02

fifo1980 hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 22:38
Feli hat geschrieben:
Dienstag 15. Januar 2019, 19:08
ich les immer wieder was von kirchschlag, dass dort auch so arg ist - vor allem mit schnee und schneedruck!?
grad wieder in OÖ heute ein bericht im zuge der diskussion mit sonderurlaub für die hilfskräfte.

@ chris wie schauts aus in kirchschlag und in davidsschlag?
hats euch auch eingeschneit!? man hört und sieht ja gar nix von dir!?
Generell is bei Skywarn nicht mehr viel los. Leider.....
Es posten nur mehr eine Hand voll Leute...
genau deswegen sind alle, jeder selber ;) , aufgefordert was beizutragen! :-)
aber es war schon mal weniger (aber klar, auch schon mal mehr) los :-)
du selber bist ja auch aus einer ecke, wo sicher mehr als genug schnee liegt oder?
wie schauts da aus?
liebe grüsse
(die) Feli
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Ricci
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Samstag 19. Januar 2019, 16:14

Hat jemand Informationen/Studien bei der Hand, wie sich ein harter Winter (oder zumindest ein Schnee-/Regenreicher) auf die Flora und Fauna auswirkt. Bzw. auf den darauf folgenden Frühling?
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noesro
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Dienstag 22. Januar 2019, 06:36

Die Auswirkungen haben wir eh letztes Jahr im Frühling gesehen. Bei Trockenheit wird nicht alles so schnell braun, wenn es im Winter feucht war... Der Grundwasserspiegel wird natürlich steigen. Schnee in den Bergen gibt die Feuchtigkeit langsam ab... Keine Ahnung warum die Medien bei extermer Schneefall letzte Woche schreiben, "nach dem großen Schnee kommt Hochwasser"... Ich frag mich ob sich der Gletscher bei solchen Schneemenge erholt... Ich fürchte eher nicht...
wienerin
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Dienstag 22. Januar 2019, 07:17

Was ich bisher dazu gelesen, sind für Gletscher die Sommermonate entscheidend und weniger der Winterverlauf.
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Schwoza
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Dienstag 22. Januar 2019, 07:37

wienerin hat geschrieben:
Dienstag 22. Januar 2019, 07:17
Was ich bisher dazu gelesen, sind für Gletscher die Sommermonate entscheidend und weniger der Winterverlauf.
Ja, das haben wir letztes Jahr gesehen. Langer und im Gebirge schneereicher Winter, trotzdem war die Schneeschmelze auf den Gletschern wegen des warmen Sommers enorm.
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wienerin
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Dienstag 22. Januar 2019, 09:02

Schwoza hat geschrieben:
Dienstag 22. Januar 2019, 07:37
wienerin hat geschrieben:
Dienstag 22. Januar 2019, 07:17
Was ich bisher dazu gelesen, sind für Gletscher die Sommermonate entscheidend und weniger der Winterverlauf.
Ja, das haben wir letztes Jahr gesehen. Langer und im Gebirge schneereicher Winter, trotzdem war die Schneeschmelze auf den Gletschern wegen des warmen Sommers enorm.
Was mich im Zusammenhang mit schneereichen Wintern 2018 und nun auch 2019 bei euch interessieren würde - wie stark weichen die bisherigen Mengen 2019 von jenen in 2018 ab?
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marcus_wien
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Dienstag 22. Januar 2019, 13:02

Mit der Temperatur Hats der ORF (ez) anscheinend Grad ned so

Erstens ists viel kälter als noch vor paar Tagen prognostiziert
Zweitens sieht orf milde winde,und temps bis 4grad am we 😂
gfs hauptläufe jedoch kontinuierlich dauerfrost bis mindestens 29.01

Mal sehn was kommt
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Dienstag 22. Januar 2019, 14:27

marcus_wien hat geschrieben:
Dienstag 22. Januar 2019, 13:02
Mit der Temperatur Hats der ORF (ez) anscheinend Grad ned so

Erstens ists viel kälter als noch vor paar Tagen prognostiziert
Zweitens sieht orf milde winde,und temps bis 4grad am we 😂
gfs hauptläufe jedoch kontinuierlich dauerfrost bis mindestens 29.01

Mal sehn was kommt
Die Maxima hatte GFS aber auch nicht richtig drinnen, noch nicht einmal im aktuellen Lauf, siehe:
http://www.wetterzentrale.de/maps/GFSOPME06_9_17.png

Offenbar sind die Modelle nicht nur von einer klaren Nacht, sondern auch einem sonnigen Tag ausgegangen, da aber gleich in der Früh der Hochnebel einfiel, stieg die Temperatur kaum an, entsprechend hat das niemand richtig erkannt.

Fürs WE herrscht in der Tat keine Einigkeit, aber welches Modell richtig liegt, wissen wir jetzt auch noch nicht, lassen wir uns also überraschen, ebenso wie in Bezug auf die möglichen Schneemengen.
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Dienstag 22. Januar 2019, 16:31

wienerin hat geschrieben:
Dienstag 22. Januar 2019, 09:02
Schwoza hat geschrieben:
Dienstag 22. Januar 2019, 07:37
wienerin hat geschrieben:
Dienstag 22. Januar 2019, 07:17
Was ich bisher dazu gelesen, sind für Gletscher die Sommermonate entscheidend und weniger der Winterverlauf.
Ja, das haben wir letztes Jahr gesehen. Langer und im Gebirge schneereicher Winter, trotzdem war die Schneeschmelze auf den Gletschern wegen des warmen Sommers enorm.
Was mich im Zusammenhang mit schneereichen Wintern 2018 und nun auch 2019 bei euch interessieren würde - wie stark weichen die bisherigen Mengen 2019 von jenen in 2018 ab?
Bis zum 24.1.18 fielen bei uns 147cm Neuschnee an 32 Tagen, im aktuellen Winter waren es bis heute 222cm an 25 Tagen ;)
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marcus_wien
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Dienstag 22. Januar 2019, 19:30

... Auch wenn es wieder der wärmste jänner allerzeiten und das heissteste Jahr überhaupt werden wird...

Derzeit friert es, auf der nordhalbkugel verbreiter

https://orf.at/stories/3108692/

Auch schön trotz erderwärmung
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Bachfan
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Mittwoch 23. Januar 2019, 00:29

marcus_wien hat geschrieben:
Dienstag 22. Januar 2019, 19:30
... Auch wenn es wieder der wärmste jänner allerzeiten und das heissteste Jahr überhaupt werden wird...

Derzeit friert es, auf der nordhalbkugel verbreiter

https://orf.at/stories/3108692/

Auch schön trotz erderwärmung
Kann Teile des Artikels nicht ganz nachvollziehen. Was soll denn an -20 °C im Jänner besonders sein - noch dazu in St. Jakob im Defereggental (Rekord der letzten Jahrzehnte bei - 30 °C).
Solange es nicht in der Wiener Innenstadt -20 ° hat, aber selbst da hatte es in den letzten Jahrzehnten schon mal -18:
http://www.zamg.ac.at/fix/klima/oe71-00 ... frame1.htm

Zumindest in Wien ist der Jänner - und auch der gesamte Winter - bis jetzt recht mild und in tiefen Lagen auch recht schneearm verlaufen. Ich kann mich noch an Winter mit einem dreiviertel Meter Schnee in höheren Lagen im Westen Wiens erinnern, eine maximale winterliche Schneehöhe von einem halben Meter war hier quasi der Normalfall.
Jetzt spricht man schon bei zarten Minusgraden (letzte Nacht gerade Mal -6°C in der Innenstadt) von strenger Kälte und von einem starken Schneefall, wenn mehr als 3 Schneeflockerl vom Himmel fallen *ggg*
Liebe Grüße :)

1130-Wien auf 210 m Seehöhe
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Andi.W
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Mittwoch 23. Januar 2019, 07:35

Hier in Wallenbach würde ich derzeit von einem feuchten Dezember und Jänner, aber trotzdem nicht kalten Winter sprechen .

Derzeitige Neuschneehöhe insgesamt an 16 Schneefalltagen 38,5cm im Winter 2018 /2019
20 Schneefalltage 43cm im vergleich Winter 2017/2018

Kälteste Nacht derzeit -9,4°C also noch Luft nach oben
Niederschlag im Dezember 134,9mm
Niederschlag im Jänner 110,7mm das meiste halt als Regen
Schwoza
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Mittwoch 23. Januar 2019, 14:11

Die Prognosen für die Kurzfrist sind nur selten so unsicher wie aktuell. Niemand traut sich speziell für Samstag eine eindeutige Prognose zu.
Schon seit Sonntag ist das Wetter, zumindest hier in Tirol, immer wieder anders als erwartet, nur für gestern passten die Prognosen. Mit der aktuellen Lage tun sich die Modelle offensichtlich schwer.
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sugarless
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Mittwoch 23. Januar 2019, 16:50

Schwoza hat geschrieben:
Mittwoch 23. Januar 2019, 14:11
Die Prognosen für die Kurzfrist sind nur selten so unsicher wie aktuell. Niemand traut sich speziell für Samstag eine eindeutige Prognose zu.
Schon seit Sonntag ist das Wetter, zumindest hier in Tirol, immer wieder anders als erwartet, nur für gestern passten die Prognosen. Mit der aktuellen Lage tun sich die Modelle offensichtlich schwer.
Ja das stimmt, wir wollen kommenden Samstag oder Sonntag eine Skitour gehen, gestern war wegen der Prognose(Obersteiermark) der Sonntag fix, heute ist der Samstag der bessere Tag, das ändert sich jetzt täglich...
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Mulvane
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Mittwoch 23. Januar 2019, 20:31

Nur noch 36 Tage 3 Std 30 Minuten bis zum met.Frühlingsbeginn. *freu*
Schöne Grüße aus dem Süden.
Hele *wink* Feldkirchen/Ktn. ca.580m
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bluedog
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Donnerstag 24. Januar 2019, 00:37

Mulvane hat geschrieben:
Mittwoch 23. Januar 2019, 20:31
Nur noch 36 Tage 3 Std 30 Minuten bis zum met.Frühlingsbeginn. *freu*
*top* *bravo* *wink* *sonne*
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Feli
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Donnerstag 24. Januar 2019, 12:15

aha!? *nixweiss* gestern heissts noch überwiegend dauerfrostig bis zum montag und jetzt solls schon am samstag deutlich ins plus gehen damit der schöne schnee schmilzt ;-) und dann bis nach wochenbeginn so bleiben!?
was stimmt denn nun? ausreisser!? oder doch eher wieder milder?
liebe grüsse
(die) Feli
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Helmut Graz
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Donnerstag 24. Januar 2019, 13:34

Ich glaube kein Ausreißer, sieht schon eher milder aus , danach wieder kälter, aber dann könnte es erst richtig mild werden. Schuld ist das Russenhoch, es hält dagegen und daher Südströmung. Aber egal über 2 Tage hinaus glaube ich sowieso nix mehr, wenn man die ENS noch vor ein paar Tagen gesehen hat und nun aktuell, Gitterpunkt Graz.


http://www.wetterzentrale.de/de/show_di ... id=ENS&h=0
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rudolf
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Donnerstag 24. Januar 2019, 17:48

Auch heute hätte es trocken bleiben sollen. Das Wetter hält sich nicht an die Prognose 😊
Standort: Sierning bei Steyr/O.Ö. , Seehöhe: 330 m
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Robert83
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Donnerstag 24. Januar 2019, 18:12

rudolf hat geschrieben:
Donnerstag 24. Januar 2019, 17:48
Auch heute hätte es trocken bleiben sollen. Das Wetter hält sich nicht an die Prognose 😊
Das hat schon gepasst ;) - abziehende Mittelmeertiefs versorgen oft noch eine Weile länger mit leichtem Schneefall. Nur die automatisch generierten Vorhersagen(WO und Co) haben damit ihre Probleme.
rudolf
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Donnerstag 24. Januar 2019, 18:54

Robert83 hat geschrieben:
Donnerstag 24. Januar 2019, 18:12
rudolf hat geschrieben:
Donnerstag 24. Januar 2019, 17:48
Auch heute hätte es trocken bleiben sollen. Das Wetter hält sich nicht an die Prognose 😊
Das hat schon gepasst ;) - abziehende Mittelmeertiefs versorgen oft noch eine Weile länger mit leichtem Schneefall. Nur die automatisch generierten Vorhersagen(WO und Co) haben damit ihre Probleme.
Auch die Zamg lag daneben. Im südlichen O.Ö. hätte es heute Nachmittag aufreißen sollen. Ich war auf der Gradenalm bei dichtem Nebel und Schneefall unterwegs. Auch in Hinterstoder wars nicht anders.
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Robert83
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Samstag 26. Januar 2019, 22:28

+++Bissl was zur Geschichte zum aktuellen Winter, ein paar Relationen – Blick über den globalen Tellerrand – VORSICHT: WISSEN 😉+++
Schneemässig hat dieser Winter vor allem den Bewohnern an der Alpennordseite und weiter im Norden etwas höheren Lagen schon einiges gebracht, im Flachland war er bislang eher mau, in Punkto Kälte konnte dieser Winter aber bislang nirgends punkten, selbst nach der medial zu Ende gegangenen Eiszeit liegt der Jänner um etwa 1 Grad über dem langjährigen Mittel. Selbst kleinere Bäche sind in unserer Gegend nicht einmal ansatzweise vereist.
Ein anders Kaliber in Punkto Frost findet die kommende Woche über dem mittleren Westen Nordamerikas statt. Mit einem Ausbruch arktischer Kälte (die Amis nennen das „arctic blast“) wird sehr kalte Luft direkt vom Nordpol nach Süden gelenkt. So sinken die Werte ab Dienstag für einige Tage in 1500m Seehöhe auf -45 bis -35 Grad ab, in tieferen Lagen rechnen die Modelle auf einer Fläche so groß wie ganz West-, Nord-, Süd- und Mitteleuropa zusammen Tiefstwerte jenseits der -30 Grad (Chicago zum Donnerstag Tiefstwerte von -35, selbst tagsüber -25). Dahinter wird’s dann rasch wieder etwas milder, „dank“ Gebirgen, die Nord/Süd ausgerichtet sind und der enormen Landmasse ohne wärmende Meere in Reichweite sind solche Geschichten über Nordamerika immer wieder drin.

Gibt’s sowas auch bei uns? In dem extremen Ausmaß in der jüngeren Neuzeit nicht, dennoch schaffte es sibirische Kaltluft mehrmals im 20.Jahrhundert auch zu uns: im Februar 1929 zeigen die Karten um -35 Grad über der Ukraine in 1500m Seehöhe, der tiefste, in Österreich je gemessene(!) Wert stammt aus jener Zeit mit -36,6°C am Stift Zwettl in Niederösterreich und wahrscheinlich war es im nördlichen und westlichen Waldviertel oftmals noch wesentlich kälter(siehe Beitrag vor einigen Tagen).

Im Jänner 1985 warens in 1500m Seehöhe knapp -30 Grad bei uns, in den Niederungen konnte sich über frischem Schnee(Wels damals offizielle 40cm) sehr kalte Luft weiter aufschaukeln: -33,0°C in Waizenkirchen, -33,4°C in Aspach stehen als amtliche Werte, -34 Grad sollens laut Messung meines Vaters in St.Marienkirchen gewesen sein. Der Höchstwert damals: -18 Grad in Hörsching, oftmals kaum die -20…so gings auch einige Tage dahin, das öffentliche Leben damals ganz im Zeichen dieser Kälte. Soviel dazu, was alles möglich ist und war bei uns. Dagegen wirkt unser heuriger Winter bislang wie ein laues Lüftchen, der Wetterbericht spricht z.B. von eisigen -5 bis +2 Grad – eher Durchschnittskost winterlicher Phasen würde ich das nennen, mehr nicht. Das kommt immer öfter davon, dass eine ganze Generation mittlerweile keine ordentlichen Winter mehr kennt und auch sonst wenig Ahnung vom Wetter hat – somit entsteht in der Bevölkerung ein völlig falscher Eindruck von der Normalität des Wetters (0 Grad im Winter sind nicht kalt, noch weniger +5, nur weils diverse Privatsender so kommunizieren, wird’s nicht richtiger).

Genauso wenig sind hochbejubelte 100 Sommertage bei uns normal (zumindest bis vor einigen Jahren war das nicht der Fall), kommen aber immer öfter vor, das bestätigen die Messungen. Insgesamt war die Referenzperiode für Klimamessungen von 1961-1990 um gut 1 Grad kälter, als jene von 1981-2010, die nächste Dekade von 1991-2020 dürfte erneut einen gewaltigen Sprung hinlegen, denn hier fallen weitere Hitzejahre rein, die kalten 80er Winter sind dann draußen.
Übrigens erreichte uns solch kalte Luft das letzte Mal im Winter 1986-87. Das ist lange her, seither gab es das nicht mehr, wahrscheinlich ist das ein Zeichen des Klimawandels, dass die Wetterlagen zum einen an sich etwas milder geworden sind, zum anderen gewisse Lagen in der Ausprägung gar nicht mehr auftreten, bzw. deutlich seltener als früher(das war im 20.Jahrhundert bis 1987 alle 5-10 Jahre eigentlich der Fall).
Sehr heiß ists übrigens ist am anderen Ende der Welt und zwar in weiten Teilen Australiens, dazu herrscht extreme Trockenheit durch ausbleibende Niederschläge, da sich die Tiefdruckgebiete sehr weit im Norden befinden:
über 40 Grad gibt es besonders in der Mitte des Landes immer wieder, auch über längere Zeit. Aktuell reichen die Messungen, die ich mir angeschaut habe, aber bis 47 Grad bei Tiefstwerten um 34-35 Grad, das ist in dem Ausmaß selbst für australische Verhältnisse abnorm.

+++++++++++++++++
Zu unseren Wetter: die Warmfront liegt hinter uns, die Nacht verläuft ruhig, es klart auf, dann fällt aber rasch Nebel ein, der sich vor allem in höheren Lagen schneller lichtet, im Donauraum bleibt dieser gerne ganztags liegen bei Werten von um die 0 Grad.
Zur Nacht auf Montag erreicht uns die nachfolgende Kaltfront, es kühlt vor allem in der Höhe wieder ab, herunten wird’s etwas milder bei 2 Grad am Montag, Schnee und Regen fallen aber kaum. Ruhigeres Wetter voraussichtlich ab Dienstag mit Minusgraden in der Nacht und Werten von -2 bis +2 Grad am Tag (gegen Wochenmitte verbreitet wieder Eistage). Für alle Skifahrer deutet sich sonniges Bergwetter bei Höhenmilde an, herunten wird’s eher wieder frischer als jetzt. Insgesamt bleibt uns das nicht allzu kalte Winterwetter erhalten, in höheren Lagen werden die Schneemassen weiter konserviert.

PS: ich entschuldige den langen Text, es ist mir allerdings als Hobbymeteorologe, der sich viel mit dem beliebten Thema „Wetter“ beschäftigt, ein Anliegen abseits von diversen Vorlieben auch Fakten aufzurollen, insgesamt etwas weiter auszuholen und auch unaufgeregt das Thema als Ganzes darzulegen. Ich halte den Wissenstransfer in vielen mittlerweile oftmals emotional geführten Themen für extrem wichtig, das muss nicht einmal das Wetter selbst sein – in dem Fall ist es halt eine Thematik, mit der ich mich dann doch ganz gut auskenne und tagtäglich merke, wie seicht und auch manipulativ damit umgegangen wird.
Bild3: Temperaturen kommende Woche über Nordamerika, 1500m Seehöhe, Modell GFS
Bild2: Temperaturen über Europa im Februar 1929, 1500m Seehöhe, ERA Reanalysis
Bild1: Höchstwerte Australien, gestern 25.01.2019, www.kachelmannwetter.com
Aktuelle Wetterwerte und Webcambilder wie immer unter
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Sonntag 27. Januar 2019, 15:10

Vielen Dank für deinen Beitrag *top*
Robert83 hat geschrieben:
Samstag 26. Januar 2019, 22:28
Genauso wenig sind hochbejubelte 100 Sommertage bei uns normal (zumindest bis vor einigen Jahren war das nicht der Fall), kommen aber immer öfter vor, das bestätigen die Messungen. Insgesamt war die Referenzperiode für Klimamessungen von 1961-1990 um gut 1 Grad kälter, als jene von 1981-2010, die nächste Dekade von 1991-2020 dürfte erneut einen gewaltigen Sprung hinlegen, denn hier fallen weitere Hitzejahre rein, die kalten 80er Winter sind dann draußen.
Dieses "Problem" wurde bereits in der letzten Jahren angesprochen und wird wohl ein ganz neues Wetterbild auf uns werfen. In der Vergangenheit zu schwelgen bringt uns zwar nichts, aber der angesprochene Wandel des Klima kommt dann nicht mehr so zur Geltung und wird womöglich als normal empfunden.
Robert83 hat geschrieben:
Samstag 26. Januar 2019, 22:28
PS: ich entschuldige den langen Text, es ist mir allerdings als Hobbymeteorologe, der sich viel mit dem beliebten Thema „Wetter“ beschäftigt, ein Anliegen abseits von diversen Vorlieben auch Fakten aufzurollen, insgesamt etwas weiter auszuholen und auch unaufgeregt das Thema als Ganzes darzulegen. Ich halte den Wissenstransfer in vielen mittlerweile oftmals emotional geführten Themen für extrem wichtig, das muss nicht einmal das Wetter selbst sein – in dem Fall ist es halt eine Thematik, mit der ich mich dann doch ganz gut auskenne und tagtäglich merke, wie seicht und auch manipulativ damit umgegangen wird.
Der letzte Satz trifft es (leider) auf den Punkt - nicht nur beim Wetter.
Standort: Südburgenland - 47°9'35''N 16°17'20''E - 263m ü.A.
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Montag 28. Januar 2019, 07:08

Schwoza hat geschrieben:
Mittwoch 23. Januar 2019, 14:11
Die Prognosen für die Kurzfrist sind nur selten so unsicher wie aktuell. Niemand traut sich speziell für Samstag eine eindeutige Prognose zu.
Schon seit Sonntag ist das Wetter, zumindest hier in Tirol, immer wieder anders als erwartet, nur für gestern passten die Prognosen. Mit der aktuellen Lage tun sich die Modelle offensichtlich schwer.
Auch heute wieder - überraschend um 20cm Schnee im Süden, 6cm bei der Hohen Warte, das haben unsere Wetterdienste verschlafen.
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