Gewitter in Graz - Diplomarbeit

Die nicht von Schadensdokumentation abgedeckt sind.
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nadal
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Dienstag 2. Juni 2020, 12:05

Hallo! *wink*

Als leidenschaftlicher Wetter- und insbesondere auch Gewitterfan war es für mich nur logisch meine Abschlussarbeit (im Rahmen der Studienrichtung Mathematik und Physik auf Lehramt) in diesem Bereich zu verfassen.

Der genaue Titel der Arbeit: Gewitter in Graz - Häufigkeit, Entwicklung und der Zusammenhang mit Temperatur-, Feuchte-, Bewölkungs- und Niederschlagsverhältnissen

Zusammenfassung: Gewitter sind stets ein Begleiter des Menschen und das hierzulande vor allem im Sommer. Auch wenn sich die Prognosen darüber zunehmend verbessern, ist eine exakte und punktuelle Vorhersage von Gewittern nach wie vor nicht möglich. Ansonsten wäre wohl der eine oder andere Todesfall oder zumindest manch prekäre Situation in freier Natur vermeidbar. In dieser Arbeit wird nun neben den allgemeinen meteorologischen Voraussetzungen, die diesem Phänomen unterliegen und der noch immer nicht zweifelsfrei geklärten Frage nach dem genauen Blitzentstehungsvorgang, die Gewitterhäufigkeit zunächst global, dann in immer kleineren Gebieten betrachtet, bevor der Fokus auf die Stadt Graz gelegt wird. In den vergangenen gut 125 Jahren erfolgt dort der Blick auf den Verlauf der Gewittertage nach Jahren und Monaten, ebenso auf die Tendenz schwerer Gewitter und von welchen Unwettererscheinungen Graz (bzw. die Station Graz-Universität) besonders betroffen ist. Daneben wird noch untersucht, inwieweit Gewitter- und Schwergewittertage nach ausgewählten Monaten mit den Größen Temperatur, Dampfdruck, Bewölkung und Niederschlagsmengen bzw. -arten im aktuell (April 2020) noch gültigen Referenzmittel 1981 - 2010 korrelieren. Ziel dieser Arbeit ist es bezüglich der erwähnten Parameter Tendenzen und Zusammenhänge herzustellen. Zum Abschluss wird noch kurz erläutert, wie man dieses komplexe Thema in der Schule anhand des Lehrplans im Physikunterricht verknüpfen kann.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

- Allgemeine Zunahme von Gewittertagen, leichte Abnahme nach 2000

- Anteil von Schwergewittern steigt nach 2000, aber nicht so hoch wie vor 1970

- Gewitterärmere Zeiten haben oft höheren Schwergewitteranteil

- Hauptgefahr an Schwergewittertagen: Große Niederschlagsmengen (> 30 mm), Hagelgefahr deutlich geringer, Sturmgefahr sehr niedrig.

- Temperatur: An (Schwer-)Gewittertagen erhöhte Werte um 7 Uhr sowie erhöhte Maximaltemperaturen, vor allem an Schwergewittertagen erhebliche negative Abweichungen um 19 Uhr, um 14 Uhr kein klarer Zusammenhang erkennbar

- Dampfdruck: An Gewittertagen zu jeder Tageszeit übernormale Werte, an Schwergewittertagen oft noch höhere Abweichungen --> dominierender Faktor (relative) Luftfeuchte

- Bewölkung: Mehrheit von Gewittertagen hat überdurchschnittliches Bewölkungsmittel, an Schwergewittertagen noch höher, vor allem um 14 und 19 Uhr

- Niederschlag: Großteil der Gewittertage bringt messbaren Niederschlag, meist (ausschließlich) in Form von Regen, Gewittriger Anteil am Gesamtniederschlag vor allem in den Sommermonaten hoch, in den letzten knapp 40 Jahre keine wirkliche Tendenz


Der Link zur ganzen Arbeit (pdf-Dokument):
http://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/down ... ename=true

Also falls es wen interessiert... ;)
Freundliche Grüße, Daniel

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FEUERFROSCH 2014 & 2016
Patrick.
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Dienstag 2. Juni 2020, 18:52

Danke für den Link, danke für die Arbeit. Hab mich heute im Verlauf des Nachmittags mal rein gelesen. Auf jeden Fall denk ich mir, eine durchaus brauchbare Lektüre am Wettersektor wenn man aus dem südöstlichen Teil der STMK kommt, interessant ist es natürlich für alle. :) Ich werde in den nächsten Tagen alles durchlesen, vielleicht darf ich es auf AWÖ bzw. bei Zeiten auf die Wetterlounge verlinken? :)
nadal
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Mittwoch 3. Juni 2020, 10:02

Servus Patrick!

Danke! :)
Sicher, kein Problem! ;)
Freundliche Grüße, Daniel

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j.reichard75
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Mittwoch 11. November 2020, 12:17

Super interessant deine Forschung und Gratulation zur tollen Arbeit!!
Danke, dass wir sie uns durchlesen dürfen!!

Gruß,
Josef
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