Kälterekord in der Antarktis: -98,6°C

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Andi47
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Sonntag 1. Juli 2018, 10:26

Fast 100 Grad minus: Neuer Kälterekord in der Antarktis
Die niedrigste auf der Erdoberfläche gemessene Temperatur beträgt minus 98,6 Celsius. Eine Forschergruppe um Ted Scambos von der University of Colorado in Boulder ermittelte diesen Wert bei der Auswertung von Satellitenmessungen in der Antarktis.

Insgesamt entdeckten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Zeitraum 2004 bis 2016 mehr als 150 Messwerte unter minus 90 Grad in der Region. Ihre Studie ist im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“ erschienen.

Lange Zeit hatte die Messung an der Antarktis-Station Wostok Bestand, an der am 23. Juli 1983 die bis dato niedrigste Lufttemperatur von minus 89,2 Grad gemessen worden war.
Quelle: http://orf.at/stories/2445207/

Schneit's bei dieser Kälte schon CO2?

Edit: Ich hab gerade einen interessanten Artikel gefunden, der erklärt, warum es (zumindest bei -94,7°C) nicht für die Bildung (genauer: für die Ansammlung) von Trockeneis reicht - bei dieser Temperatur und dem in der Luft vorhandenen CO2-Partialdruck sublimiert das Zeug mindestens genau so schnell, wie es ausfällt.
https://stevengoddard.wordpress.com/201 ... reeze-co2/
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Foxfire
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Montag 2. Juli 2018, 11:47

Lange Zeit hatte die Messung an der Antarktis-Station Wostok Bestand, an der am 23. Juli 1983 die bis dato niedrigste Lufttemperatur von minus 89,2 Grad gemessen worden war.

Diese Messung hat immer noch Bestand ! Hier werden wieder einmal Lufttemperatur und Erdoberflächentemperatur vermischt. ;)
Wenn man einen Regenbogen will, muss man viel Regen in Kauf nehmen.

Meine Website: http://www.auroraborealis.at/
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Herfried
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Freitag 6. Juli 2018, 10:24

Mithilfe der Satelliten kann man die Bodenoberfläche messen, ein wichtiger Parameter, der ja auch bei vielen Stationen gemessen wird, aber eben nicht die 2m Temperatur.

Dabei misst der Satellit ein Flächenmittel über seine Auflösung, man kann getrost davon ausgehen dass kleinere Stellen deutlich kälter sind. Im Gegensatz zur Lufttemperatur gibt es deutliche Scheanku fen der Oberfläche, je nach Rauhheit, Wärmeleitung von unten her, exponiertheit zum Wind (die Kaltluft fließt auch) Mit IR Strahlungsthermometer durch die Nacht... locker 10 Grad Differenz auf Schnee wif wenigen Metern.

Mit jedem neuen, höher aufgelösten Satelliten purzeln daher Rekorde.
Und manuell in Extremsituation vor Ort die Spitzen gesucht... nochmals. Auch die 2m Lufttemperatur würde in solchen Senken den bestehenden Rekord schlagen, so wie das Grünlich in jeden Winter den Zwettler Rekord für Österreich schlägt.

Man kann durchaus davon ausgehen, dass beim 2 m Rekord an der Station, diese Extremlagen unter -100 in der Luft und unter - 110 auf den kältesten Schneeoberflächen hatten.
...und dass es während der Eiszeit aufgrund weniger WLA in allen Höhen noch tiefer ging.

Zum Resublimieren von CO2 reicht das nicht, bei 0,00042 bar Partialdruck ist der Sublimationspunr bei 140 Grad unter Null.
Zum Mars, höherer CO2 Partialdruck und viel kältere, sprich ausreichend kalte Pole... dort klappts.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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