Diskussion zum Klimawandel

Hier findest du Langfristtrends, Statistiken, Diskussionen rund ums Klima, Klimawandel und seine Folgen
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Werner
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Freitag 22. April 2011, 08:55

http://science.orf.at/stories/1681746/
Ozonloch verursacht feuchtere Tropensommer

Das Ozonloch hoch über der frostigen Antarktis beeinflusst einer Studie zufolge
das Wetter in den südlichen Tropen. Durch den Abbau der Ozonschicht über dem
Südpol würden zahlreiche klimarelevante Prozesse verändert, wodurch es letztlich
zu vermehrten Regenfällen in den subtropischen Regionen komme.

Mit Hilfe von vier unterschiedlichen Klimamodellen belegten sie, dass das Ozonloch
nicht nur auf das Wettergeschehen in der Polarregion einwirkt, sondern sein Einfluss
bis in die Tropenregion reicht.

Abkühlung und Verschiebung

Grafische Darstellung der atmosphärischen Veränderungen.

Bild

Den Modellen zufolge verursacht das Ozonloch eine Abkühlung in der unteren Stratosphäre,
wodurch sich die Grenzschicht zwischen Troposphäre (0 bis 15 Kilometer Höhe) und
Stratosphäre (15 bis 50 Kilometer Höhe) nach oben verschiebt. Dadurch verlagern sich
westliche Starkwinde außerhalb der Tropen polwärts. All dies führt schließlich in den
subtropischen Sommern zur Zunahme der Regenfälle, unter anderem über dem
südwestindischen Ozean und dem östlichen Australien.

Das Ozonloch zeigte sich erstmals in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts
über dem Südpol. Es wurde hervorgerufen durch die extreme industrielle und
kommerzielle Nutzung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen, die in die Atmosphäre
gelangten und dort den Abbau der Ozonschicht verursachten.

science.ORF.at/APA/dpa
Quelle: http://www.science.orf.at" onclick="window.open(this.href);return false;

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ThomasWWN
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Donnerstag 19. Mai 2011, 22:04

Hat der Mensch ein neues Erdzeitalter eingeläutet?

16.05.2011 | 18:16 | JÜRGEN LANGENBACH (Die Presse)

Forscher debattieren über das „Anthropozän“ und seinen Beginn: mit der Landwirtschaft, der Industrie oder den Atomtests?

Leben wir erdgeschichtlich in einem neuen Zeitalter, in einem, das wir Menschen selbst eingeläutet haben, dem „Anthropozän“? Diesen Begriff prägte Atmosphärenchemiker und Nobelpreisträger Paul Crutzen im Jahr 2000, ihm ging es dabei um das Klima, auf das der Mensch seit Beginn der industriellen Revolution Einfluss nimmt. Aber wir heizen nicht nur das Treibhaus, wir bauen die Erde auch großflächig um – die Menschen bewegen heute zehn Mal so viel Erde und Gestein herum wie die Natur –, und wir vertreiben das andere Leben: Arten verschwinden hundert bis tausend Mal so rasch, manche Forscher beurteilen das schon als das sechste große Massensterben. (Beim letzten, vor 65 Millionen Jahren, gingen die Dinosaurier.)

All dies beunruhigt auch die, die für die Einteilung der Erdzeitalter zuständig sind, die Geologen bzw. die International Commission on Stratigraphy (ICS). „Unser Planet funktioniert nicht mehr in der Art, wie er es einst getan hat. Die Atmosphäre, die Ozeane, die Ökosysteme etc. operieren nun alle außerhalb der Normen“, erklärt Jan Zalasiewicz, Mitglied der zuständigen ICS-Arbeitsgruppe: „Das weist stark darauf hin, dass wir eine Epochengrenze überschritten haben“ (Nature, 473, S.133). Zur Klärung hat Zalasiewicz eine Tagung in London organisiert, dort waren auch Skeptiker wie Stan Finney, Chef der ICS, der die „notwendige wissenschaftliche Evaluierung“ vermisst und im Ausrufen einer neuen Zeit eher ein Streben nach Publicity sieht; andere verweisen darauf, dass unsere Zeit, das Holozän („die ganz andere Zeit“) gerade erst begonnen hat, vor 11.700Jahren (für gewöhnlich dauern Zeitalter viele Millionen Jahre).

Falls sich aber doch der Begriff „Anthropozän“ durchsetzen sollte, muss noch geklärt werden, wann es begonnen hat. Es gibt drei Kandidaten: den Beginn der Landwirtschaft vor etwa 10.000 Jahren, den Beginn der industriellen Revolution und den Beginn des Atomzeitalters. Das wurde mit den Atombombentests in den USA eröffnet, sie böten Forschergenerationen auch in ferner Zukunft eine sichere Datierungsgrundlage, die radioaktive Signatur ist weltweit in den Sedimenten. Und vielleicht kam damals, 1945, der große Umbau wirklich in Schwung; Will Steffen (Australian National University) sieht gegenüber BBC dort den Beginn der „großen Beschleunigung“: Die Weltbevölkerung hat sich seitdem verdoppelt, der Umsatz der Ökonomie gar verzehnfacht. „Das Bevölkerungswachstum ist hier keine große Frage. Das wirkliche Problem liegt darin, dass wir reicher werden und exponentiell mehr Ressourcen verbrauchen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2011)
Quelle: http://diepresse.com/home/science/66265 ... e/index.do
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Werner
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Freitag 20. Mai 2011, 11:46

http://science.orf.at/stories/1682949/
Atlantik vor Antarktis immer wärmer

Als Folge des Klimawandels wird das Wasser in den Tiefen des
Atlantiks nördlich der Antarktis immer wärmer. Das haben Forscher
des Bremerhavener Alfred-Wegener-Institutes (AWI) während der
jüngsten Expedition des Forschungseisbrechers "Polarstern" herausgefunden.

Das AWI-Flaggschiff kehrt an diesem Freitag nach sieben Monaten auf
der Südhalbkugel in seinen Heimathafen Bremerhaven zurück. Während der
Reise konzentrierten sich die Forschungsarbeiten unter anderem auf das
Weddelmeer im atlantischen Teil der Antarktis. Dort passen sich die Lebewesen
laut AWI nur langsam an die Veränderungen an.

Plus sechs Hundertstel Grad

In den vergangenen 26 Jahren ist die Wassertemperatur in den Tiefen
des Weddelmeers um sechs Hundertstel Grad angestiegen.
Obwohl es sich um einen scheinbar geringen Wert handelt, "ist damit
eine erhebliche Wärmemenge verbunden, die im Ozean
gespeichert wird", zitiert das AWI den Fahrtleiter Eberhard Fahrbach.

Für die Klima- und Polarforscher ist dies ein weiteres Indiz dafür,
dass die Ozeane Wärme aus der durch den Treibhauseffekt erhitzten
Atmosphäre aufnehmen. Der Weltklimarat IPCC hat bisher angenommen,
dass etwa 80 Prozent aus dem Treibhauseffekt in den oberen Ozeanschichten
bis 1.500 Meter Wassertiefe landet.

Tiefenwirkung nachgewiesen

Laut Fahrbach hat die Polarstern-Expedition nun gezeigt, "dass auch der tiefe
Ozean mit seinem riesigen Volumen an diesem Prozess beteiligt ist". Die AWI-Wissenschaftler
gehen davon aus, dass die Veränderungen dieser Wassermassen weltweite Auswirkungen
haben werden.

Bei weiteren Untersuchungen im östlichen Weddelmeer stellten die AWI-Wissenschaftler fest,
dass sich die Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser nur sehr langsam an die Veränderungen
anpassen. Das zeige, wie empfindlich das Ökosystem reagiere.

Die "Polarstern" wird am Vormittag in Bremerhaven erwartet. Sie soll nach einem
Werftaufenthalt am 15. Juni zu einer mehrwöchigen Arktis-Expedition aufbrechen.

science.ORF.at/dpa
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Samstag 21. Mai 2011, 18:01

Polarforscher: Atlantik vor der Antarktis immer wärmer

20.05.2011 | 06:36 | (DiePresse.com)

Auch im tiefen Ozean würde sich das Wasser immer mehr erwärmen, warnen Polarforscher. In den vergangenen 26 Jahren ist die Wassertemperatur um sechs Hundertstel Grad angestiegen.

Als Folge des Klimawandels wird das Wasser in den Tiefen des Atlantiks nördlich der Antarktis immer wärmer. Das haben Wissenschafter des Bremerhavener Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung (AWI) während der jüngsten Expedition des Forschungseisbrechers "Polarstern" herausgefunden. Das AWI-Flaggschiff kehrt an diesem Freitag nach sieben Monaten auf der Südhalbkugel in seinen Heimathafen Bremerhaven zurück.

Während der Reise konzentrierten sich die Forschungsarbeiten unter anderem auf das Weddelmeer (das größte der 14 Randmeere des Südlichen Ozeans) im atlantischen Teil der Antarktis. Dort passen sich die Lebewesen laut AWI nur langsam an die Veränderungen an.

"Erhebliche Wärmemenge im Ozean gespeichert"

In den vergangenen 26 Jahren ist die Wassertemperatur in den Tiefen des Weddellmeers um sechs Hundertstel Grad angestiegen. Obwohl es sich um einen scheinbar geringen Wert handelt, "ist damit eine erhebliche Wärmemenge verbunden, die im Ozean gespeichert wird", zitiert das AWI den Fahrtleiter Eberhard Fahrbach.

Für die Klima- und Polarforscher ist dies ein weiteres Indiz dafür, dass die Ozeane Wärme aus der durch den Treibhauseffekt erhitzten Atmosphäre aufnehmen. Der Weltklimarat IPCC hat bisher angenommen, dass etwa 80 Prozent aus dem Treibhauseffekt in den oberen Ozeanschichten bis 1500 Meter Wassertiefe landet.

Veränderungen können weltweit Auswirkungen haben

Laut Fahrbach hat die Polarstern-Expedition nun gezeigt, "dass auch der tiefe Ozean mit seinem riesigen Volumen an diesem Prozess beteiligt ist". Die AWI-Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Veränderungen dieser Wassermassen weltweite Auswirkungen haben werden. Bei weiteren Untersuchungen im östlichen Weddellmeer stellten die AWI-Wissenschaftler fest, dass sich die Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser nur sehr langsam an die Veränderungen anpassen. Das zeige, wie empfindlich das Ökosystem reagiere.

Die "Polarstern" wird am Vormittag in Bremerhaven erwartet. Sie soll nach einem Werftaufenthalt am 15. Juni zu einer mehrwöchigen Arktis-Expedition aufbrechen.

(Ag.)
Quelle: http://diepresse.com/home/science/66366 ... e/index.do
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Montag 30. Mai 2011, 08:43

Treibhausgas-Ausstoß erreichte neue Rekordhöhe

Der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordhoch erreicht. Nach einer von der britischen Zeitung „The Guardian“ heute veröffentlichten Bilanz der Internationalen Energieagentur (IEA) stieg der Kohlendioxid-Ausstoß 2010 um insgesamt 1,6 Gigatonnen an, das ist laut IAE der bisher höchste Anstieg seit Beginn der Messungen. Insgesamt betrug die CO2-Emission im vergangenen Jahr laut IEA weltweit 30,6 Gigatonnen.

„Das sind die schlimmsten Nachrichten zum Thema Klima“, sagte IEA-Chefökonom Faith Bristol dem Blatt. „Es wird zu einer außerordentlichen Herausforderung, wollen wir das Ziel noch erreichen und die Klimaerwärmung unter zwei Grad halten.“

Wissenschafter glauben, dass eine Erwärmung von mehr als zwei Grad gefährliche Folgen für das Klima nach sich ziehen wird. Im vergangenen Dezember hatten sich die Teilnehmer des UNO-Klimagipfels im mexikanischen Cancun deshalb erstmals geschlossen zur Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad bekannt.
Quelle: http://orf.at/stories/2061028/
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Donnerstag 7. Juli 2011, 09:35

Klimaforschung: Nordpol 2070 eisfrei?

Neue Messmethoden lassen Szenarien vorhersehen, die sich in Zukunft bei extrem hohen Schadstoff-Emissionen abspielen würden: Dürreperioden in Südeuropa und große Hitze im Norden könnten die Folge sein.

Forscher aus den Schweiz und den USA haben zwei neue Klimamodelle entwickelt, die von extrem hohen Kohlenstoff-Emissionen ausgehen. Die Folgen: Verheerende Dürren in Südeuropa und bis zu sieben Grad wärmere Sommer in Skandinavien.

Die von Klimaforschern der ETH Zürich und des National Center for Atmospheric Research (NCAR) in Boulder (USA) simulierten Szenarien eines Treibhausgas-Anstiegs sind äußerst pessimistisch angelegt, aber auch nicht ganz unmöglich, was die Wahrscheinlichkeit ihres Eintritts angeht. Sie dienen vor allem dazu, zu testen, ob heutige Simulationsprogramme auch unter extremen Situationen tauglich sind.

"Unsere Studie untersucht eine Zukunft, in der fossile Brennstoffe ohne jegliche Einschränkungen genutzt werden", erklärte Studienleiter Ben Sanderson. Die globale Erwärmung würde so nicht gebremst und läge höher als alle bisher vom Weltklimarat untersuchten Szenarien.

Untersuchung einer mögliche Zukunft

In ihrer im Fachblatt "Environmental Research Letters" publizierten Studie nehmen die Forscher in ihrem ersten Szenario namens CurrentMix an, dass in gleichem Maß fossile Brennstoffe verbrannt werden wie heute. Gleichzeitig würde die Weltbevölkerung von heute rund sieben Milliarden auf elf Milliarden Menschen bis ins Jahr 2100 steigen. Das zweite Szenario, AllCoal genannt, geht gar von einem Bevölkerungswachstum auf 15 Milliarden Menschen bis zum Jahr 2100 aus. Gleichzeitig, so die Annahme, verstärkt sich die Nachfrage nach Kohle - jenem Brennstoff, bei dem pro Energieeinheit am meisten CO2 in die Atmosphäre geschleudert wird.

Nordpol 2070 eisfrei

Wie die Forscher berechnet haben, würden die Temperaturen in der Arktis unter diesen beiden Voraussetzungen um mehr als zwölf Grad steigen und die Eisdecke schmelzen lassen. AllCoal würde dafür sorgen, dass der Nordpol schon im Jahr 2070 komplett eisfrei wäre - verbunden mit einer dramatischen Erhöhung des Meeresspiegels. Auch in Nordeuropa würden die Temperaturen überdurchschnittlich stark steigen. Die Forscher haben berechnet, dass die maximalen Sommertemperaturen in Skandinavien im Jahr 2100 um sechs bis sieben Grad höher liegen würden als heute.

Gleichzeitig würde sich die Niederschlagsmengen verschieben: Beim AllCoal-Szenario müssten zum Beispiel Südeuropa, Mittelamerika und Südaustralien mit 30 bis 80 Prozent weniger Regen rechnen. In der Arktis, der Antarktis, Nordkanada und Sibirien dagegen gäbe es 50 bis 200 Prozent mehr Niederschlag als heute.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/nachrichten ... frei.story
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marcus_wien
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Sonntag 31. Juli 2011, 14:00

interessant die tendenziell kühleren und feuchteren sommer und kälteren winter in mitteleuropa der zumindest letzten 2 jahre im gegensatz zu super sommer und milden winter in den 90ern,..anderswo natürlich hitzerekorde und trockenheit( teile usa und russlands derzeit),.. wer weiß wie sich regional die klimaerwärmung? auswirken mag,...
marcus_wien2 165üNN, temp Messung: 2 m über Rasen in ca 800m² grossen begrünten Innenhof - in Wien2 nähe Nestroyplatz
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Samstag 13. August 2011, 17:36

Sommerdiskurs: Win-win-Situationen fürs Klima

06.08.2011 | 18:06 | von Martin Kugler (Die Presse)

Experten diskutierten beim Sommerdiskurs der Uni Wien über Freiheit und Regulierung. Etwa darüber, warum es so schwierig ist, einen Welt- klimavertrag zu schließen.

Die Trends gehen in keine günstige Richtung“, beklagte Arnulf Grübler, Professor an der renommierten US-Universität in Yale und Forscher am IIASA in Laxenburg diese Woche beim „Sommerdiskurs“ der Uni Wien. Er zitierte eine kürzlich veröffentlichte Studie, laut der die aktuellen CO2-Emissionen den schlimmsten Befürchtungen der Klimaforscher folgen. „Die jetzigen Versprechungen der Staaten führen uns zu einer Erwärmung um fünf Grad.“

Gleichzeitig gibt es bei den globalen Klimaverhandlungen einen absoluten Stillstand. Seit 1992 fanden 17 UN-Klimakonferenzen statt, das Ergebnis ist dürr: Es gab exakt zwei rechtlich bindende Verträge – die zahnlose Klimarahmenkonvention und das Kyoto-Protokoll, das im Jahr 2012 ausläuft. „Wenn es so weiter geht, dann werden wir irgendwann auch eine 80. Klimakonferenz haben – und dennoch kein Abkommen“, so Grübler.

Dabei ist im Grunde völlig unbestritten, dass beim Klimaschutz regulierend eingegriffen werden muss. Der Hauptgrund: Das Problem löst sich nicht von selbst, etwa durch die Kräfte der Marktwirtschaft – die Erwärmung ist ein sogenannter „externer Effekt“. Wenn aber nichts geschieht und jeder weiterhin nach eigenem Gutdünken Treibhausgase in die Luft bläst, dann wird durch die Klimaveränderungen die Freiheit des Einzelnen eingeschränkt – und das ist eine zentrale Rechtfertigung dafür, dass es Regulationen geben muss.

Ähnlich kann man auch in vielen anderen Bereichen argumentieren: vom Gesundheitswesen über die Finanzmärkte bis hin zu Frauenquoten und der Telekommunikation. Über all diese Themen wurde beim Sommerdiskurs in Strobl am Wolfgangsee under dem Motto „Freiheit und Regulierung“ geredet. „Freiheit und Regulierung können Antipoden sein. Aber Regulierung kann auch dazu dienen, um Freiheit zu gewährleisten“, erläuterte der Organisator Franz-Stefan Meissel (Professor für Römisches Recht an der Uni Wien). Gesucht wird also ein passender regulatorischer Rahmen, der allen Beteiligten unterm Strich zum Vorteil gereicht.

Als wohl dringendstes Problem der Menschheit stand das Weltklima am Beginn der dreitägigen Konferenz. Warum sind bisher alle Versuche gescheitert, ein globales Klimaabkommen zu vereinbaren? Den Hauptgrund sieht Grübler darin, dass man die Verhandlungen völlig falsch angepackt hat: „Es wurde das falsche Modell gewählt. Man war verführt vom raschen Erfolg des Montreal-Protokolls.“ In diesem internationalen Abkommen – übrigens dem ersten globalen Umweltvertrag in der Menschheitsgeschichte – wurde 1987 vereinbart, dass alle Stoffe verboten werden, die die Ozonschicht abbauen. Die Grundpfeiler des Montreal-Protokolls waren, dass alle Staaten einem bindenden Abkommen zustimmen mussten und es auf Ziele und Zeitpläne zur Erreichung der Ziele fokussiert war. „Es war ein großer Fehler, die Mechanismen des Montreal-Protokolls auch auf den Klimaschutz zu übertragen“, so der Experte.

Denn der Ausstoß von Treibhausgasen sei viel komplexer, es gebe viel mehr Aspekte, die berücksichtigt werden müssten – von der Energie- über die Landwirtschafts- bis hin zur Technologiepolitik. Beim Klimawandel seien zudem viele Faktoren nicht beeinflussbar. Und: Mehr als 190 Staaten, jeder ausgestattet mit einem Vetorecht, unter einen Hut zu bringen, ist bei den unterschiedlichen Interessenslagen beinahe unmöglich – das berühmte „Gefangenen-Dilemma“ lässt grüßen. „Es ist absurd, wenn zum Beispiel Liechtenstein ,Ja‘ sagen muss zu den Plänen der USA.“

Dennoch hält Grübler einen wirksamen Kampf gegen Treibhausgas-Emissionen für möglich. „Man sollte sich nicht auf Reduktionsziele konzentrieren, sondern auf Instrumente, um die Emissionen zu senken.“ Also zum Beispiel über Technologiestandards verhandeln, über die Streichung von Subventionen für fossile Energieträger – diese werden derzeit dreimal höher subventioniert als erneuerbare Energieträger – oder über Technologiekooperationen. Verhandlungen darüber könnten in kleinen „Carbon Clubs“ stattfinden. „20 Prozent der Staaten verursachen 80 Prozent der Emissionen“, so Grübler.

Zentral sind für den Forscher, der seit 20 Jahren in internationale Forschungsprojekte eingebunden ist und auch Autor bei drei Berichten des Weltklimarates IPCC war, zwei Punkte: Erstens sollten „Win-win-Situationen“ gesucht werden. Als Beispiel nennt er die Modernisierung von Herden in Entwicklungsländern: Effizientere Öfen würden nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch die Luftverschmutzung in den Häusern und Hütten senken – daran sterben alljährlich zwei Millionen Menschen.

Das zweite zentrale Element ist die Technologie. Grübler: „Wir brauchen einen radikalen Wandel in der Technologiepolitik.“ Das beginnt bei der Forschungsförderung: Einer aktuellen Studie zufolge flossen seit den 1970er-Jahren 53 Prozent aller Energieforschungsmittel in die Kernenergie und nur neun Prozent in die Verbesserung der Energieeffizienz – und das, obwohl der mögliche Beitrag zur Emissionsreduktion genau umgekehrt ist.

Fortschritte bei der Technologie sind aber entscheidend – denn der Wandel geht sehr langsam, viel langsamer als zum Beispiel die Veränderung des Lebensstils. Ein Beispiel: Der Aufstieg von Erdöl und Erdgas dauerte 80 Jahre. „So lange haben wir für den Ausstieg nicht Zeit.“

Umwelt und Technologie

Arnulf Grübler studierte an der TU Graz und habilitierte sich an der Montan-Uni Leoben.
Seit 1976 arbeitet er am Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg, wo er das Programm „Transition To New Technologies“ leitet und an zahlreichen internationalen Forschungsprojekten beteiligt ist.

Seit 1994 ist er Mitglied im Weltklimarat (IPCC); er war Mitautor bei drei IPCC-Berichten. 2002 wurde er zudem zum Professor an die Yale University berufen.

Der Sommerdiskurs im Rahmen der Sommerhochschule der Uni Wien in Strobl am Wolfgangsee fand heuer, in seiner vierten Auflage, zum Thema „Freiheit und Regulierung“ statt – „Die Presse“ ist Medienpartner.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2011)
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Dienstag 13. September 2011, 12:32

"Klimaskeptiker" wissen es am besten

Dass die Einstellung zu Klimaerwärmung etwas mit politischen Vorlieben zu tun hat,
ist länger bekannt: Linke glauben eher an den Menschen als Verursacher, Rechte eher nicht.
In den USA ist die Frage besonders stark ideologisch gefärbt. Die Mehrheit der rechtskonservativen
"Tea-Party"-Anhänger glaubt, dass es überhaupt keinen Klimawandel gibt.

Kategorie: Umfrage Erstellt am 13.09.2011.
Die Studie:
"Politics & Global Warming: Democrats, Republicans, Independents, and the Tea Party" von Anthony Leiserowitz und Kollegen ist online auf der Homepage der Yale University erschienen.
Dafür fühlen sie sich am besten informiert und brauchen nach Eigenangaben keine weiteren Informationen, wie eine Studie der Universität Yale berichtet.

Während frühere Untersuchungen bereits auf den ideologischen Kontrast in der Klimafrage hingewiesen hatten,
ist die aktuelle Umfrage von Anthony Leiserowitz und Kollegen die erste, die sich explizit auch der
"Tea Party" zugewendet hat.

Mehrheit leugnet Klimaerwärmung

Nur 34 Prozent der Befragten, die sich diesem rechtskonservativen Sammelbecken zuordnen, glauben an die Klimaerwärmung, 53 Prozent leugnen sie.
Zum Vergleich: 78 Prozent der Demokraten, 71 Prozent der politisch Unabhängigen und 53 Prozent
der Republikaner glauben an den Klimawandel. Im US-Durschnitt sind es rund zwei Drittel der Bevölkerung.

Auch die Frage "Angenommen, es gibt eine Klimaerwärmung, was sind die Ursachen dafür?" wurde sehr unterschiedlich beantwortet.
62 Prozent der Anhänger der Demokratischen Partei sehen den Menschen als Hauptverursacher,
43 Prozent der politisch Unabhängigen, 36 Prozent der Republikaner, aber nur 19 Prozent der "Tea Party".

Die Mehrheit der Letzteren glaubt an natürliche Ursachen oder eben gar nicht daran. Dementsprechend sind sie auch am stärksten gegen jede Art staatlicher Handlungen in diesem Bereich wie z.B. die Erforschung neuer Energiequellen.

Sehr von sich überzeugt

Ö1 Sendungshinweis:
Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell: 13.9., 13:55 Uhr.

So skeptisch die Anhänger der "Tea Party" in Sachen Klimawandel sind, so überzeugt sind sie von ihrer
eigenen Meinung. 30 Prozent geben an, "sehr gut informiert" zu sein, 50 Prozent sagen, dass sie überhaupt
kein weiteres Wissen mehr benötigen.

Demokraten, Unabhängige und Republikaner sind da viel vorsichtiger: Weniger als zehn Prozent aller
drei Gruppen hält sich für "sehr gut informiert", nur rund 20 Prozent von ihnen gibt an, bereits "alles zu wissen".

Woher kommt das?

Woher die subjektive Meinungssicherheit der "Tea-Party"-Anhänger kommt, geht aus der Studie
nicht hervor. Einer Reihe von Informationsquellen - vom Wetterbericht über TV-Nachrichten
bis zur US-Umweltbehörde - misstrauen sie ihrzufolge aber am meisten.

Ob sie ihr unerschütterliches Wissen vielleicht von Blogs haben, wurde nicht abgefragt. Einen Hinweis dafür aber gibt es: Von allen politischen Gruppen haben die "Tea-Party"-Fans mit Abstand am öftesten vom sogenannten "Climategate" gehört.

Lukas Wieselberg, science.ORF.at
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Mittwoch 14. September 2011, 19:20

Eisfläche am Nordpol so klein wie nie zuvor

Die Eisdecke am Nordpol war offenbar seit Beginn der Messungen durch Satelliten noch nie so klein wie in diesem Jahr. Das zeichnet sich laut den Berechnungen von verschiedenen Forschergruppen ab, wie die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) heute mitteilte. Sicher ist, dass der Umfang der Eisfläche in diesem Jahr vergleichbar ist mit der im bisherigen Rekordminusjahr 2007.

Den Berechnungen von Wissenschaftlern der Universität Bremen zufolge verringerte sich die Ausdehnung Anfang September sogar noch unter diesen Wert. Grundlage für ihre Arbeit sind die Messungen eines japanischen Mikrowellensensors an Bord des NASA-Satelliten „Aqua“.
Quelle: http://orf.at/#/stories/2079210/
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Mittwoch 21. September 2011, 20:46

Hallo Leute, die gegenwärtige Periode des Klimas hätte es mit oder ohne uns Menschen gegeben, lasst euch mal nicht "narrisch" machen.
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Herfried
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Mittwoch 21. September 2011, 23:14

Herr/Frau/Es WiWo, wenn Sie nichts zusagen haben, schweigen Sie bitte.

Oder was meinen Sie mit gegenwärtiger Klimaperiode?
Ja Klima gäbe es wie auch das Wetter ohne Menschen auch. Auch die Klimaperiode im Groben gäbe es ohne Menschen (die warme Zwischeneiszeit seit 10 000 Jahren in der wir uns befinden ist eine Klimaperiode).

Die kommende langfristige Klimaperiode wird vorraussichtlich durch den Menschen grob verändert. Während die Milankovic Zyklen der Erdbahnparameter ("wie viel Sonnenleistung gibt es im Nordsommer") auf kalt stellen, wird die Temperatur nicht sinken.

Kurzfristig (seit Jahrzehnten) ändern wir das Klima jedoch gewaltig, und dies ist ob der bekannten Strahlungseigenschaften des CO2 im Infraroten auch wenig verwunderlich.

Oder meinen Sie nun glatt, dass die derzeitige Wärmeperiode nicht durch den Menschen verursacht wurde?
Dann erklären Sie bitte welcher Effekt die Wirkung des CO2 neutralisiert, und welcher andere Effekt die Erwärmung verursacht hat. Und bitte Erklären Sie was passiert, sollte der Effekt, der die Wirkung des CO2 maskiert einst wegfallen sollte.

Oder war es glatt nur ein Trollspruch Marke Propaganda aus Unwissen und Wurschtigkeit "Wissen ist Macht, nix wissen macht a nix" heraus?
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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Freitag 2. Dezember 2011, 11:28

Permafrostschmelze könnte Klimawandel beschleunigen

Die schmelzenden Permafrostböden beschleunigen den Klimawandel voraussichtlich stärker als gedacht. Nach einer neuen Berechnung könnten sie bis zum Ende des Jahrhunderts ähnlich viel Kohlenstoff freisetzen wie die weltweite Abholzung.

Die Auswirkungen auf unser Klima wären wegen der hohen Methankonzentration jedoch zweieinhalb Mal größer. Zu diesem Schluss kommen Edward Schuur, Benjamin Abbott und 39 weitere internationale Experten des „Permafrost Carbon Research Network“, die ihre neuen Berechnungen in einem Kommentar der Zeitschrift „Nature“ veröffentlichen.

Neues Berechnungsmodell

Das Treibhausgas Methan heizt die Atmosphäre wesentlich stärker auf als Kohlendioxid. Wie sehr sich die Erderwärmung mit dem Auftauen der Permafrostböden beschleunigt, war bisher nicht genau zu berechnen. Schuur, Abbott und Kollegen haben nun anhand neuer Modelle ermittelt, wie viel Permafrost auftauen wird, wie viel Kohlenstoff dies freisetzt und wie viel davon in Form von Kohlendioxid (CO2) und von Methan in die Luft gelangen könnte.

Die Permafrostböden enthalten etwa 1.700 Milliarden Tonnen organischen Kohlenstoff, also Überreste von Pflanzen und Tieren aus Tausenden von Jahren. Das sei dreimal mehr als angenommen, schreiben die Forscher - und etwa doppelt so viel, wie momentan in der Atmosphäre enthalten sei.

In dem sich erwärmenden arktischen und antarktischen Boden zersetzen Mikroben diesen alten Kohlenstoff und geben CO2 und Methan in die Atmosphäre ab. Riesige Tundrenfeuer und Methan, das aus arktischen Seen blubbert, seien bereits Zeugen dieses Erwärmungsprozesses.
Quelle: http://orf.at/stories/2092290/
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Matthias
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Freitag 2. Dezember 2011, 11:57

lol, naja, ETWAS Positives KÖNNTE der Klimawandel ja auch bringen:

http://www.mmnews.de/index.php/etc/6867 ... este-gruen" onclick="window.open(this.href);return false;
Klimawandel macht Wüste grün | Drucken |
28.11.2010

Klimawandel lässt laut Experten Sahara ergrünen und Bergwälder wachsen. „Die Niederschläge nehmen zu, die Wüste geht vielerorts zurück“. - In ein paar hundert Jahren könnte die Sahra wieder ergrünen und so aussehen wie ein kenianischer Nationalpark.



Der Klimawandel führt nach Ansicht von Experten nicht zu einer Ausdehnung der Sahara, sondern lässt die größte Trockenwüste der Welt schrumpfen. „Die Niederschläge nehmen zu, die Wüste geht vielerorts zurück“, sagt der Geoarchäologe Stefan Kröpelin von der Universität Köln dem Nachrichtenmagazin FOCUS. „Am Südrand der Sahara dringt die Vegetation seit Ende der 1980er-Jahre in weiten Bereichen nach Norden vor.“ US-Studien anhand von Satellitenfotos bestätigen die Langzeitbeobachtungen Kröpelins, der seit mehr als 30 Jahren in der Region forscht.

Vor 6000 Jahren war die Sahara ein fruchtbares Gebiet. Sinkende Temperaturen ließen dann die feuchten Sommermonsune schwächer werden, der Norden Afrikas trocknete aus. Nun scheint sich der Trend umzukehren. „Die globale Erwärmung zeigt hier eine segensreiche Wirkung“, urteilte Kröpelin in FOCUS. „Wenn sie weiter fortschreitet, könnte die Sahara in ein paar hundert Jahren wieder ergrünen und so aussehen wie ein kenianischer Nationalpark.“

Auch viele Wälder in kalten und hohen Lagen profitieren vom Klimawandel. Peter Bebi von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft sagte FOCUS: „In den Alpen wandert die Baumgrenze langsam nach oben, die Bestände werden dichter.“ Im menschenleeren nördlichen Ural zeigten sich die klimabedingten Veränderungen besonders deutlich: „Wo es vor 40 Jahren noch offene Tundra gab, kommen heute junge Wälder auf.“
Wobei es in der Klimageschichte immer Kälte- und Wärmeperioden gab, aber nie so SCHNELL und so MASSIV fortschreitend, wie "dank" der Menschheit und des CO2.

...und da denken wir gar nicht mal erst an das Methan in den Permafrostböden der Tundra...
lg,
Matthias

8072 Fernitz-Mellach, Graz-Umgebung

Wetterstation Fernitz: http://www.awekas.at/de/instrument.php?id=14717
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Werner
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Montag 23. Januar 2012, 10:02

Arktischer Ozean - Winde erzeugen riesige Süßwasserlache

Vor der Nordküste Grönlands sammelt sich Süßwasser im Meer -
Forscher haben dort eine gewaltige Lache entdeckt, sie beult
den Meeresspiegel großflächig um bis zu acht Zentimeter nach oben aus.
Ungewöhnliche Winde sollen die Ursache sein.

Angetrieben von den Winden drehe sich der sogenannte Beaufort-Wirbel stärker,
sein Frischwassergehalt habe um rund 8500 Kubikkilometer zugenommen.
Das ist mehr als das doppelte Volumen des Viktoriasees in Afrika.

Der Beaufort-Wirbel bewegt sich im Uhrzeigersinn vor den Nordküsten Grönlands,
Kanadas und Alaskas; der Meeresspiegel ist dort um bis zu acht Zentimeter angeschwollen.
Der Wind habe in den letzten Jahren häufiger als sonst aus der gleichen Richtung geblasen.
Erst wenn sich die vorherrschende Windrichtung ändere, würde das Süßwasser aus der Lache
laufen und sich im Meer verteilen, schreiben die Forscher.

Das eingetragene Süßwasser stammt vor allem aus einströmenden Flüssen und geschmolzenem Eis.
Mittlerweile seien mehr als 70.000 Kubikkilometer Süßwasser in den oberen Schichten
des Arktischen Ozeans gelagert, schreibt das Team um Katharine Giles vom University College in London.

Der wachsende Süßwasserpool des Beaufort-Wirbels könnte einmal das Klima in Europa beeinflussen,
befürchten Experten. Ändern sich die Windströmungen in der Region, könnte das gespeicherte Wasser in den Nordatlantik strömen. Dort könnte das Süßwasser die Strömung von warmem Wasser aus den Tropen in Richtung Norden bremsen.

Hitze sammelt sich

Die Arktis hat sich in den vergangenen Jahren verändert.
Die Menge des Meereises hat dem Forschungsreport "Arctic Report Card" zufolge dramatisch abgenommen,
ebenso seien Gletschermassen geschwunden. Weil sich weniger Eis auf dem Wasser befindet,
wird weniger Hitze reflektiert - was die Temperaturen in der Arktis noch weiter steigen lässt.
"Wir haben einen neuen Normalzustand", sagt der Forscher Don Perovich vom U.S. Army Corps of Engineers.

2011 ist die Eisdecke der Arktis erneut stark geschwunden- die Forscher maßen im September
den zweitniedrigsten Stand seit 1979. Die Wassertemperatur scheine sich zu stabilisieren,
allerdings stellten die Forscher an einigen Stellen fest, dass der arktische Ozean versauere.
Das passiert, weil das Wasser vermehrt Kohlendioxidaus der Atmosphäre aufnimmt.

Die Lufttemperatur lag 2011 um rund 1,5 Grad Celsius höher als der Durchschnittswert der
vergangenen 30 Jahre, teilten Wissenschaftler bei der Vorstellung eines jährlichen Berichts
der US-amerikanischen Meeresforschungsbehörde NOAA mit.

Für die Schifffahrtbieten die Veränderungen eine Chance: Neue Seewege öffnen sich,
wo sonst Eismassen die Durchfahrt blockierten. Wale, die aus wärmeren Regionen in die Arktiswandern,
hätten ebenfalls Vorteile durch das wärmere Wasser, da sie länger in den Polarregionen bleiben könnten.
Grönlandwale, die seit Jahrhunderten in getrennten Populationen vor Alaskaoder Grönland lebten,
könnten nun wieder die Arktis durchqueren.

boj/dpa
Quelle: http://www.spiegel.de --> http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 16,00.html

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Montag 23. Januar 2012, 10:16

USA: 2011 - Jahr der Wetterextreme

Das Jahr 2011 hat nach Angaben von Wissenschaftlern den USA ungewöhnlich
extremes Wetter beschert: Hitze, Stürme, Niederschläge und als Folge
Überflutungen und Dürre "in historischen Ausmaßen".

Laut einem Bericht der US-Klimabehörde NOAA wurden die größten
Niederschlagsunterschiede seit einem Jahrhundert registriert.
So habe es in sieben Staaten Rekordregen gegeben, so auch in New York.
Regen und Schneeschmelze zusammen hätten wiederum historische Überflutungen
entlang großer Flüsse im mittleren Teil der USA ausgelöst.

Tausende Tornados

Umgekehrt führten nach Angaben der Wissenschaftler ungewöhnlich heiße
Temperaturen und ausbleibende Niederschläge im Süden der USA zu einer
Rekorddürre. Besonders hart traf demnach die Trockenheit den Bundesstaat
Texas: Hier habe die Dürre beinahe das ganze Jahr gedauert.
Auch die Golfküste und der Südosten des Landes seien stark betroffen gewesen.

Den NOAA-Experten zufolge trug die Trockenheit zu Flächenbränden bei,
die beinahe 13.000 Quadratkilometer Land schwärzten.
Das entspricht in etwa der fünffachen Fläche des Saarlandes.

Die Wissenschaftler verzeichneten zudem eine ungewöhnlich heftige Tornado-Saison.
Demnach wurden allein von März bis Ende Mai 1150 Tornados gezählt,
im Jahr 2011 seien insgesamt 551 Menschen durch die Wirbelstürme ums Leben gekommen -
die höchste jährliche Opferzahl seit Beginn der statistischen Erhebungen vor 62 Jahren.

Auch wirtschaftlich kam das extreme Wetter 2011 die USA teuer zu stehen.
So listet die NOAA 14 katastrophale Wetterereignisse mit Schäden von je mindestens
einer Milliarde US-Dollar auf - zwei mehr als im Vorjahr.

science.ORF.at/dpa
Quelle: http://science.orf.at--> http://science.orf.at/stories/1693484/

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Mittwoch 25. Januar 2012, 12:23

Klimawandel bedroht Alpenpflanzen

Das Verbreitungsgebiet von alpinen und arktischen Pflanzenarten und
ihre genetische Vielfalt werden durch die globale Erwärmung in Zukunft
stark eingeschränkt, stellte eine internationale Forschergruppe mit
Beteiligung österreichischer Wissenschafter fest.

Weil die Pflanzen die Vielfalt brauchen, um sich an veränderte
Bedingungen anzupassen und den Klimawandel zu überstehen, ist das
ein Teufelskreis, so der Botaniker Peter Schönswetter von der Universität
Innsbruck im Gespräch mit der APA, der an der Studie beteiligt war.

Die Studie "Genetic consequences of climate change for northern plants" ist
in den "Proceedings of the Royal Society B" erschienen (DOI:10.1098/rspb.2011.2363).

Szenarien durchgerechnet

Die Wissenschaftler aus Norwegen, Frankreich und Österreich sammelten
knapp 10.000 Proben von 27 Pflanzenarten, die in den Alpen und der Arktis
an der Baumgrenze oder darüber hinaus wachsen, und untersuchten die genetische
Vielfalt der Kräuter und Sträucher.
Dann berechneten sie anhand zweier Klimaszenarien, wie ihre Verbreitungsgebiete
im Jahr 2080 aussehen werden.

Bei allen untersuchten Pflanzenarten wird der Lebensraum in Zukunft schrumpfen,
und zwar stärker als der von Pflanzen in gemäßigten Gebieten,
so die Wissenschaftler. Ebenso nehme die genetische Vielfalt innerhalb der Arten ab.

Unterschiedlich betroffen

Hahnenfuß und Birke:
So wird etwa der mehrjährige Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) einen
großen Teil seiner genetischen Vielfalt verlieren. Denn die Pflanze wächst
vor allem in Gipfelregionen und die Samen kommen nicht so weit,
um die notwendige Mischung der Populationen zu erreichen. Die ebenfalls in Österreich
ansässige Zwergbirke (Betula nana) hat nicht so düstere Aussichten, denn ihre Samen
werden mit dem Wind verbreitet und sie lebt bis zu hundert Jahren.
Je nach Wuchsform und Verbreitungsstrategie sind die Pflanzen allerdings unterschiedlich
stark betroffen. Arten, deren Samen von Wind und Vögeln über große Strecken
verbreitet werden, können ihr Erbgut untereinander besser austauschen
als solche mit stark eingeschränkten Verbreitungsmöglichkeiten.
Sie können so die Vielfalt besser erhalten.

Auch die Wuchsform macht einen Unterschied: Holzgewächse, die bis zu
hundert Jahre alt werden, bewahren ihr Erbgut länger als kurzlebige Kräuter,
schreiben die Wissenschaftler.
Allerdings könnten sich Kräuter durch den kurzen Generationszyklus schneller an
veränderte Bedingungen anpassen, was ihre Chancen wiederum verbessert.

Die Methode sei auch auf andere Organismen, wie Vögel und Insekten, anwendbar,
betonte Schönswetter. Sie könnte daher nützlich sein, um aus den zahlreichen
gefährdeten Arten schon jetzt diejenigen auszuwählen, die am dringendsten Schutz bedürfen.
Quelle: http://science.orf.at --> http://science.orf.at/stories/1693633/

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Freitag 27. Januar 2012, 10:01

Arktisches Meereis beeinflusst Winterwetter

Die Klimaerwärmung in der Arktis könnte nach neuen Forschungen
vermehrt zu kalten Wintern in Mitteleuropa führen. Die Wahrscheinlichkeit
für kalte und schneereiche Winter steigt demnach, wenn die Arktis im
Sommer von wenig Meereis bedeckt ist.

Eine schrumpfende sommerliche Meereisbedeckung verändert die Luftdruckgebiete i
n der arktischen Atmosphäre und bestimmt so das europäische Winterwetter mit,
wie das Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven
und Potsdam mitteilte.

Kältere Winter
Der Mechanismus geht so: Taut im Sommer das arktische Meereis besonders stark ab,
wird die dunkle Meeresoberfläche von der Sonneneinstrahlung stärker erwärmt.
Im Herbst und Winter geht anschließend mehr Wärme aus dem Wasser verloren als
unter einem schützenden Eisdeckel.
Dadurch bleibt auch die Luft wärmer. "Diese erhöhten Temperaturen sind anhand
aktueller Messdaten in den arktischen Gebieten nachweisbar", teilte Ralf Jaiser
von der Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts mit.

Ein wichtiger Faktor für unser Winterwetter ist der Luftdruckgegensatz zwischen
der Arktis und den mittleren Breiten. Ist dieser Gegensatz hoch,
entsteht ein starker Westwind, der im Winter warme und feuchte atlantische Luftmassen
bis nach Europa führt. Bleibt dieser aus, kann kalte arktische Luft bis nach Europa
vordringen.
Nach den Modellrechnungen wird der Luftdruckgegensatz bei geringer sommerlicher
arktischer Meereisbedeckung im folgenden Winter abgeschwächt,
so dass arktische Kälte bis in die mittleren Breiten vordringen kann.

Nach Jaisers Angaben spielen weitere Faktoren wie die Schneebedeckung Sibiriens oder
tropische Einflüsse eine Rolle, so dass es trotz geringer Ausdehnung des Meereises
in manchen Jahren auch mild und feucht bleiben kann - wie in diesem Winter bisher.

science.ORF.at/APA/dpa
Quelle: http://science.orf.at/ --> http://science.orf.at/stories/1693778/

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Werner
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Dienstag 22. Mai 2012, 14:23

http://science.orf.at/stories/1698927/
Alpen: Kein Trend zu mehr Wetterextremen

Trotz Starkregen, Überschwemmungen und Hitzewellen in den vergangenen Jahren ist das Wetter im Alpenraum nicht "verrückter" geworden: Laut einer Langzeitstudie der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ist zwar der Klimawandel unbestritten, die Wetterextreme haben aber nicht zugenommen.

Ganz im Gegenteil: "Die Temperaturschwankungen sind in den letzten Jahrzehnten sogar geringer geworden", resümierte Klimatologe und Studienautor Reinhard Böhm.

Es wird aber heißer

Die Forscher gingen der Frage nach, ob durch den Klimawandel das Wetter im Alpenraum immer stärker zu Extremereignissen neigt. Böhm: "Unbestritten ist, dass es in den letzten Jahrzehnten wärmer wurde, im Alpenraum sogar stärker als im weltweiten Mittel. Damit werden natürlich auch Hitzewellen häufiger. Wir werden aber oft mit der Frage konfrontiert, ob mit dem Klimawandel auch die Schwankungen insgesamt immer häufiger und stärker werden. Ob sich also immer mehr Hitzewellen, Kältewellen, Trockenperioden und Starkniederschläge aneinanderreihen."

Die Resultate der Untersuchung ließen sogar die Wissenschaftler staunen. Ergebnis Nummer eins: In den vergangenen 250 Jahren wurden im Alpenraum die saisonalen und jährlichen Schwankungsbreiten heiß-kalt, trocken-feucht nicht stärker und damit nicht extremer.

Ergebnis Nummer zwei: Auch die vergangenen 30 Jahre, die stark durch den Einfluss des Menschen geprägt sind, zeigen im Vergleich zu den Jahrzehnten davor keinen Trend zu mehr Variabilität.

Lange Wellen der Variabilität

Und schließlich Ergebnis Nummer drei: In Langzeitverläufen zeigen sich bei Temperatur, Niederschlag und Luftdruck zwei lange Wellen der Variabilität mit einer Wiederkehrzeit von etwa hundert Jahren. Variabler ("verrückter") war das Klima in der Mitte der beiden vergangenen Jahrhunderte, weniger variabel ("ruhiger") zu Beginn und Ende der Jahrhunderte.

Diese langen Wellen lassen sich vorerst nicht erklären. Eine mögliche Ursache sind Wechselwirkungen mit den Ozeanen, die im Klimasystem sozusagen ein Langzeitgedächtnis besitzen, heißt es in der Studie.

"Die Ergebnisse sind sicher für viele überraschend. Zum Beispiel hört man oft, dass es keine Übergangsjahreszeiten mehr gäbe, und Frühling und Herbst aber auch Sommer und Winter immer mehr durch extreme Kalt-Warm-Schwankungen gezeichnet seien. Unsere Studie zeigt eindeutig, dass das nicht so ist. Es ist zwar wärmer geworden, aber die Schwankungen haben eindeutig nicht zugenommen", so Böhm.

Einzigartige Daten

Als Basis für die Studie diente ein ungewöhnlich langer und hochwertiger Datensatz, der Histalp-Datensatz. Er besteht aus Messdaten von 58 Orten im Alpenraum, die zum Teil bis ins Jahr 1760 zurückreichen.

Böhm: "Das ist ein weltweit einzigartiger Datensatz. Zum einen deckt er den gesamten Zeitraum des instrumentellen Messens ab. Zum anderen sind in diesen Daten alle Fehler und Inhomogenitäten korrigiert, wie sie zum Beispiel durch Verlegungen von Wetterstationen oder Änderungen von meteorologischen Messsystemen entstehen. Nur so kann Fragen zu Klimaänderungen und Klimaschwankungen wirklich fundiert überprüfen."

science.ORF.at/APA
Quelle: http://www.science.orf.at

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Freshy
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Registriert: Montag 30. März 2015, 21:30

Montag 30. März 2015, 22:52

Hallo liebe Klimaprofis,

Ich bin ein sehr umweltbewusster Mensch und war schon immer sehr darin bestrebt, meinen persönlichen CO2 Ausstoß durch möglichst wenig Flüge, Autofahrten, Heizen, etc möglichst gering zu halten. Auch spreche ich aktiv Bekannte darauf an, wenn mir bestimmte Sachen (zB Fenster im Winter immer gekippt, unnötige Wege mit Auto/Flugzeug, etc) aufstoßen. Als ich dies vor einigen Wochen erst wieder mal tat, war derjenige jedoch sehr erzürnt über meine Aussagen und es kam zu einer hitzigen Diskussion, in der ich verschiedenste Argumente gab, warum Energiesparen sinnvoll sei. Zb Verminderung des CO2-Ausstoßes bzgl Klimawandel, Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung bei Gewinnung fossiler Brennstoffe, Luftverschmutzung, etc.

Bei meinem Argument bzgl der Verminderung des CO2-Ausstoßes bzgl Klimawandel meinte er jedoch, dass das eine Lüge sei und er schickte mir diesen Link als "Beweis": http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ganda.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Die Grundaussage des Artikels ist: Der vom Menschen selbst gemachte CO2-Ausstoß hat keinerlei negativen Auswirkungen aufs Klima. Es geht hierbei also nicht um die Leugnung des Klimawandels oder die Ressourcenknappheit, sondern rein nur um die Auswirkungen unseres eigenen CO2-Ausstoßes auf den Klimawandel.

Der Artikel beschäftige mich doch sehr, nicht zuletzt weil "Die Welt" ja nicht gerade ein Boulevardblatt ist. Da ich selbst nur sehr interessiert an dem Thema bin aber weit weg von einem Klimaexperten bin, habe ich mir gedacht, ich frage mal bei der Umweltberatung nach, um eine Antwort auf meine Frage zu bekommen: "Soll ich dieser Aussage bzw. diesem Artikel glauben schenken, oder nicht?" Dort wurde ich jedoch nur an das Insitiut für Meteorologie der Boku Wien weitergeleitet, welche auch nach mehrfacher Anfragen bis heute nich geantwortet haben. Da ich aber unbedingt eine Antwort auf meine Frage haben möchte, habe ich via Google nun diesen Thread gefunden und großteils durchgelesen. Teilweise wurde ja genau über dieses Thema hier schon gesprochen und gute Argumente/Grafiken dargebracht.

Ich möchte nocheinmal klarstellen, dass ich nicht daran zweifle, dass Ressourcen-/Energiesparen sinnvoll ist, sondern ich zweifle aufgrund der Argumente in dem Artikel und auch in dessen Kommentaren daran, dass wir Menschen es sind, die für den hohen CO2-Gehalt in den letzten Jahrzehnten verantwortlich sind. Denn das würde bedeuten, dass wir ja von vielen Seiten angelogen werden. Wenn das alles völliger Müll ist, was "Die Welt" und deren User da schreiben (wovon ich ausgehe), dann wüsste ich auch gern, mit welchem Ziel die alle wiederum Lügen verzapfen. Ich bin verwirrt - bitte klärt mich auf.

Vielen Dank!
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marcus_wien
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Freitag 3. April 2015, 07:49

Es gab seit es klima gibt kein wirklich stabiles klima es gab immer Abweichungen sei es durch " extraterrestrisch" verursachten katastrophen , sei es durch vulkanismus , achsenänderungen der erde , organismen. ..... Diesesmal ist der klimawandel auch durch den mensch beeinflusst ... Klima ist immer im wandel und wird es auch immer bleiben ....und es gibt und gab immer verlierer und gewinner eines klimawandels ...
marcus_wien2 165üNN, temp Messung: 2 m über Rasen in ca 800m² grossen begrünten Innenhof - in Wien2 nähe Nestroyplatz
Freshy
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Freitag 3. April 2015, 09:04

Vielen Dank für deine Antwort! Verstehe ich dich richtig: Du sagst, dass die Grundaussage des "Die Welt" Artikels [1], nämlich dass der vom Menschen verursachte CO2 Ausstoß NICHT signifikant zum Klimawandel beiträgt, falsch ist uns somit eine Lüge ist?

[1] http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ganda.html" onclick="window.open(this.href);return false;
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Herfried
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Freitag 3. April 2015, 12:22

CO2 hat eine markante Wirkung auf den Strahlungshaushalt der Erde. Es vermindert die Abstrahlung im IR nach oben, IR wird in der Atmosphäre und zwischen Boden und Atm. hin und her gestrahlt.

Diese Effekte (erhöhte Rückstrahlung von oben; tiefere Lücken in den CO2 - Absorbtionsbereichen von oben gemessen) sind messbar.


Das kann nur ausgeglichen werden, indem andere Mechanismen einspringen, die die Energie abführen. z.B. Konvektion und Abstrahlung von der Tropopause, oder aber höhere Temperatur und daher höhere Abstrahlung von unten weg. Auch Konvektion benötigt höhere Oberflächentemperatur.

Tatsächlich weisen globale Blitzdaten auf gesteigerte Konvektion hin, und der Temperaturverlauf ist ebenso bekannt.

Es gibt also die gemessene Strahlungswirkung und es gibt die gemessenen Folgeerscheinungen.


Nun zu sagen "nein das eine hat mit dem anderen ja gaaaaaaaaaaar nichts zu tun" ist... ähm... optimistisch. Es würde bedeuten, dass er eben auftretende - unbekannte - natürliche Variabilität gibt, die um ein Vielfaches größer ist, als der Einfluss durch das CO2.
Das aber wiederum passt gar nicht zu den Beobachtungen vergangener Zeiten, dass sehr kleine Einflüsse schon in großen Wirkungen enden...

Damit die Aussage "CO2 macht nix" stimmt, müsste die gesamte klimatologische Forschung betreffend frühere Ereignisse und deren Ursachen (Paläoklimatologie) völlig falsch sein, man müsste riesige Einflüsse übersehen haben, und zugleich ebenso große aktuelle Einflüsse übersehen.


Frei nach Mittermayer: "Das wird nun ein bisserl unrealistisch".
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
Freshy
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Freitag 3. April 2015, 13:24

Hallo Herfried,
vielen Dank für deine Antwort! Ich kann all deine Argumente völlig nachvollziehen und stimme dir bei allem zu. Leider hast du die Grundaussage des Artikels [1] aber völlig falsch verstanden:
Freshy hat geschrieben:Die Grundaussage des Artikels ist: Der vom Menschen selbst gemachte CO2-Ausstoß hat keinerlei negativen Auswirkungen aufs Klima.
Es wird also nicht bestritten, das CO2 für den Klimawandel (mit)verantwortlich ist, sondern es wird bestritten, dass dieses CO2 hauptsächlich vom Menschen verursacht wird - sondern es sich hauptsächlich um "natürlichen" CO2 Ausstoß handelt.

Um nochmals meine Frage zu stellen: Stimmt das, oder ist dieser Artikel von "Die Welt" ein Lügenmärchen?

[1] http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ganda.html" onclick="window.open(this.href);return false;
katelbach
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Wohnort: Wolkersdorf im Weinviertel
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Freitag 3. April 2015, 13:50

Ich hab mir diesen Artikel jetzt durchgelesen, und da wird sehr wohl die Wirkung von CO2 als Treibhausgas bestritten:
Ein weiterer Trick, der die Debatte ersticken soll, ist die Behauptung, dass der Einfluss des CO2 auf das Klima schon seit 150 Jahren bekannt sei. Damit wird auf den schwedischen Chemiker und Allroundwissenschaftler Svente Arrhenius verwiesen, der rein hypothetisch, ohne Beweise, davon ausging, dass CO2 das Klima erwärmen würde, was er allerdings für einen großen Segen für die Menschheit hielt. Außer Hochrechnungen haben die CO2-Klimaerwärmer bis heute nichts Handfestes zu bieten.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ganda.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Wenns nur um den menschengemachten Anstieg des CO2-Gehalts geht, hier die Messungen vom Mauna Loa in Hawaii seit den 60ern:
http://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/#mlo_full" onclick="window.open(this.href);return false;

Und soweit mir bekannt, gibts keine ernsthafte andere Begründung für den massiven Anstieg seit den 60ern als der vom Menschen verursachte Ausstoß von CO2. Bei den "annual rates" auf der verlinkten Seite sieht man ja sogar die Auswirkungen von wirtschaftlich schlechteren Jahren, beispielsweise war der Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre nach dem Zerfall der Sowjetunion in den frühen 90ern deutlich geringer.
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