Steigt warme Luft wirklich auf? Ich behaupte mal nicht direkt.....

z.B. Halo, Temperaturprofil bei Strahlungsnacht, Alpines Pumpen, ...
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soniccc

Samstag 3. November 2012, 11:51

Eine ganz interessante Angelegenheit eigentlich.....viele interpretieren den Ausdruck "Aufsteigende Warmluft" mit Power und Energie. Wer denkt sich nicht wenn er einen einzelnen Cumulonimbus sieht wow...was für eine Kraft da nach oben schießt. Betrachtet man das Ganze aber genauer....dann kommt diese Kraft nicht von der warmen Luft vom Boden....sondern von der Gravitationskraft der Erde auf die Kaltluft darüber...Wie was? Wie soll das funtionieren...Sie steigt ja auf obwohl sie nach unten gezogen wird?


Ganz einfach...jedes Element und jedes Teil, selbst die Luft ist an die Erdanziehungkraft gebunden.....und wird von ihr angezogen. Warme Luft dehnt sich aus und nimmt bei gleicher Masse mehr Raum ein weswegen kalte Luft schwerer als warme Luft ist. Die Energie die also warme Luft nach oben drückt geht nicht von Ihr selber aus, sondern von der kalten Luft darüber die schwerer ist und deswegen einfach mehr der Anziehungskraft der Erde unterliegt und nach unten gezogen wird. Und hat sie unter sich ein leichteres und wärmeres Luftpacket als in der Umgebung...wird sie an diesem Punkt noch mehr nach unten gezogen und verdrängt das warme sich ausdehnende Luftpaket nach oben. (Natürlich gibt es dabei noch andere Hilfsmittel wie das Aufsteigen an Berghängen und diversen anderen Sachen.)


Deswegen gibt es auch bei großen Gewittern diese kalten trockenen zerstörerischen Fallböen oder Downburst. In diesem Bereichen geschieht nichts anderes als das die kalte Luft stärker zur Erde gezogen wird als die Warme Luft daneben und dadurch beschleunig wird.


Nimmt man es also genau: Steigt warme Luft nicht auf ,sondern sinkt kalte Luft ab. Die Energie liegt also im Grunde bei der Anziehung auf die kalten Luft durch die Gravitationskraft der Erde.


Denkt das nächste mal drüber nach wenn Ihr einen Cumulonimbus seht ;)
lukaskug

Mittwoch 2. Januar 2013, 21:58

Vertikale Luftbewegungen sind die Folge von Dichteunterschieden.
Da diese Unterschiede in der Dichte meistens durch Erwärmung der bodennahen Luftschicht (durch die Sonne über die Erwärmung des Erdbodens) erfolgt, ist es natürlich verständlich, die "Warmluft" als Auslöser des vertikalen Luftaustausches zu bezeichnen.
Ausschlaggebend ist die erwärmte Luft, daher steht für mich nichts im Weg zu sagen, dass Warmluft aufsteigt.

Aber ja, "Warmluft" als "potentiell wärmere Luft ggü. der höheren Luftschicht" bezeichnet, steigt natürlich auf, genauso wie auch "Kaltluft" als "potentiell kältere Luft ggü. der tieferen Luftschicht" absinkt.
Aber ohne der von dir angesprochenen Gravitation wärs wohl auch nix mit Dichteunterschied.

bezgl. "nach oben gedrückt", "nach unten gezogen": ich würd sagen "nach oben/unten beschleunigt" das is weniger subjektiv

bezgl. Fallböen: sobald der Dichteunterschied gleich ist, ist auch die Vertikalgeschwindigkeit gleich, egal ob aufwärts oder abwärts (bitte korrigieren wenn ich mich irre)
Sondereffekte:
bei Aufwärtsbewegungen -> extra Beschleunigung durch freiwerdende latente Energie
bei Abwärtsbewegungen -> extra Beschleunigung durch Entzug von Verdunstungswärme (durch Regen)

EDIT:
vielleicht kann die beiden Effekte jemand quantitativ abschätzen *top*
Kondensation: 0,3-0,4 °/100m
Verdunstung: ? bei hoher Wolkenbasis und sehr trockener Luft darunter geht da sicher was weiter
stonjohn4

Samstag 5. Januar 2013, 08:29

Hallo!

Zur - sagen wir mal im Bezug Alpenraum - Vorhersage von Gewittern ist die Großwetterlage natürlich von grundlegender Bedeutung.
Lokal ist die Luftschichtung entscheidend bzw. welche Einflüsse im Laufe des Tages "hinzuziehen". Oder? *roll* Jetzt frag ich mal ganz frech, was sind denn eure Top5-Wetterkarten, die ihr euch reinzieht wie die morgendliche Zeitung und dann die wisst, was los ist?
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