Schneefallgrenzen berechnen

z.B. Halo, Temperaturprofil bei Strahlungsnacht, Alpines Pumpen, ...
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mani
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Freitag 6. August 2010, 18:32

Ist vielleicht derzeit noch nicht so ganz aktuell, außer, wenn man auf einen hohen Berg steigen will ;). Aber bevor ich's wieder vergesse verbreit ich den Link mal hier im Forum.
Mit Hilfe der aktuellen 850er Temperaturen, Höhe des Geopotentials lässt sich mit diesem Link die Schneefallgrenze berechnen. Voraussetzung ist natürlich eine Durchmischung der Luftmasse.

http://meteo.sf.tv/sfmeteo/diverses_calc_snow.php" onclick="window.open(this.href);return false;

Bei einer Temperatur von 8-9°C aktuell über den Zentralalpen in Nordtirol in 850hPa und einem Geopotential von 1500 m kommt da eine Schneefallgrenze von 2400-2570 m raus, was nicht so ganz falsch ist, wenn man sich beispielsweise die Webcam von Vent auf 2600 m grad anschaut:

http://vent.it-wms.com/big_window.php?p ... ramakamera" onclick="window.open(this.href);return false; Venter Seilbahnen&width=2000&height=390

lg, Mani
Wien 20. beim Donaukanal (170 m) *snowman* oder Wels (319 m) *snow2* *snow1* [x] oder demnächst sonstwo (natürlich im Schnäää ;))
MarcoKTN
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Dienstag 17. August 2010, 20:52

da muss man aber gleichmal dazusagen, dass diese art der berechnung sehr theoretisch ist

; inneralpin kann man die kartenmodellwerte(850er) eh nicht hernehmen


was ich manchmal verwende ist folgendes:

ich nehms vorallem nachts oder bei nebel, wenn der blick auf die SFG nicht gegeben ist.

angenommen man befindet sich auf 600m seehöhe und es regnet mäßig bei einer Temperatur von 8° C

rechnung lautet dann folgend:

8°C : 0,5 = 16

8 ------> 8°C (gemessene Temperatur am Standort)
0,5------> durchschnittliche Temperaturabnahme bei Landregen auf 100Höhenmeter (kann aber auch noch geringer sein, im Extremfall Inversion (dann is die Rechnung sinnlos))


16*100 = 1600m

dann noch die Höhenmeter vom Standort dazurechnen (also + 600m)

...+600m = 2200m

dann müsst dort ungefähr die 0° Grenze liegen

für die Schneefallgrenze dann noch gut 100m abziehn, ergibt dann eine SFG von 2100m.

das wars eigentlich

ist aber nur eine Möglichkeit, und je nach Lokalität(engtal-breittal) und Gegebenheiten(inversion etc.) unterschliedlich zu berechnen
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stefan
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Dienstag 24. August 2010, 10:27

Ich mache es ähnlich wie du Marco, allerdings rechne ich mit 1K Abnahme pro 100m Höhendifferenz.
Bei uns kommt das dann auch oft ziemlich genau hin.
wenn ich bei mir (ca. 500m Seehöhe) 8°C habe, dann ist die SFG irgendwo bei 1300m. Natürlich auch sehr abhängig von der Intensität des Regens und weiteren Parametern.
LG Stefan
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MarcoKTN
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Montag 30. August 2010, 16:40

jop da gibts viele parameter, die sich dann eben auf die Abnahme pro 100m auswirken g


so z.b heute

bei 9°(600H.m.) hats auf 1800m herunter angezuckert

ergibt dann bei mir ungefähr 0,7° /100m Temperaturabnahme
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Gerhard-Villach
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Montag 30. August 2010, 17:28

Wenn wir schon bei der Theorie sind.
Normalerweise geht man davon aus, dass die Luft bei Niederschlag gesättigt ist. Damit habe ich den feuchtadiabatischen Temperaturgradient (=0,65K/100 Höhenmeter). Damit kann man (außer bei Inversionen) die 0°C- Grenze ganz gut bestimmen.

Ich gehe meist von der 850er Temperatur aus und versuche dann über Schichtung und Temperaturgradient weiterzuarbeitern.

Meine Diplomarbeit über das Absinken der SFG hat mir vor einigen Jahren die Problematik besonders in den südalpinen Tallagen ganz massiv vor Augen geführt!


mfg Gerhard
Der Weg zu den Quellen führt gegen den Strom!
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