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Die richtige Schneemessung

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 09:02
von nadjap
Weil da gestern im Wettermeldeforum eine Diskussion entstanden ist, mache ich mal diesen Thread auf.

Wie misst man richtig Schnee??

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 09:53
von Matthias
Lt. ZAMG wegputzen, draufschneien lassen, Zeit und Menge notieren = gefallene Schneehöhe/Zeiteinheit.
Keine Interpolationen bzw. wenns 1,5h 15cm geschneit hat DIESE Angabe machen und nicht 10cm/1h angeben (= runterbrechen!).

Theoretisch immer alle h rausgehen, abputzen, messen.
Oder halt eine definierte Zeitspanne bzw. pro "Schneefallereignis".

Hoffe, da kann dann wer von unseren Met's no was reinschreiben!

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 10:06
von Franz
Wir messen zumindest dreimal am Tag bwz. auch öfter, wenn der Schnee sonst der Räumung zu Opfer fallen würde, oder dadurch die Schneehöhe beeinträchtigt wird. Sonst sollte man halt auch messen, wenn sich die Niederschlagsform ändert, sprich der Schneefall in Regen übergeht.

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 15:16
von Gerhard-Villach
Hallo!

Also A L L E ZAMG- Klimastationen messen 1x am Tag um 7h die Schneehöhe und Neuschneehöhe.
Ganz egal ob der Schneefall seit Stunden vorbei ist oder es in der zwischenzeit hineingeregnet hat!
Grund dafür:
Nur so ist ein guter Vergleich mit den vergangenen Jahrzehnten möglich, bzw. sind viele Beobachter untertags nicht zu Hause, oder wenn es in der Nacht aufhört, kann man nicht sagen wann jetzt das Maximum war.

Wichtig:
Die Neuschneehöhe sollte natürlich nicht die Differnez der Schneehöhe von Tag zu Tag sein, sondern gesondert z.B. auf einem Brett gemessen werden.


mfg Gerhard

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 19:41
von Herfried
Gerhard: Aus Zeitgründen verstänbdlich, aber ein Wahnsinn sondergleichen, dem ich niemals folgen werde.

Das ist eben keine Messung sondern Dummfug.
Wenn es (und so habe ich es erlebt) von 18-22h 15cm schneit, und danach bis 7 Uhr alles wegregnet hat es also nie 15cm Neuschneedecke gegeben.

Sorry, Quatsch, und nur weil Quatsch zum Sinn erhoben wird, weils irgendwann mal nicht anders machbar war, muss man ihn nicht privat mitmachen.

Die offizielle Schneemessung ist eine der schlimmsten Messwerteverfälschungsaktionen die es ja gab.

Man könnte ja auch die Tages"höchst"temperatur um 13 Uuhr messen, den Wind nur 4 mal am Tag und daraus den Mittelwind berechnen usw.

Wäre genauso Quatsch.

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 19:47
von Herfried
Mogli: Ja die Absolutangabe ist die sinnvollste. Wobei vor allem das Extrapolieren schädlich ist, nach 8cm in 30min zu schreiben es schneit seit 30min mit 16cm/h ist gefährlich, weil der höhere Wert missverständlich ist.


Runterrechnen kann man (es schneit seit 3h mit 10cm/h), aber eben auf die Gefahr hin, dass jemand im Stress die 3h übersieht, und somit nicht mit 30cm rechnet.

Daher am Besten "in den letzten 3h und 15min schneite es 26cm" melden. Schneefallrate kann sih ausrechnen wers braucht, dass es bei so einem Wert schon Verkehrschaos gäbe ist jedenfalls klar.


Grüße Herfried

PS.: Neuschnee ist nicht die Höhendifferenz alte Schneedecke, Schneedecke nach dem Schneefall (habe das zugegebenerweise früher falsch gemacht), sondern die Neuschneemenge auf leere Fläche (und somit meistens höher).

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 22:06
von Nyuli
Gerhard-Villach hat geschrieben:Hallo!

Also A L L E ZAMG- Klimastationen messen 1x am Tag um 7h die Schneehöhe und Neuschneehöhe.
Ganz egal ob der Schneefall seit Stunden vorbei ist oder es in der zwischenzeit hineingeregnet hat!
Grund dafür:
Nur so ist ein guter Vergleich mit den vergangenen Jahrzehnten möglich, bzw. sind viele Beobachter untertags nicht zu Hause, oder wenn es in der Nacht aufhört, kann man nicht sagen wann jetzt das Maximum war.

Wichtig:
Die Neuschneehöhe sollte natürlich nicht die Differnez der Schneehöhe von Tag zu Tag sein, sondern gesondert z.B. auf einem Brett gemessen werden.


mfg Gerhard
Q.E.D. :)

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Samstag 18. Dezember 2010, 22:40
von Hannes
Also ich messe immer um 19:00, in der Früh macht es die meinige da ich schon in der Arbeit bin.

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 10:52
von Gerhard-Villach
Herfried hat geschrieben:Gerhard: Aus Zeitgründen verstänbdlich, aber ein Wahnsinn sondergleichen, dem ich niemals folgen werde.

Das ist eben keine Messung sondern Dummfug.
Wenn es (und so habe ich es erlebt) von 18-22h 15cm schneit, und danach bis 7 Uhr alles wegregnet hat es also nie 15cm Neuschneedecke gegeben.

Sorry, Quatsch, und nur weil Quatsch zum Sinn erhoben wird, weils irgendwann mal nicht anders machbar war, muss man ihn nicht privat mitmachen.

Die offizielle Schneemessung ist eine der schlimmsten Messwerteverfälschungsaktionen die es ja gab.
Die Schneemessung ist wahrlich ein Problem.
Aber wenn ich immer nach dem Maximum messe, was mache ich dann in der Nacht?
Es schneit von 22- 3h stark, danach geht der Schneefall in Regen über, misst du um 3h in der Nacht die Schneehöhe?
Natürlich ist es nicht zufriedenstellend, dass ich nur 1x am Tag eine Schneemessung habe, aber wenn ich mit alten Daten vergleichen möchte, dann habe ich nur diese Möglichkeit.
Wie ich bereits erwähnt habe ist es auch nicht so einfach Beobachter zu finden, die den ganzen Tag zu Hause sitzen und nur darauf warten, dass das Maximum erreicht wird.
Die Beobachter der ZAMG gehen meist auch noch einer beruflichen Tätigkeit nach, die es nicht ermöglicht zu jeder beliebigen Uhrzeit die Schneehöhe zu messen!

Insofern ist der aktuelle Zustand natürlich nicht befriedigend, aber solange es keine vernünftigen automatischen Schneehöhemessungen gibt, muss man sich damit abfinden.

Klar kann man als privater auch öfter die Neuschneesumme messen, nur kann man sie dann einfach nicht mit jenen der ZAMG vergleichen.
Eine Umstellung auf zumindest 2 Messungen (7 und 19h) ist wünschenswert und kann vielleicht einmal umgesetzt werden, kann aber nur dann funktionieren, wenn ich um 19h nur einen Teil des Neuschnees wegräume um um 7h in der Früh die 24h Neuschneemengen zu messen.
Sonst hätte man komplett verfälschte Statistiken.

Insofern ist es kein Blödsinn, wie Schneemessungen im Moment durchgeführt werden.


mfg Gerhard

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 13:24
von Mathias
gerad bei klimatologischen Aufzeichnungen ist sicher der 7 Uhr Haupttermin richtig..
(dh auch für "Schneestatistik")

aber für Meldungen im Forum bzw gar Warnungen ist einfach die Neuschneesumme pro Zeiteinheit anzugeben,
wär ja sonst sinnlos ;)

WIE messe ich Schnee,
am besten auf einem eig Schneebrett, aber gerade bei Chasings etc. wird wohl der Boden reichen müssen ;)
Maßband oder Stab ist eig egal, ich bevorzuge 2teres ...

eine Frage spielt es für die Klimatologie eine Rolle ob diese Brett ganztags Sonneneinstrahlung abbekommen muss (bez Schmelzvorgang)..

lg

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 13:29
von ManuelW4
Ich mess einfach dann, wenn's zu schneien aufgehört hat - und dann natürlich an mehreren Messstellen (Pflaster, Wiese, Gartensäule) und ermittle dann einen Mittelwert - besonders bei gleichzeitig auftretendem starkem Wind wird es sonst schwer, die Neuschneehöhe zu ermitteln...

Lg Mani

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 14:26
von Herfried
Gerhard: Inzwischen gibt's ja automatische Schneehöhenmessungen, die nur gelegewntlich manuell kontrolliert werden müssen.

Und in anderen Ländern gibts generell Messungen zum 6h Termin (0, 6, 12, 18Z).

Klimatologisch baut man drauf, dass sich der Messfehler bei nur 1Messung am Tag über die Zeit rausmittelt.
Kurzfristig bekommt man aber erhebliche Schwankungen, siehe dein Regenbeispiel (Was wenn vergleichsweise bis 7 Uhr Schnee dann Regen), es reicht aber:

Trockener feiner Pulver, 40cm in 4h von 7-11 Uhr, dann Sonnenschein, dann NAcht =) Setzung auf 20-30cm
...oder von 3-7 Uhr = 40cm...


Anders gesagt man misst Maximalschneehöhen UND Neuschneemengen mal künstlich klein, mal exakt, schön nach Zufallsprinzip.



Also wenn ich sowas in der analytischen Chemie versucht hätte, wäre ich heute noch Student.

Grüße Herfried

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Sonntag 19. Dezember 2010, 14:29
von Exilfranke1
man kann ja den wassergehalt bestimmen, als referenzwert.

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Mittwoch 22. Dezember 2010, 07:00
von Gerhard-Villach
Mathias hat geschrieben: eine Frage spielt es für die Klimatologie eine Rolle ob diese Brett ganztags Sonneneinstrahlung abbekommen muss (bez Schmelzvorgang)..

lg
Spielt eine wichtige Rolle und eigentlich sollte man an einem sonnenbeschienen Platz, welcher für die Umgebung repräsentativ ist messen.
Es bringt nichts, wenn ich hinterm Haus im Schatten messe!

@ Herfried:
Also die automatischen Schneemessungen sind leider noch nicht wirklich perfekt, auch dort gibt es große Probleme, gerade bei kleinen Schneehöhen bzw. bei wenig Neuschnee. Bei den automatischen Schneemessungen hat man auch noch das Problem, dass mir niemand mehr den Neuschee getrennt misst, sondern ich diesen aus einer Different bilden muss. Ist also auch wieder schwammig. Also macht mich auch der Automat nicht wirklich glücklicher!
Es ist mir klar, dass man beim 7h Termin selten das Maximum treffen wird, aber das ist eben ein Problem in der Meteorologie und dass unsere Wissenschaft nicht exakt ist, im Gegensatz zu den anderen Naturwissenschaften, ist ja allgemein bekannt.


mfg Gerhard

Re: Die richtige Schneemessung

Verfasst: Mittwoch 22. Dezember 2010, 14:07
von wetterfreak vbg
Ist es egal wenn man für die Schneedeckentage den ganzen Tag herzieht?? also nur zählt wenn den ganzen tag schnee ohne löcher ist???