Kleine Zeitung - Historisches zum Saharastaub in Kärnten

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Berni79
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Donnerstag 7. April 2016, 14:17

Heute (07.04.2016) gibts in der Kleinen Zeitung einen kleinen Artikel zu früheren Saharastaub-Ereignissen, wie man das Phänomen versucht hat zu untersuchen bzw. zu erklären (inkl. Aberglaube ;) ):
Geschichte
Roter Schnee sorgte einst für Weltuntergangsstimmung

Sand aus der Sahara wurde schon vor 200 Jahren nach Kärnten verweht. Damals gab er den Forschern noch Rätsel auf und verbreitete Furcht und Schrecken.

Bricht die Pest aus? Droht ein Krieg? Oder gar der Weltuntergang? Harmlose Wetterphänomene, die heute jedes Kind kennt, haben noch vor wenigen Generationen die Menschen in Furcht und Schrecken versetzt. Auch der von Südwestwinden dieser Tage wieder einmal nach Kärnten verfrachtete Sahara-Sand sorgte einst für Horrorszenarien. Dokumentiert sind diese in einem vor mehr als 200 Jahren erschienenen Beitrag der Zeitschrift "Carinthia".

Ausgegraben hat den Artikel der Klagenfurter Hobbyhistoriker Reinhold Gasper. "In dem Text wird berichtet, dass von den 28 bis 30 Zentimetern Schnee, die am 13. und 14. März 1813 in Kärnten gefallen sind, etwa acht Zentimeter rot gefärbt waren", sagt er. Wörtlich heißt es in dem Beitrag: "Im Volke herrschte Angst." Experten begannen sofort mit Untersuchungen.

Mit Königswasser behandelt

Der Schnee wurde mit verschiedenen Substanzen behandelt. Sogar das legendäre Königswasser, ein Säuregemisch aus der Alchemie, kam zum Einsatz. Lösen konnte man das Rätsel nicht. "Letztendlich waren die Forscher aber auf der richtigen Spur", sagt Gasper. In dem Artikel wird vermutet, dass "der Staub" durch "Wirbel und andere Winde" nach Kärnten gelangt sein könnte. Als Ursprung nahm man "irgendein Gebirge" an.

Die damalige Verfrachtung von Sahara-Sand war wohl die eindrucksvollste, die bis dato in Kärnten dokumentiert werden konnte. Lückenlose Aufzeichnungen über das Wetter in unserem Bundesland gibt es ausgerechnet seit dem "Rotschnee-Jahr" 1813. Sie gehen auf den Klagenfurter Mathematiklehrer Matthias Achazel zurück, der von 1799 bis 1845 gelebt hat. Er gilt als Pionier der heimischen Wetterbeobachtung.

Laut lebenden Meteorologen wird der derzeit vom Wind eingeflogene Sahara-Sand die Fernsicht in Kärnten nicht mehr lange behindern. Am Donnerstag sollen Regenfälle die Luft "waschen".

GEORG LUX
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/k/kaernten/ ... aetsel-auf" onclick="window.open(this.href);return false; (07.04.2016)
LG, Bernhard

[x]Lienz (Nord), auf ca. 700 m
[] Seblas, Gde. Matrei in Osttriol, 975 m
[] Klagenfurt am Wörthersee, Welzenegg (Nordost), 439 m
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