nadjap hat geschrieben:Ich glaube ich verstehe nicht was du jetzt gemeint hast. Damit stellst du auch zu einem gewissen Grad das Prinzip Skywarn in Frage, ich hoffe dass ich dich hier jetzt nicht falsch verstehe. Das klingt jetzt so, als könne man nichts machen selbst und sich auch nicht vorbereiten, denn die Arbeit macht dann eh die Feuerwehr (Bundesheer erst sekundär, wenn die FW abgelöst werden muss oder Großgerät benötigt wird, das muss man auch mal sagen - oft kommt es so rüber als wäre das Bundesheer gleichberechtigt mit der FW für Katastropheneinsätze zuständig und sie verkaufen es oft auch so). Und diese Einschätzung - wenn ich sie nicht falsch verstanden habe - kann ich gar nicht teilen. Denn Keller und bedrohte Geschoße ausräumen, Notvorräte besorgen, auf eine evt. strom- und wasserlose Zeit einstellen) kann man in den meisten Fällen wohl auch ohne Feuerwehr - EDIT: Nur tun es viele nicht, leider.elawien hat geschrieben:.... Wie sich gezeigt hat, sind Niederschläge nun mal oft genug Nowcast-Angelegenheit und ich fürchte ja leider, dass man auch mit punktgenauen Warnungen 48 Stunden im Voraus viele Katastrophen nicht verhindern kann, denn die Arbeit, die im Notfall geleistet werden muß (von Feuerwehr und Bundesheer), ist zu einem Großteil auf den Akutfall ausgelegt.
Danke an dieser Stelle an alle und besonders an Bachfan, deine Postings sind nicht nur fundiert, sondern auch dein philosphischer Zugang zu dem Thema gefällt mir außerordentlich gut.
Liebe Nadja,
nichts ist mir ferner, als die Sinnhaftigkeit von Skywarn in Frage zu stellen. Die Arbeit, die hier ehrenamtlich geleistet wird, ist sensationell und es wäre absolut wünschenswert, würde die Plattform hier von ähnlich vielen Menschen genutzt werden, wie die ORF-Wettervorhersage.
Ich meine mit meinem Posting nicht die Dinge, die jede/r tun kann, um Vorkehrungen zu treffen, sondern die erst im Akutfall ansetzenden Maßnahmen, sei es nun, dass man aufgefordert wird, sein Auto vom Ennskai wegzuparken oder aus dem Haus evakuiert wird, wenn das Wasser bereits über die Ufer getreten ist. Niemand würde das Tage im Voraus machen und das ist ja auch verständlich, denn glücklicherweise treffen oft genug gerade die Niederschlagsprognosen nicht in dem Ausmaß ein, das man befürchten musste.
Ich plädiere schlichtweg dafür hier NIEMANDES Arbeit geringzuschätzen. Selbst im Labor, wo die Bedingungen stets konstant und vorhersagbar sind (Raumtemperatur, Anordnung des Experiments und die Chemikalien, mit denen gearbeitet wird), weiß man nie, ob bei einem Versuch im zweiten Anlauf dasselbe herauskommt wie beim ersten Mal. Es genügen geringfügigste Abweichungen und plötzlich ist man einem gänzlich anderen Ergebnis konfrontiert und muss oft bei Null wieder von vorne beginnen. Das ist ebenso zermürbend, wie herausfordernd. Wie komplex die Angelegenheit dann erst beim Wetter ist, wo unendlich viel Dynamik im Spiel ist, muss ich hier nicht ausführen, das weiß eh jede/r. Somit bin ich – um nun zum Fazit meines Postings zu kommen – einfach nur für ein Quäntchen Demut und dafür, die Stärke dieser Plattform zu erkennen: dass hier so viele unterschiedliche Menschen ihren Beitrag leisten und dadurch etwas Tolles schaffen. Sorry für das OT, ich bin weit abgeschweift.