2014 - ein weiteres Rekordjahr

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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ManuelW4
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Samstag 1. November 2014, 13:34

Einen höchst interessanten und zugleich traurigen bzw. zum Nachdenken anregenden Bericht habe ich soeben von Manuel Kelemen gefunden: https://www.facebook.com/notes/atv-wett ... 4995139877" onclick="window.open(this.href);return false;
Manuel Kelemen, ATV Meteorologe hat geschrieben:So gut wie fix
Welch Überraschung: Auch der Oktober 2014 geht als zu warmer Monat in die Klimageschichte ein – ohne den Kaltlufteinbruch im letzten Monatsdrittel, wäre sich sogar ein Stockerlplatz ausgegangen. So hingegen reicht’s zwar nur für Platz 7 der wärmsten Oktober ever, damit lässt sich aber jetzt schon sagen: Das Jahr 2014 wird das wärmste Jahr der österreichischen Messgeschichte!

Kompensationen
„Moment mal“, werden jetzt einige denken, „aber der Sommer war doch …“ – wagt es ja nicht, es auch nur anzudeuten! Zum x-ten Mal: Österreich ist nicht Spanien! Das bissl, was der August (und zwar nur der August!) im Sommer zu kühl war, wird vom durch die Bank extrem warmen Winter mehr als kompensiert. Und der durchaus warme Oktober tut hierfür noch sein übriges

Bild
Bild: Das Jahr 2014 war in Österreich (fast) durchgehend zu warm! Monatsabweichungen der Mitteltemperatur und Platzierung in der Messgeschichte (Jänner und Feber Messbeginn 1768, sonst 1767; Daten ZAMG, Graphik ATV)

Normal ist nicht genug
Die wärmsten Jahre in Österreich bisher waren übrigens 1994 (Abweichung +1,2°), gefolgt von 2007 (Abweichung +1,1°). Wir halten derzeit (Stand Ende Oktober) bei einer Abweichung von +1,44° – im Vergleichszentraum (Jänner bis Oktober) 1994 waren es +0,94°. Wir sehen also: November und Dezember müssen heuer schon exorbitant kalt ausfallen, damit sich an dieser Jahresstatistik noch was ändert! Auch wenn ich kein Freund von Saisonprognosen bin, so sei schon mal verraten: die Wahrscheinlichkeit, dass dies passiert liegt bei nur 15% – ist also nicht auszuschließen, aber doch unwahrscheinlich. Und bloß ein „normaler“ Winter – der uns dann ob des letzten eh schon kalt genug vorkommen wird – kann dieses Blatt nicht mehr wenden.

Globale Rekorde
Was tut sich global? Da weltweite Analysen naturgemäß länger brauchen, liegen die Oktober-Daten noch nicht vor. Wohl aber die des Septembers – und die haben es in sich! Man muss wissen, dass man bei der globalen Temperaturanalyse nicht nur die Landoberfläche hernimmt, sondern auch die Meeresoberfläche. Die Kombi der beiden bietet dann die globale Mitteltemperatur – und da hat der September 2014 einen neuen Rekordwert gebracht. Genauso wie übrigens auch August, Juni und Mai!

Bild
Bild: Das Jahr 2014 brachte global neue Rekorde! Monatsabweichungen der globalen Mitteltemperatur sowie Platzierung in der Messgeschichte (seit 1880; Daten NOAA, Graphik ATV)

Warm wie nie
Weitaus interessanter – wenn nicht gar alarmierender – ist aber folgender Umstand: Entkoppelt man Land- und Meeresoberflächentemperatur und betrachtet nur die Meeresoberfläche, dann kommt der September 2014 mit einer Abweichung von +0,66° nicht nur auf einen Rekordwert, sondern auf die höchste Abweichung überhaupt. Sprich: In keinem anderen Monat der Messgeschichte - auch in keinem Sommermonat - war die Meeresoberflächentemperatur je so warm wie im heurigen September!

Augen auf!
Wir stehen also nicht nur national, sondern auch global vor dem wärmsten Jahr der Messgeschichte. Seid demnach nicht überrascht, wenn zum Jahresende diesbezüglich auch die Medien aufspringen. Selbstredend kann sich zwar gerade global noch was tun, ein Zeichen eines sich ändernden Klimas bleibt es aber allemal. Bloß wird es von vielen nicht wahrgenommen.

PS: In Österreich erfolgt die Analyse vom staatlichen Wetterdienst, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) – dessen Haus- und Hofklimatologen Alexander Orlik sei an dieser Stelle explizit gedankt! Globale Daten stammen vom Nationalen Wetterdienst der Vereinigten Staaten (National Ozeanic and Atmospheric Administration, NOAA) und sind über deren Homepage öffentlich zugänglich (http://www.noaa.gov" onclick="window.open(this.href);return false;).

Mehr Artikel zum Thema Wetter & Klima findest Du unter http://www.wetterblog.at" onclick="window.open(this.href);return false;!
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Robert83
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Samstag 1. November 2014, 16:23

Danke fürs explizite Einstellen dieses tollen Artikels in unser Forum Manuel! *top*
Dieser Oktober bilanzierte hier um 3 Grad über dem Schnitt - wäre der eine Kaltlufteinbruch vor 10 Tagen nicht gewesen, wären sich wohl die 5 Grad ausgegangen.
In mittleren Lagen lag der Schnitt ohnehin höher, als im inversionslastigen Flachland. Die Entwicklung ist schon mehr als bedenklich, auch wenn milde Monate von der Mehrheit als angenehm empfunden werden.
nadjap
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Sonntag 2. November 2014, 11:12

Ich habe mir auch schon gedacht, dass heuer ein überaus warmes, viel zu warmes Jahr ist.

Der zwiespältige Sommereindruck stammt nur von relativ viel Bewölkung und Niederschlag, wobei hier ein unterdurchschnittlicher Niederschlag im Frühjahr im Sommer aufgeholt und schließlich überdurchschnittlich wurde. Außerdem gabs im Sommer (Mai bis August) im Vergleich zum Frühjahr hier im Raum Wien mehr "zu kühle" Tage, wobei die Gesamtkurve natürlich immer noch viel zu warm ist.

Bild
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chris-kapfenberg
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Sonntag 2. November 2014, 17:28

"Sollte der Ausstoß klimaschädlicher Gase nicht reduziert werden, droht eine Erwärmung bis zu 4°" hört man heute vom Weltklimabericht. Ich glaube in Österreich haben wir die 4 Grad schon in Kürze... *huch*
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nadjap
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Sonntag 2. November 2014, 17:38

Beängstigend ist es jedenfalls, und aufgrund der wirklich beharrlichen Wettersituation fürchte ich mich schon wieder vor einem Mild-/Nichtwinter wie 2013/2014, fängt ja schon wieder so an. Das ist auch für die Natur durchaus nicht gut (Schädlinge)
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Roland
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Sonntag 2. November 2014, 18:10

chris-kapfenberg hat geschrieben:"Sollte der Ausstoß klimaschädlicher Gase nicht reduziert werden, droht eine Erwärmung bis zu 4°" hört man heute vom Weltklimabericht. Ich glaube in Österreich haben wir die 4 Grad schon in Kürze... *huch*
Und irgendwann kommt auch mal wieder eine Eiszeit...
Es wird der Tag kommen dann verbietet uns die EU das wir mit dem Auto fahren.
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chris-kapfenberg
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Sonntag 2. November 2014, 18:42

Roland hat geschrieben:
chris-kapfenberg hat geschrieben:"Sollte der Ausstoß klimaschädlicher Gase nicht reduziert werden, droht eine Erwärmung bis zu 4°" hört man heute vom Weltklimabericht. Ich glaube in Österreich haben wir die 4 Grad schon in Kürze... *huch*
Und irgendwann kommt auch mal wieder eine Eiszeit...
Es wird der Tag kommen dann verbietet uns die EU das wir mit dem Auto fahren.
Wär doch eine Idee, wie in den 70ern, einen autofreien Tag pro Woche (nicht nur österrichweit). Damals war der Grund die Ölkrise, jetzt wär`s eben die Klimaerwärmung. Auch wenn`s eine gute Idee wäre, die Umsetzung würde allein schon an der Industrie scheitern. Und da, wir wissen es, vor allem von Seiten der USA und China. Leider will der Mensch nichts von seinem Komfort aufgeben, bis es halt zu spät ist...
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Robert83
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Sonntag 2. November 2014, 20:15

Der Mensch hat sicher seinen Anteil an der Klimaerwärmung, dass er der alleinige Verursacher ist, glaube ich allerdings nicht.
Die Anzahl der zuletzt zu warmen Monate im Vergleich zu denen, die zu kalt sind, spricht mitterlweile Bände.
3 Grad zu warme Monate stehen einem August mit minimaler Abweichung nach unten gegenüber. In früheren Zeiten wäre ein solcher August als "normal" durchgegangen - nur wäre der Schnitt vermutlich anders Zustande gekommen: tiefere Tmins, ausgleichend höheres Tmax durch mehr Aus- und Einstrahlung.
Im Alpenraum sind wir eh schon 2 Grad über dem Wert von 1900 angekommen, global sinds noch nicht mal 1 Grad.
Die Frage, die sich stellt: bleibt das eine einmalige Anomalie oder passiert soeben der nächste Sprung á la 1987/88?
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Herfried
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Montag 3. November 2014, 11:40

Klimaschutz global.... Wird nicht klappen.
ABER.... Wir müssen uns die Frage stellen ob es nicht zusehends fahrlässig ist, von so derart endlichen Ressourcen abhängig zu sein. Regenerative Enrergieträger erfordern recht hohe Anfangsinvestition insbesondere auch durch nötige Speichertechnologien (z.B. EE-Gas).
Aber ohne... werden wir auf einem langfristig knapper eerdenden Markt sitzen, und auch wenn der Ölpreis derzeit moderat ist, der nächste Schock kommt gewiss.

Alle billig, leicht abbaubaren Ressourcen sind weg - global. Nur der steigende Preis macht es rentabel immer aufwändigere Quellen an Öl, Gas, Kohle, Uran anzuzapfen.
Und von zeitweile stagnierende Preisen sollte man sich nicht irritieren lassen. Das ist nir die Ruhe vor drm nächsten Sturm.

Und Mobilität (inkl. global Reisen) ist uns wichtig.
Wollen wir das erhalten, dann wird es Zeit sich nach Ressourcen umzusehen, deren Verfügbarkeit konstant ist. Tägliche Schwankungen sind hier - auch wenn im Moment von der Industrie als Teufel an die Wand gemalt - viel harmloser als langsames zur Neige gehen + Preisschocks..

Klima retten werden wir nicht... wohl aber hoffentlich unsere Wirtschaft. Denn Energiepreisschocks wie in de 70ern würden uns heute (man denke an 5-10 Euro pro Liter Sprudel) wirtschaftlich komplett umbringen. In der Wirtschaftswunderzeit ging es gut. Gerade so eben. Heute im Plateau samt Schuldenkrise wären wird denn Drittwelt. Und es eird kommen... Nur haben wir es in der Hand rechtzeitig so umzusteigen dass es uns am A. vorbei kann was der Sprudel konventioneller Quelle dann kosten mag.

Wer ist nun Schuld am Klima?
Natur? PDO drehte vor 10 Jahren auf La Nina lastig und somit auf kalt.
Sonnenaktivität ist schwach... (Kaltverdacht).
Vulkane recht aktiv (SOx kalt).
AMO und Golfstrom nichf mehr auf voll warm wie in den 90ern.


Die Natur ist dzt. eher kühlend als erwärmend, ein Teil unseres Einflusses wird maskiert. War 1990 von 1/3 Natur auszugehen ist der natürliche Einfluss dzt. NULL bishin zu leicht negativ.
Was wir sehen, SIND WIR!!!

Dabei maskiert Chinas Sulfataerosolwolke abenfalls global einiges an Klimaeinfluss. Dummerweise ist jene Wolke aber binnen Monaten weg nachdem Luftreinhaltemaßnahmen greifen.

Stellt die Natur wieder auf PLUS... und beginnt China seinen SMOG nachhaltig zz bekämpfen dann folgt der nächste Sprung. vielleicht bald, dieser Jahre mal. Und er wird größer als jener der 90er.
Rekorde fallen nun global trotz "kühler" Natur, trotz fehlen von El Nino, trotz Chinas weißer Smogwolke.

Das sollte deutlich klar mache wie weit es nach oben gehen kann.


PS.: Im Vgl. zu 1961-90 oder 51-80 wären alle Monate überm Schnitt gelegen.
Dass auch im Vergleich zum aktuellen, die Klimaerwärmung bereits enthaltenden Schnitt fast alle Monate zu warm ausfallen zeigt ein deutliches Bild...
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
Gerhard-Villach
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Montag 3. November 2014, 15:47

Danke Hefried für deinen Beitrag! *top*
Wir sollten uns endlich vermehrt Gedanken machen, was mir da machen und wie abhängig wir sind.
Lösen wir das Energie- und Wirtschaftsproblem, geht das Klima"problem" nebenher einfach mit!
Und bitte kommt mir jetzt keiner mit: aber die Chinesen und Inder die heizen weiter,...blablabla.
Die machen schon mehr als wir glauben und sich auf andere ausreden, ist dann doch etwas zu leicht!

Ich meine es ist wohl eindeutig klar, dass der Mensch das "Problem" auf der Erde ist/macht.


mfg Gerhard
Der Weg zu den Quellen führt gegen den Strom!
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Herfried
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Montag 3. November 2014, 16:46

Vor allem... Sagen wir "Die Chinesen und Inder verbrauchen pro Nase ja schon so viel fossiles C wie wir" dann sollte dies der Alarmruf sein "Wollen wir beim Run auf Ressourcen uns finanziell mit sich soeben industriell voll entwickelnden Boomstaaten Marke Wirtschaftswunder messen? Der Reichtum ist beim Volk noch nicht voll angekommen, aber es passiert soeben. Die ... und deren Unrernehmen haben richtig viel Kohle. Wenns dann heißt "wer zahlt der mahlt", dann gehen wir vor jenen in die Knie...

Gerade der Umstand dass rund 3,000,000,000 Menschen beginnen nach westlichem Lebensstandard zu leben, und entsprechend viele Unternehmen entsprechend arbeiten, sollte nicht nach Kinderhartenlogik "die tun auch" behandelt werden, sondern nach "hmmm... das ist aber viel Konkurrenz am Energiemarkt für USA und EU".

Und es ist absehbar dass der russische Bär, Bangladesch, div. kleinere SO-Asienländer folgen. Und Südamerika ist auch mit dabei. Damit wird die Marktmacht der neuen Industrieländer noch überwältigender.
1 Mia Menschen in den Alten... 5 Mia in den Neuen... *
Da schauen dann im Wirtschaftsgerangel am Markt so eine EU, eine USA oder ein Japan reichlich mikrig aus.
Es freuen sich die wenigen Anbieter - untersättigter Markt -->> der Preiskorken knallt.

Wer unter diesen Umständen trotzig etwas von "die tun ja auch" sudert, der hat sich noch wenig Gedanken zur Wirtschaft gemacht.

*etwas mehr als 1 Mia Menschen ist gänzlich vom Spiel ausgeschlossen. Neben hoffnungslos armen Schichten in den Boomländern betrifft es weite Teile Afrikas. Hier wüten Kriege derart erfolgreich, dass jedwede Hoffnung auf auch nur bescheidenen sicheren Lebensstandard für min. 1 Generation fahren gelassen werden kann....
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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Robert83
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Montag 3. November 2014, 21:32

Danke Herfried für deinen aufschlußreichen und wahnsinnig interessanten Post. Da kommt einem echt das Grausen.
stefan
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Dienstag 4. November 2014, 11:31

Ein bißchen mag ich auch meinen Senf dazu geben.
Klar, es ist so, dass in Asien und Südamerika eine Gesellschaft heranwächst, die dem Energieverbrauch unserer "alten" Welt immer näher kommt (pro Kopf) und auch überschreiten kann oder wird. Die wiederum werden sich denken, die alte Welt hat Jahrzehnte Ressourcen zum Fenster rausgeschmissen, also dürfen wir das auch. Wie auch immer.
Es wird jeder Einzelne gefragt sein, die Umwelt zu schützen (ich rede bewußt nicht vom Klimawandel, sondern einfach darum, der Natur mit Respekt zu begegnen).

Das Problem ist zum Großteil ein Politisches. Klar, wir sehen es ja, dass sich das Klima erwärmt (ändert). Die sog. Weltengemeinschaft tut im Großen und Ganzen aber nichts dagegen, sondern nutzt den Klimawandel nur politisch. Jede Klimaschutzmaßnahme, die irgendeine Regierung beschließt hat nur zur Folge, dass die Bevölkerung finanziell draufzahlt (ich mein, was soll das, dass man sich als Unternehmen das Recht erkaufen kann, mehr CO2 in die Luft zu blasen, was wiederum der Konsument finanziert? Warum bekommen Energieunternehmen (Öl) Steuererleichterungen usw.). Die Regierungen werden einen Teufel tun, um Maßnahmen zu beschließen, bei denen sich kein Geld machen lässt. Und es geht um Macht. Die USA hat ja bereits begonnen, in der Ukraine die Gasvorkommen zu bearbeiten, um der USA eine weitere Quelle für Energie zu sichern. Das selbe macht ja China in Afrika und Russland in der Arktis.

Somit ist jeder einzelne gefragt, z.B. regional einzukaufen, damit unnötige LKW-Fahrten reduziert werden, sparsam mit Energie zuhause umgehen usw.

In der Wirtschaft geht das Globalisieren munter weiter, nur der Bürger wird finanziell dazu verwendet, sog. Klimaschutzaktionen durchzuführen (siehe IGL-80 bei Salzburg, da gehts nur darum, der Stadt Geld zu bringen, warum sonst wird eine zusätzliche Radarbox aufgestellt?). Ich bekomme das beruflich live mit. "Produzieren wir lieber in China, da ist es billiger, dann verschiffen wir es nach Europa - Klimagedanke gleich null.

Meine Meinung: Lasst euch von Weiltklimaräte und politische Diskussion über den Klimaschutz nicht einlullen. Da ist (fast) nichts dahinter außer Geldmacherei und Macht. Lieber bei einem selber schauen und mit guten Gewissen am Abend ins Bett gehen. Denn wenn die Masse weniger von dem konusmiert, was viel Ressourcen verschwendet, dann wird sich da auch was ändern. Aber nicht mit Gesetzen!

Ich finde aber auch, es wird auch Zeit werden, sich an das sich ändernde Klima anzupassen, anstatt zu versuchen etwas aufzuhalten, dass man vorraussichtlich eh nicht stoppen kann. Die Natur ist so geschaffen, dass sie sich an Klimaänderungen anpasst. Der Mensch hat sich in der modernen Gesellschaft aber von der Natur entfernt, da man die Natur im Sinne des sog. Wohlstands als Untertan betrachtet anstatt mit Respekt zu begegnen. Solange sich in unserem Wertesystem nichts ändert, solange wird der Mensch draufzahlen. Das Klima wird sich ändern, so oder so, da es das schon immer getan hat.
LG Stefan
Annaberg-Lungötz, Tennengau, Salzburg, 896m
Wetterdaten + Webcam: http://www.wetter-hausruckviertel.at/lu ... rsicht.htm
_M_J_

Dienstag 4. November 2014, 22:03

Hallo,
ein weiteres Grundproblem: fehlendes Bewusstsein von Personen die sich nicht für das Klima im speziellen interessieren. Erst heute wieder ein Dialog mit einem Bekannten der an sich nicht uninteressiert an weltbewegenden Themen ist: Bekannter: Boah heute is ein super Wetter! Ich: Ja aber es ist viel zu warm für die Jahreszeit. Bekannter: Es gab dieses Jahr aber eh auch kalte Tage (Sommer), ich konnte dieses Jahr nur einmal schwimmen gehen... usw. hab dann relativ schnell aufgegeben. Gut wir gehören zur ~20 Generation und haben keine "normalen" Sommer in dem Sinn miterlebt, aber dennoch für den "Normalbürger" bedeutet +0.77°C zum Durchschnitt genau Nüsse.
MfG
PS: Im übrigen bin ich der Meinung das es leider nie möglich sein wird eine Gesellschaft zu schaffen die nicht selbstzerstörerisch ist. Die Intelligenz und das stark ausgeprägte "ICH-Bewusstsein" schaufeln letztendlich langsam aber sicher das eigene Grab.
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ThomasPf
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Donnerstag 20. November 2014, 11:50

Heute wurde folgender Artikel auf der ZAMG-Homepage veröffentlicht:

http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news ... messbeginn
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN


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elawien

Donnerstag 20. November 2014, 11:51

Der ungewöhnlich milde November zementiert das Rekordjahr 2014:
http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news ... messbeginn" onclick="window.open(this.href);return false;
noesro
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Dienstag 23. Dezember 2014, 09:33

Hier eine zusammenfassung von ZAMG: http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news ... geschichte" onclick="window.open(this.href);return false;

Mich stört, dass es "in der 247 jährigen Messgeschichte" erwähnt wird...

Wer kann das belegen wie die Messung vor 247 Jahren durchgeführt wurde? Das wäre eine Messung seit Jahr 1767!

Hat schon jemand von euch gedanken gemacht, welche Thermometer damals verwendet wurde? *grübel*

Es wird doch keiner ständig vor dem Thermometer gestanden sein und geschaut haben wie warm oder wie kalt es MAX war... *nein*

Hier ein Artikel aus wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Thermometer" onclick="window.open(this.href);return false;

Auszug aus wikipedia:
1859 formulierte Gustav Robert Kirchhoff das nach ihm benannte Strahlungsgesetz, das den Grundstein für auf Wärmestrahlung basierende Thermometer legte.

Also hatte die ZAMG im Jahr 1767 schone ein für auf Wärmestrahlung basierende Thermometer gehabt und die Skala war auch schon damals festgelegt? *grübel*
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ThomasPf
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Dienstag 23. Dezember 2014, 10:28

noesro hat geschrieben:Hier eine zusammenfassung von ZAMG: http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news ... geschichte" onclick="window.open(this.href);return false;

Mich stört, dass es "in der 247 jährigen Messgeschichte" erwähnt wird...

Wer kann das belegen wie die Messung vor 247 Jahren durchgeführt wurde? Das wäre eine Messung seit Jahr 1767!

Hat schon jemand von euch gedanken gemacht, welche Thermometer damals verwendet wurde? *grübel*

Es wird doch keiner ständig vor dem Thermometer gestanden sein und geschaut haben wie warm oder wie kalt es MAX war... *nein*

Hier ein Artikel aus wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Thermometer" onclick="window.open(this.href);return false;

Auszug aus wikipedia:
1859 formulierte Gustav Robert Kirchhoff das nach ihm benannte Strahlungsgesetz, das den Grundstein für auf Wärmestrahlung basierende Thermometer legte.

Also hatte die ZAMG im Jahr 1767 schone ein für auf Wärmestrahlung basierende Thermometer gehabt und die Skala war auch schon damals festgelegt? *grübel*

Also 1767 hat niemand von der ZAMG gemessen, die wurde erst 1851 gegründet. Die Messungen wurden von Mönchen am Stift Kremsmünster durchgeführt (längste Messreihe Österreichs). Die Daten wurden selbstverständlich händisch aufgezeichnet.

Zur Feststellung der Extremwerte wurde, vor der Einführung digitaler Datenaufzeichnung, mit Minimums- und Maximumsthermometer gemessen... Die Celsius-Skala wird seit 1744 verwendet ...

Die Daten wurden, wenn der Messstandort geändert wurde, später homogensiert, um systematische Fehler zu korrigieren.

http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/info ... esterreich

http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/info ... enisierung

http://de.wikipedia.org/wiki/Minimumthermometer

http://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Celsius
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN


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Herfried
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Mittwoch 24. Dezember 2014, 16:05

Temperaturmessung ist relativ einfach. Schon frühe Flüssigkeitsthermometer waren hochpräzise, und die Idee der Wetterhütte ist ebenso alt.

Regelmäßiges Ablesen (fixe Stunden) gab es seit den aller-aller-allerersten Gehversuchen um 1600. Min/Max (mechanisch) ist ebenso alt.
Skalen sind umrechenbar.

Und die damaligen Naturbeobachter waren sehr sehr sehr sehr penibel. Daher sind alte Messungen hier meistens brauchbar bis gut, ggf. auftretende Fehler bei der Platzierung (Abweichungen von Standards, die erst später bestimmt wurden) wenigstens dokumentiert, einschätzbar.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
elawien

Mittwoch 31. Dezember 2014, 15:48

In Wien ist die positive Temperaturabweichung über das Jahr gerechnet ziemlich beachtlich:
12.5°C (Mittel sonst um 11°C) und sogar eine überdurchschnittliche Sonnenscheindauer ist sich dank des Dezembers noch ausgegangen, wer hätte das gedacht. ;)
http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klim ... ?jahr=2014" onclick="window.open(this.href);return false;
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hochalm
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Donnerstag 1. Januar 2015, 19:28

das mittel in wien ist mittlerweile 11.5° (über die letzten 10 jahre)
die 11.0° stimmen wohl schon länger nicht mehr

aber auch so gesehen sind die 12.5° von 2014 beachtlich
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
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