Wetterwiese 2020

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
der_o
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Sonntag 12. Juli 2020, 13:40

schmidilein hat geschrieben:
Sonntag 12. Juli 2020, 09:44
Ich finde den Sommer bis dato auch genial. Mal Badewetter, mal Ausflugswetter, dazwischen immer wieder Niederschlag. Perfekt! Kein Mensch braucht Tropennächte und tagsüber 35 Grad oder mehr.
Ich denke, gerade im Hochsommer darfs ruhig mal an ein paar Tagen mehr als 30 Grad haben. Vor allem bei mir, wos beispielsweise im Juni nur an 4(!!!) von 30 Tagen (der Tag als Einheit von 24 Stunden von 0:00 bis 23:59) nicht geregnet hat. Bei uns daheim wird auch immer spätestens Ende April die Gastherme ausgeschaltet, dieses Jahr mussten wir zum ersten Mal in den 37 Jahren, seit ich auf der Welt bin, bis Ende Juni heizen, weils hier im Mai und im Juni regelmäßig unterdurchschnittlich kalt war, feststellbar etwa im Wohnzimmer ohne Heizung bei nur 15 Grad. Wir hier im Salzkammergut freuen uns sehr wohl über ein paar sonnige und heiße Tage und finden es durchaus schade, dass wegen der niedrigen Temperaturen einfach kein gemütliches Zusammensitzen abends im Garten oder an einem See stattfinden kann. Tropennacht gabs hier heuer noch keine und ich bezweifle, dass es noch eine geben wird. Letztes Jahr warens immerhin 3, dafür gabs in jedem Monat heuer mehr als 120 l Regen, mir ist das viel zu nass und zu kalt - so viel zu dem, was ein Mensch braucht. Auch Wandern oder Sport kannst vergessen bei Niederschlag und Kälte, entweder verkühlst du dich oder es ist zu gefährlich, da rutschig, nebelig etc. Aktuell hats z. B. um 13:35 Uhr 21,1 Grad. Was soll das für ein Sommer sein??? Die nächsten Tage sind maximal 21-24 prognostiziert, Mi-Sa schon wieder kälter und Regen nachdems grad von Fr bis heute in der Früh Niederschlag gegeben hat. Ich kanns einfach nimmer hören, dass es heuer wem zu trocken oder zu heiß ist. Zieht einfach ins Skgt und hört auf zu jammern ;)
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Sonntag 12. Juli 2020, 14:09

Es ist vollkommen egal wie das Wetter ist, irgendwer jammert sowieso.
Sebastian
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Dienstag 14. Juli 2020, 09:40

im westlichen waldviertel (freiwald) liegt der sommer bisher rund 2k über dem vergleichszeitraum von 1961-1990, die zahlreichen warmen (weil bewölkten) nächte tragen maßgeblich zum signifikanten tempüberschuss bei.

was freilich nicht heißt, dass es nicht (ungleich) kälter als im salzkammergut wäre. und genauso wenig, dass alle nächte warm sein müssen:
1,5°c heute in oberlainsitz, 3. (luft)frostnacht innert einer woche in buchers bei karlstift. mir gefällts. :)
* Seefeld, Tirol.

* Freiwald, westliches Waldviertel: Österreichs kälteste Region.
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ManuelW4
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Dienstag 14. Juli 2020, 21:55

Sebastian hat geschrieben:
Dienstag 14. Juli 2020, 09:40
im westlichen waldviertel (freiwald) liegt der sommer bisher rund 2k über dem vergleichszeitraum von 1961-1990, die zahlreichen warmen (weil bewölkten) nächte tragen maßgeblich zum signifikanten tempüberschuss bei.

was freilich nicht heißt, dass es nicht (ungleich) kälter als im salzkammergut wäre. und genauso wenig, dass alle nächte warm sein müssen:
1,5°c heute in oberlainsitz, 3. (luft)frostnacht innert einer woche in buchers bei karlstift. mir gefällts. :)
ein paar worte dazu von meiner seite :)

Frost im Juli

Was auf den ersten Blick für den einen oder anderen wie ein Widerspruch wirken mag, ist in manchen Gegenden des Waldviertels gar nicht so unüblich, wie man vielleicht meinen könnte: in den etwas höher gelegenen Senken des Freiwaldes im westlichen Waldviertel sowie im angrenzenden Tschechien, teils auch im nordöstlichen Mühlviertel (OÖ) ist Frost selbst im Hochsommer immer wieder möglich, das bestätigen auch zwei Wetterstationen in diesem Gebiet. Eine davon habe ich mit Erlaubnis des Instituts für Meteorologie und Geophysik (IMG Wien) Ende 2015 in einer dieser Senken unweit der tschechischen Grenze (auf Waldviertler Seite) errichtet, seither war es dort noch in jedem (!) Juli ODER August (oder sogar in beiden Monaten) frostig, der Juli 2020 ist da keine Ausnahme. Leider liefert diese Station keine Live-Werte, dafür aber eine andere Station des tschechischen Wetterdienstes, die sich ganz knapp auf tschechischer Seite in der Nähe von Stadlberg bei Karlstift auf rund 900m befindet - "Pohoří na Šumavě" (bzw. Buchers) heißt dieser gut klimatisierte Ort. Hier gab es in diesem Juli bereits 3x Luftfrost - durchaus beachtlich für einen traditionellen Hochsommermonat, weswegen es schade ist, dass man darüber so gut wie nichts hört oder liest (in den meisten gängigen Wetterberichten existiert diese Gegend mit ihrem ganz eigenen und deutlich kühleren Klima ohnehin nicht ;) ). Recht frisch war es übrigens heute in der Früh auch im nicht allzu weit entfernten Oberlainsitz auf nur 625m Seehöhe: +1,5 °C konnte unsere Station dort messen - damit konnte dem Ort am Fuße des Wachberges wie so oft keine offizielle Wetterstation das Wasser reichen. Dass das Waldviertel nicht überall (gleich) kalt ist, habe ich an dieser Stelle schon des Öfteren erwähnt, und dass ausgerechnet die kälteste Gegend leider nicht mit einer sonderlich hohen Wetterstationsdichte gesegnet ist, ist angesichts ihres herausragenden Potentials für tiefe Temperaturen umso bedauerlicher.

Die Werte von Buchers gibts übrigens hier (die 1. Station): http://portal.chmi.cz/files/portal/docs ... y-lnk.html
- Oberedlitz an der Thaya (nördl. Waldviertel, Bezirk WT), 485 m
- Allentsteig (Bezirk ZT), 535m

>>http://www.wetter-waldviertel.at
>>https://www.facebook.com/WetterWaldviertel
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Feli
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Samstag 18. Juli 2020, 05:58

zwar nicht direkt wetter - aber passt am besten noch hier hier:

ameisenschwärme auf dem britischen regenradar:
https://twitter.com/metoffice/status/12 ... 3331038208

ORF - beitrag dazu:
https://orf.at/stories/3174027/
liebe grüsse
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Dienstag 21. Juli 2020, 06:37

grad zufällig entdeckt:
ist das ein wetterballon der aufsteigt? haben die eine flugkennung? vermutlich!?
oder doch ein heißluftballon?
Dateianhänge
200721 wetterballon1.jpg
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ManuelW4
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Mittwoch 22. Juli 2020, 11:24

heißluftballon ;)
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- Allentsteig (Bezirk ZT), 535m

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Feli
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Mittwoch 22. Juli 2020, 12:42

ManuelW4 hat geschrieben:
Mittwoch 22. Juli 2020, 11:24
heißluftballon ;)
ahja! hab ich so noch nie bemerkt, dass die auch eine kennung haben.
die internet-ballons von elon musk haben auch eine kennung :-)
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Samstag 25. Juli 2020, 20:47

Folgender Bericht heute auf orf.at:

https://orf.at/stories/3174994/

Auf Spitzbergen ist die wärmste Temperatur seit über 40 Jahren gemessen worden. Der Spitzenwert von 21,2 Grad wurde nach Angaben des norwegischen Instituts für Meteorologie in Oslo heute erreicht. Demnach war es auf dem Arktis-Archipel seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nur ein einziges Mal noch wärmer: Im Juli 1979 zeigte das Thermometer dort 21,3 Grad an.

Die hohen Temperaturen werden nach Angaben des Instituts voraussichtlich bis Montag anhalten. Sie liegen deutlich über den Normaltemperaturen auf der Inselgruppe im arktischen Ozean: Im Juli, dem heißesten Monat des Jahres, ist es dort normalerweise gerade einmal fünf bis acht Grad warm.

Nach Ansicht von Wissenschaftlern schreitet die Klimaerwärmung in der Arktis doppelt so schnell voran wie im Rest der Welt. Im russischen Teil der Arktis etwa liegen die Durchschnittstemperaturen bereits seit Januar durchschnittlich fünf Grad über Normallevel. Anfang Juli wurde in Sibirien mit 38 Grad eine neue Rekordtemperatur jenseits des Polarkreises gemessen.

red, ORF.at/Agenturen


Mich wundert`s , dass unser Sommer heuer relativ gemäßigt ist. Aber anscheinend steigt die Hitze im Osten heuer besonders extrem gen Norden...

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hochalm
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Sonntag 26. Juli 2020, 21:37

chris-kapfenberg hat geschrieben:
Samstag 25. Juli 2020, 20:47
Mich wundert`s , dass unser Sommer heuer relativ gemäßigt ist. Aber anscheinend steigt die Hitze im Osten heuer besonders extrem gen Norden...
die extreme Hitze ist diesen Sommer einfach anderswo.. eine kleine Verschnaufpause für uns. Viele wissen (oder erinnern) gar nicht wie sich Sommer vor 30 Jahren angefühlt haben - sogar der Juli 2020 ist im Vergleich damit in AT deutlich zu warm. Die Erwärmung global gesehen beschleunigt sich jedenfalls weiterhin und kann sich jederzeit überall in Extremen zeigen
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
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nuntius
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Dienstag 28. Juli 2020, 17:25

Der Beitrag lohnt sich wieder verlinkt zu werden: https://orf.at/stories/3175296/, aufgrund dieser Aussage
orf.at hat geschrieben:Im 30-jährigen Klimamittel liegen die Messwerte dennoch im Schnitt. Dass der Sommer teils als „schlecht“ empfunden wird, hat einen simplen Grund: Wir haben uns an die Extreme der letzten Jahre gewöhnt.
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Sonntag 9. August 2020, 09:04

Heute und morgen noch heiss, danach unbeständig mit Gewittern! *regen*
Der instabile Hoch(Sommer) geht in die Endphase.
LG Helmut

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wienerin
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Montag 10. August 2020, 06:58

Gerade bei uns im östlichen Flachland sehe ich kein Ende des Hochsommers, nach Kisely könnte sich eine Hitzewelle ähnlich wie 2018 ausgehen, Hundstage eben.
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nadjap
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Freitag 14. August 2020, 09:13

wienerin hat geschrieben:
Montag 10. August 2020, 06:58
Gerade bei uns im östlichen Flachland sehe ich kein Ende des Hochsommers, nach Kisely könnte sich eine Hitzewelle ähnlich wie 2018 ausgehen, Hundstage eben.
Allerdings die nächsten Tage einmal keine Extremhitze, sondern Temperaturen unter 30°C.
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Pete
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Freitag 14. August 2020, 09:15

Guten Morgen,

hier wird die Trockenheit inzwischen mal wieder ungut - ohne Feldbewässerung schaut es nicht gut aus - im Garten ist die Wiese bereits wieder braun.
Der August brachte hier bisher 15mm - aufgrund der Hitze und Sonne viel zu wenig. Den einzigen Niederschlag im August gabs am 03.08./04.08. *flop*
Liebe Grüße
Peter
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wienerin
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Freitag 14. August 2020, 20:11

nadjap hat geschrieben:
Freitag 14. August 2020, 09:13
wienerin hat geschrieben:
Montag 10. August 2020, 06:58
Gerade bei uns im östlichen Flachland sehe ich kein Ende des Hochsommers, nach Kisely könnte sich eine Hitzewelle ähnlich wie 2018 ausgehen, Hundstage eben.
Allerdings die nächsten Tage einmal keine Extremhitze, sondern Temperaturen unter 30°C.
Ja, jetzt scheint es mal vorbei zu sein mit Hitzetagen, mein Posting war ja vom 10. und bezog sich auf das vermeintliche Ende des Hochsommers ab 11.
Mit der Schwüle geht es jedoch weiterhin gefühlt sommerlich weiter, ich hoffe jedenfalls darauf, dass auch bald mal LF&Taupunkt sinken, erinnere mich mit Grauen an einen ekelhaft schwülen Spätsommer vor einigen Jahren, wo die zum Trocknen aufgehängte Wäsche stundenlang nass blieb. *flop*
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wienerin
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Freitag 14. August 2020, 20:16

Pete hat geschrieben:
Freitag 14. August 2020, 09:15
Guten Morgen,

hier wird die Trockenheit inzwischen mal wieder ungut - ohne Feldbewässerung schaut es nicht gut aus - im Garten ist die Wiese bereits wieder braun.
Der August brachte hier bisher 15mm - aufgrund der Hitze und Sonne viel zu wenig. Den einzigen Niederschlag im August gabs am 03.08./04.08. *flop*
Vielleicht erwischt euch ja noch eine lokale Gewitterzelle mit ordentlich Regen. In Wien waren die Niederschlagsmengen so unterschiedlich, dass das Gesamtbild je nach Bezirk stark variieren kann, der Wienerwald aber dort wo ich unterwegs war zum Glück saftig grün und teilweise sogar Pfützen, das ist ja mittlerweile leider schon erwähnenswert, weil keineswegs mehr üblich.
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timberjack1
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Dienstag 18. August 2020, 07:50

Guten Morgen,

ich frage mich heuer schon immer wo diese vielen und starken Gewitter herkommen. In den letzten Jahren wurde immer erklärt dass aufgrund der hohen Temperaturen mehr Energie vorhanden ist und damit auch heftigere Gewitter auftreten - klingt ja auch logisch.
Jetzt erleben wir heuer einen verhältnismäßig normal temperierten Sommer, die Unwetter sind aber heftiger und vor allem häufiger als eh und je.
Wo kommt diese Energie denn her? An solche Niederschlagsmengen im Juli und August kann ich mich nicht erinnern...

mfg
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Herfried
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Dienstag 18. August 2020, 10:27

Die Temperaturen sind gemäßigter, aber allemal warm. Die Taupunkte, die potentielle Energie, nicht. Die sind extrem.
Tp im Südosten täglich über 20 Grad, gestern sogar am Schöckl über 16. Solche dicken feuchtwarmen bis feuchtheißen Luftmassen haben enorm viel Labilitätsenergie gespeichert. Cape flächig 2000, Spitzen jenseits der 3000.

Dazu noch etwas Scherung durch alpenbedingte Windumlenkung, voila.

Das sind auch Tornadolagen, mich würds bei keinem Windschaden der letzten Tage wundern.

Diese extreme Feuchte.... und es wurde viel öfter feuchtheiß als früher, der Trend ist sehr auffällig.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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Dienstag 18. August 2020, 10:42

timberjack1 hat geschrieben:
Dienstag 18. August 2020, 07:50
Guten Morgen,


Jetzt erleben wir heuer einen verhältnismäßig normal temperierten Sommer, die Unwetter sind aber heftiger und vor allem häufiger als eh und je.


mfg
...normal temperiert würde ich nicht sagen. Wir habenim August in Österreich flächendeckend einen Temp. überschuss von 1,5 - 2,0°.

Früher gab es auch Phasen mit gewitterreichen Sommern u. Niederschlägen, aber das Wasser ist halt besser versickert. So ist meine Laien-Einschätzung.

L.G., chris-kapfenberg
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timberjack1
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Dienstag 18. August 2020, 10:46

OK, also ist der Sommer nur temperaturmäßig gemäßigt. Taupunkt und Feuchte aber trotzdem erhöht.
Sturm gab es gottseidank bei uns nicht viel, da hatten wir schon andere Gewitterstürme.
Für die Natur, vor allem die Wälder ist der viele Regen ja ein Segen, da gab es ja einiges aufzuholen. Aber für die Landwirtschaft reichts mittlerweile mit dem Regen, man will ja schließlich wieder einmal auf die Felder können.
Mir kommt auch vor das wir mittlerweile wieder feuchtere Jahre haben, 2019 war da eine Ausnahme. Aber die richtigen Trockenjahre waren bei uns Anfang der 2000er Jahre (2001, 2003 etc.)
Ich denke es kann keiner sagen wohin sich das Klima entwickelt. Fix ist nur das es global wärmer wird, welche Auswirkungen das für einzelne Regionen hat steht wohl in den Sternen.
timberjack1
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Dienstag 18. August 2020, 10:49

chris-kapfenberg hat geschrieben:
Dienstag 18. August 2020, 10:42
timberjack1 hat geschrieben:
Dienstag 18. August 2020, 07:50
Guten Morgen,


Jetzt erleben wir heuer einen verhältnismäßig normal temperierten Sommer, die Unwetter sind aber heftiger und vor allem häufiger als eh und je.


mfg
...normal temperiert würde ich nicht sagen. Wir habenim August in Österreich flächendeckend einen Temp. überschuss von 1,5 - 2,0°.

Früher gab es auch Phasen mit gewitterreichen Sommern u. Niederschlägen, aber das Wasser ist halt besser versickert. So ist meine Laien-Einschätzung.

L.G., chris-kapfenberg
Ja im August, aber Juni und Juli waren mehr oder weniger normal temperiert. Der Mai sogar zu kalt.

Ja die Versieglung von Flächen spielt auch eine große Rolle.
wienerin
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Dienstag 18. August 2020, 10:58

Es wird regional natürlich Unterschiede geben, aber es waren die letzten Jahre natürlich immer wieder viel zu trocken, man sollte auch nicht vergessen, dass ein Unwettersommer keine NS-Defizite im Winter oder Frühling ausgleicht und auch keine Baumschäden mehr rückgängig macht.
Dürrejahre gab es besonders markant 2015, aber ebenso 2018 und 2019. Besonders schwierig wird es, wenn der Winter zu trocken ist und auf ihn noch ein zu trockenes Frühjahr folgt (hier besonders auffällig war 2018, vor allem in Kombination mit dem frühen Beginn der Hitze, ungewöhnlich viel Sonnenschein und entsprechend noch verstärkter Verdunstung), die Konsequenzen für Grundwasser und Bäume, besonders anfällige Jungbäume, sollten aber eigentlich jedem bekannt sein, auch dass unsere Wälder leiden.
Nebenbei bemerkt ist es über das gesamte Jahr gerechnet keineswegs überall derzeit ausgeglichen in Sachen Niederschlag:
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... 2020&ref=3
Weitere Links zum Thema:

https://www.derstandard.at/story/200011 ... rockenheit

https://www.bmlrt.gv.at/wasser/wasser-o ... g2020.html

https://orf.at/v2/stories/2388666/2388665/
1060&1230 Wien.
nadal
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Dienstag 18. August 2020, 12:44

Wobei man bei der ganzen Sache sagen muss, dass sich das Extrem an Niederschlägen in letzter Zeit in erster Linie auf die Regionen vom Oberen Murtal süd- bzw. südostwärts beschränkt, die Feuchte und die entsprechend damit verbundenen hohen CAPE-Werte auch "hausgemacht" sind. Denn die seit einer gewissen Zeit bestimmende sogenannte gradientenschwache Wetterlage, also geringe Luftdruckgegensätze bis in große Höhen ohne dominierende Hauptwindrichtung, ist gerade im Hoch- und Spätsommer nichts Ungewöhnliches, wahrscheinlich sogar die häufigste Wetterlage um diese Zeit. Gefährlich in erster Linie bei feuchter Vorgeschichte. Feucht im Sinne von vorangegangenen Gewitterniederschlägen, die nur zu einem geringen Teil ins Grundwasser gelangen, stattdessen bodennah verdunsten und als Wasserdampf zur Verfügung stehen. Dass dann die gleichen Regionen in kurzer Zeit mehrmals getroffen werden und das sind heuer nun einmal die oben erwähnten, ist also eher ein Dominoeffekt als Zufall. Die zunehmende Versiegelung spielt der Verdunstung sicher noch zusätzlich in die Hände. Außerdem gelten diese Gebiete generell als gewitterreich mit erhöhtem Unwetterpotential. Gründe dafür:
- Kurze Schneebedeckung
- Feuchte Mittelmeerluft kommt auf direktem Wege
- Bei Fronten durch den Alpenkörper gebremst Vorankommen der Kaltluft vorerst nur in der Höhe --> Labilisierung

Umgekehrt ist´s heuer inner- und nordalpin sicher kein außergewöhnliches Gewitterjahr und wenn dann eher im anderen Sinne. Neben relativ wenigen Gewittertagen bisher war hier und der näheren Umgebung vor allem die Heftigkeit gegenüber früheren Jahren deutlich geringer. Bislang erstmals seit 5 Jahren kein nennenswerter Hagel und auch kaum größere Niederschlagsmengen (> 20 mm) im Zuge von Gewittern. Auch in den vergangenen zwei Wochen: Gewitter ja, aber nirgendwo im Umland übermäßige Mengen, was die gradientenschwache Wetterlage in der Folge noch gefährlicher machen würde. Habe ich in Jahren mit hoher bodennaher Feuchte vor Ort auch schon ganz anders erlebt, wie 2012 oder 2017. Es ist sogar so, dass hier im heurigen Sommer die Niederschlagsmengen von advektiven "Landregenereignissen" gegenüber Gewitterniederschlägen überwiegen. Das gab es viele, viele Jahre nicht. Dafür nach dem trockenen Frühjahr ein perfekter Sommer fürs Grundwasser. *ja*
Freundliche Grüße, Daniel

Wohnort: Trofaiach (Bezirk Leoben)/ Obersteiermark, Seehöhe: 695m.
Wetterstation: Davis Vantage Vue (seit 27.12.2014)

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Dienstag 18. August 2020, 15:59

wienerin hat geschrieben:
Dienstag 18. August 2020, 10:58
Es wird regional natürlich Unterschiede geben, aber es waren die letzten Jahre natürlich immer wieder viel zu trocken, man sollte auch nicht vergessen, dass ein Unwettersommer keine NS-Defizite im Winter oder Frühling ausgleicht und auch keine Baumschäden mehr rückgängig macht.
Dürrejahre gab es besonders markant 2015, aber ebenso 2018 und 2019. Besonders schwierig wird es, wenn der Winter zu trocken ist und auf ihn noch ein zu trockenes Frühjahr folgt (hier besonders auffällig war 2018, vor allem in Kombination mit dem frühen Beginn der Hitze, ungewöhnlich viel Sonnenschein und entsprechend noch verstärkter Verdunstung), die Konsequenzen für Grundwasser und Bäume, besonders anfällige Jungbäume, sollten aber eigentlich jedem bekannt sein, auch dass unsere Wälder leiden.
Nebenbei bemerkt ist es über das gesamte Jahr gerechnet keineswegs überall derzeit ausgeglichen in Sachen Niederschlag:
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... 2020&ref=3
Weitere Links zum Thema:

https://www.derstandard.at/story/200011 ... rockenheit

https://www.bmlrt.gv.at/wasser/wasser-o ... g2020.html

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An der ZAMG Station Graz Universität sind wir mittlerweile 24mm im Überschuss. Das ist aber auch nur den letzten beiden Monaten geschuldet.

https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/kli ... 2020&ref=3

Schäden werden dadurch keine Rückgängig gemacht (wie denn auch?) aber es werden zumindest weitere vermieden.
Grundwasserprobleme gab es seit den vorher schon erwähnet 2000er Jahren bei uns eigentlich nicht mehr.
Es gab ohne Zweifel einige Trockenperioden, aber von einer Dürre würde ich da nicht sprechen, da habe ich schon andere Sachen gesehen.

mfg
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