Vorgestern kündigten sich ebenfalls wieder heftige Gewitter an. Das Tief mit Kern über Sardinien mit einer Okklusion südlich der Alpen war weiterhin wetterbestimmend:
Quelle: http://www.zamg.ac.at/cms/de/wetter/wet ... spStat=yes
Südöstlich von Österreich setzte an diesem Tag die Gewitteraktivität sehr früh, bereits am Vormittag, ein. Die Webcam Murska Sobota zeigt, das es in den von den ersten Gewittern des Tages nicht betroffenen Gebieten, südöstlich von Österreich durchwegs aufgelockert war
Quelle: http://meteo.arso.gov.si/met/en/app/web ... QUV0UUdSf;
Während sich von Kroatien her eine erste Gewitterlinie in Mittel-SLO näherte:
Quelle: http://meteo.arso.gov.si/met/en/app/web ... QUV0UUdSf;
Da im Raum Graz bereits trockener NE-Wind stärker hereinwehte, sah es wieder einmal weiter südöstlich vielversprechender aus. Harald und ich entschlossen uns für ein weiteres Chasing.
Auch in der SW-Steiermark war es auch bereits gewittrig, die Mammaten der Zellen war bereits über Graz um etwa 16:30 Uhr zu sehen:
Wie die Veraflex-Analyse zeigt, hatte sich eine Konvergenz von der südlichen Steiermark, über das östliche Slowenien bis Kroatien ausgebildet.
Quelle: http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/te ... Index.html
Nahe dem Knoten Graz-West konnten wir auf die Zellen der SW-Steiermark blicken:
Der schwere Unterfangen kam erst. Wir mussten wieder einen Corepunch durch sehr starke Gewitter zwischen Ptuj und Maribor wagen, um auf die Rückseite zu gelangen. Nördlich von Maribor befand sich bereits eine Neubildung:
Dann der Corepunch auf der slowenischen A4. Streckenweise kam bei kräftigen Wind 3 cm großer Hagel und intensiver Starkregen herunter. Stellenweise betrug die Sichtweite nur 50 m. Der Verkehr kam auch zum Erliegen:
Bei Spodnja Hajdina waren bereits Äcker und Straßen überflutet:
Endlich durch die stärksten Gewitter durch, entwickelten sich östlich von Ptuj neue Zellen:
Bei Formin konnten wir gegen NW...
und gegen SW die Neuentwicklungen beobachten:
Auf der Radaranimation sind sehr gut um 16 UTC "unsere" Corepunch-Zellen zu erkennen. Diese ziehen nordwestwärts und triften nach Westen ab. Östlich davon bilden sich rasch, im letzten Bild des Loops, die neuen Zellen aus, welche wiederum fast das gleiche Gebiet treffen werden:
Quelle: http://www.arso.gov.si/vreme/napovedi%2 ... acija.html
Die schnell aufsteigenden Fracten zeugen von einer starken Dynamik:
Ebenso bildeten sich aus anscheinend noch harmlosen Wolkenbereichen rasch Niederschlagsgebiete aus, welche teilweise plötzlich blitzaktiv wurden:
Aus einigen Fracten wurden Scudclouds und in der Folge auch Wallclouds. Blickrichtung NW, um 18:47 Uhr, eine neue möglich Superzelle:
Wir fuhren nach Moškanjci. Gegen W-SW ein weiterer dynamischer Bereich mit Fracten am südlichen Ende der neuen Zellen:
Wie die Strömungsanalyse, bleibt die Konvergenzlinie, schwächer ausgeprägt, und das Feuchtefeld weiterhin erhalten. Eine zweite Konvergenzlinie baut sich westlich davon bis Kroatien auf. Diese steht im Zusammenhang mit Clustern über Kroatien, welche langsam nord-nordwestwärts ziehen:
Quelle: http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/te ... Index.html
Bei den aktuellen Zellen im Raum Maribor-Ptuj und nördlich davon, welche teils wahrscheinlich Superzellen sind, bauen sich immer neue Versorgungslinien auf. Außerdem schlugen bei den sehr blitzaktiven Gewittern immer wieder Blitze außerhalb des Niederschlagsfelds ein:
Bei Gorišnica konnte wir gegen SW die Neubildung der nächsten wahrscheinlichen Superzelle beobachten:
noch war sie, um 19:18 Uhr, recht niederschlagsarm:
Diese triftete aber westwärts ab und traf wiederum das Gebiet bei Ptuj mit Starkregen und wahrscheinlich auch Hagel
Auch diesmal war eine ausgeprägte Versorgungszone zu erkennen:
Bei Moškanjci gegen W.
Der Kartenausschnitt aus Kachelmannwetter verdeutlicht die hohe Blitzaktivität der Zellen. Es handelt sich um einen etwa 15*8 km Ausschnitt bei Pernica. Es werden nur Blitze innerhalb 5 Minuten dargestellt :
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/blitze/ ... 1550z.html, Daten : ALDIS
Noch in der Ferne lässt sich die tiefhängende Wallcloud erkennen:
Bei der Rückfahrt östlich von Spuhlja gegen NW, die Superzelle liegt nun schon zwischen Spielfeld und Leibnitz. Sie beginnt sich nun aber abzuschwächen:
Die stärksten Gewitter begannen sich nun langsam zu entfernen, während zwischen Maribor und Ptuj sich die nächsten Neubildungen eher verclusterten:
Ein letzter Blick auf die Superzelle:
Die neuen eher verclusterten Zellen. Wir entschlossen für die Heimreise, es wurde ja kurz nach 20 Uhr finster, dort durchzufahren. Der noch stärkere Cluster von Kroatien lag noch weiter südlich:
Noch 2 Handyvideos bei der Fahrt durch mittlerweile verclusterten Gewitter bei Maribor, Bereich Autobahnknoten der slowenischen A1 / A4:
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Während sich gegen Graz alle Zellen abschwächten und starben, der Nordföhn über dem Grazer Bergland trug auch dazu bei,wäre es in Slowenien erneut interessant geworden. Neben den alten verclusterten Zellen, brach nun der "Kroatien-Cluster" ein:
Quelle: http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/te ... Index.html
Uns ist leider eine gewaltige Blitzshow entgangen. Chancen Blitze zu fotografieren, hätte es im äußersten Osten Sloweniens gegeben, da dort vor dem nächtlichen Cluster trocken blieb. Trotzdem war es ein sehr erfolgreiches Chasing:
Quelle: https://www.lightningmaps.org
Alles andere als trocken war es im Gebiet Maribor - Ptuj. Verbreitet kam über 100 mm Niederschlag vom Himmel. An der Station Ptuj wurden sogar 148 mm an diesem Tag gemessen.
LG.
Kamera: Canon EOS 400D, Objektiv: 18-135 mm