03.06.2018 1. Begehung des Eiskargletschers im Jahr 2018
Verfasst: Dienstag 26. Juni 2018, 09:53
Hallo!
Mit etwas Verspätung ein kurzer Bericht zu meiner 1. Begehung des Eiskargletschers am 3.6.2018.
Der Winter 2017/18 war ja im Süden sehr niederschlagsreich und von November bis Mitte April fiel im Eiskar ausschließlich Schnee und das nicht zu knapp. Die nahegelegene Hydro-Station Plöckenhaus auf knapp über 1200m hatte in diesem Zeitraum rund 1200mm Niederschlag gemessen.
Von Mitte April weg setzt aber außergewöhnlich starke Schneeschmelze ein, welche die Winterschneedecke in einem extrem schnellen Tempo abbaute.
Wir waren also gespannt, wie sich die Situation darstellen würde.
Aus Terminlichen Gründen kamen wir heuer wieder erst Anfang Juni zum Gletscher und das war bzgl. des Aufstiegs auch nicht so schlecht, da ein früherer Aufstieg sicher nicht so problemlos gewesen wäre.
Schon am Weg zum Gletscher fielen uns am 3. Juni die Hagelkörner auf, welche selbst sonnseitig recht flächig lagen. Diese dürften von einem Gewitter am 1. Juni gestammt haben.
Der Blick auf den Gletscher war zunächst etwas zweigespalten. Einerseits sahen die Mulden gut mit Schnee gefüllt aus, andererseits zeigten sich auf den großen Schuttrücken schon einzelne apere Stellen.
Ein Vergleich der Schneelage zu den Vorjahren war am Gletscherrand aufgrund des extremen Massenverlusts des letzten Jahres kaum möglich. Gut, dass wir wieder unsere Sonde mit hatten. 12m war sie in Summe lang und diese LÄnge brauchten wir auch, wobei die Sonde im Laufe des Tages leider an zwei Stellen abgebrochen ist und wir dadurch nur mehr maximal 9,5m tief sondieren konnten.
Fazit:
Der erste Eindruck hat nicht ganz getöuscht, die Verhältnisse sind zweigeteilt.
Am Wandfuß und im östlichen fast lawinenfreien Gletscherteil liegen die Schneehöhen etwas unter dem Mittel 2011-2018, am sogenannten Eisscheitel sowie in der Gletscherzunge liegt mehr Schnee als im Mittel.
Gerade am ZUngenansatz sind es flächendeckend um 10m, dadurch könnte sich das für heuer erwartet Abreißen der Gletscherzunge um ein weiteres Jahr verzögern.
Anbei ein paar Bilder:
Blick von Osten über den Gletscher (von oben nach unten 2018, 2017, 2007)
Wandfuß (2018, 2017, 2007)
Blick vom Ende der Gletscherzunge zum Wandfuß (2018, 2017 Herbst, 2017 Frühling, 2007)
Am Gletscherrand entspricht die aktuelle Schneeoberkante, in etwa jener des Vorjhares, nur sind voriges Jahr bis zu 2m Eis und teils auch zuerst schon über 2 m Firn abgeschmolzen!
Mal schauen, was der Sommer noch so bringt.
Die aktuelle Schafskälte genau während den längsten Tagen des Jahres ist natürlich super, wenngleich wir im Süden im Gegensatz zu den Nordgletschern natürlich keinen nennenswerten Schnee abbekommen.
Alle Infos zur Begehung am 3.6.2018 gibt's wie immer unter:
https://feiersinger.jimdo.com/eiskar/eiskar-3-6-2018/
mfg Gerhard
Mit etwas Verspätung ein kurzer Bericht zu meiner 1. Begehung des Eiskargletschers am 3.6.2018.
Der Winter 2017/18 war ja im Süden sehr niederschlagsreich und von November bis Mitte April fiel im Eiskar ausschließlich Schnee und das nicht zu knapp. Die nahegelegene Hydro-Station Plöckenhaus auf knapp über 1200m hatte in diesem Zeitraum rund 1200mm Niederschlag gemessen.
Von Mitte April weg setzt aber außergewöhnlich starke Schneeschmelze ein, welche die Winterschneedecke in einem extrem schnellen Tempo abbaute.
Wir waren also gespannt, wie sich die Situation darstellen würde.
Aus Terminlichen Gründen kamen wir heuer wieder erst Anfang Juni zum Gletscher und das war bzgl. des Aufstiegs auch nicht so schlecht, da ein früherer Aufstieg sicher nicht so problemlos gewesen wäre.
Schon am Weg zum Gletscher fielen uns am 3. Juni die Hagelkörner auf, welche selbst sonnseitig recht flächig lagen. Diese dürften von einem Gewitter am 1. Juni gestammt haben.
Der Blick auf den Gletscher war zunächst etwas zweigespalten. Einerseits sahen die Mulden gut mit Schnee gefüllt aus, andererseits zeigten sich auf den großen Schuttrücken schon einzelne apere Stellen.
Ein Vergleich der Schneelage zu den Vorjahren war am Gletscherrand aufgrund des extremen Massenverlusts des letzten Jahres kaum möglich. Gut, dass wir wieder unsere Sonde mit hatten. 12m war sie in Summe lang und diese LÄnge brauchten wir auch, wobei die Sonde im Laufe des Tages leider an zwei Stellen abgebrochen ist und wir dadurch nur mehr maximal 9,5m tief sondieren konnten.
Fazit:
Der erste Eindruck hat nicht ganz getöuscht, die Verhältnisse sind zweigeteilt.
Am Wandfuß und im östlichen fast lawinenfreien Gletscherteil liegen die Schneehöhen etwas unter dem Mittel 2011-2018, am sogenannten Eisscheitel sowie in der Gletscherzunge liegt mehr Schnee als im Mittel.
Gerade am ZUngenansatz sind es flächendeckend um 10m, dadurch könnte sich das für heuer erwartet Abreißen der Gletscherzunge um ein weiteres Jahr verzögern.
Anbei ein paar Bilder:
Blick von Osten über den Gletscher (von oben nach unten 2018, 2017, 2007)
Wandfuß (2018, 2017, 2007)
Blick vom Ende der Gletscherzunge zum Wandfuß (2018, 2017 Herbst, 2017 Frühling, 2007)
Am Gletscherrand entspricht die aktuelle Schneeoberkante, in etwa jener des Vorjhares, nur sind voriges Jahr bis zu 2m Eis und teils auch zuerst schon über 2 m Firn abgeschmolzen!
Mal schauen, was der Sommer noch so bringt.
Die aktuelle Schafskälte genau während den längsten Tagen des Jahres ist natürlich super, wenngleich wir im Süden im Gegensatz zu den Nordgletschern natürlich keinen nennenswerten Schnee abbekommen.
Alle Infos zur Begehung am 3.6.2018 gibt's wie immer unter:
https://feiersinger.jimdo.com/eiskar/eiskar-3-6-2018/
mfg Gerhard
