08.02.2011 - ISLAND: Anzeichen für Gletschervulkanausbruch noch in diesem Jahr

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ThomasWWN
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Dienstag 8. Februar 2011, 16:51

Bericht der Zeitung "Die Presse":

Quelle: http://derstandard.at/1296696617941/Isl ... iesem-Jahr
Anzeichen für Gletschervulkanausbruch noch in diesem Jahr
08. Februar 2011, 12:58

Serie von Erdstößen unter dem Vatnajökull gibt laut Forscher Anlass zu verstärkter Aufmerksamkeit

Eine Serie von Erdstößen hat in Island jüngst Spekulationen über einen möglicherweise bevorstehenden Ausbruch eines Vulkans unter dem größten Inselgletscher Vatnajökull genährt. Im Nordwesten der rund 8.100 Quadratkilometer großen Eiskappe wurden am Wochenende sowie am Montag insgesamt 40 bis 50 Erdstöße registriert. Vereinzelte davon erreichten Werte über drei auf der Richterskala. Laut dem Geologen Pall Einarsson geben die Beobachtungen "jeden Grund zur vollen Aufmerksamkeit".

Obwohl es derzeit keine konkreten Anzeichen für einen beginnenden Vulkanausbruch gebe, deuteten die Beobachtungen auf eine verstärkte Aktivität in einem Gebiet hin, in dem sich mehrere vulkanische Systeme kreuzten, so Einarsson laut der Internetseite von "Icelandreview".

Der Geologe relativierte, es sei gleicherweise denkbar, dass es sich bei den Erdstößen um späte Ausläufer der Eruption des Gletschervulkans Gjalp aus dem Jahr 1996 handle, ebenso wie um Vorboten eines möglichen neuen Ausbruchs. Es seien mehr Daten und feinere Sensoren notwendig, um weitere Prognosen treffen zu können. Laut dem Online-Portal "visir.is" rechnen mehrere Experten mit dem Ausbruch eines Vulkans unter dem Vatnajökull noch innerhalb dieses Jahres.

Vergangenes Frühjahr hatte der Ausbruch des weiter westlich auf Island gelegenen Gletschervulkans Eyjafjallajökull praktisch den gesamten Flugverkehr über Europa vorübergehend lahmgelegt. Wegen der in die gewöhnliche Reiseflughöhe reichenden Aschewolke war laut den europäischen Luftfahrtsbehörden die Flugsicherheit nicht gewährleistet. (APA)
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Weiterer Bericht auf der deutschsprachigen Infoseite Iceland Review Online über Island:

Quelle: http://icelandreview.com/icelandreview/ ... _id=373666
08/02/2011 | 12:00

Erneut Unruhe unter dem Vatnajökull

Im nordwestlichen Teil des Vatnajökull ist in den vergangenen Tagen wieder seismische Aktivität aufgezeichnet worden. Es gibt gute Gründe, auf der Hut zu sein, meinte der Geologe Páll Einarsson. Man benötige unbedingt mehr Sensoren, um Erdbeben zu erfassen.

Bild
Quelle: http://icelandreview.com/icelandreview/ ... ull_ps.jpg
Vatnajökull. Themenfoto: Páll Stefánsson.

Die Erdbebenserie ereignete sich in der Nähe von Kistufell und Bárdarbunga, beide Bergzüge gehören zur geologisch aktivsten Region im ganzen Land, berichtet ruv.is.

„Einige Systeme kommen hier zusammen. Das Bárdabunga-System ist das größte, dazu gehören Veidivötn und Vatnaöldur, und es erstreckt sich nordwärts zum Dyngjuháls und westlich bis zur Askja. Dann gibt es das Grímsvötn-System, welches weiter im Osten liegt,” erklärte Einarsson.

Bárdabunga selbst sowie eine ganze Reihe von Rissen nordöstlich scheinen derzeit am aktivsten zu sein. Seismische Aktivität wird dort aufgezeichnet, seit Sensoren installiert wurden, sie kulminierten kurz vor dem Vulkanausbruch von Gjálp im Jahr 1996.

Dennoch ist es schwierig zu sagen, ob die erneuten Unruhen immer noch mit diesem Ausbruch in Zusammenhang stehen, oder ob ein neuer Ausbruch bevorsteht.

“Wir bräuchten dort bessere Sensoren. Es ist beispielsweise schwierig, die Tiefe der Erdbeben zu messen weil Sensoren im Netzwerk des Landesinneren fehlen. Die würden Bewegungen an der Erdkruste wahrnehmen. Der größte Teil der Region ist ja von einem riesigen Gletscher bedeckt.” sagte Einarsson.

“Unbestreitbar steigt die seismische Aktivität der Region – die Erdbebenserie der vergangenen Tage weist darauf hin. Grund zur Alarmbereitschaft, immerhin geht es um die aktivste Region des Landes,” betonte er.

Nach Berichten von visir.is wurden am Samstagnacht am Bárdarbunga mehrere Erdbeben gemessen. Das größte hatte eine Stärke von 2,6 Punkten auf der Richter-Skala.

Etwa 40 Erdbebeben sind in den letzten Tagen in der Region gemessen worden, das stärkste davon maß 3,4 auf der Richter-Skala.

Ein unmittelbarer Ausbruch steht nicht bevor und nach den neusten Nachrichten auf visir.is sind die Unruhen inzwischen abgeklungen. Wissenschaftler erwarten jedoch einen Ausbruch am Vatnajökull in naher Zukunft, möglicherweise zum Ende des Jahres.

Die Erdbeben finden immer noch in beträchtlicher Tiefe statt. Die Gefahr eines Ausbruchs steigt, je näher die Beben an die Erdoberfläche steigen.
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Matthias
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Freitag 11. Februar 2011, 15:01

http://icelandreview.com/icelandreview/ ... _id=373795" onclick="window.open(this.href);return false;
Falscher Alarm. Kein Ausbruch in Sicht

Die Nachricht über einen angeblich bevorstehenden Vulkanausbruch am isländischen Vatnajökull war in den vergangenen Tagen durch die britische Presse gewirbelt. Sie basierte offenbar auf einem missverstandenen Fernsehinterview mit einem Vulkanologen des isländischen Wetterdienstes zu Beginn der Woche.

Der Staatliche Wetterdienst, der auch die seismischen Bewegungen überwacht, hat am 9. Februar um 15.39 Uhr folgende Erklärung auf seiner Webseite veröffentlicht:

„Zur Zeit gibt es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Vulkanausbruch in Island. Der isländische Wetterdienst IMO hat am vergangenen Wochenende keine Warnung im Zusammenhang mit verstärkter seismischer Aktivität unter der Eiskappe des Vatnajökull veröffentlicht. Wenn es Anzeichen für einen Vulkanausbruch gäbe, würde IMO sofort eine Warnung herausgeben.“

Nach Ansicht des Vorsitzenden von 'Promote Iceland', Fridrik Pálsson scheint die ganze Geschichte auf einer Reihe von Missverständnissen zu beruhen, möglicherweise genährt aus alten Ängsten durch den Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull im Frühjahr 2010.

Basis der ganzen Geschichte war ein Interview mit dem Geologieprofessor Páll Einarsson im staatlichen Radiosender RÚV, wo dieser über eine Reihe von Erdbeben in der Nähe des Bárdarbunga im Nordwesten des Vatnajökull sprach. Ausländische Medien griffen seine Ausführungen auf.

„Aus dieser harmlosen Bemerkung über Bárdarbunga hat sich offenbar ein Medienspektakel entwickelt,“ meinte Einarsson. „Ein typisches Medienspektakel, wo ein Pressedienst den anderen nachplappert, und die Geschichte sich immer mehr aufbläst.“

In einem Interview mit RÚV am Mittwoch sagte er: „Die ganze Geschichte hat sich weit entfernt von dem, was ich am Sonntagabend im Interview gesagt habe.“

Er weist ausdrücklich darauf hin, dass Vulkanausbrüche in Island öfter vorkommen und dass die meisten von ihnen klein und regional beschränkt seien.
lg,
Matthias

8072 Fernitz-Mellach, Graz-Umgebung

Wetterstation Fernitz: http://www.awekas.at/de/instrument.php?id=14717
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