700hPa Vertikalbewegung - Sinn und Unsinn

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Exilfranke1

Montag 29. Juni 2009, 16:45

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Allerdings gibt es (mindestens) drei Einschränkungen, an die man bei der Interpretation von Vertikalbewegungskarten denken muss:

1. Konvektion IST Vertikalbewegung und überdeckt (sofern sie gitterskalige Ausmaße annimmt) demnach oft das großräumige, meist viel schwächere Auf-/Absteigen.

2. Das GFS ist ein hydrostatisches numerisches Modell, d.h. die Vertikalbewegung ist keine prognostische Größe, sondern wird aus dem Wind- und Temperaturfeld diagnostiziert. Dadurch sind z.B. orografische Wellen nicht von Haus aus der Realität entsprechend, sondern "entstehen" durch die Parametrisierung der Orografie (Stichwort Drag). Nicht-hydrostatische Modelle wie z.B. das WRF zeigen dagegen deutlich plausiblere Strukturen in vielen Fällen. Ausnahmen sind z.B. große Aufgleitzonen entlang von baroklinen Störungen, das haben auch die hydrostatischen Modelle meist ganz gut im Griff. Dort gilt deine These (700hPa grundsätzlich zum vergessen, Anm.) also ganz gewiss nicht.

3. Die Karten sind überall verschieden skaliert und die Farbskalen sind z.T. nicht mehr der aktuellen Auflösung entsprechend eingeteilt. Die Vertikalbewegung ist hochgradig nicht-linear, weil viele Größenordnungen umfassend, so dass man mit linearen oder einen zu geringen Bereich umfassenden Skalen mehr Rauschen als Information darstellt.
Quelle: http://www.wzforum.de/forum2/read.php?2 ... sg-1638580" onclick="window.open(this.href);return false;

PS: Janek ist der Entwickler des WRF-Modells 00z und 12z (GFS-Antrieb), das immer häufiger verwendet wird und u.a. die enormen Regenmengen vergangene Woche hervorragend erfasst hat.
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SteHo
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Montag 29. Juni 2009, 23:55

Danke!
Polar- und Klimaforscher.

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