+++Winterfreunde aufgepasst - das Wetter stellt sich nachhaltig um+++
Die Spatzen pfeiffens schon seit Tagen von den Dächern: die aktuell warme Hochdrucklage ist nur von kurzer Dauer, es folgen pünktlich zum Monatsende nun deutlich kältere Zeiten, die Chance für einen winterlichen 1. Advent stehen gut.
Auf Basis des europäischen EZ Modells habe ich die Druck- und Temperaturkarten von 0 (Ist-Zustand) bis 240 Stunden (errechneter Zustand in 10 Tagen) hergenommen und mir die Großwetterlage genau angesehen.
Aktuell liegt der Alpenraum noch in einer sehr milden südwestlichen Strömung, die dann morgen im Tagesverlauf mit einer Kaltfront auf West und später auf Nordwest dreht. Damit ist die Abkühlung eingeleitet. Regen und Schnee dann zur Nacht auf Sonntag, Schneefall aber vorerst nur oberhalb von 800m, in der Früh bis auf 400-500m Geflöckel, gleichzeitig aber abklingend. Dahinter dürfte es dann wieder relativ trocken werden im Flachland, im Gebirge schauts aber träglich nach etwas Neuschnee aus, noch dazu, weil die Strömung immer mehr auf nördliche Richtungen dreht bis Dienstag.
Vor dem nächsten Tief am Mittwoch dreht die Strömung davor nochmals auf Südwest, es dürfte damit nochmals wärmer werden in der Höhe, herunten wohl nach einigen sehr windigen Tagen ruhiger und recht frisch, ehe dann ab Mittwoch und Donnerstag das "Kaffeesudlesen" losgeht: das europäische Modell tischt seit Tagen eine sehr leckere Mittelmeertiefvariante auf: hier würde ein Tief von Skandinavien her ins westliche Mittelmeer abtropfen und von dort eine sogenannte VB-Zugbahn nehmen - es würde also südlich der Alpen vorbei und über Ungarn Richtung Polen ziehen, was dem gesamten Alpenbogen recht scheeige Verhältnisse gegen Ende nächster Woche bescheren würde. Die Krux an der Sache: VB Tiefs sind ganz schwer vorhersagbare Gebilde, selbst 24 Stunden davor weiß man nie, ob sie nun 100-200km anders ziehen und damit ganz andere Landstriche erwischen. Heute weiß man daher nicht einmal, ob es nur bei einer Rechnung bleibt oder ob diese vielleicht mittelfristig Realität wird.
Interessant ist aber und das hatten wir nun seit zumindest dem Winter 2012-13 nicht: die Strömungsausrichtung in unseren Breiten, die normalerweise doch der Gesetzmäßigkeit "West-Ost" folgt, dürfte nun ziemlich ins Trudeln kommen. Recht zielgerichtet pumpen Tiefs sehr milde Luft weit nach Norden, gegenstromförmig stößt sehr kalte Luft auf der anderen Seite weit nach Süden vor. Das geschieht jeden Winter irgendwo gerne, die letzten Jahre hats die Amis immer wieder erwischt, wir hingegen lagen oft auf der sehr warmen Seite.
Aktuell schauts mal aus, dass wir die nächsten 10-14 Tage zunehmend auf die kalte Seite kommen.
Wieviel Schnee (und ob) nun an Ort XYZ fällt, ist nicht beantwortbar - die Großwetterlage geht mal Richtung kalt und frühwinterlich. Über die weiteren Optionen reden wir dann ein andermal

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Video: Modell EZ, 500hpa mit Druck und Temp, unser Bereich im schwarzen Rechteck
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