07.07.2009 - Gewitter über Innsbruck (10 Bilder)
Verfasst: Dienstag 7. Juli 2009, 19:28
Hallo,
gegen 15.00 UTC zog im Tiroler Oberland ein Gewitter auf, das auf dem Radar zunächst einen unscheinbaren gelben Punkt bildete (5-15mm/h), um 15.10 UTC konnte ich auf dem Institutsdach im 9. Stock gen Westen recht dunkles Gewölk zwischen Hechenberg und Roßkogel entdecken, deutlich sichtbar waren ein dunkler, fallstreifenbehafteter Abwindbereich und eine Böenwalzen-ähnliche Ausbildung im Aufwindbereich, die rasch näher kam. Um 15.15 UTC hatte sich der Niederschlagsbereich schon weiter inntalabwärts bewegt und tiefe fracti zogen rasch gen Osten. Am Flughafen gab es Böen bis 76 km/h.
Leider hatte ich meinen Foto nicht dabei und lief daher schnell heim, um ihn zu holen. In der Zwischenzeit zerfranste die aufgelockerte Bewölkung über Innsbruck zusehends, und es entwickelten sich zunehmend tiefe Wolken, die aus allen Richtungen daherzogen. Im Westen stiegen vom Talboden gen Südosten tiefe Fracti auf, im Osten zog es nach Westen, auch bodennah herrschte lange Zeit noch mäßiger Taleinwind entgegen dem Gewitter. Die Blitzfrequenz nahm stetig zu - der Niederschlagsbereich/Regenfuß stand nun zwischen Sellraintalmündung und Hechenberg: es sah aus wie ein Gemälde. Die Fotos können das wahrscheinlich nicht annähernd wiedergeben. Leider hat meine verf....Kamera keine Uhrzeiten gespeichert, es war gegen 15.25 UTC, als sich in Höhe Hechenberg/Brandjochspitze ein deutlich rotierender Aufwindbereich entwickelte, überhaupt war alles recht "dynamisch" (ich hasse diesen Begriff, jedes Gewitter zeigt Dynamik), d.h. die fracti tänzelten am Aufwindbereich rauf und runter, ohne sich zu funnelartigen Gebilden umzuwandeln. Die Rotation war jedenfalls sehr imposant anzusehen, gegen 15.30 UTC entwickelten sich dann über der Nordkette Fallstreifen, die rasch weiß wurden (Hagel), und im Grenzbereich zu Auf/Abwinden gab es starke Vertikalwinde. Die Seegrube meldete Spitzenböen bis 79 km/h, das ganze rotierende walzenförmig, d.h. horizontal.
Die Fallstreifen weiteten sich immer weiter nach Osten aus, während weiter im Süden Richtung Patscherkofel eine schwache Böenfront ostwärts zog, nur wenige Kilometer talabwärts zog das tiefe Gewölk noch taleinwärts, d.h. auf engstem Raum hat es eine starke Scherung/Konvergenz gegeben. Um 15.43 UTC holte ich mein Fahrrad nach der Reparatur ab (lt. Kassenzettel), zu dem Zeitpunkt gab es einige Erdblitze über den nördlichen Stadtteilen bzw. Nordkette und dichte Hagelfallstreifen, in der Höttinger Au am Talgrund selbst hagelte es nicht. Erstaunlich war aber, wie sich innerhalb ca. 15min auf der Nordkette oberhalb ca. 1900-2000m weiße Fleckerln ausbildeten. Der Patscherkofel hatte zu dem Zeitpunkt noch +4°C (eine Stunde später +2,9), es handelt sich hier vmtl. um Hagel, was auch zu den Fallstreifen passen würde.
In weiterer Folge (> 15.55 UTC) regnete es noch stark und es donnerte ein paar Mal, insgesamt verbrüderten sich die Gewitterzellen aber über Innsbruck und das Scherungsbrisante wurde damit ad acta gelegt. Um 17.28 UTC (Zeitpunkt des Berichts) regnet es noch mäßig und donnert leicht. Bilder & Videos in schlechter Qualität folgen noch.
gegen 15.00 UTC zog im Tiroler Oberland ein Gewitter auf, das auf dem Radar zunächst einen unscheinbaren gelben Punkt bildete (5-15mm/h), um 15.10 UTC konnte ich auf dem Institutsdach im 9. Stock gen Westen recht dunkles Gewölk zwischen Hechenberg und Roßkogel entdecken, deutlich sichtbar waren ein dunkler, fallstreifenbehafteter Abwindbereich und eine Böenwalzen-ähnliche Ausbildung im Aufwindbereich, die rasch näher kam. Um 15.15 UTC hatte sich der Niederschlagsbereich schon weiter inntalabwärts bewegt und tiefe fracti zogen rasch gen Osten. Am Flughafen gab es Böen bis 76 km/h.
Leider hatte ich meinen Foto nicht dabei und lief daher schnell heim, um ihn zu holen. In der Zwischenzeit zerfranste die aufgelockerte Bewölkung über Innsbruck zusehends, und es entwickelten sich zunehmend tiefe Wolken, die aus allen Richtungen daherzogen. Im Westen stiegen vom Talboden gen Südosten tiefe Fracti auf, im Osten zog es nach Westen, auch bodennah herrschte lange Zeit noch mäßiger Taleinwind entgegen dem Gewitter. Die Blitzfrequenz nahm stetig zu - der Niederschlagsbereich/Regenfuß stand nun zwischen Sellraintalmündung und Hechenberg: es sah aus wie ein Gemälde. Die Fotos können das wahrscheinlich nicht annähernd wiedergeben. Leider hat meine verf....Kamera keine Uhrzeiten gespeichert, es war gegen 15.25 UTC, als sich in Höhe Hechenberg/Brandjochspitze ein deutlich rotierender Aufwindbereich entwickelte, überhaupt war alles recht "dynamisch" (ich hasse diesen Begriff, jedes Gewitter zeigt Dynamik), d.h. die fracti tänzelten am Aufwindbereich rauf und runter, ohne sich zu funnelartigen Gebilden umzuwandeln. Die Rotation war jedenfalls sehr imposant anzusehen, gegen 15.30 UTC entwickelten sich dann über der Nordkette Fallstreifen, die rasch weiß wurden (Hagel), und im Grenzbereich zu Auf/Abwinden gab es starke Vertikalwinde. Die Seegrube meldete Spitzenböen bis 79 km/h, das ganze rotierende walzenförmig, d.h. horizontal.
Die Fallstreifen weiteten sich immer weiter nach Osten aus, während weiter im Süden Richtung Patscherkofel eine schwache Böenfront ostwärts zog, nur wenige Kilometer talabwärts zog das tiefe Gewölk noch taleinwärts, d.h. auf engstem Raum hat es eine starke Scherung/Konvergenz gegeben. Um 15.43 UTC holte ich mein Fahrrad nach der Reparatur ab (lt. Kassenzettel), zu dem Zeitpunkt gab es einige Erdblitze über den nördlichen Stadtteilen bzw. Nordkette und dichte Hagelfallstreifen, in der Höttinger Au am Talgrund selbst hagelte es nicht. Erstaunlich war aber, wie sich innerhalb ca. 15min auf der Nordkette oberhalb ca. 1900-2000m weiße Fleckerln ausbildeten. Der Patscherkofel hatte zu dem Zeitpunkt noch +4°C (eine Stunde später +2,9), es handelt sich hier vmtl. um Hagel, was auch zu den Fallstreifen passen würde.
In weiterer Folge (> 15.55 UTC) regnete es noch stark und es donnerte ein paar Mal, insgesamt verbrüderten sich die Gewitterzellen aber über Innsbruck und das Scherungsbrisante wurde damit ad acta gelegt. Um 17.28 UTC (Zeitpunkt des Berichts) regnet es noch mäßig und donnert leicht. Bilder & Videos in schlechter Qualität folgen noch.