Eine nette Frau, deine Mutter, Silvia!
Klar, bei so einer Tochter und so einem Garten
Nur – aufklären alleine ist anscheinend zu wenig oder fruchtet zu wenig, sonst gäbe es das Problem nicht mehr in dieser Häufigkeit.
Das Gesetz mit der Kastrationspflicht 2005 war der Anfang, da habe ich mich auch sehr dafür eingesetzt. Leider erkrankte ich plötzlich und unerwartet im Jahr drauf erheblich, wie einige hier wissen, bin es teils leider immer noch, so dass ich es weiter nicht verfolgte. Was mich aber trotzdem nicht daran hinderte, weiterhin – so wie sich halt die Gelegenheit ergab, im kleinen Rahmen halt - aufzuklären.
Aber sogar punkto Aufklärung gab und gibt es immer noch vieles, was dabei zusätzlich sehr wichtig ist:
Die vielen Mythen und Vorurteile rund um die Kastration von Katzen.
Ok, räumen wir mal gleich damit auf.
Vorab mal gleich:
KEINE Sterilisation – sondern unbedingt Kastration, für Kater UND Katze.
http://www.tierklinik-schoen.at/aktuell ... sation.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
Frühkastration: unbedingt notwendig
Viele uninformierte Katzenliebhaber schrecken zunächst vor dem Gedanken zurück, ein Katzenbaby mit bereits 3 Monaten zu kastrieren.
Eigentlich wird alles Unbekannte und nicht Gewohnte vorverurteilt, denn immerhin trennt man sich ungern von eingefleischten Meinungen, Methoden und Praktiken und steht allem Neuen oft schon im Vorfeld skeptisch gegenüber.
Die Frühkastration (mit etwa 13 Wochen) wird mittlerweile nicht nur in Zuchten, sondern auch im Tierschutz immer mehr zum Thema gemacht. Sie wird von vielen Züchtern bereits jahrelang praktiziert (in Amerika und einigen europäischen Ländern schon viele Jahre) und sehr positiv kommentiert. Selbstverständlich gibt es noch immer Tierärzte, welche aufgrund mangelnder Erfahrung dem Thema gegenüber misstrauisch reagieren, doch auch hier muss man festhalten, dass es sicherlich auch daran liegt, dass sehr viele von ihnen leider nicht auf dem neuesten Stand der Forschung sind.
Viele unerfahrene Tierärzte trauen sich nicht über den Eingriff – eigentlich eine völlig absurde Denkweise, da ja in der heutigen Zeit bereits auch Nager problemlos kastriert werden können.
https://www.stadt-salzburg.at/pdf/infob ... usamme.pdf" onclick="window.open(this.href);return false; aus 2011
Es ist zu bedenken, dass Kater, die das Markieren einmal angefangen haben, nach der Kastration nicht unbedingt wieder damit aufhören. Also besser, BEVOR sie das 1. Mal markieren.
Und Katzen müssen nicht erst rollig werden oder schon gar einmal Babys bekommen haben, um sie kastrieren zu lassen.
http://www.royal-canin.de/gesundheit-er ... zeitpunkt/" onclick="window.open(this.href);return false;
Unter der Frühkastration versteht man die Kastration vor dem Eintritt der Geschlechtsreife im Alter von ca. 4 Monaten. Der wesentliche Vorteil einer Frühkastration ist, dass so eine unerwünschte Trächtigkeit sicher vermieden werden kann. Katzen sind häufig früher als erwartet geschlechtsreif. Bei Tieren, die z. B. im Winter geboren werden, tritt die Pubertät oft schon im Alter von 3 oder 4 Monaten ein. In vielen Fällen werden die ersten Anzeichen für eine Rolligkeit der Katze gar nicht erkannt, und die Tiere kommen in jungem Alter schon trächtig von ihrem Streifzug nach Hause. Viele Tierschutzorganisationen und auch einige Tierärzte befürworten insbesondere bei wild lebenden Katzen die Frühkastration, um einer weiteren unerwünschten Vermehrung von Katzen vorzubeugen.
Die Katzen sollen auch ihren „Spaß“ haben. Unsinn, siehe hier, da ist vieles sehr gut beschrieben:
http://www.cat-care.de/cms/index.php/in ... kastration" onclick="window.open(this.href);return false;
Auch hier:
http://www.katzenplatz.info/KATZENSCHUT ... ration.htm" onclick="window.open(this.href);return false;
Und hier – ein sehr guter Link, wo mit allen Mythen aufgeräumt wird:
http://katzenfreunde.bplaced.net/mythen.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Es gibt viele Mythen und Wahrheiten zum Thema Katzenkastration, hier sind einige zusammengefasst:
Eine Katze muss mindestens einmal Junge bekommen:
Eine Katze, die nicht mindestens einmal geworfen hat, wird nicht richtig erwachsen werden.
Rein aus gesundheitlicher Sicht ist es absolut unnötig, eine Katze einmal werfen zu lassen, bevor sie kastriert wird.
Was das Erwachsen werden angeht, manche Katzen bleiben einfach zeit ihres Lebens kleine Chaoten und Tollpatsche, was jedoch eher eine Charakterfrage als eine Kastrationsfrage sein dürfte.
Eine Katze muss vor einer Kastration mindestens einmal rollig gewesen sein:
Das ist so nicht richtig, grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob eine Katze vor der Kastration einmal rollig war oder nicht.
Eine Hormonbelastung durch eine Rolligkeit kann allerdings schädliche Folgen haben und die Bildung von Tumoren und Zysten begünstigen.
Was man nach Möglichkeit vermeiden sollte, ist, die Katze während einer Rolligkeit kastrieren zu lassen (wegen der höheren Durchblutung der Organe). Es ist sinnvoller, eine Katze ausrollen zu lassen oder, falls nötig, die Rolligkeit medikamentös zu beenden, da während der Rolligkeit einfach ein höheres OP-Risiko besteht.
Kastrierte Katzen werden übergewichtig:
Tatsache ist, dass der Energiebedarf einer kastrierten Katze um etwa 25 bis 35 Prozent niedriger ist, als der einer unkastrierten Katze.
Frisst eine Katze nun die gleichen Mengen wie zuvor, kann es sein, dass sie übergewichtig wird.
Die meisten Katzen sind jedoch problemlos in der Lage, ihr Fressverhalten an den geringeren Energiebedarf anzupassen.
Ist dieses nicht der Fall, ist der Halter gefragt, der seine Katzen vernünftig ernähren sollte, und die Futtermenge so anpasst, dass die Katze ihr Idealgewicht hält.
Dabei sollte nicht vergessen werden, dass sich eine Katze, die mit einem halben Jahr kastriert wird, noch im Wachstum befindet und eventuell mehr Futter braucht, als eine ausgewachsene kastrierte Katze.
Früh Kastrierte Kater wachsen nicht mehr und bekommen keinen typischen Katerkopf:
Öfter häufig hört man, dass Kater, die vor dem Ende des ersten Lebensjahres kastriert wurden, nicht mehr wachsen und eher wie Katzen, denn stattliche Kater aussehen würden.
Das stimmt nicht, was die vielen großen kastrierten Kater mit deutlichem Katerkopf beweisen.
Bleibt ein Kater zierlich, spielt oft die Veranlagung oder z.T. auch eine schlechte Kinderstube (Mangelernährung) eine Rolle.
Es kann vorkommen, dass es bei Katern, die vor Eintritt der Geschlechtsreife kastriert werden, zu so genanntem „dysproportioniertem Hochwuchs“ kommen kann, da das Knochenwachstum verlängert und der Schluss der Wachstumsfugen verzögert wird.
Im allgemeinen ist es jedoch so, dass dieser Hochwuchs so minimal ist, dass er Katzenhaltern gar nicht bis kaum auffällt.
Wohnungskatzen müssen nicht kastriert werden:
Häufig herrscht die Annahme, Wohnungskatzen brauchen nicht kastriert werden, da es in der Wohnung ja nicht zu einer Deckung kommen kann, (außer wenn Katze und Katzer in einem Haushalt leben).
Das ist grundsätzlich erst mal richtig, jedoch sind rollige Katzen zum einen sehr erfinderisch, wenn sie aus der Wohnung zu einem potenten Kater fliehen wollen und zum anderen können ständige Rolligkeiten, schwere gesundheitliche Folgen haben (z. B. Dauerrolligkeit).
Ein unkastrierter Kater in der Wohnung kann durch Markieren und andere, nicht so gern gesehene Verhaltensweisen, das harmonische Zusammenleben von Mensch und Tier stark beeinträchtigen.
Kastrierte Kater markieren nicht:
Wird ein Kater kastriert, bevor er beginnt, in der Wohnung zu markieren, stehen die Chancen gut, dass er es auch zukünftig bleiben lässt.
Hat ein Kater das Markieren bereits schon für sich entdeckt, kann es gut möglich sein, dass er diese „Unart“ auch nach einer Kastration beibehält.
Wichtig ist, zu unterscheiden, ob es sich um Markieren oder nicht doch um Protestpinkeln handelt.
Kastrierte Katzen/ Kater neigen zu Harnsteinen:
Kastrierte Kater haben grundsätzlich ein höheres Risiko an Harnsteinen zu erkranken, als unkastrierte Kater.
Eine Studie der WINN Feline Foundation , die sich mit der Frühkastration von Katern beschäftigte, ergab jedoch, dass die Entwicklung der Harnwege durch die Frühkastration nicht negativ beeinflusst wurde. Eine mögliche Erklärung für das erhöhte Risiko bei kastrierten Tieren ist, dass Übergewicht und Trägheit die Bildung von Harnsteinen begünstigen können. Wird ein Kater nach einer Kastration übergewichtig, weil dem veränderten Energiebedarf nicht Rechnung getragen wird, kann sich das Risiko, Harnsteine zu entwickeln, erhöhen.
Frühkastrationen sind schädlich:
Die Frühkastration, also die Kastration von Kitten (ab der 7. Woche) ist erwiesenermaßen nicht mehr oder weniger schädlich als eine „normale“ Kastration.
Oft ist das Gegenteil der Fall, die Kitten sind im Normalfall schneller wieder fit und die Frühkastration bietet auch weitere Vorteile.
Siehe dazu auch hier: Kastration
Man nimmt den Katzen den Spaß, die Tiere müssen ihre Sexualität ausleben dürfen:
Einmal vom Tierschutzgedanken abgesehen (ein Blick in die übervollen Tierheime und die Zahlen heimatloser Streunerkatzen dürfte genügen), dient die Paarung bei der Katze vor allem dem Arterhalt, gesteuert vom Fortpflanzungstrieb.
Ob einer Katze der für sie schmerzhafte Paarungsakt oder eine stressige Rolligkeit wirklich Spaß macht?
Auch für einen Kater kann der „Spaß“ schwerwiegende Folgen haben, angefangen von Wunden nach Katerkämpfen bis hin zu tödlich verlaufenden Infektionskrankheiten (Unkastrierte Katzen/Kater haben ein viel höheres Risiko, an Infektionen zu erkranken)
Ob die Tiere „Spaß“ in dem Sinne empfinden, was ein Mensch unter „Spaß“ versteht, wird man kaum beurteilen können.
Der mögliche „Spaß“ kann einen sehr hohen Preis haben und ein Tierhalter sollte die Verantwortung übernehmen.
Kater werden kastriert, Katzen sterilisiert:
Auch wieder so eine Aussage, die sich hartnäckig hält.
Eine Sterilisation bezeichnet das Durchtrennen oder Abbinden der Keimdrüsen, die Kastration die Entfernung dieser.
Beide Eingriffe können sowohl bei der Katze als auch Kater vorgenommen werden.
Tierärzte führen im Allgemeinen nur noch Kastrationen beim Katzen und Katern durch.
Siehe: Unterschied Kastration und Sterilisation
Eine Katze/Kater muss mindestens 2,5 Kilogramm wiegen und 6 Monate alt sein, um kastriert werden zu können:
Das stimmt nicht, siehe: Kastration
Kastrierte Katzen/Kater werden ruhig und faul, und fangen keine Mäuse mehr:
Meist ist genau das Gegenteil der Fall. Durch den Wegfall des Fortpflanzungstriebs haben die Katzen/Kater viel mehr Zeit, sich der ausgiebigen Jagd zu widmen.
So entwickeln sich gerade kastrierte Katzen oft zu hervorragenden Jägern und sind oft auch viel anhänglicher und verspielter als ihre potenten Artgenossen.
Ruhiger werden die Katzen vor allem in der Hinsicht, dass der Fortpflanzungstrieb wegfällt, die Unruhe in der Rolligkeit ausbleibt, oder die Suche nach einem geeigneten Paarungspartner entfällt.
Würden alle Katzen kastriert, würden die Katzen aussterben:
Da es nach wie vor leider immer noch ausreichend Katzenhalter gibt, die ihre Katzen nicht kastrieren lassen, wird dies nicht passieren.
Hinzu kommen die sich stetig vermehrenden Streuner und natürlich auch noch die Zuchtkatzen.
Eine Kastration ist gefährlich:
Grundsätzlich gehört eine Kastration zu den Routineoperationen eines Tierarztes, und es treten sehr selten Komplikationen oder Probleme auf.
Vorteilhaft ist auch, dass es sich bei den meisten Katzen, die kastriert werden, meist um junge und gesunde Tiere handelt.
Natürlich ist es jedoch eine OP mit einem Narkoserisiko und allgemeinem Operationsrisiko.
Das geringe Risiko kann durch Voruntersuchungen, einen kompetenten Tierarzt und eine schonende Narkosemethode noch weiter minimiert werden.
Ok, soviel mal zusätzlich zur Aufklärung.
Wie schon gesagt, es ist zu wenig, Aufklärung alleine ist nicht die einzige Lösung sonst hätten wir das Problem nicht in dem Umfang.
Dazu kommt noch, dass das Gesetz teils ignoriert wird, teils umgangen wird – wie schon gesagt, viele Bauern haben Katzen am Hof, die sie füttern, aber abstreiten, dass sie ihnen / zu ihnen gehören.
Und sie wollen sie einfach nicht kastrieren lassen, weil sie ja manchmal „Nachschub“ brauchen,
weil der „Schwund“ manchmal auf einem Bauernhof zu groß ist (Mähunfälle und sowas, Krankheiten, weil sie tierärztliche Versorgung für nicht notwendig erachten). Und wenn sie mal keine brauchen, werden die Katzenbabys erschlagen oder ertränkt. Da muss man Einhalt gebieten.
Sicher machen die vielen Streunerprojekte Sinn (alle Achtung vor diesen Menschen!), jedoch sie können nicht überall sein, und vor allem haben sie viel zu oft immense Schwierigkeiten besonders auf Bauerhöfen, was ich so mitbekommen habe, war allerdings schon länger nicht in diesen diversen Foren um nachzulesen.
Und bitte - ich merke mit Nachdruck an: Ich werfe nicht alle Bauern in einen Topf, etliche haben ja schon umgedacht!
Im Moment gibt es in Wien von den 4 Pfoten ein Streunerkatzenprojekt.
Und irgendwo im Burgenland von einer Gemeinde aus.
Aber vielleicht durch die vielen Katzen- und Hundeprojekte in Europa bleibt nicht mehr allzu viel Zeit für Projekte bei uns. Vor allem gibt es anscheinend kaum mehr Geld vom Land oder den Gemeinden dafür. Genau weiß ich das jetzt leider nicht.
Ich denke aber immer noch, nachdem die Sanktionen ausbleiben, geht alles weiter wie bisher.
Im Gesetz sind zwar – sehr hohe – Strafen vorgesehen, aber habt ihr schon mal davon gehört, dass wirklich gestraft wurde?
4 Pfoten hat wieder mal eine Petition:
https://www.secureconnect.at/4pfoten.at/protest/121002/" onclick="window.open(this.href);return false;
Darin steht z.B.:
Ihren Ursprung haben Streunerkatzen vor allem durch unkastrierte Hauskatzen mit Freigang, wie sie besonders oft auf Bauernhöfen anzutreffen sind. Um diese Situation einzudämmen, muss endlich die Ausnahme der Kastrationspflicht für Katzen in bäuerliche Haltung fallen.
Das verstehe ich jetzt nicht ganz, denn nach einer Stellungnahme des BMG, glaube 2011, müssen auch Bauern/Landwirte ihre Katzen kastrieren lassen (siehe aber das von mir beschriebene Problem dazu).
Deshalb finde ich diese Petition etwas unglücklich geraten.
Noch ein Absatz in der Petition:
Es reicht aber nicht, nur die Streunerkatzen zu kastrieren – auch jeder Katzenhalter muss in die Verantwortung genommen werden: Darum brauchen wir in Österreich eine bundesweite Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung von allen Hauskatzen mit Freigang, ohne Ausnahmen!
Das ist mir auch etwas zu schwammig, denn den Zusatz „mit Freigang“ finde ich nicht gut.
Denn oft genug entwischen reine Wohnungskätzchen, wie man an vielen Suchplakaten sieht.
Also denke ich auch, ein Ansatz wäre vielleicht eine Aussendung o.Ä. des BMG, wo z.B. das Gesetz in Kürze samt Strafrahmen drinsteht sowie der Text, wo mit den Mythen aufgeräumt wird, eine Lösung, wie das Überprüfen und Sanktionieren der Nichteinhaltung erfolgt, und das Einbeziehen aller Tierschutzvereine u.Ä., Gemeinden (z.B. in deren Zeitungen und auch mit Kastrationsprojekten) und Tierärzte (event. dahingehend, dass die neue Broschüre bei allen aufliegt, jedem Katzenbesitzer in die Hand gedrückt wird, natürlich nicht einfach wortlos, sondern auch den Katzenhaltern inbrünstig nahe gelegt wird – event. geht da noch mehr).
Und dass es natürlich öfter bezahlte Kastrationsaktionen gibt.
Also, hätte wer besonderen „Zugang“ zum BMG oder sowas, wäre das sehr begrüßenswert.
Falls die Idee aufkommt, na dann gibt’s ja bald keine Katzen mehr oder nur Rassenkatzen teuer beim Züchter – bis dahin ist es noch ein langer, langer, langer Weg. Keine Sorge, bevor es auch nur annähernd dazu kommen sollte, fällt uns Katzenliebhabern schon was ein
