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südostwind, frontdurchgänge raum wien
Verfasst: Donnerstag 26. Mai 2011, 09:38
von marcus_wien
aus langjähriger erfahrung und beobachtung stelle ich fest das im raum wien südostwinde meist tagsüber aufleben ( meist am mittleren vormittag) ihr maximum am mittleren nachmittag haben nachts meist völlig fehlen,....westwinde aber eher zeitlich nicht fixiert sind,..obwohl beide eigentlich mehr oder weniger an fronten gebunden sind ( südostwind vor fronten aus west-nordwest, west-nordwestwinde bei frontdurchgang und danach)
kaltfronten aus west-nordwest im raum wien (in den späten frühlings und allgemein sommermonaten) überwiegend nach - mittag bis zum späten abend eintreffen,...
warum ist das so?
bitte um korrektur wenn dem nicht so ist
Re: südostwind, frontdurchgänge raum wien
Verfasst: Donnerstag 26. Mai 2011, 14:56
von nadjap
marcus_wien hat geschrieben:kaltfronten aus west-nordwest im raum wien (in den späten frühlings und allgemein sommermonaten) überwiegend nach - mittag bis zum späten abend eintreffen,...
warum ist das so?
bitte um korrektur wenn dem nicht so ist
Würde ich bis in die frühen Morgenstunden des Folgetags ausdehnen zeitlich - siehe die letzten KFen.
Re: südostwind, frontdurchgänge raum wien
Verfasst: Donnerstag 26. Mai 2011, 16:11
von gavris
Der SO-Wind hängt mit der Sonneneinstrahlung zusammen wahrscheinlich.
Die Alpen heizen sich schneller auf, als das Flachland. Südöstlich von Wien - Richtung Ungarn - wirds besonders flach und das Gelände fällt weiter ab. So entwickeln sich thermisch bedingt Druckunterschiede.
Falls da wo ein Fehler drin ist, bitte wer ausbessern

Re: südostwind, frontdurchgänge raum wien
Verfasst: Donnerstag 26. Mai 2011, 20:31
von tiergarten130
Völlig richtig gavris! Klassisches Einfließen schön entlang der Donau stromaufwärts, die Wien exakt nach Südosten verlässt und dadurch das Gefälle in diese Richtung anzeigt. Darum sind auch die Maxima zwischen 15 und 18 Uhr und spätestens in der Nacht, dreht der Wind, wenn sie klar ist, plötzlich auf Nordwest --> Ausfließen
Man kann zwar in dieser Gegend nicht unbedingt von einem Gebirgstal sprechen, trotzdem rührt die Ursache dafür daher, dass sich die Luft in einem Gebirgstal durch Sonneneinstrahlung rascher erwärmt als im Flachland, da durch die (extrem gesagt) "V-Form", (weil rechts und links Berghänge) das erwärmende Volumen geringer ist und, weil sich die bodennahe Luft über den Berghängen stärker u. rascher erwärmt als die im Flachland, welche von der Sonne unter einem wesentlich größeren Winkel bestrahlt wird und sich die Sonnenenergie auf eine viel größere Fläche aufteilt.
Durch die stärkere Erwärmung im Tal entsteht im Gegensatz zum Flachland Tiefdruck. Die Luft steigt auf und rückt vom Flachland nach.
Viele Grüße!
Re: südostwind, frontdurchgänge raum wien
Verfasst: Donnerstag 26. Mai 2011, 23:23
von Exilfranke1
hm. also im donauraum würde ich nicht mit talwindsystemen argumentieren.
außerdem zeigen neuere studien, z.b. Rampanelli & Zardi (2004), dass weniger das Talvolumen als
der absinkende Ast der Querzirkulation entscheidend ist, d.h., die Hangaufwinde konvergieren in der Talmitte
und produzieren Absinken und Erwärmung, dadurch die Talwinde.
Im Fall des Donauraums hat man keine echten Hangaufwinde und der synoptische Wind würde die absinkende Luft
abtransportieren.
Ich sehe da eigentlich nur die Hitzeplatte Wienerwald ausschlaggebend, welche ein relatives Druckminimum und alpines
Pumpen produziert, aber nicht das "Donautal" an sich.
Re: südostwind, frontdurchgänge raum wien
Verfasst: Dienstag 31. Mai 2011, 12:20
von mani
Ich denk das hat eher was mit dem Umfließen der Alpen zu tun. Schließlich gibts ja nicht nur im Wiener Raum Südostwind, sondern setzt sich das ganze als Ostwind das Alpenvorland nach Westen zu bis nach Deutschland fort. Es hängt auch immer von der gerade herrschenden Wetterlage natürlich ab. Über Bayern bildet sich im Sommer oft ein Hitzetief was den Ostwind tagsüber beschleunigt.
lg, Mani