23.07.14 Gewitterrunde über den Hermannskogel, Wien - 39 Bilder
Wegführung: Pötzleinsdorf (12.55)- Schafberg (390m, 13.20) - Schwarzenbergpark - Hameau (464m, 14.00 ) - Weidlingbach Abzw. (14.33) - Häuserl am Roan (440m, 15.00) - Grüß di a-Gott-Wirt (15.20-17.00) - Hermannskogel (542m, 2 Anläufe, 17.20) - Jägerwiese - Vogelsangberg (516m, 17.45) - Sulzwiese (18.00)
Länge: 16,0 km
Höhenmeter (Aufstieg): 860 hm
Reine Gehzeit: ca. 4 Std.
Schwierigkeit: Zwei Gewittern ausweichen
Die Wanderung war schon länger geplant und wurde bereits aus Faulheit verschoben. Mein Ziel war, bei einer nicht ganz hasenreinen Wetterlage auch im unmittelbaren Umkreis von Wien möglichst viele Höhenmeter zu sammeln. Dieser Plan ging schlussendlich trotz Planänderung auf.
Bild 1: Ich startete um 12.55 an der Endhaltestelle des 41ers am Pötzleinsdorfer Schloßpark.
Bild 2: Saftiges Grün und hochgewachsene Mammutbäume.
Bild 3: Zunächst asphaltiert, später über Waldboden zum höchsten Punkt des Parks, dem Schafberg.
Bild 4: Hier oben war es angenehm schattig und kühl.
Bild 5: Ein schöner Steig führt hinab nach Neuwaldegg.
Ab hier betrete ich Neuland, den Abschnitt zwischen Schafberg und Hameau bin ich noch nie gegangen. Ich finde ihn wegen des Buchenwaldes sehr reizvoll, hierhin komme ich gerne zurück.
Zielsicher verpasse ich die 2 km lange Schwarzenbergallee durch den gleichnamigen Park, und natürlich auch das Lacygrab, weil ich im Kreisverkehr falsch abbiege. Egal, auffi muasch, Bua!
Bild 6: Der untere Teil der Tiefauwiese gehört den Hunden, der obere den Krähen.
Bild 7: Idyllisch ist es hier.
Bild 8: Rückblick zum Michaelerberg (387m, links) und Schafberg (390m, verdeckt rechts)
Bild 9: Bald ist der höchste Punkt erreicht: das Hameau (464m)
Hier befanden sich ursprünglich 17 Schilfrohrhütten, vor die nach holländischem Vorbild ein Baum gepflanzt wurde, daher auch Holländerdörfl genannt. Errichter war Feldmarschall Franz Moritz Graf von Lacy im Jahr 1765. Hier die Schutzhütte.
Bild 10: Gelsen umschwärmen mich, als ich kurz raste.
Bild 11: Wegweiser am Kammweg, ich steige Richtung Weidlingbach ab.
Bild 12: Bei Mountainbikern scheint die Strecke sehr beliebt zu sein.
Besonders im oberen Abschnitt ist der Steig sehr steil, links und rechts haben sich die Bäche tief in den Nordhang eingegraben. Wieder ein sehr schöner Wegabschnitt, noch dazu kühl.
Bild 13: Simonsberg (423m)
Bild 14: Im Hintergrund links (Nordwesten) der erste vereiste Gewitteramboss.
Bild 15: In das Tal wandere ich später wieder hinein
Bild 16: Schattenspiele im Buchenwald.
Bild 17: An einer Wegkreuzung knapp vor der Siedlung am Weidlingbach entscheide ich mich um
Statt der Straße entlang und den Gustav-Fischer-Steig hinauf auf den Hermannskogel, reizt es mich das einsame, verkehrsfreie Tal hineinzugehen. Der Weg ist anfangs zwar etwas verwachsen und offenbar nicht oft begangen, wird aber nach Verlassen des zugewachsenen Forstwegs wieder besser.
Bild 18: Rechts steht ein Hochstand, dort endet auch der Forstweg.
Er setzt links als Pfad im dichten Laubwald fort.
Bild 19: Kurz quert der Weg eine Forststraße, geht dann aber links leicht fallend weiter.
Hier regnet es auch ganz kurz aus einer Quellwolke direkt über mir, sonst um mich herum auch viel Himmelsblau zu sehen. Ein weiteres Warnzeichen, denn wenn schon eine Wolke ausreicht, ist die Atmosphäre offenbar sehr inkontinent und neigt auch zu größeren Schweinereien.
An der Höhenstraße stoße ich wieder auf den Kammwanderweg, der mich zu den Häuserln am Roan bringt, einem Ort mit prächtigen Ausblick über Wien und Alpenostrand. Ein Gasthaus rundet die perfekte Lage ab.
Bild 20: Gute Fernsicht
Im Vordergrund Neustift am Walde und Dorotheer Wald mit Michaelerberg.<br>
Im Hintergrund AKH, Laaerberg und Wienerberg mit Hochhäusern. Das Leithagebirge ist ebenso als dünne Linie am Horizont auszumachen. Von erhöhter Bedeutung ist nun die vermeintlich harmlose Quellwolke, die sich am oberen Bildrand ins Blickfeld schiebt ...
Bild 21: Noch ungetrübter Blick nach Süden, im Hintergrund Wechsel und Anninger.
Bild 22: Vereisung auch Richtung Norden, fertige Schauer- bzw. Gewitterwolken
Bild 23: Dann beginnt die Gießkanne im Südwesten von Wien zuzuschlagen.
Extrem begrenzt sind deutliche Fallstreifen zu sehen, die zunehmend die Gebäude hinter der Gischt verschwinden lassen. Laut Radar erreichte die Schauerzelle immerhin die zweithöchste Reflektivitätsstufe.
Bild 24: Wie im Lehrbuch, Aufwindbasis mit Fallstreifen, links der ausgewehte Amboss.
Bild 25: Klein, aber oho.
Bild 26: Weil mein Weitwinkel nicht ausreicht, gibt's den Amboss extra.
Dass sich von Nordwesten ein weiteres Gewitter zusammenbraut, bemerke ich nicht. Ich gehe nämlich rasch weiter Richtung Hermannskogel, überlege noch beim Grüß di a Gott-Wirt, ob ich zum Hermannskogel hinaufgehen soll, als es zu tröpfeln und hörbar zu donnern beginnt. Rasch wieder zurück zum Parkplatz.
Bild 27: Schließlich suche ich unter der Sieveringer Brücke Schutz vor möglichen Blitzschlägen.
Bild 28: Zweiter Versuch, nach Norden zu bereits mächtige Quellungen am Himmel
Bild 29: Viele gesunde Quellungen
Die zahlreichen Schauer und Gewitter, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits über dem Wald- und Mostviertel befinden, sind mir verborgen, aber es gibt dennoch Anzeichen für unmittelbar bevorstehende Wetteränderungen. Denn am oberen Bildrand sind Eiswolken und mittelhohe Wolken zu sehen, am unteren Bildrand laminare, streifenförmige Strukturen, die entstehen, wenn die Umgebungsluft gehoben wird - was typischerweise im Vorfeld eines heranziehenden Gewitters passiert.
Bild 30: Das letzte Bild nur wenige hundert Meter vom Gipfel entfernt.
Es wird immer dunkler, und durch die Bäume erkenne ich nicht, was sich da genau zusammenbraut. Plötzlich zwei erschreckend nahe und kräftige Donner. Schnell zurück!
Im Eiltempo schieße ich den Waldweg hinunter, raste nur kurz, um die Regenjacke anzulegen, da die ersten großen Tropfen einsetzen. Es donnert wieder. In wenigen Minuten bin ich unten, ein Mountainbiker hat sich auch gerade beeilt, um noch in der Grüß di a Gott-Hütte Unterschlupf zu finden. Dort befinden sich außer uns beiden nur zwei weitere Gäste, ein älterer Mann und ein älterer Mann mit einem riesigen, schwarzfelligen Hund, den ich beiseite schieben muss, weil er die Eingangstür blockiert.
Zunächst regnet es kräftig für ein paar Minuten, bis der Regen wieder nachlässt und der Gastwirt sagt, dass es gleich wieder aufhören werde, da es hinten schon heller werde. Weit gefehlt. Wie ich den Radarbildern später entnehme, gab es nur eine kurze Schwächephase, ehe der Hauptkern des Zellkomplex genau über uns hinwegzieht. Ich sehe den Wald unterm Hermannskogel unter der Regengischt verschwinden und Sekunden später schüttet es mit großen Tropfen, vorübergehend mischt sich auch kleiner Hagel darunter. Bäche bilden sich auf den Wegen direkt neben der Hütte. Der Mountainbiker und ich schauen gebannt aus dem Fenster. Stürmische Böen fegen über die Hütte hinweg, erst von Nordosten, dann von Westen kommend, ständig die Richtung wechselnd. Der Starkregen kommt schubweise, wellenförmig, wie ein Kaskadenwasserfall. Sehr blitzreich fällt das Gewitter zwar nicht aus, aber am Hermannskogel oben hätte ich es trotzdem nicht erleben wollen.
Nach einer kleinen Puntigamer-Stärkung überwand ich doch noch den Schweinehund, statt gleich über Sievering abzusteigen, die Runde wenigstens einigermaßen zu Ende zu bringen. Also ging es im dritten Versuch - dieses Mal erfolgreich - wieder hinauf zum Hermannskogel. Den Weg kannte ich ja inzwischen.
Bild 31: Alles dampft und tropft.
Bild 32: Abziehende Regenwolken.
Bild 33: Kurz vor der Habsburgwarte - der Weg ist schön ausgespült und verschlammt worden.
Bild 34: Dafür habe ich weitgehend meine Ruhe.
Nach dem Gipfel gehe ich ein kurzes Stück zurück und folge dem nördlichen Weg Richtung Jägerwiese. Bei trockenen Bedingungen hätte ich den Gipfel überschritten, aber der Ostabstieg ist relativ steil und rutschig, und nach diesem Sturzregen nicht mehr turnschuhgeeignet.
Bild 35: Der letzte Gipfel für heute: der Vogelsangberg (516m)
Hier zweigt ein unmarkierter Pfad ab.
Bild 36: Ein geschlägerter Bereich am Nordhang gibt den Blick frei auf den Pfaffenberg in der Bildmitte, links setzt sich der Latisberg fort.
Im Hintergrund das abziehende und sich dabei abschwächende Gewitter, das an der Jubiläumswarte immerhin Böen bis 83 km/h und insgesamt 12 l/m² Regen brachte, davon fielen 8 mm in 10 min. Am Hermannskogel werden es noch ein paar Liter mehr gewesen sein, immerhin hatte der Starkregen gut 30 min angehalten.
Bild 37: Im Regenwald von Wien.
Bild 38: Auch im Osten zeigen sich mächtige Quellungen am Vorderrand einer Gewitterzelle.
Bild 39: Hochgewachsene Individuen.
Bei der Haltestelle des 38A an der Sulzwiese beende ich meine insgesamt 16 km lange und 860 Höhenmeter messende Runde. Der Bus fährt mir exakt um 17.57 vor der Nase davon, aber es kommt eh alle 15 min einer.
Gruß,Felix
Länge: 16,0 km
Höhenmeter (Aufstieg): 860 hm
Reine Gehzeit: ca. 4 Std.
Schwierigkeit: Zwei Gewittern ausweichen
Die Wanderung war schon länger geplant und wurde bereits aus Faulheit verschoben. Mein Ziel war, bei einer nicht ganz hasenreinen Wetterlage auch im unmittelbaren Umkreis von Wien möglichst viele Höhenmeter zu sammeln. Dieser Plan ging schlussendlich trotz Planänderung auf.
Bild 1: Ich startete um 12.55 an der Endhaltestelle des 41ers am Pötzleinsdorfer Schloßpark.
Bild 2: Saftiges Grün und hochgewachsene Mammutbäume.
Bild 3: Zunächst asphaltiert, später über Waldboden zum höchsten Punkt des Parks, dem Schafberg.
Bild 4: Hier oben war es angenehm schattig und kühl.
Bild 5: Ein schöner Steig führt hinab nach Neuwaldegg.
Ab hier betrete ich Neuland, den Abschnitt zwischen Schafberg und Hameau bin ich noch nie gegangen. Ich finde ihn wegen des Buchenwaldes sehr reizvoll, hierhin komme ich gerne zurück.
Zielsicher verpasse ich die 2 km lange Schwarzenbergallee durch den gleichnamigen Park, und natürlich auch das Lacygrab, weil ich im Kreisverkehr falsch abbiege. Egal, auffi muasch, Bua!
Bild 6: Der untere Teil der Tiefauwiese gehört den Hunden, der obere den Krähen.
Bild 7: Idyllisch ist es hier.
Bild 8: Rückblick zum Michaelerberg (387m, links) und Schafberg (390m, verdeckt rechts)
Bild 9: Bald ist der höchste Punkt erreicht: das Hameau (464m)
Hier befanden sich ursprünglich 17 Schilfrohrhütten, vor die nach holländischem Vorbild ein Baum gepflanzt wurde, daher auch Holländerdörfl genannt. Errichter war Feldmarschall Franz Moritz Graf von Lacy im Jahr 1765. Hier die Schutzhütte.
Bild 10: Gelsen umschwärmen mich, als ich kurz raste.
Bild 11: Wegweiser am Kammweg, ich steige Richtung Weidlingbach ab.
Bild 12: Bei Mountainbikern scheint die Strecke sehr beliebt zu sein.
Besonders im oberen Abschnitt ist der Steig sehr steil, links und rechts haben sich die Bäche tief in den Nordhang eingegraben. Wieder ein sehr schöner Wegabschnitt, noch dazu kühl.
Bild 13: Simonsberg (423m)
Bild 14: Im Hintergrund links (Nordwesten) der erste vereiste Gewitteramboss.
Bild 15: In das Tal wandere ich später wieder hinein
Bild 16: Schattenspiele im Buchenwald.
Bild 17: An einer Wegkreuzung knapp vor der Siedlung am Weidlingbach entscheide ich mich um
Statt der Straße entlang und den Gustav-Fischer-Steig hinauf auf den Hermannskogel, reizt es mich das einsame, verkehrsfreie Tal hineinzugehen. Der Weg ist anfangs zwar etwas verwachsen und offenbar nicht oft begangen, wird aber nach Verlassen des zugewachsenen Forstwegs wieder besser.
Bild 18: Rechts steht ein Hochstand, dort endet auch der Forstweg.
Er setzt links als Pfad im dichten Laubwald fort.
Bild 19: Kurz quert der Weg eine Forststraße, geht dann aber links leicht fallend weiter.
Hier regnet es auch ganz kurz aus einer Quellwolke direkt über mir, sonst um mich herum auch viel Himmelsblau zu sehen. Ein weiteres Warnzeichen, denn wenn schon eine Wolke ausreicht, ist die Atmosphäre offenbar sehr inkontinent und neigt auch zu größeren Schweinereien.
An der Höhenstraße stoße ich wieder auf den Kammwanderweg, der mich zu den Häuserln am Roan bringt, einem Ort mit prächtigen Ausblick über Wien und Alpenostrand. Ein Gasthaus rundet die perfekte Lage ab.
Bild 20: Gute Fernsicht
Im Vordergrund Neustift am Walde und Dorotheer Wald mit Michaelerberg.<br>
Im Hintergrund AKH, Laaerberg und Wienerberg mit Hochhäusern. Das Leithagebirge ist ebenso als dünne Linie am Horizont auszumachen. Von erhöhter Bedeutung ist nun die vermeintlich harmlose Quellwolke, die sich am oberen Bildrand ins Blickfeld schiebt ...
Bild 21: Noch ungetrübter Blick nach Süden, im Hintergrund Wechsel und Anninger.
Bild 22: Vereisung auch Richtung Norden, fertige Schauer- bzw. Gewitterwolken
Bild 23: Dann beginnt die Gießkanne im Südwesten von Wien zuzuschlagen.
Extrem begrenzt sind deutliche Fallstreifen zu sehen, die zunehmend die Gebäude hinter der Gischt verschwinden lassen. Laut Radar erreichte die Schauerzelle immerhin die zweithöchste Reflektivitätsstufe.
Bild 24: Wie im Lehrbuch, Aufwindbasis mit Fallstreifen, links der ausgewehte Amboss.
Bild 25: Klein, aber oho.
Bild 26: Weil mein Weitwinkel nicht ausreicht, gibt's den Amboss extra.
Dass sich von Nordwesten ein weiteres Gewitter zusammenbraut, bemerke ich nicht. Ich gehe nämlich rasch weiter Richtung Hermannskogel, überlege noch beim Grüß di a Gott-Wirt, ob ich zum Hermannskogel hinaufgehen soll, als es zu tröpfeln und hörbar zu donnern beginnt. Rasch wieder zurück zum Parkplatz.
Bild 27: Schließlich suche ich unter der Sieveringer Brücke Schutz vor möglichen Blitzschlägen.
Bild 28: Zweiter Versuch, nach Norden zu bereits mächtige Quellungen am Himmel
Bild 29: Viele gesunde Quellungen
Die zahlreichen Schauer und Gewitter, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits über dem Wald- und Mostviertel befinden, sind mir verborgen, aber es gibt dennoch Anzeichen für unmittelbar bevorstehende Wetteränderungen. Denn am oberen Bildrand sind Eiswolken und mittelhohe Wolken zu sehen, am unteren Bildrand laminare, streifenförmige Strukturen, die entstehen, wenn die Umgebungsluft gehoben wird - was typischerweise im Vorfeld eines heranziehenden Gewitters passiert.
Bild 30: Das letzte Bild nur wenige hundert Meter vom Gipfel entfernt.
Es wird immer dunkler, und durch die Bäume erkenne ich nicht, was sich da genau zusammenbraut. Plötzlich zwei erschreckend nahe und kräftige Donner. Schnell zurück!
Im Eiltempo schieße ich den Waldweg hinunter, raste nur kurz, um die Regenjacke anzulegen, da die ersten großen Tropfen einsetzen. Es donnert wieder. In wenigen Minuten bin ich unten, ein Mountainbiker hat sich auch gerade beeilt, um noch in der Grüß di a Gott-Hütte Unterschlupf zu finden. Dort befinden sich außer uns beiden nur zwei weitere Gäste, ein älterer Mann und ein älterer Mann mit einem riesigen, schwarzfelligen Hund, den ich beiseite schieben muss, weil er die Eingangstür blockiert.
Zunächst regnet es kräftig für ein paar Minuten, bis der Regen wieder nachlässt und der Gastwirt sagt, dass es gleich wieder aufhören werde, da es hinten schon heller werde. Weit gefehlt. Wie ich den Radarbildern später entnehme, gab es nur eine kurze Schwächephase, ehe der Hauptkern des Zellkomplex genau über uns hinwegzieht. Ich sehe den Wald unterm Hermannskogel unter der Regengischt verschwinden und Sekunden später schüttet es mit großen Tropfen, vorübergehend mischt sich auch kleiner Hagel darunter. Bäche bilden sich auf den Wegen direkt neben der Hütte. Der Mountainbiker und ich schauen gebannt aus dem Fenster. Stürmische Böen fegen über die Hütte hinweg, erst von Nordosten, dann von Westen kommend, ständig die Richtung wechselnd. Der Starkregen kommt schubweise, wellenförmig, wie ein Kaskadenwasserfall. Sehr blitzreich fällt das Gewitter zwar nicht aus, aber am Hermannskogel oben hätte ich es trotzdem nicht erleben wollen.
Nach einer kleinen Puntigamer-Stärkung überwand ich doch noch den Schweinehund, statt gleich über Sievering abzusteigen, die Runde wenigstens einigermaßen zu Ende zu bringen. Also ging es im dritten Versuch - dieses Mal erfolgreich - wieder hinauf zum Hermannskogel. Den Weg kannte ich ja inzwischen.
Bild 31: Alles dampft und tropft.
Bild 32: Abziehende Regenwolken.
Bild 33: Kurz vor der Habsburgwarte - der Weg ist schön ausgespült und verschlammt worden.
Bild 34: Dafür habe ich weitgehend meine Ruhe.
Nach dem Gipfel gehe ich ein kurzes Stück zurück und folge dem nördlichen Weg Richtung Jägerwiese. Bei trockenen Bedingungen hätte ich den Gipfel überschritten, aber der Ostabstieg ist relativ steil und rutschig, und nach diesem Sturzregen nicht mehr turnschuhgeeignet.
Bild 35: Der letzte Gipfel für heute: der Vogelsangberg (516m)
Hier zweigt ein unmarkierter Pfad ab.
Bild 36: Ein geschlägerter Bereich am Nordhang gibt den Blick frei auf den Pfaffenberg in der Bildmitte, links setzt sich der Latisberg fort.
Im Hintergrund das abziehende und sich dabei abschwächende Gewitter, das an der Jubiläumswarte immerhin Böen bis 83 km/h und insgesamt 12 l/m² Regen brachte, davon fielen 8 mm in 10 min. Am Hermannskogel werden es noch ein paar Liter mehr gewesen sein, immerhin hatte der Starkregen gut 30 min angehalten.
Bild 37: Im Regenwald von Wien.
Bild 38: Auch im Osten zeigen sich mächtige Quellungen am Vorderrand einer Gewitterzelle.
Bild 39: Hochgewachsene Individuen.
Bei der Haltestelle des 38A an der Sulzwiese beende ich meine insgesamt 16 km lange und 860 Höhenmeter messende Runde. Der Bus fährt mir exakt um 17.57 vor der Nase davon, aber es kommt eh alle 15 min einer.
Gruß,Felix
Zuletzt geändert von Exilfranke1 am Sonntag 27. Juli 2014, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
Schön war's, hier Deinen Wanderspuren zu folgen, Felix.
Erst Bilder aus einem grünen Reich, die Ruhe und Ausgeglichenheit vermitteln.
Dann die sich ändernde Wetterlage mit vielen Blicken zum Himmel und erklärenden Ausführungen dazu.
Gegen Ende dann noch Spannungssteigerung durch die Flucht vor Gewitter und Starkregen.
Gerne wär ich dabei gewesen, wie Du den schwarzfelligen Hund vom Hütteneingang beiseite geschoben hast.
Ich hätt' mich das nicht getraut, einen fremden Hund anzufassen. Hätte wohl zaghaft jemanden um Hilfe gebeten.
Besonders schätze ich Deine interessanten, exakten und auch für Laien verständlichen Kommentare zur Wetterentwicklung!
So wächst beim Lesen und Betrachten der Aufnahmen Stück für Stück auch mein bescheidenes Wetterwissen.
Danke für diesen tollen, ausführlichen, mit wunderschönen Fotos versehenen Wanderbericht!
Auch so kann sich Wienliebe ausdrücken.
Erst Bilder aus einem grünen Reich, die Ruhe und Ausgeglichenheit vermitteln.
Dann die sich ändernde Wetterlage mit vielen Blicken zum Himmel und erklärenden Ausführungen dazu.
Gegen Ende dann noch Spannungssteigerung durch die Flucht vor Gewitter und Starkregen.
Gerne wär ich dabei gewesen, wie Du den schwarzfelligen Hund vom Hütteneingang beiseite geschoben hast.
Ich hätt' mich das nicht getraut, einen fremden Hund anzufassen. Hätte wohl zaghaft jemanden um Hilfe gebeten.
Besonders schätze ich Deine interessanten, exakten und auch für Laien verständlichen Kommentare zur Wetterentwicklung!
So wächst beim Lesen und Betrachten der Aufnahmen Stück für Stück auch mein bescheidenes Wetterwissen.
Danke für diesen tollen, ausführlichen, mit wunderschönen Fotos versehenen Wanderbericht!
Auch so kann sich Wienliebe ausdrücken.
- Feli
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- Registriert: Freitag 20. März 2009, 08:46
- Skype: felisky
- Wohnort: Aschach/Steyr
- Kontaktdaten:
schöner bericht! freut mich, wenn du auch in der nähe mal eine runde gedreht hast
liebe grüsse
(die) Feli
Aschach/Steyr/OÖ 435m, Wetterstation: Davis Vant-Vue
I took a heavenly ride through our silence, I knew the waiting had begun. And headed straight into the shining sun -D. Gilmore
Schneefrosch 2017/2023
Eisfrosch 2020/21
(die) Feli
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- Wohnort: Klosterneuburg-Scheiblingstein, Wienerwald, 489m
Schöner Bericht, warst ja sozusagen in meinem "Grätzel"
Klosterneuburg-Scheiblingstein, 487 m (gemessen mit NÖGIS), Wienerwald, Bezirk Wien Umgebung
http://www.fotografie.at/galerie/nadjap
http://www.facebook.com/NadjaPohlPhotography
http://www.fotografie.at/galerie/nadjap
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ich mag die Gegend nördlich des Kamms sehr, schön schattig, selbst bei Hitze noch angenehm kühl, dazu viele Bäche und tief eingeschnitte Gräben.nadjap hat geschrieben:Schöner Bericht, warst ja sozusagen in meinem "Grätzel"
Und man ist überwiegend alleine unterwegs, von wenigen Mountainbikern abgesehen. Den meisten scheint der Fußweg zu weit zu sein.
Und ist zudem ideal bei so unbeständigem Wetter wie derzeit, weil man jederzeit abbrechen kann.
Hmmm… jetzt steh ich an – was ist hasenrein? Den Ausdruck kenne ich gar nicht, nur astrein.
Schön die Mammutbäume! Ja, das ist an Wien so schön – viel Grün in der Stadt und rundum auch.
Bei den Schilfrohrhütten muss ich jedoch Einspruch erheben
Das ist doch keine. Da musste ich gugln
https://www.wien.gv.at/umwelt/wald/erho ... gpark.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Es ist die Schutzhütte.
Grüß di a Gott-Wirt – kannte ich nicht. Sieht aber nett aus, auch die Speisekarte
Sehr schöne Eindrücke und Bilder und ein super Bericht, dankeschön!
Schön die Mammutbäume! Ja, das ist an Wien so schön – viel Grün in der Stadt und rundum auch.
Bei den Schilfrohrhütten muss ich jedoch Einspruch erheben
Das ist doch keine. Da musste ich gugln
https://www.wien.gv.at/umwelt/wald/erho ... gpark.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Es ist die Schutzhütte.
Die inkontinente Atmosphäre…Nach dem Tod von Graf Lacy verfielen die Hütten und wurden schließlich abgetragen. Während des Ersten Weltkrieges wurde von Soldaten der österreich-ungarischen Armee, nach Plänen von Engelbert Robert Tula nahe dem Areal das Wienerwald-Heldendenkmal errichtet. Nach dem Krieg bis in die 1960er-Jahre war die auf der Anhöhe errichtete Schutzhütte ein beliebtes Gasthaus bei der Wiener Bevölkerung. Der Kern der damaligen Schutzhütte wurde von der MA 49 saniert. Sie dient heute den Erholung suchenden Wienerinnen und Wienern als Unterstandshütte.
Grüß di a Gott-Wirt – kannte ich nicht. Sieht aber nett aus, auch die Speisekarte
Sehr schöne Eindrücke und Bilder und ein super Bericht, dankeschön!
LG aus Ebreichsdorf / Bez.Baden / NÖ / 201 m
Exilfranke hat geschrieben:.....ist die Atmosphäre offenbar sehr inkontinent und neigt auch zu größeren Schweinereien........
ja, hat auch aus der ferne beeindruckend ausgesehenExilfranke hat geschrieben: .....Extrem begrenzt sind deutliche Fallstreifen zu sehen, die zunehmend die Gebäude hinter der Gischt verschwinden lassen. Laut Radar erreichte die Schauerzelle immerhin die zweithöchste Reflektivitätsstufe.......
Exilfranke hat geschrieben: ....Wie im Lehrbuch, Aufwindbasis mit Fallstreifen, links der ausgewehte Amboss......
wunderbare fotos, sehr schön wie es da dampftExilfranke hat geschrieben: .....Im Regenwald von Wien.....
tolle wanderung, danke
- Nebelkrähe
- Beiträge: 1812
- Registriert: Dienstag 24. März 2009, 21:25
- Wohnort: Wien Hernals
Sehr schöne Fotos von einer mir sehr vertrauten Gegend.
Ich war mit meinen Hunden sehr oft auf diesen Wegen wo du gewanderst bist.
Tolle Bildgeschichte
Ich war mit meinen Hunden sehr oft auf diesen Wegen wo du gewanderst bist.
Tolle Bildgeschichte
LG Doris
Eichgraben/ 286 Höhenmeter
Die Natur versteht keinen Spaß,sie ist immer wahr,immer ernst, immer strenge,sie hat immer recht,und die Fehler und Irrtümer sind immer des Menschen.
Goethe
Eichgraben/ 286 Höhenmeter
Die Natur versteht keinen Spaß,sie ist immer wahr,immer ernst, immer strenge,sie hat immer recht,und die Fehler und Irrtümer sind immer des Menschen.
Goethe
- thomas_w17
- Beiträge: 2020
- Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:20
- Rufzeichen: OE1HTB
- Wohnort: 1170 Wien
Sehr schöner Bericht!
Ist auch für mich die Stammstrecke hinter der Haustür.
Die Habsburgwarte ist bis Oktober Sa/So zu besichtigen/besteigen. Innen gibt es ein paar Informationen über die österreichische Landvermessung und den seinerzeitigen Fundamentalpunkt.
Die Runde bietet sich auch als "Lokaltour" an: Steirerstöckl-Pötzleinsdorf, Allebeisl-Neuwaldegg, Häuserl am Roan (Biosphärenpark WW Rind), Häuserl am Stoan für die Nachspeisen (Notabstiegsmöglichkeit zu den Heurigen in Neustift am Walde), Griaß di a Gott Wirt (Grill), Gasthaus zum Agnesbründl-Jägerwiese, Cobenzl (u.A. Weingut) und zum Abschluß vor dem Abstieg nach Grinzing oder Sievering zu den Heurigen noch eine kurze Erholung von den Strapazen im Oktogon am Himmel.
Wenn man vom Cobenzl noch Richtung Leopoldsberg gehen möchte/kann, bietet sich ein Chillout am Kahlenberg und danach die Hütte am Weg (Waldseilpark Kahlenberg/Klettergarten) an. Abstieg zu den Heurigen in Klosterneuburg alternativ. Diese Strecke(n) hat nicht nur einige Höhenmeter sondern auch Kalorien und Promille zu bieten.
Edit:
Habe doch glatt noch 2 Einkehrmöglichkeiten in Neuwaldegg vergessen...
Statt gleich in den Schwarzenberpark (übrigens der erste Landschaftsgarten in Österreich) zu gehen, ein kleiner Umweg hinter dem Sportzentrum Marswiese zum Klee am Hanslteich (war einmal ein Beisl, jetzt eher Bobo-publikum mit schickem Auto) und danach weiter zur Manameierei am Parkplatz an der Exelbergstraße. Von dort weiter aufs Hameau, dort leider nur mehr Selbstversorgung..
Zusätzlich gibt es auch noch das neue Fischerhaus, gleich nach dem Griaß di a Gott Wirt, wenn der Weg zur Jägerwiese zu weit wäre.
Wann welcher Wirt offen hat, bitte selber herausfinden!
Im Winter kann diese Tour teilweise mit Schneeschuhen/Touren/Langlaufski gegangen werden, wenn es Schnee gibt.
Ist auch für mich die Stammstrecke hinter der Haustür.
Die Habsburgwarte ist bis Oktober Sa/So zu besichtigen/besteigen. Innen gibt es ein paar Informationen über die österreichische Landvermessung und den seinerzeitigen Fundamentalpunkt.
Die Runde bietet sich auch als "Lokaltour" an: Steirerstöckl-Pötzleinsdorf, Allebeisl-Neuwaldegg, Häuserl am Roan (Biosphärenpark WW Rind), Häuserl am Stoan für die Nachspeisen (Notabstiegsmöglichkeit zu den Heurigen in Neustift am Walde), Griaß di a Gott Wirt (Grill), Gasthaus zum Agnesbründl-Jägerwiese, Cobenzl (u.A. Weingut) und zum Abschluß vor dem Abstieg nach Grinzing oder Sievering zu den Heurigen noch eine kurze Erholung von den Strapazen im Oktogon am Himmel.
Wenn man vom Cobenzl noch Richtung Leopoldsberg gehen möchte/kann, bietet sich ein Chillout am Kahlenberg und danach die Hütte am Weg (Waldseilpark Kahlenberg/Klettergarten) an. Abstieg zu den Heurigen in Klosterneuburg alternativ. Diese Strecke(n) hat nicht nur einige Höhenmeter sondern auch Kalorien und Promille zu bieten.
Edit:
Habe doch glatt noch 2 Einkehrmöglichkeiten in Neuwaldegg vergessen...
Statt gleich in den Schwarzenberpark (übrigens der erste Landschaftsgarten in Österreich) zu gehen, ein kleiner Umweg hinter dem Sportzentrum Marswiese zum Klee am Hanslteich (war einmal ein Beisl, jetzt eher Bobo-publikum mit schickem Auto) und danach weiter zur Manameierei am Parkplatz an der Exelbergstraße. Von dort weiter aufs Hameau, dort leider nur mehr Selbstversorgung..
Zusätzlich gibt es auch noch das neue Fischerhaus, gleich nach dem Griaß di a Gott Wirt, wenn der Weg zur Jägerwiese zu weit wäre.
Wann welcher Wirt offen hat, bitte selber herausfinden!
Im Winter kann diese Tour teilweise mit Schneeschuhen/Touren/Langlaufski gegangen werden, wenn es Schnee gibt.
Zuletzt geändert von thomas_w17 am Montag 28. Juli 2014, 18:16, insgesamt 2-mal geändert.
Eine wunderbare "Reisebeschreibung" vor allem für mich als Neuling sehr lehrreich, DANKE.
LG Kurt
LG Kurt
Sehr schöne Fotos und eine sehr gut verständliche Beschreibung für einen Neuling der sich mit den Fachausdrücken noch nicht so auskennt
____________________
Liebe Grüße Malefix
____________________
Liebe Grüße Malefix
- thomas_w17
- Beiträge: 2020
- Registriert: Freitag 22. Mai 2009, 10:20
- Rufzeichen: OE1HTB
- Wohnort: 1170 Wien
Viele Mehlspeis- und Palatschinken-Variationen.omiruth hat geschrieben:Thomas - Häuserl am Stoan für die Nachspeisen?
Das einzige, das ich dort kenne - da gabs aber viele tolle Vorspeisen und Hauptspeisen auch!
Alle Speisen preislich sehr moderat angesiedelt.
Schöne Eindrücke aus dem Wienerwald!
Blitzeinschlag im Baum auf deiner Route, wahrscheinlich an diesem Tag:
http://www.skywarn.at/forum/viewtopic.p ... 58#p308058" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.skywarn.at/forum/viewtopic.p ... 58#p308058" onclick="window.open(this.href);return false;
LG aus Ebreichsdorf / Bez.Baden / NÖ / 201 m
- ThomasPf
- Beiträge: 8126
- Registriert: Mittwoch 27. März 2013, 15:50
- Wohnort: Hart bei Graz/ Ragnitztal
Schöne Doku von einer netten Runde mit Gewitter - Naherlebnis!
Unterstellen (noch besser hocken) unter der Brücke, war sicher das Sinnvollste in dieser Situation.
Unterstellen (noch besser hocken) unter der Brücke, war sicher das Sinnvollste in dieser Situation.
Liebe Grüße,
Thomas.
Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN
Meine Fotoalben
Thomas.
Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN
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