ich glaub nicht, dass es da einen denkfehler gibt.
sondern da gibts vielmehr ein urmenschliches bedürfnis nach familie und "gruppe" die im normalfall keine personen einschließt, die noch nicht geboren sind.
sozialistion ist ein lebenslanger prozess, der laut soziologischen überlegungen rund 5 generationen aus der vergangenheit herauf einfluss auf einen menschen hat. was nebenbei auch mit ein grund ist, warum es noch gut 30 - 40 jahre dauern wird, bis europa wirklich bei einer gleichstellung von mann und frau angelangt werden sein wird. bis wir bei der generation angelangt sind, wo gleichstellung von klein auf ein thema war, bis dahin wo es für alle selbstverständlich ist. bei anderen themen ist das nicht viel anders. aber das ist ein anderes thema.
das heisst - du kannst davon ausgehen dass wir da von rund 150 jahren in die vergangenheit reden - durch die ein mensch in seinem sozialen handeln und wirken beeinflußt wird.
sozialisation ist kurz gesagt, die anpassung an gesellschaftliche denk- und gefühlsmuster durch verinnerlichung von sozialen normen.
"lernen" tut der mensch das in seiner urfamilie und deren zusammenspiel untereinander, mit der sozialen umwelt, deren bindungen, werte und normen sowie deren rollenbilder.
klar, dass jeder mensch eine etwas andere sozialisation abhängig von herkunft, bildungsgrad, werten und normen und der jeweiligen gesellschaft in die er geboren durchläuft, aber grad dort, wo's "raus" in die gesellschaft geht, sind schon wieder viele sehr ähnlich sozialisiert.
keiner von uns lernt, dass man lebende verwandte zugunsten von unbekannten, möglichen nachfahren aus seinem leben verbannt und nicht mehr als zugehörig empfindet.
das ist schlichtweg unmenschlich anzunehmen es würde sich jemand gegen das fliegen zu seinen verwandten zu denen er eine intensive soziale bindung hat entscheiden zugunsten zukünftiger generationen, die aktuell null relevanz im leben haben.
der mensch ist ein wesen das im hier und jetzt lebt, zwar in die zukunft forscht, aber in der gegenwart verhaftet ist und sein "sein" aus der vergangenheit zieht.
ein überaus glückliches leben ist zwar ohne fliegen möglich, aber nicht ohne soziale beziehungen, die man dann nicht mehr hätte. da gibts keinen denkfehler, da steht die menschlichkeit im weg, und genau deswegen sind wir menschen.
dass 99% der flüge luxus sind kann ich dir so auch nicht bestätigen, denn für ganz viele menschen deren arbeitsplatz nicht am hof hinter der eigenen haustür stattfindet, ist es notwendigkeit und auch nicht möglich ohne eine radikale veränderung des lebens mit ganz vielen abstrichen dann aufs fliegen und diesen job zu verzichten. da sind ganz viele FORSCHER/wissenschafter miteingeschlossen, die nicht dort arbeiten und forschen, wo sie eigentlich ihre heimat haben und leben. stichwort forschungssemester und dergleichen.
laut deinem beispiel müssten die dann alle ab sofort dort bleiben wo sie grad sind und dürften nicht mehr in ihre heimat fliegen, weil sie ja rücksicht auf zukünftige generationen und die umwelt/das klima nehmen müssten und dann viel glücklicher wären. du merkst aber hoffentlich selber, was da für ein "denkfehler" beinhaltet ist?
das steht dagegen und da steht nix von nächstenliebe kommenden generationen gegenüber.
https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsch ... hierarchie
unsere sozialisation ist heute eine sehr globale, nicht nur kommunikation ist weltumspannend aus fast jedem winkel der erde binnen millisekunden möglich und machbar, sondern auch das reisen.
geh mal rund 150 jahre retour! da hat der mensch gelernt, dass reisen was ist, das den horizont erweitert, bildet und das leben schöner macht. erst nur für die oberschicht, schön langsam aber wurde es auch für andere möglich.
dass es natürlich perfekt wäre, wenn der mensch wie eine maschine die denke jetzt abdrehen könnte, is klar.
leider gibts da ein riesen hindernis, das heisst "der mensch und seine sozialisation" und die globale wirtschaft als gegenspieler. wie bei so vielem bin ich davon überzeugt, dass es sehr komplexer überlegungen bedarf und nicht "aus der hüfte schüsse" wenn sich da nachhaltig und OHNE große weitere (wirtschafts-, rohstoff, und arbeitskraftengpass) probleme was ändern soll. alles in allem keine leichte aufgabe, auf die die menschheit da zusteuert.
grad haben wir mal gemerkt, dass wir was ändern müssen... jetzt rennen ganz viele kopflos herum und wissen nimmer wo sie zuerst anfangen sollen. einfach an einem stück schnur in einem knäuel aus schnüren anziehen und hoffen es wird sich der knoten schon irgendwann von selbst lösen, bringt meiner meinung nach nicht die lösung des ganzen.
hier mal eine kurze grobe übersicht, was sich so vor rund 150 jahren in sachen mobilität getan hat:
1862 Das Wort »Automobil« wird erfunden, als der französische Ingenieur Etienne Lenoir das erste, mit Gasmotor betriebene, Straßenfahrzeug baut (auto = selbst, mobil = beweglich).
1870 Der Österreicher Siegfried Marcus konstruiert das erste benzinbetriebene Fahrzeug.
1876 Nikolaus August Otto entwickelt den Viertaktmotor, der die Basis für die ersten Benzinmotoren bildet.
1883 Die erste Teilstrecke der Dampftramway in Wien wird eröffnet.
1885 Zwischen Mödling und Hinterbrühl verkehrt eine der ersten elektrischen Straßenbahnen in Europa.
1885 Das erste Motorrad wird aus Holz gefertigt und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 18 km/h.
1886 Der Deutsche Gottlieb Daimler stellt das erste vierrädrige Kraftfahrzeug her: eine Pferdekutsche, die mit einem Benzinmotor ausgerüstet ist.
1895 Der erste benzinbetriebene Autobus bietet Platz für 8 Fahrgäste. Er hat 5 PS und fährt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 km/h.
P.S.: der steigenberger-hotel-konzern wird mit anfang 2020 von einem der weltgrößten hotelbetriebe aus china übernommen und die chinesen sind grad in OÖ auf einkaufstour um attraktive standorte für zukünftige chinesische urlauber die europa besuchen wollen zu finden und auszubauen...