Anfang Jänner 2012 - ZAMG-Artikel: Extreme Schneemengen im Westen Österreichs

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ThomasWWN
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Sonntag 15. Januar 2012, 14:53

Extreme Schneemengen im Westen Österreichs

So viel Schnee im Jänner wie seit Jahrzehnten nicht mehr

Im Westen Österreichs hat es so viel geschneit wie schon lange nicht mehr. Manfred Bauer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Innsbruck: „An einigen unserer Wetterstationen wurde in den letzten 30 Jahren nicht mehr so viel Schnee im Jänner gemessen, in Nauders und Galtür sogar in den letzten 60 Jahren nicht. Nimmt man nicht die Schneehöhe, sondern die Neuschnee-Summe der letzten vier Tage, also wie viel Schnee jeden Tag in Summe dazugekommen ist, sieht man ebenfalls wie ungewöhnlich dieses Ereignis ist: Am Arlberg zum Beispiel sind diese Vier-Tages-Neuschnee-Summen alle 5 bis 10 Jahre zu erwarten, Richtung Reschenpass überhaupt nur alle 20 bis 25 Jahre.“

Das Ende des Schneefalls erwarten die Meteorologinnen und Meteorologen der ZAMG für Dienstag. Danach dürften diese Woche nur noch von Freitag auf Samstag ein paar Zentimeter Neuschnee zusammenkommen.

Statistische Einordnung: Neuschnee-Menge der letzten Tage

Die Neuschnee-Menge der letzten Tage (5. bis 9. Jänner in der Früh) ist sehr ungewöhnlich. Manfred Bauer von der ZAMG Regionalstelle in Innsbruck: „Grob kann man sagen, dass solche Neuschnee-Summen in vier Tagen am Arlberg alle 5 bis 10 Jahre vorkommen. In einigen Regionen, wie in Nauders, schneit es so viel in vier Tagen im Schnitt überhaupt nur alle 20 bis 25 Jahre.“
Ein paar Zahlen von Wetterstationen der ZAMG:

Langen/Arlberg (1260m)
Neuschnee-Summe in vier Tagen (5.-9.1.2012): 177cm
Noch größere Mengen gab es seit Beginn der Messungen 1926 neun mal. Zuletzt 1999 mit 178cm.

St. Anton/Arlberg (1285m)
Neuschnee-Summe in vier Tagen (5.-9.1.2012): 104cm
Noch größere Mengen gab es seit Beginn der Messungen 1895 vierzehn Mal. Zuletzt 1988 mit 147 cm .

Landeck (890m)
Neuschnee-Summe in vier Tagen (5.-9.1.2012): 72cm
Noch größere Mengen gab es seit Beginn der Messungen 1895 acht Mal. Rekord im Jahr 1923 mit 104cm.

Schröcken (1263m)
Neuschnee-Summe in vier Tagen (5.-9.1.2012): 168cm
Noch größere Mengen gab es seit Beginn der Messungen 1926 22 Mal. Rekord 1984 mit 236cm

Holzgau (1100m)
Neuschnee-Summe in vier Tagen (5.-9.1.2012): 122cm
Noch größere Mengen gab es seit Beginn der Messungen 1895 fünf Mal. Rekord 220cm im Jahr 1984.

Hochfilzen (1000m)
Neuschnee-Summe in vier Tagen (5.-9.1.2012): 216cm
Kam seit Beginn der Messungen 2001 noch nie vor.

Nauders (1340m)
Neuschnee-Summe in vier Tagen (5.-9.1.2012): 120cm
Noch größere Mengen gab es seit Beginn der Messungen 1951 zwei Mal. Zuletzt (ist auch der Rekord hier) 1951 mit 151 cm.

Statistische Einordnung: Schneehöhe im Jänner

Im Jänner lag schon lange nicht mehr so viel Schnee im Westen Österreichs. Manfred Bauer von der ZAMG-Kundenservicestelle in Innsbruck: „Das letzte Mal wurden ähnlich Schneehöhen im Jänner im Arlberg-Gebiet vor rund 30 Jahren gemessen. Richtung Alpenhauptkamm zu, etwa in Galtür oder in Nauders, war das im Jänner schon seit 60 Jahren nicht mehr der Fall.“
Ein paar Daten von Wetterstationen der ZAMG:

Langen/Arlberg (1260m)
Aktuelle Schneehöhe (gemessen 9.1.2012, 7 Uhr): 216cm
Zuletzt größere Jänner-Schneehöhe im Jahr 1981 mit 260cm.
Rekord der Jänner-Schneehöhe aus dem Jahr 1968 mit 330cm.

Schröcken (1263m)
Aktuelle Schneehöhe (gemessen 9.1.2012, 7 Uhr): 210cm
Zuletzt größere Jänner-Schneehöhe im Jahr 1982 mit 300cm.
Rekord der Jänner-Schneehöhe aus dem Jahr 1968 mit 300cm.

Galtür (1648m)
Aktuelle Schneehöhe (gemessen 9.1.2012, 7 Uhr): 190cm
Zuletzt größere Jänner-Schneehöhe im Jahr 1951 mit 195cm (=Rekord).

Nauders (1340m)
Aktuelle Schneehöhe (gemessen 9.1.2012, 7 Uhr): 120cm
Zuletzt größere Jänner-Schneehöhe im Jahr 1951 mit 148cm.
Rekord der Jänner-Schneehöhe aus dem Jahr 1920 mit 156 cm.
Quelle: http://zamg.ac.at/aktuell/index.php?sei ... 09GMT14:56
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hochalm
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Dienstag 28. Februar 2012, 09:29

Meteorologen: „Ungewöhnlicher“ Winter

http://ooe.orf.at/news/stories/2522806/" onclick="window.open(this.href);return false;
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
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