Wetterdiskussion Winter 2014/15

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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chris188
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Donnerstag 4. Dezember 2014, 13:29

chris-graz hat geschrieben:Der Output eines Langfristmodells, welches den (!) monatlichen Temperaturmittelwert über nahezu einen gesamten (!) Kontinent innerhalb von nur wenigen Tagen bis Wochen immer wieder über den Haufen wirft, ist meines Erachtens nach nicht wirklich brauchbar

Sorry für die *OFFTOPIC* Meinung eines Laien in Bezug auf Langfristmodellen...

... und für den Nordstau bleibt nur zu hoffen, dass die Angelegenheit ab Samstag nicht allzu trocken ausfällt ;)
Es ist halt ein Modell und sagt nicht mehr oder weniger aus, als man im Zuge der vielen einzelnen Outputs heraus liest.
Es geht nicht um die Momentaufnahme des Modells, sondern immer um die Erfassung des Trends und den würde ich nicht außer acht lassen.

Ob Kontinent oder nicht - letztendlich wird unser Wetter genau davon beeinflusst, denn Österreichwetter ohne Europa gibt es nicht.
Aber das ist eben eine Glaubensfrage - man soll nicht alle reininterpretieren aber da steckt mitterweile schon eine Wissenschaft dahinter und die verbessert sich jedes Jahr.

Mal sehen, was am Ende des Winters in der Statistik steht.
Offtopic ist in diesem Sinne schon OK, weil wir uns ja eh über länger fristige Einschätzungen unterhalten.
lg, chris
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chris-graz

Donnerstag 4. Dezember 2014, 13:40

Ja klar,

...der Trend geht so lange auf und ab bis die Hälfte des prognostizierten Monats schon mit "herkömmlichen" Wettermodellen abgedeckt ist (siehe DEZ) und schlussendlich wiss ma es dann am 04. des Monats noch nicht was im jeweiligen Monat passiert.


Ob Kontinent oder nicht - letztendlich wird unser Wetter genau davon beeinflusst, denn Österreichwetter ohne Europa gibt es nicht.
Gutes Argument .... lassen wir stehen *top*
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Robert83
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Donnerstag 4. Dezember 2014, 13:50

chris188 hat geschrieben:
chris-graz hat geschrieben:Der Output eines Langfristmodells, welches den (!) monatlichen Temperaturmittelwert über nahezu einen gesamten (!) Kontinent innerhalb von nur wenigen Tagen bis Wochen immer wieder über den Haufen wirft, ist meines Erachtens nach nicht wirklich brauchbar

Sorry für die *OFFTOPIC* Meinung eines Laien in Bezug auf Langfristmodellen...

... und für den Nordstau bleibt nur zu hoffen, dass die Angelegenheit ab Samstag nicht allzu trocken ausfällt ;)
Aber das ist eben eine Glaubensfrage - man soll nicht alle reininterpretieren aber da steckt mitterweile schon eine Wissenschaft dahinter und die verbessert sich jedes Jahr.
Langfristprognosen sind ein ganz spezielles Genre in der Meteorologie: hochkomplex(da ungeahntes Ausmaß an Eingangsvariablen) und durchaus mit Vorsicht zu genießen, aber auch wahnsinnig interessant. Wobei CFS in seinen Einzelläufen auch gerne alle Möglichkeiten durchspielt, sodass man am Schluß behaupten kann: "Siehst, Langfristmodell xyz hats gewusst!". Damit wären wir wieder beim Bienen zählen, Disteln abmessen/einkochen und Tannenzapfen lutschen (oder so ähnlich *g*). Bzgl. der "Verbesserung" bin ich unsicher. GFS hat nach vielen Jahren jetzt ein Update erfahren, bei CFS weiß man nichts davon - eher dürfte das Geld in den amerikanischen Kriegskassen verpuffen *OT*.
CFS rechnete die letzten Wochen immer wieder gerne höchst meridionale Wetterlagen mit Atllantikblock und polarer Kaltluft von Norden, bzw. zeitweilig mit Sibirienstreifschuss.
Mittlerweile sind zonalere Varianten aktiv. Momentan manifestiert sich tiefes Geopotential im Raum Grönland/Island. Nicht soweit westlich, dass die Westdrift mit Wz durchbricht, somit immerhin so weit östlich, dass uns eine ausgewachsene Nordwestwetterlage mit Vorder- und Rückseitenwetter ins Haus stehen dürfte. Berglandwinter ist somit recht fix, Lagen ab 500-600m auch auch der "guten" Seite bzgl Winterwetter, Winter light im Flachland mit "Gatsch", Schneefall, Schneeregen und Regen - insgesamt mal eine erfreuliche Entwicklung in die richtige Richtung.
Nordeuropa dürfte sich aber auf das eine oder andere Sturmereignis einstellen. Das dürfte für den weiteren Winterverlauf noch interessant werden.


Gut zu sehen in der 850er Karte: Kältepol Nuvanut-Nordwestpassage-Grönland und andererseits Ostsibirien. Nordamerika bleibt vorerst einmal sehr mild, Europa relativ kühl, aber keineswegs kalt.
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chris188
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Donnerstag 4. Dezember 2014, 14:05

"Berglandwinter"

Gut das lassen wir auch so stehen - mit dem kann ich auch gut leben. ;)
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ManuelW4
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Donnerstag 4. Dezember 2014, 14:21

@Chris: Zwar befasse ich mich mit den CFS-Karten eher wenig, da ich - wie Chris-Graz schon angemerkt hat - solche Rechnereien, die sich im Wochenrythmus völlig ändern, eher als nette Spielerei als seriöse Prognose interpretiere, aber eines würde mich schon interessieren: gibts diese 2m- Temperaturkarten, die du hier immer semiprofessionell analysierst, auch für andere Niveaus? (850, 500...) ?
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chris188
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Donnerstag 4. Dezember 2014, 14:33

ManuelW4 hat geschrieben:@Chris: Zwar befasse ich mich mit den CFS-Karten eher wenig, da ich - wie Chris-Graz schon angemerkt hat - solche Rechnereien, die sich im Wochenrythmus völlig ändern, eher als nette Spielerei als seriöse Prognose interpretiere, aber eines würde mich schon interessieren: gibts diese 2m- Temperaturkarten, die du hier immer semiprofessionell analysierst, auch für andere Niveaus? (850, 500...) ?
Nein leider, die vermisse ich auch.
Ich hab Auswertungen für 2m Temps, Bodendruck, Schichtdicke und Niederschlag.
Und da nicht nur die monatliche Abweichung, sondern auch eine quasi GFS Auswertung + >1000 Stunden.
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Donnerstag 4. Dezember 2014, 15:12

Hier gibts die 850hPa Temperaturabweichung von CFS (zwar nicht für Europa, aber man kann grobe Tendenzen auf der Weltkarte dennoch gut ablesen:)

http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... e3Mon.html" onclick="window.open(this.href);return false;
(durch klicken auf den jeweiligen Monat wird die Karte vergrößert)
Arbeit: 1030 Wien
restliche Zeit: Würmla, 260m.
Nyuli
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Donnerstag 4. Dezember 2014, 19:30

OT: Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum so sehr CFS in den Mittelpunkt gerückt ist. CFS ist kein Vorhersagemodell im klassischen Sinne,
sondern ein durch ständige Reanalyse kalibriertes Klima(Anomalie)Modell, dient auch nicht direkt für Vorhersagezwecke. Die Outputs fließen jedoch in
diverse echte Vorhersagemodelle als Input.
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Gruß, Stefan
randy_random
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Freitag 5. Dezember 2014, 11:47

Nyuli hat geschrieben:OT: Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum so sehr CFS in den Mittelpunkt gerückt ist. CFS ist kein Vorhersagemodell im klassischen Sinne,
sondern ein durch ständige Reanalyse kalibriertes Klima(Anomalie)Modell, dient auch nicht direkt für Vorhersagezwecke. Die Outputs fließen jedoch in
diverse echte Vorhersagemodelle als Input.
Mangels Alternativen, oder kennst du ein anderes Langfristmodell, das frei verfügbar ist?
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chris188
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Freitag 5. Dezember 2014, 11:51

Nyuli hat geschrieben:OT: Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum so sehr CFS in den Mittelpunkt gerückt ist. CFS ist kein Vorhersagemodell im klassischen Sinne,
sondern ein durch ständige Reanalyse kalibriertes Klima(Anomalie)Modell, dient auch nicht direkt für Vorhersagezwecke. Die Outputs fließen jedoch in
diverse echte Vorhersagemodelle als Input.
Stimmt so nicht.
CFS enthält auch Karten die eine Berechnung >+1000 Stunden beinhalten.
Also nicht nur die Abweichungen nach oben und unten, sondern quasi einen GFS Lauf, der einfach experimentell in die Ferne schweift.

Übrigens scheinen sich die Auswertungen bei CFS nun etwas eingependelt zu haben.
Von daher aktuell nicht viel Neues wie das, was schon weiter oben festgehalten wurde.
lg, chris
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Nyuli
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Freitag 5. Dezember 2014, 14:30

chris188 hat geschrieben:
Nyuli hat geschrieben:OT: Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum so sehr CFS in den Mittelpunkt gerückt ist. CFS ist kein Vorhersagemodell im klassischen Sinne,
sondern ein durch ständige Reanalyse kalibriertes Klima(Anomalie)Modell, dient auch nicht direkt für Vorhersagezwecke. Die Outputs fließen jedoch in
diverse echte Vorhersagemodelle als Input.
Stimmt so nicht.
Doch, es stimmt.
Die "bunten" Karten sind Rohdaten. Aber CFS selbst prüft die Verwendbarkeit der Daten und verwirft alles unter einer Indexzahl von 0,3 als unbrauchbar. Mit diesen Daten werden dann die bunten Rohkarten maskiert (skill mask) und dadurch ergibt sich ein viel differenzierteres Bild, wie zB. für Dezember:

Bild
Quelle: NOAA

Es ist ersichtlich, dass nach dem Maskieren nur ein geringer Bereich in Europa mit einer akzeptablen Verwendbarkeit prognostizierbar ist.
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Gruß, Stefan
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chris188
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Freitag 5. Dezember 2014, 18:37

Ich spreche nicht von diesen Karten, sondern von diesen - siehe Link unten.
Da gibts noch mehr als bunte Karten mit Abweichungen. ;)

Diese Modellberechnungen von CFS rechnen eben weiter als +240. eben bis größer 1000 h
http://www.weatheronline.de/cgi-bin/exp ... O=&PERIOD=" onclick="window.open(this.href);return false;
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Robert83
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Freitag 5. Dezember 2014, 19:25

chris188 hat geschrieben:Ich spreche nicht von diesen Karten, sondern von diesen - siehe Link unten.
Da gibts noch mehr als bunte Karten mit Abweichungen. ;)

Diese Modellberechnungen von CFS rechnen eben weiter als +240. eben bis größer 1000 h
http://www.weatheronline.de/cgi-bin/exp ... O=&PERIOD=" onclick="window.open(this.href);return false;
Das Problem bei den täglichen CFS Berechnungen:
der Fehler, der sich schon bei GFS bei den Mittelfristrechnungen ergibt, schaukelt sich durch zunehmende Berechnungsdauer auf, sodass im Grunde nur mehr ein Rauschen als Prognose verkauft wird. Der Unterhaltungswert ist groß, bei eingefahrenen Wetterlagen kann man sogar von einer gewissen Trefferquote reden. Bei einer ernsthaften Verifizierung über einen längeren Zeitraum würde allerdings ein katastrophalen Ergebnis ans Licht kommen - da bin ich mir recht sicher ;). Anders bei Saisonprognosen, die auf Details verzichten und nur einen Trend angeben.
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chris188
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Freitag 5. Dezember 2014, 19:58

Robert83 hat geschrieben:
chris188 hat geschrieben:Ich spreche nicht von diesen Karten, sondern von diesen - siehe Link unten.
Da gibts noch mehr als bunte Karten mit Abweichungen. ;)

Diese Modellberechnungen von CFS rechnen eben weiter als +240. eben bis größer 1000 h
http://www.weatheronline.de/cgi-bin/exp ... O=&PERIOD=" onclick="window.open(this.href);return false;
Das Problem bei den täglichen CFS Berechnungen:
der Fehler, der sich schon bei GFS bei den Mittelfristrechnungen ergibt, schaukelt sich durch zunehmende Berechnungsdauer auf, sodass im Grunde nur mehr ein Rauschen als Prognose verkauft wird. Der Unterhaltungswert ist groß, bei eingefahrenen Wetterlagen kann man sogar von einer gewissen Trefferquote reden. Bei einer ernsthaften Verifizierung über einen längeren Zeitraum würde allerdings ein katastrophalen Ergebnis ans Licht kommen - da bin ich mir recht sicher ;). Anders bei Saisonprognosen, die auf Details verzichten und nur einen Trend angeben.
Na klar.
Wir sprechen da von den altbekannten "Problemen" von LF Prognosen.
Aber es gibt sie und wer mag soll sie konsumieren - mit alles "Risiken".
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Paddy

Samstag 6. Dezember 2014, 17:55

as zweite Dezember-Drittel beginnt voraussichtlich stürmisch, wechselhaft und überwiegend nasskalt und der Winter bleibt zumeist den höheren Lagen vorbehalten, wobei zwischendurch die eine oder andere Schneeflocke auch bis in tiefere Lagen hinab nicht gänzlich auszuschließen ist. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so bleibt das Zirkulationsmuster westlich orientiert, so dass sich im zweiten Dezember-Drittel an dem abwechslungsreichen, windigen und überwiegend nasskalten Wettercharakter kaum etwas verändert. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so ist das Zirkulationsmuster um den 15. Dezember herum nicht mehr gänzlich auf West eingestellt, sondern bekommt mit einer nordwestlichen Komponente eine andere Strömungsrichtung. Ob es dabei dem Azorenhoch gelingen mag, sich nach Norden aufzuwölben und dabei eine Blockadesituation auf dem Atlantik herbeiführen kann, bleibt abzuwarten. Fasst man beide Varianten zusammen, so ist das zweite Dezember-Drittel mit dem nasskalten, windigen und wechselhaften Wettercharakter sehr wahrscheinlich geworden. Welche weiteren Varianten wären noch möglich? Durch die verstärkte Wetteraktivität über dem nördlichen Europa ergeben sich westlich davon durchaus Optionen für den Aufbau eines Blockadehochs, wie es Ansatzweise vom europäischen Wettermodell simuliert wird - sollte der Aufbau vollumfänglich gelingen (Hochdruck Azoren/Grönland), wäre die Troglage Mitteleuropa mit winterlichen Verhältnissen bis in tiefere Lagen möglich. *snow2* *snow2* *snow2*




Hat jemand dchon solche Wetterentwicklungen in den Modellkarten gesehen ??



Quelle:wetterprognose-wettervorhersage.de
chris-kapfenberg
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Wohnort: Kapfenberg/Parschlug

Samstag 6. Dezember 2014, 18:09

Paddy hat geschrieben:as zweite Dezember-Drittel beginnt voraussichtlich stürmisch, wechselhaft und überwiegend nasskalt und der Winter bleibt zumeist den höheren Lagen vorbehalten, wobei zwischendurch die eine oder andere Schneeflocke auch bis in tiefere Lagen hinab nicht gänzlich auszuschließen ist. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so bleibt das Zirkulationsmuster westlich orientiert, so dass sich im zweiten Dezember-Drittel an dem abwechslungsreichen, windigen und überwiegend nasskalten Wettercharakter kaum etwas verändert. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so ist das Zirkulationsmuster um den 15. Dezember herum nicht mehr gänzlich auf West eingestellt, sondern bekommt mit einer nordwestlichen Komponente eine andere Strömungsrichtung. Ob es dabei dem Azorenhoch gelingen mag, sich nach Norden aufzuwölben und dabei eine Blockadesituation auf dem Atlantik herbeiführen kann, bleibt abzuwarten. Fasst man beide Varianten zusammen, so ist das zweite Dezember-Drittel mit dem nasskalten, windigen und wechselhaften Wettercharakter sehr wahrscheinlich geworden. Welche weiteren Varianten wären noch möglich? Durch die verstärkte Wetteraktivität über dem nördlichen Europa ergeben sich westlich davon durchaus Optionen für den Aufbau eines Blockadehochs, wie es Ansatzweise vom europäischen Wettermodell simuliert wird - sollte der Aufbau vollumfänglich gelingen (Hochdruck Azoren/Grönland), wäre die Troglage Mitteleuropa mit winterlichen Verhältnissen bis in tiefere Lagen möglich. *snow2* *snow2* *snow2*




Hat jemand dchon solche Wetterentwicklungen in den Modellkarten gesehen ??



Quelle:wetterprognose-wettervorhersage.de
Hallo Paddy,

dieser Bericht würde perfekt ins Dezember-Monat Forum passen ;)
Abgesehen davon zeigt der GFS-Lauf bei den 850ern ab Mitte der Woche stark steigende Tendenz:

Bild

Danach sehr breit gestreute ENS, es bleibt spannend Richtung Weihnachten.
Wohnort Kapfenberg-Parschlug, 730 m Seehöhe
schilcherTom
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Wohnort: Ligist (Weststeiermark)

Mittwoch 10. Dezember 2014, 08:34

Kann mir jemand den letzten Satz übersetzen? :D
oliver_vienna
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Skype: Oliver Tamme

Mittwoch 10. Dezember 2014, 10:57

MW- minor warming!
http://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%B6tz ... C3%A4rmung" onclick="window.open(this.href);return false;
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hochalm
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Wohnort: Wien <-> Gars/Kamp

Mittwoch 10. Dezember 2014, 11:06

MW - major warming :-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%B6tz ... C3%A4rmung" onclick="window.open(this.href);return false;
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
schilcherTom
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Wohnort: Ligist (Weststeiermark)

Mittwoch 10. Dezember 2014, 11:43

Vielen Dank euch beiden!
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Herfried
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Mittwoch 10. Dezember 2014, 14:51

Man sieht schön an beiden Karten wie Tropospjäre und Stratosphäre sich gekoppelt gegenläufig entwickeln...
Der Ort des Warmings ist aber nicht sehr vielversprechend.

Die entsprechende Kälte unten, bodennahe droht auf den Pazifik zu fließen und dort Westdrift anzuheizen.


Das über Skandinavien - und es sähe spannend aus.


P.S.: Immerhin hat inzwischrn hochoffiziell der Spätherbst begonnen. Der flächendeckende erste Frost... ...und langsam passt auch die Natur dazu. Restliche grübe Bäume und Büsche werden dies nun überdenken, es ird grauer und brauner. Dabei mischen Frühlingstöne mit, und erfahrene Herbstblüher wie Rosen werden ebendies auch weiter tun.
Insbesondere wenn nun wirlklich ein später Spätherbst mit nur wenig Frost und einzelnen warmen Tagen folgt, so wie von den Modellen gezeigt.
Ob jenem dann zu Weihnachten Winter folgt, oder gleich der Weihnachtstauwettervorfühling darf abgewartet werden.

CFS schwankt zwischen warm und wärmer. Vielleicht haben wir den kältesten Wintertag schon erlebt? Dee Winter dauert noch, und somit die Chance einen solchen noch zu erleben. Die Indizien für einen weiteren extrem warmen Winter verdichten sich aber...
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
elawien

Mittwoch 10. Dezember 2014, 19:40

Naja, der Winter 2012/13 hatte ja eine andere Vorgeschichte, der Dezember verlief völlig konträr zu unserem bisherigen. Aber ich glaube ohnehin nicht daran, dass sich Wetterlagen 1:1 wiederholen, insofern dies bitte nur als kleinen Einwurf am Rande betrachten.
https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/new ... ember-2012" onclick="window.open(this.href);return false;
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Donnerstag 11. Dezember 2014, 07:45

Die Modelle deuten in der Mittelfrist insgesamt eine Geopotentialverschiebung nach Osten an - gut so...
ABER: solche Rechnungen gehören mal in die Wochenfrist, denn nun bahnt sich die nächsten Tage die nächste Vorderseite an: 5°C in 850hPa sind wieder geproggt, das schraubt am Alpennordrand die Werte tagsüber auf 6-11 Grad hoch, nachts kaum Frost. Auch im Flachland wirds recht mild.
Nächste Woche dann Abkühlung, dann eventuell(!) Westdurchbruch(wird immer gerne gerechnet) - vielleicht fungiert dieser als Steigbügelhalter für Winterwetter in der 3. Dezemberdekade, denn früher wird das kaum was.
Derweilen sind wir von den Kältezentren(Neufundland,Grönland und Ostsibirien) weit weg, dazu immer wieder weit nördliche Frontalzone, das Azorenhoch stets in Lauerstellung, aber "flach wie eine Flunda" und kaum Aufsteiltendenz.
Sollte sich im im Dezember nix tun, bleibt noch die erste Jännerdekade für eine Änderung, damit dieser Winter noch was wird.
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Herfried
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Donnerstag 11. Dezember 2014, 11:53

Franz: Ein schönes Beispiel wie sich etwas aus so einer Lage entwickeln kann, dir Folgekarten der Reanalysen zeigen, wohin das Warming oben, und ergo die Kälte unten ging.

Der letzte Winter und bisher auch der diesmalige zeigen jedes mal bei dieser Art Warming den Kälteausbruch zum Pazifik hin, Westdrift regeneriert sich...
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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Donnerstag 11. Dezember 2014, 14:16

Im Vorjahr war das Major Warming - und der paralelle Kälteausbruch am Boden noch schlechter positioniert.

Bild

Das heizt dann kurz NW Winter an und durch Mittelmeertiefs gab es die kurze Schneelage. Aber es heizt die Westdrift direkt vor der Haustüre an.

Optimal wäre die Umkehr dieser Karte.

Polarer Ausbruch von Sibirien her direkt nach Europa, warmes Atlantikhoch tötet jede Westlage ab.



Von Ostsibirien her hingegen hat die Kälte einen weiten Weg. Es kann klappen mit der Störung und der Advektion - aber es ist längst nicht mehr als eine von vielen Varianten.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
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