Wetterwiese 2015

Diskussionen rund um Kurz- & Mittelfristprognosen und Wetterentwicklungen
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Robert83
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Sonntag 30. August 2015, 19:34

Der heißeste 30.8. seit Wetteraufzeichnungsbeginn war das heute - selbst jetzt vor Sonnenuntergang liegen die Werte noch bei 30-34 Grad. Das Maximum lag in Kronstorf bei 36,0 Grad, in Marchtrenk bei 36,3, in St.Marienkirchen bei 35,2°, Enns 36,1°C - das Österreichmaximum gabs mit leichtem Föhn in Pottschach/Ternitz in NÖ mit 36,8°C.
Damit schließt der heurige Sommer bei uns in OÖ mit einem deutlichen Rekord ab:
an der Station St.Marienkirchen z.B warens heuer bisher 33 Tage mit einem Maximum von 30 Grad und mehr, in Marchtrenk sogar 39 Tage - letztes Jahr waren es 12 und 13 und selbst 2003 lassen wir Oberösterreicher deutlich stehen.
Ein Sommer vor 1990 brachte es übrigens durchschnittlich auf 6-8 solcher Tage, garnicht so selten wurde der 30er übers Jahr noch nicht einmal erreicht.
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Wetterhexe

Sonntag 30. August 2015, 20:36

Sorry, aber wenn ich mediterranes Klima will, fahre ich nach Italien oder Kroatien oder Spanien auf Urlaub.
Hier brauche ich das nicht.

Ich brauche keine Hitzerekorde, keine erhöhten Ozonwerte, verdorrte Wiesen, Felder, Wälder und Gärten, brauche keine Waldbrände
und keine dep...... (sorry *ggg* ) Tropennächte in der Stadt! *ko*

Ich will unser früheres Klima wieder zurück! ;)
Inklusive der Wiener Gewitter! *lach* Wenn's auch wenige waren, aber wir hatten welche...
Alles, aber auch wirklich alles ist besser als das, was uns dieser Sommer klimatisch gebracht hat und wohin leider, leider
offenbar die globale "Klimareise" nun geht.

Meine ganz persönliche Meinung.
Und ich freu' mich heute schon auf den kommenden Winter, der hoffentlich diesen Namen auch verdient hat: *snow2* *snow1* *snowman* ;)
nadjap
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Montag 31. August 2015, 06:45

Wetterhexe hat geschrieben:Sorry, aber wenn ich mediterranes Klima will, fahre ich nach Italien oder Kroatien oder Spanien auf Urlaub.
Hier brauche ich das nicht.

Ich brauche keine Hitzerekorde, keine erhöhten Ozonwerte, verdorrte Wiesen, Felder, Wälder und Gärten, brauche keine Waldbrände
und keine dep...... (sorry *ggg* ) Tropennächte in der Stadt! *ko*

Ich will unser früheres Klima wieder zurück! ;)
Inklusive der Wiener Gewitter! *lach* Wenn's auch wenige waren, aber wir hatten welche...
Alles, aber auch wirklich alles ist besser als das, was uns dieser Sommer klimatisch gebracht hat und wohin leider, leider
offenbar die globale "Klimareise" nun geht.

Meine ganz persönliche Meinung.
Und ich freu' mich heute schon auf den kommenden Winter, der hoffentlich diesen Namen auch verdient hat: *snow2* *snow1* *snowman* ;)

Dem gibts nichts hinzuzufügen - 100% deine Meinung.
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Nyuli
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Montag 31. August 2015, 06:53

Silvia, Nadja: Volle Zustimmung! *snowman*
-----------------
Gruß, Stefan
JochenK
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Montag 31. August 2015, 07:20

Kann mich meinen Vorpostern nur anschließen,
wer mediteranes Lebensgefühl schätzt soll dort hinziehen.
sabinew4tel

Montag 31. August 2015, 07:36

Bin auch ganz Eurer Meinung, wenn Mediteran dann nur im Urlaub im Süden.
sabinew4tel

Montag 31. August 2015, 08:42

f-z hat geschrieben:Zum Glück ist das Wetter kein Wunschkonzert ;)
Globale Erwärmung und Klimawandel sind ein Faktum. Dazu kommen noch zyklisch auftretende Wetterphänomene wie z.b. heuer ein starker ElNino.
Die damit verbundene Häufung von extremen Wettererscheinungen ist eine Herausforderung für den Menschen.
Zu den Kriegsflüchlingen kommen die Klimaflüchtlinge.

Da hast du leider Recht, Franz. Was heuer im Sommer abgegangen ist, war eine echte Herausforderung für Hitzegeplagte, ältere Menschen und Kranke.
Die Klimaerwärmung sollte uns alle zu denken geben. *grübel*
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Jonny 5
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Montag 31. August 2015, 09:40

Hitzegeplagt sind wir deshalb, weil wir solche Temperaturen (bisher) nicht gewohnt sind.
Menschen im Süden sind dafür im Winter oft schon dann kältegeplagt, wenn wir noch auf den Pulli verzichten und von milden Wetter sprechen.
Auch ist unser Tagesablauf (bzw. Arbeitsablauf) keineswegs auf Hitze abgestimmt. Wir hetzen uns wie gewohnt durch den Tag um dann möglichst früh zu Hause zu sein (warum eigentlich?)
Alle, die es können sollten eigentlich Siesta machen und viele Aktivitäten auf den Abend verschieben. Nur tun wir das oft nicht, weil wir es nicht gewohnt sind.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Der Klimawandel wird noch so manche neue Gewohnheit hervorbringen, ob uns das gefällt oder auch nicht.
Liebe Grüße
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Kaltfront
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Montag 31. August 2015, 10:25

@Wetterhexe

Da kann ich Dir nur 100% recht geben. Für Österreich war der heurige Sommer sehr extrem bis (für mich) unerträglich.
Auch wenn ich es nicht glaube, hoffe ich, dass das ein Jahrhundertsommer war, der frühestens in einem Jahrhundert wiederkommt ;)
Und jetzt wünsche ich mir einen angenehmen Herbst und endlich mal wieder Schnee im Winter!
Liebe Grüße, Peter
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Bürgler87
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Montag 31. August 2015, 10:50

f-z hat geschrieben:Zum Glück ist das Wetter kein Wunschkonzert ;)
Globale Erwärmung und Klimawandel sind ein Faktum. Dazu kommen noch zyklisch auftretende Wetterphänomene wie z.b. heuer ein starker ElNino.
Die damit verbundene Häufung von extremen Wettererscheinungen ist eine Herausforderung für den Menschen.
Zu den Kriegsflüchlingen kommen die Klimaflüchtlinge.
Was man auch nicht vergessen darf ist die enorme Bodenversiegelung in Österreich. 23ha werden pro Tag zugebaut, ein Viertel davon versiegelt. Und das hauptsächlich in Großstädten. Der Einfluss auf das Klima ist bewiesen.

In unserer Gegend war der Sommer alles andere als extrem. Der Großteil war froh, dass es endlich wieder mal Sommer im Sommer gibt. Einziges Manko war der Niederschlag; grenzwertig. Aber die Bauern sind gut damit zurecht gekommen und hatten großteils Rekorderträge.
Wir sind aber auch nicht oft über 35°C gekommen...
Laut Klimastatistik von Ried haben wir dieses Jahr 10% Niederschlagsdefizit zum 30-jährigen Mittel, durchaus verkraftbar.

Dass der Osten darüber jammert ist mir klar, aber man muss das trotzdem relativieren.
Mir wars Recht so wie es war. Kann aber auch damit leben, dass es zu Ende geht. Man muss sich sowieso anpassen! Oder auswandern :P
Einziges Manko meinerseits: Die extreme Gewitterflaute diesen Sommer...
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Wetterhexe

Montag 31. August 2015, 12:54

Danke für euer zahlreiches Echo!
Es tröstet ein wenig, dass doch viele ähnlich empfinden wie man selbst.
In der Gruppe schwitzt es sich etwas leichter... ;) *lach*

Wobei, Humor schön und gut... - der Klimawandel ist für mich insgesamt ein ernstes Thema, das mir Sorgen bereitet.
Entkommen werden wir ihm leider nicht, wir können uns nur, so gut eben möglich, "arrangieren"...

P.S. Herzlich willkommen Peter aus Tulln bei uns im Forum! :)
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Kaltfront
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Montag 31. August 2015, 13:20

@Wetterhexe

Danke für die netten Willkommensgrüße, hab' schon einige Wochen hier "geheim" mitgelesen und mich nun endlich registriert. *wind*
Liebe Grüße, Peter
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Alpemare
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Montag 31. August 2015, 14:28

Interessant, dass hier so wenige von Sommer begeistert sind. In meinen Bekanntenkreis sind fast alle begeistert von dem tollen Sommer. Er ist das beste was dieses Jahr passieren hat können! VIel Zeit für Outdoor-Aktivitäten, gutes Ausflugswetter und tolle, warme Nächte! Das wird sich auch beim Sommertourismus mit einem deutlichen Plus dieses Jahr zeigen. Österreich sollte generell mehr auf den Sommer- als auf den Wintertourismus setzen. Mit den immer wärmeren Wintern wird es sowieso für die meisten Skigebiete schwer überhaupt an Schnee zu kommen und wenn ich mir die Preise dafür anschaue, die für eine Liftkarte zu bezahlen sind, bin ich froh, dass ich keinen Wintersport mag.
Im Sommer jedoch mit den immer stabileren und schöneren Wetter kann Österreich in Zukunft sicher noch mehr punkten,gerade wenn es in Griechenland, Spanien usw. zu warm werden könnte, da gibt es dann in Österreich "nur" 35 Grad. Was jedoch oft fehlt ist eine gescheite Infrastruktur und eine Normalisierung auf europäisches Niveau von ganz alltäglichen Dingen wie etwa liberalere Öffnungszeiten (Sonntag und abends länger), Abbau der Bürokratie und der Hürden bei Veranstaltungen, Ausnahmeregelungen bei Gastgärten mit längeren Zeiten usw. Aber der "Durchschnittsösterreicher" ist solchen Dingen halt abgeneigt "Das war immer so und muss immer so bleiben"

Nun gut, zurück zum Thema: Solche genialen und tollen Sommer sind die Zukunft und wie jemand schon geschrieben hat: Anpassung ist alles! Ob der Winter die Zukunft ist bezweifle ich!?
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Herfried
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Montag 31. August 2015, 14:53

Das Problem beuer waren die heißen Nächte in Wien und in erhöhten Lagen rundherum. 35 Grad Tmax ist Ok. Aber wenn es in Wohnungen und Büros 30-35 Grad Dauertemperafur hat, weil keine Klima und Tiefstwerte andauernd um 25 liegen - dann ist es brutal.

Ansonsten ein toller Sommer - Manko zu trocken. In Stmk ebenfalls heiß - wenn auch nicht so extrem wie NordB, W, NÖ, OÖ - neue Rekorde an Mitteltemperatur, 35ern und 30ern dafür oft schwül. Und mit - für Landeirtschaft und Natur ausreichendem Niederschlag.
Und das - Kratzen an Rekorde PLUS tolles Garten und Feldbau - Wetter verdient eine Eins Plus.
Die Gletscher kriegen einen KO Schlag - aber machen wir uns nix vor die sind nicht zu halten bei dem Klima Status Quo.
Schöne Grüße aus Mühldorf bei und 100 m über Feldbach, Herfried Spät-Schneefrosch 2011 und 2020 ex aequo, früh 2021, Eisfrosch 2020
nadjap
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Montag 31. August 2015, 16:26

Von den Sonnenstunden her war es auch hier im Raum Wien ein toller Sommer. Nur eben 5-10°C zu heiß, und auch in den Nächten viel zu heiß.
Trotzdem möchte ich so einen extremen Sommer wie hier im Osten nicht mehr so schnell erleben, da auch praktisch gewitterlos und kein Niederschlag. Ob mein Wunsch in Erfüllung geht, bezweifle ich aber eher ;)

Und: Hier ist die Wetterwiese, da sollen persönliche Vorliegen auch erlaubt sein ;)
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Chachapoya
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Montag 31. August 2015, 16:30

Mir hat der Sommer - abgesehen von der Trockenheit - eigentlich recht gut gefallen (allerdings im Weinviertel verbracht, nicht in der Großstadt). Mit umsichtigem Lüften in den frühen Morgenstunden konnte man die Hitze einigermaßen draußen halten.

Irgendwo gab es ja vor kurzem eine Klimaprognose, dass in unserer Gegend die Sommer heißer und trockener werden, die Winter milder und feuchter. Das würde also in etwa einer Entwicklung in Richtung mediterranem Klima entsprechend.

Um es positiv zu sehen: man muss sich kein Ferienhaus in der Toskana mehr kaufen und spart sich damit sehr viel Geld. ;)

Grüße,
Gerald

P.S. Wieso sind die letzten Postings hier doppelt und dreifach?

Edit f-z: Habe Doppelpostings gelöscht
Nyuli
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Montag 31. August 2015, 19:05

nadjap hat geschrieben:Und: Hier ist die Wetterwiese, da sollen persönliche Vorliegen auch erlaubt sein ;)
Das wollte ich auch schon anmerken ;)

Zum Thema: Bei 2-3 Wochen möglichen Urlaub kann ich einen derart heißen Sommer nicht mit "Freizeitaktivitäten" oder "Ausflügen" oder mit was auch immer identifizieren,
nur mit der Tatsache, dass ich auch bei diesen Temperaturen fehlerfrei arbeiten/denken muss, im Interesse meiner Kunden (und schließlich im eig. Interesse, natürlich).
Am Land sind solche Temperaturen eventuell leichter zu verkraften, aufgrund der Nähe zur Natur, aber in der Stadt eben nicht - Städte sind auf solche klimatische Bedingungen
nicht vorbereitet. Bezeichnend sind die Pläne zB. der Wiener Linien, wonach erst bis 2023 alle "Öffis" klimatisiert werden; das sind noch 8 Jahre. Bezeichnend sind auch
die Ratschläge von Stadtarchitekten hinsichtlich der Senkung der Temperaturen: Wärmeisolierung, Begrünung geht eventuell bei Neubauten, aber bei Altbauten meistens gar nicht.
Alles in allem keine rosige Aussichten.
-----------------
Gruß, Stefan
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ThomasPf
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Montag 31. August 2015, 20:46

Einen derart gewitterarmen August hat es schon lange nicht mehr gegeben. Wenn man die Blitzstatistik von ALDIS heranzieht, war seit Aufzeichnungsbeginn 1992, nur noch der August 2005 österreichweit schwächer. In der Steiermark ist dieser August der schwächste.

http://www.aldis.at/blitzstatistik/tabe ... sterreich/
http://www.aldis.at/blitzstatistik/tabe ... teiermark/
Liebe Grüße,
Thomas.


Hart bei Graz, Ragnitztal 47°4'25''N, 15°31'1''E, 418m ü.NN, bzw.
Graz Innere Stadt 47°04'12''N, 15°26'26''E, 353m ü.NN


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Wetterhexe

Montag 31. August 2015, 20:50

Chachapoya hat geschrieben: Irgendwo gab es ja vor kurzem eine Klimaprognose, dass in unserer Gegend die Sommer heißer und trockener werden, die Winter milder und feuchter. Das würde also in etwa einer Entwicklung in Richtung mediterranem Klima entsprechend.

Genau, mit Dürre, Waldbränden wie auf Korsika und Sardinien, Notwendigkeit massiver Bewässerung in der Landwirtschaft.
Und die milden Winter killen uns dann eine unserer Haupteinnahmequellen, den Wintertourismus.
Chachapoya hat geschrieben: Um es positiv zu sehen: man muss sich kein Ferienhaus in der Toskana mehr kaufen und spart sich damit sehr viel Geld. ;)
;) Ist aber ein großer Unterschied, ob man im Urlaub (ohne die Notwendigkeit, etwas zu tun) ein paar Wochen in so einem Klima verbringt,
oder den Alltag, wie er bei uns in Österreich (noch?) üblich ist, während drei, vier langen Hitzewellen "absolviert".

Nyuli hat geschrieben: Am Land sind solche Temperaturen eventuell leichter zu verkraften, aufgrund der Nähe zur Natur, aber in der Stadt eben nicht - Städte sind auf solche klimatische Bedingungen
nicht vorbereitet. Bezeichnend sind die Pläne zB. der Wiener Linien, wonach erst bis 2023 alle "Öffis" klimatisiert werden; das sind noch 8 Jahre. Bezeichnend sind auch
die Ratschläge von Stadtarchitekten hinsichtlich der Senkung der Temperaturen: Wärmeisolierung, Begrünung geht eventuell bei Neubauten, aber bei Altbauten meistens gar nicht.
Alles in allem keine rosige Aussichten.
Dem kann ich 100 % zustimmen! *top*

In New York streichen sie schon weiß, was nur geht ("White Roof Project") - die leiden unter ähnlichen Problemen!
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hochalm
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Dienstag 1. September 2015, 00:46

Bürgler87 hat geschrieben:
Was man auch nicht vergessen darf ist die enorme Bodenversiegelung in Österreich. 23ha werden pro Tag zugebaut, ein Viertel davon versiegelt. Und das hauptsächlich in Großstädten. Der Einfluss auf das Klima ist bewiesen.
Quelle?

versiegelt wird mitnichten hauptsächlich in Großstädten. Sondern "am Land" (und im Speckgürtel ausserhalb der Städte) - für den Traum vom freistehenden Einfamilien-Haus und die Verkehrs-Infra vulgo Strassenbau, die für die Erschließung nötig ist. Dementsprechend ist der Flächenverbrauch zb in Wien pro Person auch nur ca halb so gross wie im österr. Durchschnitt.
This is not “the new normal”. The climate crisis will continue to escalate and get worse as long as we stick our heads in the sand and prioritise profit and greed over people and planet
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Dienstag 1. September 2015, 06:54

hochalm hat geschrieben:
Bürgler87 hat geschrieben:
Was man auch nicht vergessen darf ist die enorme Bodenversiegelung in Österreich. 23ha werden pro Tag zugebaut, ein Viertel davon versiegelt. Und das hauptsächlich in Großstädten. Der Einfluss auf das Klima ist bewiesen.
Quelle?

versiegelt wird mitnichten hauptsächlich in Großstädten. Sondern "am Land" (und im Speckgürtel ausserhalb der Städte) - für den Traum vom freistehenden Einfamilien-Haus und die Verkehrs-Infra vulgo Strassenbau, die für die Erschließung nötig ist. Dementsprechend ist der Flächenverbrauch zb in Wien pro Person auch nur ca halb so gross wie im österr. Durchschnitt.
http://www.umweltbundesamt.de/daten/bod ... rsiegelung
http://www.umweltberatung.at/bodenversi ... nverbrauch
Wohl die interessantesten Fakten: http://www.oekosozial.at/uploads/tx_osf ... _Boden.pdf

Der Flächenverbrauch pro Person kann in Städten ja nur kleiner sein als am Land. Und Wien als Bundesland ist nunmal nur eine Stadt. Wir haben am Land keine Hochhäuser :)
Was ich aber nicht verstehe: Es wird immer mehr am Land zugebaut aber es wird noch immer von Landflucht geredet...
Das Einzige was hier hauptsächlich gebaut wird sind die ganz ganz wichtigen Einkaufszentren und jede Menge Strassen...
Herfried hat geschrieben: Ansonsten ein toller Sommer - Manko zu trocken. In Stmk ebenfalls heiß - wenn auch nicht so extrem wie NordB, W, NÖ, OÖ - neue Rekorde an Mitteltemperatur, 35ern und 30ern dafür oft schwül. Und mit - für Landeirtschaft und Natur ausreichendem Niederschlag.
Und das - Kratzen an Rekorde PLUS tolles Garten und Feldbau - Wetter verdient eine Eins Plus.
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Unterschreib ich so, bis auf das Wort schwül, sowas hatten wir nicht und das machte den Sommer hammermäßig weil selten so trocken ;) Jetzt gegen Ende wird es schon knapp mit der Bodenfeuchte, Gras mag nicht mehr so wirklich...
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nadjap
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Dienstag 1. September 2015, 07:13

hochalm hat geschrieben:
Bürgler87 hat geschrieben:
Was man auch nicht vergessen darf ist die enorme Bodenversiegelung in Österreich. 23ha werden pro Tag zugebaut, ein Viertel davon versiegelt. Und das hauptsächlich in Großstädten. Der Einfluss auf das Klima ist bewiesen.
Quelle?

versiegelt wird mitnichten hauptsächlich in Großstädten. Sondern "am Land" (und im Speckgürtel ausserhalb der Städte) - für den Traum vom freistehenden Einfamilien-Haus und die Verkehrs-Infra vulgo Strassenbau, die für die Erschließung nötig ist. Dementsprechend ist der Flächenverbrauch zb in Wien pro Person auch nur ca halb so gross wie im österr. Durchschnitt.
Das klingt schon fast nach dem Programm einer gewissen politischen Partei.

Aber im Ernst - ich bin eine typische Speckgürtlerin. Bei uns wurden bei 400 Häusern in den 6 Jahren, wo wir hier sind, genau 2 Häuser neu gebaut. In der Nachbarortschaft sind es vielleicht etwas mehr, aber auch keine großen Mengen. Wenn man jedoch in größere Siedlungskonglomerationen im Speckgürtel schaut (z.B. Klosterneuburg, St. Andrä-Wördern, Mauerbach), so passiert dort die große Versiegelung, aber nicht für Einfamilienhäuser, sondern Wohnhäuser mit mehreren Wohnparteien, natürlich sämtliche frei finanziert. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass dort wenig Platz zur Verfügung steht. In Königstetten im Tullnerfeld unten (also in der Ebene) regiert aber der große EFH-Boom.
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hochalm
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Dienstag 1. September 2015, 09:50

nadjap hat geschrieben: Bei uns wurden bei 400 Häusern in den 6 Jahren, wo wir hier sind, genau 2 Häuser neu gebaut. In der Nachbarortschaft sind es vielleicht etwas mehr, aber auch keine großen Mengen. Wenn man jedoch in größere Siedlungskonglomerationen im Speckgürtel schaut (z.B. Klosterneuburg, St. Andrä-Wördern, Mauerbach), so passiert dort die große Versiegelung, aber nicht für Einfamilienhäuser, sondern Wohnhäuser mit mehreren Wohnparteien, natürlich sämtliche frei finanziert. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass dort wenig Platz zur Verfügung steht. In Königstetten im Tullnerfeld unten (also in der Ebene) regiert aber der große EFH-Boom.
das eigene Haus ist natürlich nie an der Versiegelung beteiligt, immer nur die vielen anderen
ist dasselbe wie wenn man im Stau steht ;-)
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Dienstag 1. September 2015, 10:23

Chachapoya hat geschrieben:
Irgendwo gab es ja vor kurzem eine Klimaprognose, dass in unserer Gegend die Sommer heißer und trockener werden, die Winter milder und feuchter. Das würde also in etwa einer Entwicklung in Richtung mediterranem Klima entsprechend.

Genau, mit Dürre, Waldbränden wie auf Korsika und Sardinien, Notwendigkeit massiver Bewässerung in der Landwirtschaft.
Und die milden Winter killen uns dann eine unserer Haupteinnahmequellen, den Wintertourismus.

Chachapoya hat geschrieben:
Um es positiv zu sehen: man muss sich kein Ferienhaus in der Toskana mehr kaufen und spart sich damit sehr viel Geld. ;)

;) Ist aber ein großer Unterschied, ob man im Urlaub (ohne die Notwendigkeit, etwas zu tun) ein paar Wochen in so einem Klima verbringt,
oder den Alltag, wie er bei uns in Österreich (noch?) üblich ist, während drei, vier langen Hitzewellen "absolviert".
na ja, es gibt genug Leute, die - sobald sie können (z.B. nach der Pensionierung) - dauerhaft und freiwillig in den Süden übersiedeln, z.B. Mallorca. So schlimm dürfte das offenbar nicht sein. ;)

Mich würden vor allem - wenn es tatsächlich so kommt - die milderen Winter freuen. Ich weiß aber natürlich schon, dass die Schnee- und Eisfans hier in der Mehrheit sind.

Das würde übrigens auch der Gesundheit zugute kommen, denn gerade bei Kälteperioden häufen sich akute Herz/Kreislaufprobleme, siehe z.B. hier:

http://derstandard.at/2000021508336/Tem ... rzinfarkte" onclick="window.open(this.href);return false;

Ganz zu schweigen von den vielen (möglicherweise tausenden) Todesfällen durch Komplikationen nach einer Grippeinfektion, die ja auch bekanntlicherweise durch Kälteperioden begünstigt wird.

Fairerweise muss man natürlich zugeben, dass es auch gegenteilige Effekte gibt, z.B. dass dadurch manche Insekten unseren Winter überleben, die als Überträger von Infektionen in Frage kommen.

Grüße,
Gerald
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Dienstag 1. September 2015, 10:42

Ich hab am Wochenende mit jemandem aus der Welser Heide gesprochen, der seine ganze Ernte an eine Biogasanlage verkauft hat, da diese durch die Dürre derart schlecht ausgefallen ist.
Es blieb nicht viel anderes über, als aus dem Mais Heizgut werden zu lassen.
Heute wird übrigens an der Station Marchtrenk Tag Nr. 41 sein, mit über 30 Grad, in St.Marienkirchen sinds 35 solcher Hitzetage. Die Tage über 35 Grad werde ich mir heraussuchen.
Mediteranes Lebensgefühl, Badespaß usw. hin und her(auch ich habs in der Freizeit genießen dürfen und können), aber im Vergleich zu früheren Jahren ist dieser Sommer bei uns in OÖ ein Extrem.
3,5 bis 4 Grad Abweichung zum eh schon warmen Schnitt 1981-2010 sprechen Bände, 2003 wurde geschlagen, insgesamt fehlen im Juni 30% Niederschlag, im Juli 50% und der August bilanziert teils mit 80% Defizit - auch wenn die Jahressumme nicht dramatisch abweicht. Manche Gegenden hatten Glück und wurden halt von Regenschauern getroffen, besser die Situation am Alpenrand im generell in den Alpen, wo es sowieso mehr regnet.
Summa summarum ist dieser Sommer für die vorherrschende Flora und Fauna eine Naturkatastrophe, wie ein extremer Sturm bzw. Schnee- und Eisbruch oder auch Hochwasser.
Die Wälder wurden teils massiv geschädigt, und nicht nur Flachwurzler, Schädlinge haben nun freie Bahn.
Bild: ausgedörrter und lichter Mischwald, wie er verbreitet auf den Schotterböden des Zentralraums zu finden ist.
2015-08-31 11.50.05.jpg
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