07.05.2011 - KANADA: Schwere Hochwasser in Québec

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Samstag 7. Mai 2011, 09:41

Kanada: Schwere Hochwasser in Québec

06.05.2011 | 18:18 | Von unserem Korrespondenten GERD BRAUNE (Die Presse)

17 Gemeinden bei Montréal wurden überflutet. Anhaltender Regen und Schneeschmelze ließen Richelieu-Fluss über die Ufer treten. Québecs Regierungschef Jean Charest kam am Donnerstag in das Krisengebiet.
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Ottawa. Die kanadische Bundesregierung hat am Freitag Militäreinheiten in das Hochwassergebiet am Richelieu-Fluss südöstlich von Montréal im östlichen Bundesstaat Québec geschickt. 500Soldaten helfen, mit Sandsäcken Dämme zu errichten, und verteilen Lebensmittel und Trinkwasser. Etwa 2800 Menschen mussten ihre überfluteten Häuser verlassen.

Vom Hochwasser betroffen sind mindestens 17 Gemeinden entlang des Flusses, der vom Champlain-See nach Norden fließt und oberhalb von Montréal in den Sankt-Lorenz-Strom mündet. Der Champlain-See liegt überwiegend in den US-Staaten Vermont und New York, nur seine Nordspitze ragt nach Québec hinein. Ursache des Hochwassers ist nicht nur starker Regen seit mehr als einer Woche, sondern auch der heftige Schneefall im vergangenen Winter in den US-amerikanischen Adirondack-Bergen. Das Schmelzwasser fließt jetzt von dort in den Champlain-See und weiter in den Richelieu-Fluss.

„Wir sind froh, dass die Soldaten gekommen sind“, sagt eine Frau in einem der überfluteten Orte, während sie versucht, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. „Wir hoffen, dass sie bleiben, wenn das Wasser abgelaufen ist. Es wird hier doch so schmutzig sein.“

Afghanistan-Truppe im Einsatz

Kanadas Regierung hatte in der Nacht auf Freitag auf Bitte des Premiers der Provinz Québec, Jean Charest, die Marschbefehle an die Soldaten der Militärbasis Valcartier erteilt, in das Krisengebiet zu fahren. Die Angehörigen der umgangssprachlich als „Van Doos“ bezeichneten Truppe des 22. mechanisierten Infanterieregiments, eine rein frankofone Einheit, waren in den vergangenen Jahren mehrmals in Afghanistan im Einsatz. Nun sind sie froh, dass sie ihren Landsleuten helfen können.

„Es ist gut für die Moral der Truppe“, sagte ein Kommandant und fügte fast erleichtert hinzu: „Keine gefährlichen Straßen, keine Waffen.“ In Afghanistan waren mehrere Angehörige des Regiments durch Landminen und bei Kämpfen getötet worden.

Neuer Regen steht bevor

Am Freitagmorgen waren 17 Orte vom Hochwasser betroffen und mehr als 3000 Häuser überflutet. Mit Booten und Kanus fahren Menschen durch die Straßen. Die Behörden richteten sechs Notunterkünfte ein. Der Wasserstand des Richelieu liegt 1,2 Meter über dem Normalpegel, und die Meteorologen des kanadischen Umweltministeriums sagen weiteren Regen bis zum Wochenende voraus.

Québecs Regierungschef Jean Charest kam am Donnerstag in das Krisengebiet. Québec werde den betroffenen Menschen und den Gemeinden helfen, könne aber nicht alle Verluste entschädigen. „Es tut mir weh, dies heute sagen zu müssen. Aber wir können nicht für alles entschädigen. Das ist unmöglich“, sagte er.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.05.2011)
Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/welt ... t/index.do

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