30. Januar 2012 Frost in Europa "Cooper" bringt die Eiseskälte

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Montag 30. Januar 2012, 20:00

Frost in Europa
"Cooper" bringt die Eiseskälte


Aus Sibirien rollt eine Kältewelle heran: Hoch "Cooper" kühlt Osteuropa und Deutschland herunter - mit gravierenden Folgen. In Polen, der Ukraine und im Baltikum sind bereits Dutzende Menschen gestorben. In Brandenburg ist eine Frau nach einem Sturz in einen Graben erfroren.

Offenbach - Die Kälte kriecht von Ost nach West über ganz Deutschland. Mit eisiger Luft aus Sibirien sorgt Hoch "Cooper" für tiefe Temperaturen. Am Montagmorgen herrschten im Osten stellenweise bereits zweistellige Minusgrade. Um 8 Uhr registrierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Görlitz 10,4 Grad unter Null, in Cottbus waren es minus 9,9 Grad. Auch im übrigen Land herrschte Frost - die beiden einzigen Stationen ohne Temperaturen unter dem Gefrierpunkt waren Karlsruhe (plus 0,2 Grad) und Mannheim (plus 0,6 Grad).

Die eisigen Temperaturen haben offenbar ein erstes Todesopfer gefordert. Wie die Polizei am Montag bekanntgab, war in Brandenburg in der Nacht zum Sonntag eine 55-jährige Fußgängerin erfroren, nachdem sie in einen Wassergraben gefallen war. Die Frau hatte sich bei Leegebruch im Landkreis Oberhavel zunächst aus eigener Kraft wieder ans Ufer gerettet, war dann aber gestorben. Ein Jagdpächter fand die Leiche am Morgen auf einem Feldweg.

Nach knapp einer Woche Dauerfrost gefrieren die ersten Boddengewässer an der deutschen Ostseeküste. Mit Behinderungen für die Schifffahrt sei jedoch noch nicht zu rechnen, sagte Jürgen Holfort vom Eisdienst des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) in Rostock. Mit bis zu sieben Zentimetern ist das Eis in der kaum befahrenen Dänischen Wiek bei Greifswald am dicksten. Kompaktes Eis gibt es auch südlich von Darß-Zingst sowie im Greifswalder Bodden. In der Lübecker Bucht und im Fahrwasser nach Schleswig hat sich ebenfalls Eis gebildet.

In der zweiten Wochenhälfte werde es überall in Deutschland noch kälter, sagte DWD-Meteorologe Thomas Schumann. Von der Ostseeküste über die Mittelgebirge bis nach Bayern lägen die Temperaturen dann deutlich unter minus zehn Grad. Am kältesten werde es mit bis zu minus 20 Grad im Nordosten Thüringens und in Bayern. Der Kälterekord im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes ist aber noch in weiter Ferne. Er liegt bei minus 37,8 Grad, gemessen am 12. Februar 1929 im bayerischen Wolnzach-Hüll nördlich von München.

Dutzende Kältetote in Osteuropa

Die eisigen Temperaturen sorgten auch in Polen für den bisher kältesten Tag des Winters. Am Wochenende erfroren mindestens zehn Menschen. Allein in der Nacht zu Montag kamen bei Minusgraden fünf Menschen ums Leben, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums am Montag mit. Im Dorf Stuposiany, gelegen im südostpolnischen Bieszczady-Gebirge, betrug die Temperatur am Morgen minus 27 Grad. In mehreren Städten des Landes waren angesichts der angekündigten Kältewelle bereits am Wochenende zusätzliche Übernachtungsplätze für Obdachlose eingerichtet worden.

Bulgarien hat angesichts der Kälte fast im ganzen Land die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Am kältesten war es mit 24 Grad unter null in der Stadt Tschirpan, berichtete das Staatsradio am Montag. Für die mittelbulgarische Stadt sei dies ein neuer Kälterekord - der alte bestand seit 1933. Straßen und Bürgersteige wurden vielerorts zu Rutschbahnen. Dutzende Menschen mussten mit Bein- oder Armbrüchen zum Arzt.

In Lettland starben drei Menschen an Erfrierungen, berichteten lokale Medien am Montag. In Litauen gab es ein weiteres Kälteopfer. Nach Angaben der meteorologischen Institute sind in Estland, Lettland und Litauen Anfang Februar stellenweise Tiefstwerte unter minus 30 Grad in der Nacht möglich.

In der Ukraine sind infolge des Wintereinbruchs mit Temperaturen von bis zu minus 32 Grad Celsius 18 Menschen erfroren. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass. 473 Personen mussten zudem zwischen Freitag und Sonntag wegen Erfrierungen in Krankenhäusern behandelt werden. Die Regierung rief die Bevölkerung auf, die Häuser nur zu verlassen, wenn dies unbedingt erforderlich sei.

Ausläufer der Kältewelle haben auch auf Spanien übergriffen. Auf der Ferieninsel Mallorca schneite es im Bergland der Sierra de Tramuntana zum ersten Mal in diesem Jahr. Auf dem Festland herrschte in weiten Teilen Nord- und Mittelspaniens Nachtfrost.

Nach starken Schneefällen liegt auch der Nordwesten Italiens unter einer dicken weißen Decke. Weil auch in der piemontesischen Metropole Turin knapp 20 Zentimeter Schnee gefallen sind und Gefahr durch Eisglätte drohte, blieben die Schulen dort am Montag geschlossen.

Quelle. http://www.spiegel.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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lg, Andi
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Sonntag 5. Februar 2012, 10:10

250 Tote: Kältewelle sorgt in Europa für Chaos

250 Menschen sind in Europa bereits aufgrund der heftigen Schneefälle und der klirrenden Kälte gestorben. In Belgrad und Rom führte der Schneefall zu einem Verkehrschaos. Die Behörden der serbischen Hauptstadt baten sogar die Bürger um Unterstützung bei der Schneeräumung. In Montenegro waren fast 100 Menschen nach einem Lawinenabgang in einem Tunnel eingeschlossen. Sie konnten heute Nachmittag nach 24 Stunden befreit werden.
Quelle: http://www.orf.at/stories/2103341/
Schneefall auch in Nordafrika

Die enorme Kälte in Europa und die Schneemassen insbesondere in südlichen Ländern wie Serbien, aber auch Italien lässt die Zahl der Opfer immer weiter ansteigen. Europaweit liegt die Zahl der Kältetoten am Samstag bereits über 250. Die Kältewelle erreichte mittlerweile sogar Nordafrika. In Algier gab es erstmals seit Jahren wieder heftigen Schneefall.

Die meisten Opfer sind weiterhin in der Ukraine zu beklagen. Dort starben mittlerweile über 120 Menschen wegen der Kälte. Die meisten Opfer waren Obdachlose. Mehr als 1.500 Menschen werden wegen Erfrierungen in Krankenhäusern behandelt. Beobachter gehen davon aus, dass die inoffizielle Zahl der Kältetoten deutlich höher ist.

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Gefrorener Pier in Hafen von Odessa Reuters Der Hafen vor der ukrainischen Stadt Odessa

Todesopfer auch durch Brände

Trotz verstärkter Polizeipatrouillen starben in Polen in der Nacht auf Samstag erneut sieben Menschen. Seit Beginn der Kältewelle starben insgesamt 45 Menschen. Hinzu kommen sechs Opfer, die an Kohlenmonoxidvergiftungen starben. In der Nacht zu Samstag kamen außerdem vier Obdachlose bei drei Bränden ums Leben. In Rumänien erhöhte sich die Zahl der Kälteopfer auf 28.

Russland nannte unterdessen erstmals offizielle Zahlen zu den Kälteopfern: Demnach erfroren im Jänner insgesamt 64 Menschen. Das teilte das Zivilschutzministerium in Moskau nach Angaben der Agentur ITAR-TASS mit. Am Samstag wurde gemeldet, dass eine Familie mit sieben Kindern beim Brand eines Wohnwaggons aus Holz starben. Offenbar wollte sich die Familie bei Temperaturen von minus 20 Grad an einem Ofen wärmen, als vermutlich Funken die Holzwände in Brand setzten.

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Eiszapfen vor Fenster in BelgradAP Belgrad bat die Einwohner um Hilfe bei der Schneeräumung

Belgrad bittet Einwohner um Hilfe

Zu enormem Verkehrschaos führte der heftige Schneefall in Belgrad und Rom. In der serbischen Hauptstadt wurden die Bürger aufgerufen, bei der Räumung zu helfen. Hunderte Menschen meldeten sich dafür Samstagfrüh. Gleichzeitig häuften sich auch die Beschwerden in Zeitungen und Fernsehsendern, dass die Behörden völlig unzureichend auf den Schnee vorbereitet und selbst die Transitstraßen unpassierbar waren.

Wegen des starken Schneefalls in der gesamten Region saßen die beiden Staatspräsidenten von Kroatien und Serbien, Ivo Josipovic und Boris Tadic, im Jahorinagebirge vor den Toren von Sarajevo fest, wie Medien in Belgrad berichteten. Serbien-weit wurde bereits in 27 Gemeinden der Ausnahmezustand ausgerufen. Alle Grund- und Mittelschulen sowie Kindergärten sollen wegen der Schneemassen in der nächsten Woche geschlossen bleiben.

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Obdachloser in Notschlafstelle in BelgradAP/Marko Drobnjakovic Obdachlose suchen Zuflucht in Notschlafstellen

Nach Lawinenabgang in Tunnel eingeschlossen

In Montenegro steckten 90 Menschen nach Lawinenabgängen in einem Tunnel fest. Armeeangehörige seien für den Rettungseinsatz abkommandiert worden. In der Nacht zum Samstag misslang der erste Versuch, zu den Eingeschlossenen durchzukommen. Erst Samstagmittag konnten die Behörden die mehr als 24 Stunden lang eingeschlossenen Menschen - darunter viele Kinder - befreien.

Nach der völlig ungewöhnlichen Kältewelle mit 30 Zentimetern Schnee an der südlichen kroatischen Adria ist in Dalmatien der Notstand ausgerufen worden. Das berichtete das staatliche Fernsehen HRT am Samstag in Zagreb. In der größten Hafenstadt Split brach der Verkehr zusammen. Rund 3.000 Menschen mussten im Hinterland ohne Strom auskommen. Auf der Brücke zwischen der Hafenstadt Rijeka und der Insel Krk wurden Orkanböen von 205 Kilometern in der Stunde gemessen.

Verkehrschaos in Rom

Völlig überfordert von den Schneefällen waren auch die Behörden in Rom. Italiens Hauptstadt erlebte die stärksten Schneefälle seit Jahrzehnten - es schneite überall zumindest zehn Zentimeter. Das reichte bereits, um ein Verkehrschaos auszulösen. Busse kamen nicht mehr voran, Rettungskräfte zu spät. Bürgermeister Gianni Alemanno wies Kritik wegen mangelnder Vorbereitung zurück: So stark habe es zuletzt 1985 in Rom geschneit.

Ein Fährschiff rammte im Schneesturm in Civitavecchia nordwestlich von Rom einen Hafendamm und wurde dabei schwer beschädigt. Das Schiff mit mehr als 300 Passagieren und Besatzung an Bord wurde evakuiert, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Starke Schneefälle in mehreren norditalienischen Regionen sorgten für erhebliche Behinderungen im Straßen-, Bahn- und Flugverkehr. In Italien starben bisher fünf Menschen aufgrund der Kälte.

Bahn in Schwierigkeiten

Die kälteste Februarnacht seit 30 Jahren in der Schweiz brachte selbst die sonst zuverlässige Schweizer Bahn am Samstag in Schwierigkeiten. Wegen vereister Weichen kam es unter anderem auf der Strecke zwischen Lausanne und dem Genfer Flughafen zu Verspätungen, berichtete die Nachrichtenagentur sda.

Temperaturen von bis minus 18 Grad legten in der Nacht zum Samstag auch den Zugverkehr in Teilen Belgiens lahm. Auch Verbindungen nach Deutschland und in die Niederlande waren betroffen.

Heathrow streicht ein Drittel der Flüge

Großbritanniens größter Flughafen Heathrow hat wegen der angekündigten Schneefälle für Sonntag ein Drittel der Abflüge gestrichen. „Diese Entscheidung sichert, dass die Mehrzahl an Passagieren mit einem Minimum an Störung fliegen kann“, sagte der Flughafenchef von Heathrow, Normand Boivin, am Samstag. Nach Wettervorhersagen könnten in der Nacht zum Sonntag bis zu 15 Zentimeter Schnee in England fallen. Der Londoner Airport rechnet mit eingeschränkter Sicht und gefrierendem Nebel.
Quelle: http://www.orf.at/stories/2103278/2103286/
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Montag 6. Februar 2012, 09:37

Kälte in Europa forderte bereits rund 300 Tote

Die anhaltende Kältewelle hat in Europa bereits rund 300 Todesopfer gefordert. Am schwersten betroffen sind die Ukraine und Polen, wo insgesamt mehr als 180 Menschen erfroren. Die meisten von ihnen waren Obdachlose, die auf der Straße starben. Immer mehr Menschen erfrieren jedoch in ihren eigenen vier Wänden.

Völliges Chaos herrscht indes in Italien - die stärksten Schneefälle seit 27 Jahren brachten den Verkehr in Rom zum Erliegen, in anderen Regionen musste das Militär zu Hilfe eilen.
Quelle: http://www.orf.at/stories/2103512/
Viele Tote in unbeheizten Wohnungen

Der Winter wird immer gefährlicher: Eine Woche nach dem Frosteinbruch machen Schneemassen und Blitzeis Europa zu schaffen. Die Zahl der Toten stieg dramatisch an, besonders in der Ukraine und in Polen, den beiden am stärksten betroffenen Ländern. Amtlichen Angaben zufolge starben durch die Frostwelle bis Sonntag insgesamt rund 300 Menschen.

Die ukrainischen Behörden verzeichneten seit dem 27. Jänner 131 Tote. Darunter waren mehr als 30 Menschen, die bei sich zu Hause erfroren. Etwa 2.000 Menschen wurden wegen Erfrierungen im Krankenhaus behandelt. Landesweit wurden 3.170 Rettungsposten eingerichtet, wo Bedürftige sich aufwärmen und etwas Warmes essen können. Die Temperaturen liegen tagsüber bei minus 20 Grad und nachts bei etwa minus 30 Grad. Beobachter gehen davon aus, dass die inoffizielle Zahl der Kältetoten deutlich höher ist.
Obdachlose wärmen sich im Zelt in Lviv, Ukraine.

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APA/EPA/Markiian Lyseiko Obdachlose in der Ukraine wärmen sich in einem Zelt

Trotz verstärkter Polizeipatrouillen starben in Polen in der Nacht auf Sonntag erneut acht Menschen. Seit Beginn der Kältewelle starben damit insgesamt bereits 53 Menschen. Hinzu kommen sechs Opfer, die an Kohlenmonoxidvergiftungen starben. In der Nacht zu Samstag kamen außerdem vier Obdachlose bei drei Bränden ums Leben. Viele von ihnen waren alkoholisiert, die Obdachlosenheime beschlossen deswegen, ausnahmsweise auch Betrunkene aufzunehmen.

Ein Meter Schnee in Sarajevo

In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo wurde eine Schneehöhe von einem Meter gemessen, auf den umliegenden Bergen waren es zwei Meter. In Sarajevo stellten die öffentlichen Verkehrsmittel ihren Betrieb ein. Nur die Hauptstraße und einige Straßen im Zentrum waren passierbar. Der kroatische Präsident Ivo Josipovic und sein serbischer Kollege Boris Tadic, die an einer Konferenz in einem Hotel im bosnischen Jahorina teilgenommen hatten, saßen dort vorübergehend fest.

In Serbien war am Sonntag von neun Kältetoten und einem Vermissten die Rede. Die Behörden verhängten aufgrund der großen Schneemassen in fast 30 Gemeinden den Ausnahmezustand und riefen die Bürger zur Hilfe beim Schneeräumen auf. In Rumänien stieg die Zahl der Toten auf 34. In Bulgarien tötete die Kältewelle mindestens 16 Menschen, größtenteils Dorfbewohner, die am Straßenrand oder in ihren ungeheizten Wohnungen starben.

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Reuters/Peter Andrews Hafen im ukrainischen Hel

Bereits vier Tote in Österreich

In Österreich starben bisher vier Menschen. Eine 86-jährige Frau erfror in ihrem Garten am Flötzersteig in Wien, sie wurde von ihrem Lebensgefährten gefunden - mehr dazu in wien.ORF.at. Nach einem Sturz auf dem Weg vom Auto zum Haus erfror ein 66-jähriger Kärntner in der Nacht auf Samstag in der Obersteiermark. Der Tote wurde Samstagfrüh von einem Gemeindearbeiter auf dem Zufahrtsweg zu einer Wochenendhaussiedlung auf der Turracher Höhe gefunden - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

In anderen europäischen Ländern wurden insgesamt mehr als 40 Tote registriert: 15 in Litauen, zehn in Lettland, sechs in Tschechien, fünf in Frankreich, jeweils zwei in Kroatien und Griechenland sowie jeweils einer in der Slowakei, in Montenegro und in Mazedonien.

Totales Chaos in Rom

In Avellino bei Neapel kam eine Frau ums Leben, als ein Treibhaus unter dem Gewicht von Schneemassen zusammenbrach. Insgesamt stieg die Zahl der Kältetoten in Italien auf 18. In Rom, wo am Sonntag die Sonne zurückkehrte, herrschte nach den stärksten Schneefällen seit 27 Jahren Chaos. 400 Soldaten und Carabinieri halfen den Bewohnern beim Schneeräumen. Zahlreiche Italiener tätigten Hamsterkäufe. Hunderte Passagiere saßen den zweiten Tag in Folge stundenlang in Zügen fest und drohten mit einer Sammelklage gegen die Bahnbetreiber.

In Algerien starben 16 Menschen, davon die meisten bei Verkehrsunfällen auf verschneiten Straßen. Fünf Tote gab es laut dem Zivilschutz als Folge von Erstickungen in Wohnungen mit Gasheizung.

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Reuters/Dado Ruvic Bis zu einen Meter Schnee gibt es in Sarajevo

Bahn in Schwierigkeiten

Die kälteste Februarnacht seit 30 Jahren in der Schweiz brachte selbst die sonst zuverlässige Schweizer Bahn am Samstag in Schwierigkeiten. Wegen vereister Weichen kam es unter anderem auf der Strecke zwischen Lausanne und dem Genfer Flughafen zu Verspätungen, berichtete die Nachrichtenagentur sda.

Temperaturen von bis minus 18 Grad legten in der Nacht zum Samstag auch den Zugverkehr in Teilen Belgiens lahm. Auch Verbindungen nach Deutschland und in die Niederlande waren betroffen.

Heathrow strich ein Drittel der Flüge

Großbritanniens größter Flughafen Heathrow hat wegen der angekündigten Schneefälle für Sonntag ein Drittel der Abflüge gestrichen. „Diese Entscheidung sichert, dass die Mehrzahl an Passagieren mit einem Minimum an Störung fliegen kann“, sagte der Flughafenchef von Heathrow, Normand Boivin, am Samstag.
Quelle: http://www.orf.at/stories/2103444/2103440/
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Montag 6. Februar 2012, 10:05

Ein Meter Schnee in Sarajevo
Schneechaos in Italien und am Balkan

Sarajevo – In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo ist es am Wochenende zu massiven Schneefällen gekommen. Binnen weniger Stunden ist rund ein Meter Schnee gefallen. Begleitet wurden die Schneefälle von stürmischen Nordwinden, die regional zu massiven Schneewehen führten. Durch die brisante Wetterlage wurde der gesamte öffentliche Verkehr eingestellt. Nur in der Innenstadt waren einige Straßen passierbar.

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So wie auf diesem Bild sieht es in einigen Mittelmeerländern aus [Bildrechte: Greg Searcy]

Schneestürme in Serbien

In Serbien ist in fast 30 Gemeinden der Ausnahmezustand einberufen worden. Auch hier wüteten am Samstag und am Sonntag heftige Schneestürme. Aber nicht nur der Balkan ist von der Kältewelle betroffen.

Schneemassen in Rom und Bologna

In Italien ist in einigen Städten das öffentliche Leben zusammengebrochen. In Rom fielen am Wochenende bis zu 30 cm Schnee. Dies waren die stärksten Schneefälle, die die Stadt seit rund 27 Jahren erlebt hatte. In Avellion bei Neapel kam eine Frau ums Leben, als ein Treibhaus unter dem Gewicht von den Schneemassen zusammenbrach. In Bologna ist am Samstag rund ein Meter Schnee gefallen. Rund 400 Soldaten waren am Sonntag in den italienischen Regionen im Einsatz um den Schnee zu räumen.

Sibirische Kaltluft

Grund für die Kältewelle und die massiven Schneefälle ist ein stationäres Hochdruckgebiet, das sich in Russland eingenistet hat. An seiner Südflanke werden kontinuierlich eiskalte Luftmassen aus Sibirien nach Mittel- und Südeuropa transportier. Durch das Zusammentreffen von feuchtmilder Mittelmeerluft und arktischer Kaltluft, hat sich im Mittelmeerraum ein kräftiges Tiefdruckgebiet namens Julia gebildet. Dies führt zu den ungewöhnlichen Schneefällen in weiten Teilen Südeuropas. In den kommenden Tagen wird sich die Wetterlage nur langsam bessern. Schon ab Mittwoch rechnet das Institut für Wetter- und Klimakommunikation mit neuerlichen Schneefällen.

+++ Dieser Artikel wurde erstellt von Clemens Grohs vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation. +++
Quelle: http://www2.wetterspiegel.de/de/nachric ... 84162.html
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Mittwoch 8. Februar 2012, 09:04

Zehn weitere Kältetote in Italien

Der Kältewelle in Italien sind gestern zehn weitere Menschen zum Opfer gefallen. Die Gesamtzahl der Kälteopfer in dem Land seit Beginn des extremen Winterwetters vor einer Woche stieg damit nach Behördenangaben auf 40.

Zu den neuen Opfern gehörten zwei erfrorene Obdachlose in Monza und Ferrara sowie ein Mann, der nahe Genua erfroren aufgefunden wurde. Am Gardasee wurden minus 25 Grad Celsius gemessen, selbst im Süden des Landes schneite es heftig.

In der Stadt L’Aquila in den Abruzzen, die 2009 von einem Erdbeben zerstört wurde, fürchteten die eingeschneiten Bewohner eine Lebensmittelknappheit. Zugleich meldeten sie, ausgehungerte Wölfe seien im nahegelegenen Dorf Trasacco aufgetaucht.
Quelle: http://www.orf.at/stories/2103864/
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Sonntag 12. Februar 2012, 08:50

Zahl der Kältetoten in Europa steigt weiter

Die Zahl der Kältetoten in Europa ist gestern weiter gestiegen. Allein in Rumänien und Serbien wurden acht beziehungsweise drei neue Tote registriert, im Kosovo zwei. Wie das rumänische Gesundheitsministerium mitteilte, starben seit dem Beginn der extremen Kälte am 24. Januar 65 Menschen an Unterkühlung.

In den beiden ostrumänischen Provinzen Vrancea und Buzau waren nach Behördenangaben 30.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Ihnen drohten Nahrungsmittel und Trinkwasser auszugehen. Der neue rumänische Regierungschef Mihai Razvan Ungureanu begab sich per Hubschrauber in die betroffenen Gebiete. Die Temperaturen lagen bei 24 Grad minus.

Mit drei neuen Toten in Serbien und zwei im Kosovo stieg auch die amtliche Zahl der seit vergangener Woche auf dem Balkan registrierten Kältetoten auf 42: 19 in Serbien, elf in Bosnien, vier in Montenegro, drei in Kroatien, jeweils zwei in Mazedonien und im Kosovo sowie einer in Albanien.

Donauschifffahrt weiter blockiert

Auch die Donau war weiterhin auf einer Länge von hunderten von Kilometern für den Schiffsverkehr gesperrt. Große Eisblöcke machten die längste Schifffahrtstraße des Kontinents unsicher. Bei Silistra in Bulgarien war der Strom auf einer Strecke von elf Kilometern komplett zugefroren.

Die Behörden des Adriastaates Montenegro riefen nach starken Schneefällen unterdessen den Ausnahmezustand aus. Der Nationale Sicherheitsrat unter Führung von Staatspräsident Filip Vujanovic habe einen entsprechenden Beschluss gefasst. Mit Arbeitsverpflichtungen soll die Versorgung mehrerer tausend Menschen ermöglicht werden, die in vielen Dörfern von der Außenwelt abgeschnitten sind.

Schneechaos sorgte auch in Italien weiter für erhebliche Behinderungen im Flug- sowie Bahnverkehr. Bergdörfer waren von der Außenwelt abgeschnitten. Ungewöhnlich starke Schneefälle sorgten auch in der Hauptstadt Rom für chaotische Zustände.
Quelle: http://www.orf.at/stories/2104543/
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Sonntag 12. Februar 2012, 13:23

Dutzende Tote in mehreren Ländern

Schneechaos und extreme Temperaturen haben am Wochenende in Süd- und Südosteuropa weitere Kälteopfer gefordert. Mehrere Länder mussten Notstandsmaßnahmen ergreifen, darunter Serbien und Montenegro. Rumänien musste eine Luftbrücke für zwei Provinzen einrichten.

In Montenegro rief der Nationale Sicherheitsrat der Regierung nach starken Schneefällen am Samstagabend den Ausnahmezustand aus. Damit werden Behörden und Unternehmen dem Innenministerium unterstellt. Mit Arbeitsverpflichtungen soll die Versorgung mehrerer tausend Menschen ermöglicht werden, die in vielen Dörfern von der Außenwelt abgeschnitten sind.

Stromnetze drohen zusammenzubrechen

In der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica hatte es in der letzten Nacht einen halben Meter geschneit. Für die nächsten Tage wird mit einem weiteren Meter Neuschnee gerechnet. Die Stadtverwaltung erließ bis auf weiteres ein Fahrverbot für alle privaten Pkw. Das Innenministerium erließ Fahrverbote für die wichtigsten Transitstrecken. Ziel des Ausnahmezustands ist auch, den Stromverbrauch zu reduzieren, da das Netz wegen der extremen Kälte und dem hohen Verbrauch zusammenzubrechen droht.

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Feuerwehrmänner befreien ein Haus von Schneemassen AP/Vadim GhirdaF euerwehrmänner schaufeln Haus in Carligul Mic in Rumänien frei

Notstandsmaßnahmen auch in Serbien

Serbien hatte bereist zuvor ähnliche Maßnahmen verhängt. Um den Stromverbrauch zu drosseln, ist die kommende Woche arbeitsfrei. Staatsunternehmen und Behörden bleiben geschlossen, private Firmen sollten ihren Mitarbeitern ebenfalls frei geben, entschied die Regierung in Belgrad.

Schulen und Universitäten sind wie in der Vorwoche auch in den kommenden sieben Tagen geschlossen. In Serbien sind zahlreiche Straßenverbindungen wegen starker Schneefälle seit Tagen unpassierbar. Am Samstag waren im Süden des Landes rund 50.000 Menschen in Dörfern von der Außenwelt abgeschnitten.

Bundesheer versorgt Dörfer in Bosnien

In Bosnien hilft nach heftigen Schneefällen mittlerweile auch das österreichische Bundesheer bei der Versorgung der eingeschlossenen Ortschaften Kupres und Livno aus. Am Samstag waren im Rahmen der EU-Mission EUFOR-ALTHEA drei österreichische Hubschrauber und 20 Soldaten im Einsatz, wie das Verteidigungsministerium in einer Aussendung mitteilte.

Bei den Flügen wurden Nahrungsmittel abgeworfen, hieß es. Zum Einsatz kamen die Bundesheer-Helikopter auch nach der Notlandung eines bosnisch-herzegowinischen Helikopters. Sie flogen dessen Besatzung aus und brachten Polizisten zum Unfallort, so das Ministerium in Wien. Die bosnischen Behörden hatten die EU-Mission um Hilfe ersucht.

Lawine verschüttet Haus im Kosovo

Im Kosovo starben am Samstag mindestens sieben Menschen bei einem Lawinenabgang. Die Schneemassen hatten in dem Dorf Restelica südlich der Stadt Prizren ein Haus mit elf Personen verschüttet, wie Medien am Sonntag in der Hauptstadt Pristina berichteten. Ein Mädchen sei aus den Schneemassen gerettet worden. Drei Personen wurden noch vermisst. In dem Dorf liegt der Schnee zweieinhalb Meter hoch und die Zufahrtswege waren unpassierbar. Die internationale Schutztruppe KFOR hatte mit Hubschraubern Retter zur Unglücksstelle geflogen und mit schwerem Räumgerät Zugänge geschaffen.

Zehntausende eingeschlossen

Insgesamt stieg die Zahl der Kältetoten in Süd- bzw. Südosteuropa am Wochenende weiter an. In Italien sind es bereits über 50, in Rumänien zählt das Gesundheitsministerium mittlerweile über 65 Opfer. In den beiden ostrumänischen Provinzen Vrancea und Buzau waren nach offiziellen Angaben am Wochenende rund 30.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten, die Versorgung mit Trinkwasser und Lebensmitteln unterbrochen bzw. nur schwer möglich. Eine Luftbrücke musste eingerichtet werden. Auch in Albanien und Mazedonien waren Zehntausende Menschen in Siedlungen eingeschlossen.

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Männer schwimmen mit Boot durch Eiswasser Reuters/Ognen Teofilovski, Fischer auf dem Dojran-See in Mazedonien brechen das Eis auf

Die Donau ist mittlerweile auf fast gesamter Länge für den Schiffsverkehr gesperrt. Da riesige Eisblöcke auf dem Fluss die Befahrung ohne Sicherheitsrisiken nicht mehr zulassen, setzte nach Deutschland, Österreich, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien am Freitag auch Ungarn den Schiffsverkehr auf der Donau aus. In Bulgarien war der Fluss am Wochenende bei Silistra über eine Länge von elf Kilometern komplett zugefroren.

Rom versinkt im Schneechaos

Am Samstag hatten heftige Schneefälle Rom praktisch lahmgelegt. Das gesamte Verkehrsnetz brach zusammen, auf dem Flughafen Fiumicino herrschten chaotische Zustände, Hunderte Passagiere strandeten. Die Schulen bleiben, wie schon zuvor am Freitag auch, geschlossen - Kolosseum, Forum Romanum und andere archäologische Stätten ebenfalls.

Die Stadt versank zum zweiten Mal in einer Woche im Chaos, nachdem praktisch das gesamte Verkehrsnetz zum Erliegen kam. Auch die große Stadtumfahrung musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Auf dem Flughafen Fiumicino kam es zu chaotischen Zuständen. Am Freitagabend waren reihenweise Flüge gestrichen worden, rund 2.000 Passagiere mussten die Nacht im Flughafengebäude verbringen. Der regionale Bahnverkehr brach teilweise zusammen. Roms Bürgermeister Gianni Alemanno rief die Bewohner der Stadt auf, auf das Auto zu verzichten.
Quelle: http://orf.at/stories/2104608/2104609/
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Montag 13. Februar 2012, 09:05

Heute Nacht ein Finale furiose: -21,3°C, Stationsrekord. Bin ich froh das es wärmer wird... *bravo*
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Dienstag 14. Februar 2012, 17:45

Das Waldviertel war der Kältepol

In Österreich geht die längste Kältewelle seit 27 Jahren zu Ende. Von 31. Jänner bis 13. Februar lagen die Temperaturen flächendeckend unter null Grad. Die Kältepole der besiedelten Gebiete waren das Waldviertel und das Tiroler Außerfern.

Die längste Kältewelle, die Österreich seit 27 Jahren heimgesucht hat, ist zu Ende. Von 31. Jänner bis 13. Februar lagen die Temperaturen flächendeckend unter null Grad. Lediglich Warth am Arlberg (0,6 Grad plus am 8. Februar) und in Virgen in Osttirol (0,3 Grad plus am 6. Februar) schafften es in dieser Periode über den Gefrierpunkt. In Wien, wo es zwölf Tage in Folge unter minus zehn Grad hatte, war es zuletzt 1954 noch länger eisig (16 Tage). Bundesweit gesehen lagen in der ersten Februar-Hälfte die Temperaturen ganze neun Grad unter dem Durchschnitt.

Tiefstwerte kratzten an der Minus-30-Grad-Marke

Die Kältepole in besiedelten Gebieten waren das Waldviertel in Niederösterreich und das Tiroler Außerfern, wo die Tiefstwerte bereits an der Minus-30-Grad-Marke kratzten. Am 6. Februar wurden in Tannheim minus 28,5 gemessen, auch in Ehrwald (982 Meter Seehöhe) stürzten die Quecksilbersäulen auf minus 28,5 Grad. 24,6 Grad unter null in Gars am Kamp (256 Meter) markierten den Minusrekord für Orte unter 500 Meter.

„Generell gelten die Wintermonate als sehr variabel, was die Temperatur betrifft. Der Input kommt dabei aber nicht von Sonne, sondern von Luftmassentransport“, erklärte Klimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im APA-Gespräch. „Wenn die Luft aus Nordwest kommt, wie etwa heuer im Jänner, dann ist es meist zu warm. Oder sogar Südwest - dann kann es im Jänner oder Februar schon mal Temperaturen bis 15 oder 20 Grad haben.“

1985 ähnlich hartnäckige Kältewelle

Werden die Luftmassen allerdings aus dem Osten nach Zentraleuropa transportiert, dann wird es extrem kalt. „Grundsätzlich muss man sagen, dass so eine Kältewelle von vielen Faktoren abhängig ist. Wie schnell zum Beispiel die Arktis zufriert oder wie schnell sich in Russland die Schneedecke aufbaut. Und es kommt drauf an, wo sich stationäre Hochdruckgebiete bilden, die schlecht abgebaut werden“, so Orlik.

Zuletzt setzte sich im Jahr 1985 eine ähnlich hartnäckige Kältewelle in Österreich fest. Eisig war es in den vergangenen zwei Wochen also überall - dennoch gibt es Unterschiede. So lagen die Temperaturen in Innsbruck insgesamt elf Tage in Folge unter minus zehn Grad. Anfang 2006 waren es 13 Tage. Graz hingegen schaffte nur vier Tage hintereinander unter minus zehn Grad, Klagenfurt sogar nur drei Tage. Allen Destinationen gemein war, dass die Werte ungewöhnlich deutlich unter dem Durchschnitt lagen. Spitzenreiter dabei war Litschau im Waldviertel, wo die Thermometer 14 Tage lang minus zwölf Grad und darunter anzeigten.

Das Tauwetter kommt

Ein letzter Gruß aus Sibirien erreichte in der Nacht auf heute, Dienstag, das Dorf Gatschach am Weißensee (Kärnten), wo minus 18,3 Grad gemessen wurden, gefolgt von Zeltweg (ST) mit minus 17,9 Grad und Hermagor (K) mit minus 17,5 Grad. Ehemalige Kältepole rutschten dagegen in der Rangliste weit ab. In Tannheim hatte es „nur“ noch minus 8,4 Grad, Gars am Kamp meldete minus 8,2 Grad. Fazit: Die Kältewelle ist tot, es lebe das Tauwetter.
Quelle: http://noe.orf.at/news/stories/2521130/
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