Georg Pistotnik und das ESTOFEX-Team entschieden sich für ein Level 2 für den Südosten Österreichs und sogar für ein Level 3 für Nord-Italien und Kroatien:
Die große Frage war also nicht ob, sondern wo und wann sich extreme Wettererscheinungen ausbilden werden. Bereits am Vormittag (ab ca. 8 Uhr) bildeten sich erste gewittrige Schauer als Vorboten in der südlichen Steiermark:
Von diesen durfte man sich aber nicht ablenken lassen, die Aufmerksamkeit galt neuen Entwicklungen bei Ljubljana (LJ), alles jedoch noch sehr verclustert und zeitlich sehr früh:
Kurz vor 13 Uhr bildete sich zwischen Ljubljana und Novo Mesto (NM) eine sehr starke Zelle am Südrand des Clusters. Nachdem wir dies am Radar entdeckten, waren zwei Sachen klar: Die Südsteiermark wird von starken Gewittern verschont bleiben und die nach Osten ausscherenden Superzellen werden das von Georg mit Level 3 abgedeckte Gebiet von Kroatien treffen, aber nicht gegen 17 Uhr, sondern bereits deutlich früher!
Wir trafen uns um 14:30 Uhr bei Feldkirchen, mit dabei waren Papa Harald als Fahrer, Thomas, Lukas, Georg und ich. Wir berieten uns kurz, und versuchten das Unmögliche: Die Superzelle in Kroatien abzufangen:
Was unseren Plan erschwerte, war, dass bereits südlich von Graz Starkregen einsetzte (bereits ab 14 Uhr gab’s einige Blitzschläge). Kurz vor dem Grenzübergang Spielfeld gab’s eine kurze Auflockerung, man sah aber bereits die nächste starke Zelle:
Kurz vor Maribor nochmals ein besser Blick, bereits auf die nachfolgende Zelle:
Weiter ging’s auf der A5 Richtung Osten. Was dann passierte, war etwas ganz Neues: Der Regen wurde immer stärker, Wind kam aus verschiedenen Richtungen, die Sicht war bei null. Downburst und Flash Flood wie im Lehrbuch. Doch warum der Wind aus unterschiedlichsten Richtungen? Die Antwort lieferte das Radar:
Die Mitte des Tiefdrucksystems, also das Auge, lag genau über uns. Der Starkregen war enorm, es flogen auch kleine Äste und andere Gegenstände auf der Autobahn herum:
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Gegen 16 Uhr schafften wir es aus dem heftigsten Bereich hinaus, es gab eine kurze Auflockerungsphase, man sah dabei auf Zellen in Kroatien:
Unser Plan, irgendwie die Vorderseite zu erreichen, war natürlich längst verworfen. Daher ging’s weiter über Lendava und Pince nach Ungarn und dann über die Autobahn nach Kroatien. Bei Cakovec bogen wir wieder ab und fuhren in eben jene Stadt, um etwas zu essen und eventuelle Schäden der starken Zelle zu dokumentieren. Es wurden einige (größere) Äste abgerissen:
Das Chasing-Team auf der Suche nach Schäden
Weitere Schäden in Cakovec:
Auf der Rückfahrt über Ormoz, Ptuj und Maribor gab es noch eine schöne Lichtstimmung:
Alles in Allem ein sehr spannender Chasing-Tag, leider haben wir die Vorderseite nie erreicht (dafür hätten wir bereits am Vormittag aufbrechen und uns im Raum Zagreb aufstellen müssen). Dort gab es heftige Superzellen, Papa Harald wird noch weitere Bilder und Links dranhängen. Ich hoffe der Bericht gefällt trotz es Rückseiten-Chasings.