Massive CAPE- und Scherungswerte, eine exorbitante Höhenströmung, hohe Taupunkte und eine durchziehende Störungszone sorgten für ein sehr gutes Setup für ein Unwetteroutbreak. Doch wo und wann die Auslöse stattfinden würde, war wieder sehr schwierig zu beurteilen. Denn wieder einmal bildete sich eine hartnäckige hochnebelartige Bewölkung aufgrund der Feuchte aus, die Lage entwickelte sich also mit angezogener Handbremse.
Doch gegen 14:00 Uhr entstanden erste konkretere Zellen in der Weststeiermark und dahinter weiter nordwestlich über den Bergen. Hier das Radarbild (leider werden die Zellen zu Beginn aufgrund eines Ausfalls der östlichen Radaranlage abgeschwächt dargestellt):
Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
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Doch die Sicht auf die Zellen war kaum möglich – der Hochnebel verformte sich zu inflowartiger Bewölkung, hier ein erster Blick gegen 16:00 Uhr vom Airport Maribor aus nach NW, also auf die mittlerweile stärkere und ausscherende nachfolgende Zelle:
Die Zelle zog sehr rasch nach Süden weiter, daher fuhren auch wir weiter, bei Slovenske Konjice (etwas nordöstlich von Celje (CE)) machten wir den nächsten Stopp (gegen 16:30 Uhr). Zwischen Nebel und Dunst sah man den gigantischen Aufwindturm einer Superzelle, die sowohl in der Steiermark als auch in SLO bereits für ordentlich Hagel sorgte:
Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
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Bedrohlich näherte sich der Inflow-Bereich der Superzelle, die einziehenden Nebelschwaden sahen beeindruckend aus:
Das Rotationszentrum lief in der Mitte zusammen, links (westlich) der Inflow, rechts (östlich) der Niederschlag im Abwind:
Die Zelle näherte sich derart schnell, dass wir fluchtartig Richtung Celje aufbrachen. Dabei sahen wir am Radar, dass sich weiter südwestlich bei Trbovlje (TB) eine stärkere Zelle gebildet hatte. Deshalb versuchten wir so rasch als möglich das zentralslowenische Gebirge zu überwinden und im Krka-Tal auf die Vorderseite zu kommen:
Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Die Radarechos waren eindrucksvoll, doch leider schafften wir es nicht mehr, die Vorderseite zu erreichen, ganz im Gegenteil, die Zelle hängte uns förmlich ab. Auch diese Superzelle scherte stark nach SE aus und zog nach Kroatien ab.
Wir machten einen Stopp bei Novo Mesto (NM) und beobachteten die abziehenden Zellen, als wir sowohl optisch als auch am Radar erneute Neubildungen auf der Rückseite zwischen Novo Mesto und Krško (KK) sahen. Daher ging’s schnell zurück Richtung Krško, um die Vorderseite dieser Zellen abzufangen – doch nicht mal das gelang aufgrund der enormen Zuggeschwindigkeiten.
Bei Gorenje Gradišče pri Šentjerneju gelang noch ein letztes Bild der nach E/SE abziehenden Multizellen (gegen 19:30 Uhr):
Quelle: Radarska Slika Padavin (https://meteo.arso.gov.si/met/sl/weather/observ/radar/)
Zum Abschluss gab’s noch eine nette Abendstimmung auf der Heimfahrt:
Leider sorgten die Zellen stellenweise für massiven Hagelschlag. Alles in Allem ein mehr als herausforderndes, und nicht optimales Chasing.