Ursprünglich machte ich mich zum Schloss Wilhelminenberg auf, um die vom Burgenland reinziehende Gewitterlinie abzulichten. Ich sah zwar am Radar, dass sie schwächelte, die ständig hochschiessenden CB´s im Raum Wien sowie die sichtbare Scherung ließ mich doch weiter hoffen - und wie man weiß, nicht umsonst.
2 Aufnahmen um 18:03 h - ständige Neuentwicklungen im Raum Wien, in der Ferne erahnt man die schwache Böenfront aus der burgenländischen Linie:


18:09 h - über dem 22. Bezirk/Lobau vielversprechende Anzeichen, da schwächelt nix:

18:18 h - siehe da, eine Neuentwicklung über Wien - die spätere Unwetterzelle war geboren:

... und Strukturen bilden sich heraus (18:23 h):

... und verstärken sich (18:29 h):

Giftig aussehender NS-Vorhang - verdächtige Färbung:

18:33 h - Regenfuß über den Wienerberg-Towers:

16:36 - eine seltsame, aber wunderschöne orange Färbung des Niederschlagsvorhangs zeigt sich - Ursache Hagel oder Sonneinstrahlung?

18:41 - die Färbung wird noch intensiver, während es an meinem Standort schon stürmt - ausserdem habe ich hier leider beim manuellen Fokussieren offenbar etwas verstellt, daher der Vordergrund zusätzlich unscharf


Kurze Zeit später lief ich schon zum Auto, schaffte es aber nicht mehr ganz, trocken zu bleiben. Die ersten 1,2 Minuten gabs nur Starkregen, dann ging es in nahezu reinen Hagel (Korngröße 1-2 cm) über. Wieder wenige Minuten (vielleicht 1,2 Minuten) später musste ich mich rapide mit dem Auto zur Not unter ein paar Bäumen unterstellen, da waren dann für ein paar Minuten auch größere Körner von 3-4 cm (größer als 2€-Münzen) dabei.
Während des Gewitters (18:52 h):

Hagel hat aufgehört, nur mehr Regen:

Rund 1 km weiter südlich - bei der Feuerwache Steinhof und dem Eingang zu den Steinhofgründen - keine abgerissenen Blätter und Zweige mehr (eigentlich schon kurz nach dem Schloss Wilhelminenberg), nur etwas mehr Wasser als normal:

Dann fuhr ich über Jubiläumswarte - Hütteldorf - Schottenhof Richtung nach Hause. Bis zum Schwarzenbergpark gabs keine abgerissenen Blätte, Zweige oder gar Hagelansammlungen, ab dem Schwarzenbergpark war dann wieder Schlachtfeld.
Auf den Kehren rauf auf den Exelberg sah es stellenweise auch ziemlich verwüstet aus - für Wiener Verhältnisse halt:

Zuhause gabs angeblich nur kleinen Hagel, bis auf ein paar kleinere Sturmschäden nichts wildes. Der Regenmesser zeigte bei mir zuhause 14 l für die Zeit des Gewitters an - misst aber traditionell eine Spur zu wenig. Fazit: Volltreffer für Wien, und eine für Wiener Dimensionen absolut wunderschöne Zelle - sowas sieht man normalerweise fast nur in der Steiermark.
Zum Abschluss noch ein Pano der Zelle, weils so schön war:
