Als ich das letzte mal daheim in Wels war nutzte ich den Aufenthalt wieder zu einem Besuch beim riesigen Lawinenkegel in der Röll beim Almsee. Diesesmal war allerdings nicht nur der Schnee sondern auch das Wetter im allgemeinen interessant. Schließlich waren für den Nachmittag doch einige Gewitter angesagt, wodurch sich also möglicherweise ein Chasing anbieten würde. Wie sich dann allerdings herausstelle, verlief der Tag bissl anders als geplant. Die Gewitter kamen dann irgendwie früher als ich erwartet hatte und chasten mich, anstatt umgekehrt
. Aber alles mal der Reihe nach .So gegen Mittag marschierte ich bei einem ersten kurzen, leichten Regenschauer beim Almsee los.
Für Mai lag auf den Bergen noch viel Schnee eigentlich, hier ein Blick Richtung Süden zum Rotgschirr (2266 m):
Im Gipfelbereich waren sogar die Felsen teilweise noch eingeschneit:
Bei der Wegkreuzung Grießkarsteig, Sepp-Huber Steig (800 m) erreichte ich schließlich den Lawinenkegel, welche sich seit April nur um wenige Meter zurück gezogen hatte:
Ausblick auf den Großteil vom Lawinenkegel, welche immer noch enorme Ausmasse einnimmt. Gegenüber April hat sich nicht viel verändert. Der kleine schwarze Punkt links unterhalb des Wasserfalls, neben und der braunen Wiese gelegen, war übrigens eine Gämse und dient als Größenvergleich:
und so sah das ganze ein Monat vorher aus:
Zoom auf das Tier nachdem ich schon deutlich näher gekommen war:
Im Bereich des Wasserfalles bildete sich unten den Steinen und Felsen, die von weiter oben auf den Lawinenkegel fielen, merkwürdige Formationen, die wie kleine Gletschertische aussahen. Das Gestein schützte nämlich den darunterliegenden Schnee vor dem abschmelzen durch die Wassertropfen des Wasserfalles, wodurch sich interessante Formen ergaben:
Überblick über das Loch, dass der Wasserfall in den Lawinenkegel gefressen hatte:
Und Blick in das Loch, welches etwa 25 m tief ist. Leider konnte man nicht runtersteigen, somit fehlt ein Größenvergleich zu der 25 m hohen Schneewand:
Von der anderen Seite:
Eisschicht in der Schneewand:
Aussicht von oben auf den ganzen Lawinenkegel:
Nachdem ich eine Zeit lang dort verbracht habe und kaum auf den Himmel geachtet habe (viel war davon aufgrund der Berge allerdings eh nicht zu sehen) beschloss ich wieder zum Auto zurück zu wandern. Als ich am unteren Ende des Lawinenkegels einen Ausblick nach Norden hatte, sah ich, dass ich mir wohl zuviel Zeit dort gelassen hatte. Das erste Gewitter des Tages zog auf, allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch geglaubt, dass es eigentlich nördlich vorbei ziehen müßte, da wir ja eigentlich eine West bis Südwestströmung an dem Tage hatten:
Was ich nicht sah war, dass sich wohl auch westlich von mir hinter den Bergen eine Zelle gebildet hatte. Als ich bemerkte, dass es immer dunkler wurde und auch erste Blitze und Donner hör- und sichtbar wurden lief ich schon fast Richtung Auto. Allerdings braucht man selbst dann mindestens 30 Minuten und somit war klar, dass ich es eh nicht mehr schaffen würde. Als dann das Gewittergewölk auf dem Bergkamm westlich von mir aufzusitzen begann war mir klar, dass geht sich nicht aus und ich muß mich wohl ein Gewitter im Freien einstellen.
Die Berge verschwinden im Cumulonimbusgewölk:
Kurz bevor der Niederschlag einsetzte, nördlich von mir blitze und donnerte es doch mehrmals pro Minute. Das Echo der Donnerschläge im Tal war beeindruckend, allerdings hätte ich gerne drauf verzichtet
Schließlich setzte dann auch der Regen, gemischt mit Hagelkörnern ein. Zum Glück zog der Schwerpunkt aber etwas nördlich von mir vorbei und außerdem gab es in meinem Bereich nur Wolkenblitze.
Nach etwa 10-15 min war das ganze dann wieder vorbei und die Somme kam (vorrübergehend) wieder heraus. Beim Almsee dürfte es etwas mehr gehagelt haben, dort lagen bei meiner Ankunft noch immer Hagelkörner herum, die etwa 1, stellenweise 2 cm groß waren:
Bei der Heimfahrt nach Wels zogen dann schließlich aus Westen neue Gewitterzellen auf. Da ich ja nun im sicheren Auto unterwegs war hab ich mir gedacht ich schau mir das bissl genauer von einem Hügel in den Voralpen an. Ohne Karte und Ortskenntnisse ist es allerdings nicht so einfach einen guten Aussichtspunkt zu finden, aber zumindest auf einer Wiese sah man dann doch, was da auch mich zukam. Eigentlich sah es nicht recht spektakulär aus, die Wolkenstrutkuren waren eher fad:
Die Blitzdichte war bei diesem Gewitter allerdings schon höher als beim Ersten und als dann der Niederschlag einsetzte war ich überrascht. Zum Regen mischten sich nämlich bald Hagel dazu bis schließlich mehr Hagel als sonstwas runterfiel. Ich flüchtete mit dem Auto in den Wald, allerdings regnete es bald auch erste Blätter von den Bäumen. Nachdem die Zelle durch war fuhr ich etwas weiter rauf und ich sah, dass schon die nächste Zelle nachfolgte. Ich fuhr sicherheitshalber wieder weiter runter in den Wald. Und tatsächlich, als die 3. Zelle aufzog begann es wieder zu hageln, nur diesesmal hörte es minutenlang nicht mehr auf. In Verbindung mit stürmisch auffrischendem Westwind und dem Hagel wurden die Pflanzen schon bissl in Mitleidenschaft gezogen, immer mehr Blätter regneten von den Bäumen herunter. Zum Glück waren die Körner meist nur um 1 cm groß, einzelne dürften aber auch bis 3 cm erreicht haben.
Hagelkörner schlagen in Verbindung mit starken Windböen auf der Straße auf:
Hagel auf der Wiese nach den Gewittern:
Durch den Hagel bildete sich knapp über dem Boden dann auch noch eine Nebelschicht:
Nachdem schließlich doch die Zelle alle mal durch waren fuhr ich wieder nach Wels zurück. Ich glaube das war mein erster Tag an dem mich 3 Hagelgewitter erwischten und ich auch noch ein Schneechasing absolvieren konnte
.lg, Mani
oder Wels (319 m) 
[x] oder demnächst sonstwo (natürlich im Schnäää 
